Böingser-Höhle    Dachs-Höhle    Dahlmann-Höhle    Karhof-Höhlen    Leichen-Höhle    Preuß-Höhle

Alte Höhle    Burg-Höhle    Tunnelhöhle     Feldhofhöhle    Reckenhöhle    Honert-Höhle    Otto/Christian

"Schwalbe 1"    Volkringhauser Höhle    Wocklumer Höhle    Kehlberg-Höhlen    Felsenmeer


Quelle: Westfalenpost vom 20.09.2006

Bergbau-Wanderweg
wird offiziell eingeweiht

Stollen, Gruben und ehemalige Mühle mit Hinweisen versehen


Ronald Förster, Michael Aßhoff und Engelbert Lazer haben den Bergbau-Wanderweg fertiggestellt. Foto: Wolfgang Simon

Langenholthausen. (sim) Drei heimatverbundene Männer haben sich die Aufgabe gestellt, die Bergbaugeschichte Langenholthausens zu erforschen und ihre Erkenntnisse der Nachwelt zugänglich zu machen. Das größte Projekt ihrer Arbeit ist der Bergbau- Wanderweg rund um Langenholthausen. Der ist mittlerweile fertiggestellt und so können Ronald Förster, Michael Aßhoff und Engelbert Lazer für Sonntag, 24. September, zur offiziellen Einweihung des Wanderweges einladen.

Für diese Einweihung, die um 10.30 Uhr auf dem Barbara- Träger-Platz beginnen soll, haben die Mitglieder des Historischen Vereins Langenholthausen auch einen Vertreter des Oberbergamts und den Museumsleiter des Märkischen Kreises, Stephan Sensen, eingeladen. Ebenso die Familien, die früher einmal Bergbau im Gebiet von Langenholthausen betrieben haben. „Graf Landsberg musste leider absagen, weil er am 24. September im Ausland ist”, berichtete Ronald Förster im Vorfeld.

Auch die Stadt Balve wird vertreten sein. Zwar hat der Bürgermeister selbst keine Zeit, er hat aber die Entsendung eines Vertreters zugesagt. An die Feier vor dem Hinweisschild auf dem Barbara- Träger-Platz soll sich eine Führung über den Bergbauwanderweg rund um Langenholthausen anschließen. In dieser Führung will Engelbert Lazer die acht Gruben, den Stollen, das Heiligenhäuschen, das einmal von einem Steiger gestiftet wurde, den Platz der ehemaligen Eisenhütte und die ehemalige Mühle von Langenholthausen vorstellen. Alle diese Punkte wurden vom Verein mit Hinweisschildern ausgestattet, so dass der Wanderer eine genaue Vorstellung von der früheren Eisengewinnung in Langenholthausen bekommen kann.

Der Bergbau-Wanderweg in Langenholthausen weist auch eine direkte Verbindung zur Luisenhütte in Wocklum auf, so dass alle, die an der Technik-Geschichte des Sauerlandes interessiert sind, diese beiden Sehenswürdigkeiten gut miteinander verbinden können.


Quelle: WR Lüdenscheid vom 31.07.2006

Bergbau im Hönnetal "noch viel älter"

Märkischer Kreis. (pk) Die Höhlenforscher von Wolfgang Hänischs Speläogruppe"Sauerland" haben vor Jahren bereits die tausendjährige Geschichte des Bergbaus im Hemeraner Felsenmeer nachweisen können. Jetzt liegen neue Erkenntnisse auf noch älteren Bergbau in dem preisgekrönten Hemeraner Geotop und Naturschutzgebiet vor, das doch auch ein von Menschenhand geschaffenes Kulturdenkmal ist.

Die Speläogruppe will ihr neues Wissen über die älter werdende Kulturgeschichte des Felsenmeers der Öffentlichkeit demnächst bekannt geben. Die Höhlenforscher, die ihr Domizil im Kulturbahnhof Binolen haben, konzentrieren sich momentan noch sehr stark auf das Naturschutzgebiet im mittleren Hönnetal. Mit Grundbesitzern und Naturschützern gemeinsam haben die Speäologen eine "Aktionsgemeinschaft Landschaftsschutz Hönnetal" gegründet, wobei Hänischs Verein die Aufsichtspflicht vom Uhufelsen bis nach Volkringhausen übernommen hat.

Die seit Jahren regelmäßigen Kontrollgänge mit Dienstausweisen in dem empfindlichen Naturschutzgebiet finden mittlerweile als konzertierte Aktion mit dem Werksschutz der Firma Rheinkalk statt. Hänisch berichtet von "schlimmen Sachen", die jahrelang im Hönnetal geschehen seien. Gemeint sind sind nicht nur die illegalen Bergsteiger, sondern noch mehr esoterische Gruppen, die die Hönnetaler Höhlenwelt für ihre Schwarzen Messen heimsuchen. Für Esoteriker gebe es kommerzielle Reiseanbieter: "In der Grübecke standen drei Busse für zwei Höhlen!".


Quelle: Westfalenpost Menden/Märkischer Kreis vom 13.05.2006

Felsenmeer gemeinsam
mit Helgoland genannt

Als eines der bedeutendsten Geotope in Deutschland ausgezeichnet

Hemer. Dem Hemeraner Felsenmeer wurde gestern das Prädikat National Geotop verliehen. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Geoforums 2006 „Die bedeutendsten Geotope Deutschlands” in Hannover. Die Urkunde nahmen Bürgermeister Michael Esken, Umweltsamtleiter Edgar Schumacher und Werner Weber von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst im Niedersächsischen Landtag entgegen.

Damit reiht sich das Kalksteingebilde in die Liste von 77 Denkmälern ein und wird in einem Atemzug mit den Extersteinen, der Insel Helgoland und dem Siebengebirge genannt.
Heinz-Werner Weber von der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst hatte die Initiative ergriffen, sich an einem Wettbewerb der Akademie der Geowissenschaften zu beteiligen. Diese hatte zum Wettbewerb „Bedeutendste Biotope in Deutschland” aufgerufen. Eingereicht wurden 180 Vorschläge. Eine Fachjury der Akademie hatte unter Beteiligung der Geologischen Dienste der Bundesländer die 77 bedeutendsten Geotope ausgewählt. Die Auszeichnung „Nationaler Geotop” verlieh Professor Horst Quade, Präsident der Akademie der Geowissenschaften.

Das Felsenmeer ist ein in Deutschland einmaliger Geotop. An der Oberfläche des hier anstehenden mitteldevonischen Massenkalks hatte sich im feuchtwarmen Klima der Tertiär-Zeit eine Kegelkarstlandschaft gebildet, die mit ausgedehnten Höhlen im Untergrund verbunden ist. Dadurch, dass diese Karstlandschaft während der Eiszeiten durch Lössaufwehungen plombiert wurde, blieb sie bis heute erhalten. Sie wurde erst in geologisch jüngster Zeit durch Verwitterung und Abtragung teilweise wieder freigelegt.

Seit 1968 steht das Felsenmeer unter Naturschutz. Bis zum Jahr 1988 war es aber frei zugänglich. Bedingt durch die zahlreichen Spaziergänger und Kletterer konnte sich zwischen den einzelnen Klippen kaum Bewuchs bilden. Im Jahr 1988 wurde das Gelände umzäunt. Die Besucher nutzen einen Rundweg, der außen um das schluchtartige, insgesamt drei Quadratkilometer große Gebiet herumführt. Bei den bedeutendsten Geotopen handelt es sich um herausragende geowissenschaftliche Objekte in Deutschland. Deshalb müssen es Geotope sein, die erdgeschichtliche Vorgänge, die Entwicklung des Lebens, geologische Prozesse, geomorphologische Eigenheiten oder geologische Sehenswürdigkeiten von außergewöhnlicher Ausprägung repräsentieren.


Quelle: Wikipedia

Die Heinrichshöhle . . .

. . . ist eine im Hemeraner Stadtteil Sundwig gelegene Tropfsteinhöhle. 300 Meter der Höhle sind für Besucher zugänglich und als Schauhöhle ausgebaut, was allerdings nur ein Bruchteil der Gesamtgröße ist. Die Heinrichshöhle ist Teil des Perick-Höhlensystems mit 3 Kilometer Ganglänge. Das benachbarte Felsenmeer ist Teil des gleichen Karst-Gebietes aus dem Mittel-Devon, das sich von Hagen bis nach Balve erstreckt. Weitere Schauhöhlen dieses Gebietes befinden sich in Iserlohn (Dechenhöhle) und Balve (Reckenhöhle).


Das in der Heinrichshöhle gefundene Skelett eines Höhlenbären wird in der Höhle ausgestellt. 1804 wurden von den Paläontologen Georg August Goldfuß und Johann Jacob Nöggerath 18 komplette Skelette in der Höhle entdeckt. Da keinerlei Bärenkot in der Höhle gefunden wurde, sind die Knochen vermutlich bei Überschwemmungen in die Höhle gespült worden.


Die Höhle wurde offiziell zwar erst 1812 von Heinrich von der Becke entdeckt, war aber den Anwohnern wohl schon lange zuvor bekannt. Bereits 1771 zeigt eine Karte den Höhleneingang. Als Schauhöhle eröffnet wurde sie am 22. Mai 1904 auf Betreiben des Gastwirtes Heinrich Meise, in dessen Saal nahe der Höhle auch zunächst das Höhlenbärskelett ausgestellt war. 1905 wurde eine elektrische Beleuchtung eingebaut. Die Heinrichshöhle war damit die erste elektrifizierte Westfalens. Die 110-V-Leitungen sind heute bereits teilweise mit Tropfsteinen überwachsen. Eine neue Beleuchtung wurde 1976 eingebaut.


Aug' in Aug' mit einer Höhlenhyäne. (Fotos aus der Heinrichshöhle: Guido Raith)


Quelle: www.7grad.org

Burschenhöhle und Karhofhöhlen


Die Burschenhöhle war schon in der menschlichen Frühzeit bewohnt. Die Menschen bauten damals mit Hilfe von Mammutstoßzähnen und Fellen vor der Burschenhöhle eine Art Vorhang, der vor Wind und Wetter schützte. Die Höhle gehört zu den Höhlen mit paläolithischen Höhlenfunden im Hönnetal.

Die Burschen-Höhle
Quelle: "Höhlen des Sauerlandes", 1966, Walter Sönnecken, S. 22

Die Burschenhöhle liegt oberhalb des Ortes Binolen im Hönnetal und erinnert stark an die französischen Felsschutzdächer, die "Abris sous roches" im Tal der Vezere. Sie ist 13 Meter breit, 5 Meter hoch, aber nur 7 Meter tief. Den sonderbaren Namen erhielt die Höhle, weil des öfteren Wanderburschen in ihr übernachten; darum wird sie auch vielfach "Monarchen-Höhle" genannt.
Bei den Grabungen Dr. Andrees (Andree, Julius, Zit.: Höhlen des Hönnetales. S. 82) im Hönnetal wurde auch diese Höhle untersucht und drei Probeschürfe angesetzt. Dabei wurden einige Steingeräte der Altsteinzeit gefunden. Es handelt sich um primitiv bearbeitete Stücke, die an die einfachen Typen der Unteren Sirgensteiner Stufe erinnern. Unter Umständen kann man die Burschen-Höhle zu den Kulturhöhlen rechnen. Als echte Kulturhöhle kann eine Höhle aber nur dann angesprochen werden, wenn sie von Menschen bewohnt wurde und deren Hinterlassenschaften sich an Ort und Stelle abgelagert haben. Das zu erkennen, ist Sache des Wissenschaftlers, der den Höhlenboden schichtweise abträgt und nach Ablagerungen untersucht...

Kleine Burschen-Höhle
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 78

Etwa 20 Meter südlich der Burschen-Höhle liegt im gleichen Massiv die Kleine Burschen-Höhle. Man braucht nur von der Burschen-Höhle an der Kalkstein-Wand entlang zu schreiten, um diese Höhle, verdeckt durch einen mittelgroßen Felsblock, zu erreichen. Beide Höhlen liegen dicht beieinander. Länge der Höhle: 11 Meter. Eingang: Breite 0,80 Meter, Höhe 0,60 Meter. Höhe über Talsohle 16 Meter und damit 3 Meter über dem Eingangsniveau der Burschen-Höhle. Die Höhle ist trocken und eine Kluftfugenhöhle.
Nach kurzem Kriechgang, der sich bergab links wendet, erreicht man eine großartige Grotte, in der man aufrecht stehen kann. Die rechte Höhlenwand ist geziert mit überreichem Sinterschmuck und stellt eine riesige Orgel dar. Die Höhle ist ein Kleinod unter den Hönnetal-Höhlen. Für die Befahrung ist keine besondere Ausrüstung notwendig. Auch der Fotofreund findet hier zahlreiche schöne Objekte. Die Höhle ist nicht naturgeschützt. (diese Aussage aus 1967 ist überholt, die Höhle ist geschützt)

Die Karhofhöhlen sind ein Höhlensystem unter einer Felsengruppe in der Ostflanke des Hönnetals. Bekannt sind die Karhofhöhlen für ihre reichhaltigen Funde an Irdenwaren, Gefäßen mit Kreisstempelverzierungen und anderen Funden der vorrömischen Eisenzeit. Die Höhle wurde bereits früh von Archäologen untersucht und kartiert. Eine der ersten wissenschaftlichen Grabungen wurde im Jahr 1891 unter der Leitung von Emil Carthaus durchgeführt.
Heutzutage sind die Karhofhöhlen verschlossen. Nur Einflugschlitze für Fledermäuse wurden offen gelassen. Trotzdem ist allein die Schönheit der Felsformationen einen Besuch wert.



Am 3. Oktober 1944 wurde am Bahnhof Sanssouci ein Arbeitserziehungslager eingerichtet. Deren Insassen, überwiegend Russen, mussten im Steinbruch "Emil 1" in Oberrödinghausen Stollen für die Untertageverlagerung "Schwalbe 1" anlegen. Das folgende Foto zeigt das in der Karte dargestellte Stollenmundloch. Der Blick geht vom Inneren der kleinen Naturhöhle in Richtung Stollenmundloch.




Ziegen-Höhle
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 74

Steht man auf der Schafsbrücke, die über die Hönne führt, zwischen den Bundesbahnhaltestellen Binolen und Klusenstein, und schaut gegen den Felsen "Sieben Jungfrauen", so erblickt man hoch oben im vierten Felsen unter einer knorrigen Eiche ein kleines Felsplateau, hinter welchem sich die Höhle versteckt. Nur so ist sie vom Tale her erkennbar. Erreicht wird sie, indem man zwischen dem ersten und zweiten Jungfraufelsen (von Norden gezählt) den Pfad ansteigt und über den zweiten und dritten Felsen schließlich zur Ziegen-Höhle gelangt. Der Pfad führt scharf an der Felskante entlang, weshalb größte Vorsicht geboten ist. Insbesondere bei Nässe ist der Pfad sehr glitscherig und gefährlich.
Das Portal der Ziegen-Höhle ist gewaltig. Obwohl die Breite nur 2,5 Meter erreicht, beträgt die Höhe 6,5 bis 7 Meter. Die Länge ist etwa 12 Meter. Höhe über der Talsohle: 45 Meter, womit diese Höhle die höchstgelegene des Hönnetales darstellt. Die Höhle verläuft zunächst söhlig, steigt jedoch im hinteren Teil etwas an, wobei die Seitenwände spitz zulaufen. Typische Flußhöhle. Von Dobberstein und Schneider wurden aus dieser Höhle einige Artefakte und Fossilien der mittleren Steinzeit geborgen. Geologisch zeigt die Höhle überdies keine Besonderheiten. Kein Naturschutz. (diese Aussage aus 1967 ist überholt, die Höhle ist geschützt)


Quelle: www.dechenhöhle.de

Die Friedrichshöhle liegt in den stark verkarsteten Massenkalken des oberen Mitteldevon, am Westhang des Hönnetals in unmittelbarer Nähe der Feldhofhöhle. Sie wurde Anfang der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts entdeckt (55 m). Im Jahr 1976 gelang Wuppertaler und Letmather Höhlenforschern (heute beide Speläogruppe Letmathe) durch Bezwingung des Nacktschlufes und Freilegung des sogenannten Steinchenschlufs ein Durchbruch in bis dahin unbekannte Teile. Die Gesamtganglänge der Höhle liegt heute bei ca. 1500 Metern. Damit ist sie die mit Abstand längste Höhle des Hönnetals. Die Friedrichshöhle zeichnet sich im vorderen Bereich durch klare Gangprofile (Schlüssellochprofile) sowie ein reiches Vorkommen an pleistozänen Tierknochen aus. An einer Stelle ist der Grundwasserspiegel in Form eines kleinen Baches zugänglich.

Schlaf-Höhle
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 74

Etwa 50 Meter von der Kötten-Höhle, nördlich, im ersten Felsen der "Sieben Jungfrauen", befindet sich auf gleicher Höhe die Schlaf-Höhle. Sie wird so genannt, da in früheren Zeiten der hintere Raum als Schlafraum für durchziehende Wanderburschen galt. Bei einer Eingangsbreite von 2,50 Meter, Höhe 0,6 Meter, ist diese Höhle im dichten Gestrüpp schwer auffindbar. Eingang fossilienreich, Länge der Höhle 6 Meter. Höhle ist nicht naturgeschützt. (diese Aussage aus 1967 ist überholt, die Höhle ist geschützt)



Diese drei Stollenmundlöcher gehören zur Untertageverlagerung "Schwalbe I". Das untere rechte Stollenmundloch endet nach 5 Metern, das untere linke Stollenmundloch ist durch eine Tür verschlossen (siehe auch Schwalbe 1 Hauptverbindungsstollen gelb). Das obere Stollenmundloch liegt in der steilen Felswand und ist ca. 20 Meter tief.


Dieses Stollenmundloch ist der sogenannte "Rolloch-Stollen" der Untertageverlagerung "Schwalbe 1" (siehe auch Schwalbe I Hauptverbindungsstollen rot).


Das obere Stollenmundloch auf diesem Kartenausschnitt gehört zu einem Luftschutzkeller mit einigen Gängen und kleiner Halle. Ein zubetonierter (Not-)Ausgang führt direkt auf die vorbeiführende Bundesstraße 515.
Das untere Stollenmundloch direkt an der B 515 ist innen mit Beton vergossen. Es hat seine Funktion verloren, weil der dahinter liegende Kalksteinberg längst abgebaut wurde und heute nur noch ein kleiner Wall vorhanden ist, hinter dem ein Fahrweg verläuft.

 
Der Luftschutzkeller von innen.


Quelle: Balve, 1930, zur Tausendjahrfeier und 500. Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte, S.35, von Dr. Clementine Lipperheide "Die Höhlen um Balve"

Keppler Höhle

Als 1910 beim Bau der Hönnetalbahn die Ostseite des Kepplerberges abgeschnitten wurde, traten Höhlenverzweigungen ans Licht. Erst 1919 wurde durch Sprengung der Kalkwerke die eigentliche, weitverweigte Höhle erschlossen, die fast ebenso schnell auf immer wieder verschwinden sollte. Durch diese einmal gewesene Keppler Höhle machen wir die bequemste Wanderung, eine Wanderung im Geiste. Was kümmern uns da die Engen, der schlammige Lehm, die scharfen Ecken und Zacken! Wir begeben uns in die "Untere Höhle". Der enge Gang erweitert sich bald zu einer Grotte, die 14 Meter lang, 10 Meter breit und 7 Meter hoch ist.

Ihre Wände sind mit einem schneeig-schimmernden Prunkgewande bekleidet. Zarte Gardinen schmücken das Gewölbe, in blitzendem Weiß zieren Tropfsteinüberzüge mit angewachsenen Säulchen die sonst grauen Wände. Wie eine Zauberhalle, ein Märchenraum, mutet uns diese Höhle an. Zahlreich sind die dünnen, oft nur bleistiftstarken herabhängenden Röhrchen, die einen geringeren Eindruck hinterlassen als die wuchtigen steinernen Kaskaden und die stumpfen Kegel am Boden, die oft eine erstaunliche Größe erreichen. Die erweiterten Klüfte und schlauchartigen, nach oben verlaufenden Gänge der Unteren Höhle führen zur Oberen Höhle, die im Durchmesser und in der Höhe 6 Meter misst.

Doch können wir nicht von dort her, sondern durch einen Zugang von außen, der schon 1871 von Dechen bekannt war, in sie gelangen. Fast bis zur Decke ist sie mit Erdmassen gefüllt. Durch diese Höhle und durch die Spalten der Unteren Höhle muss das Sickerwasser seinen Weg in die Tiefe gefunden haben, so dass die "Grotte" der Unteren Höhle eine Sickerwasserhöhle, der lange Gang aber, der mit ihr in Verbindung steht, eine typisch schlauchartige Flusshöhle darstellt. Am meisten erfreute uns auf dieser Wanderung die kleine Sickerwasserhöhle, die Grotte, die mit ihren reichen Tropfsteingebilden eine zu einer Tropfsteinhöhle umgewandelte Sickerwasserhöhle geworden ist. Ungleich schöner sind diese Gebilde in der bekanntesten Tropfsteinhöhle des Hönnetales, der Recken-Höhle, eine reich geschmückte Flusshöhle.


Johannes-Höhle
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 82

Hinter dem einzeln stehenden Haus der Ortsgendarmerie Sanssouci im Hönnetal finden wir das Kalksteinmassiv "Im Beil". In diesem Massiv befinden sich drei Höhlen:
1. die Johannes-Höhle oberhalb der Ortsgendarmerie
2. die Höhle "Im Beil", 75 Meter nördlich der Johannes-Höhle
3. Höhle an der alten Schule, 60 Meter südlich um das Massiv herum.
Gesamtlänge der Johannes-Höhle: 6 Meter, sie ist damit eine Kleinhöhle. Eingang: Breite 4 Meter, Höhe 2 Meter. Der Charakter und auch die Lage der Höhle lassen erkennen, dass sich hier während Eiszeiten Menschen aufgehalten haben dürften. Grabungen in und vor der Höhle könnten hier mehr Klarheit bringen. Höhle über Talsohle: 10 Meter. Die Höhle steht nicht unter Naturschutz.

Höhle "Im Beil"
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 81

Die Höhle "Im Beil" ist eine typische Spaltenhöhle mit 57 Meter Länge und gefährlichen Engstellen (Schlufe). Der Eingang beträgt 0,80 Meter Breite, die Höhe 1,20 Meter. Höhe über Talsohle: 13 Meter und damit nur 3 Meter höher als die Dahlmann-Höhle, die in einer Entfernung von 70 Metern nördlich im gleichen Massiv liegt. Die Höhle zeigt beträchtliche Fossilien, welche dank ihrer Schlufe ziemlich erhalten geblieben sind. Die Höhle steht nicht unter Naturschutz.

Höhle an der alten Schule
Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 81

Die Länge der Höhle beträgt 9 Meter. Eingang: Breite 2,30 Meter, Höhe 3,00 Meter. Als sehr enge Spaltenhöhle lässt sie sich kaum befahren, wie der Ausdruck Höhle hier auch nicht ganz treffend ist, da auf der Länge von 9 Metern sehr häufig der freie Himmel sichtbar ist, womit diese Höhle stellenweise den Charakter eines Kamins besitzt. In dem gefährlichen Spalt finden sich viele Fossilien, ansonsten ist die Höhle schmucklos. Sie steht nicht unter Naturschutz.


Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 30

Frühlinghauser Höhle


Zwischen dem Gutshof Gransauer Mühle und dem Straßenabzweig Frühlinghausen, südwestlich Balve, befindet sich in iner scharfen Linkskurve in einem charakteristischen Kalksteinfelsen die Frühlinghauser Höhle. Vor der Höhle ein einzeln stehendes Fachwerkhaus. Höhe über Talsohle: 10 Meter. Länge der Höhle: 18 Meter. Einen eigentlichen Eingang besitzt die Höhle nicht, vielmehr kann sie als ein Großraum bezeichnet werden mit etwa 10 Meter Höhe am Eingang, welcher nach hinten abflacht. Vorne rechts hat man während des letzten Weltkrieges zwei Seitengänge gesprengt, die den Anwohnern als Luftschutzraum dienten.

Vieles deutet darauf hin, dass die Höhle als Kulturhöhle angesprochen werden kann, was durch Ausgrabungen nachgewiesen werden müsste. Tropfstein und Versinterung finden sich nicht mehr, dagegen zieren die Wände Versteinerungen des Devons.
Die Höhle gehört den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerken, Betriebsabteilung Hönnetal, und steht nicht unter Naturschutz. (aktuell: Kulturdenkmal, siehe Karteneintrag)


Quelle: "Höhlen des Sauerlandes", Walter Sönnecken, 1966, S.80-81

Die Kreuz-Höhle

Auf einem zwischen dem Grüne-Tal und Iserlohn gelegenen hohen und sehr steilen Kalksteinfelsen, dem Düsing, befindet sich ein Denkmal in Gestalt eines riesigen eisernen Kreuzes. Unterhalb dieses Denkmals liegt der durch mächtige Steinbrocken fast verdeckte Zugang zu einer Höhle. Der Eingang zeigt nach Süden und kann den ganzen Tag von der Sonne beschienen werden.


Über angesetzte Grabungen oder sonstige Besonderheiten konnte bisher nichts in Erfahrung gebracht werden. Lediglich ein Bericht aus dem Jahre 1477 nimmt Bezug auf eine Höhle bei dem Städtchen Iserlohn; es wird aber nicht gesagt, welche Höhle gemeint ist. Da von einer nur kleinen Öffnung die Rede ist, kann es sich meiner Meinung nach nur um die Kreuz-Höhle gehandelt haben. Der Bericht lautet wie folgt:

"In demselben Jahr geschah in dem Lande Mark in Westfalen bei dem Städtchen Iserlohn ein gefährliches Abenteuer. Ein Jäger nämlich jagte da in den Bergen, und die Windhunde kamen auf die Spur eines Fuchses, der entlief ihnen in die Höhle eines Berges, vor der ein großer Stein lag (Foto). Davor standen die Hunde und bellten. Der Jäger kam dazu, stieg vom Pferde und guckte in die kleine Öffnung. Da schien ihm, als ob in dem Berge was hause. Deshalb brachte er wohl 40 Mann zur Stelle, die mit großer Mühe den Stein von der Öffnung brachten.

Da war der Berg hohl in die Höhe und ebenso in die Länge. Darauf gingen sie hinein mit Fackeln und sahen da Totengebein von ungeheurer Größe liegen. Armknochen und Beinknochen so dick wie der achte Teil einer Tonne, und einen Kopf so groß wie ein Scheffel. Sie konnten aber zu dem Ende der Höhle nicht gelangen, denn als sie einen kleinen Steinwurf weit darin waren, gingen alle Fackeln und Lichter aus. Da dies der Herzog von Cleve hörte (in dessen Grafschaft Mark die Höhle lag) gebot er bei Geldstrafe, es solle niemand hineingehen, denn er vermutete wahrscheinlich einen Schatz von Gold darin zu finden (Quelle: Die Lübecksche Chronik von Detmar aus dem Jahr 1477).



Weitere Quellen:
Arzinger, Kai Olaf: Stollen im Fels und Öl fürs Reich - Das Geheimprojekt 'Schwalbe 1'; Hans Herbert Mönnig Verlag Iserlohn (ISBN 3-922885-70-5), 80 Seiten mit zahlreichen Abb.

Bleicher, Wilhelm: Funde aus dem sogenannten "Kieferloch" bei der Feldhofhöhle im Hönnetal. In: Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn. 52.1991, S. 200-202 und 211-214.

Perkuhn, Egon: Die Höhlen des Hönnetals und des Felsenmeergebietes; 10. Beitrag zur Landeskunde des Hönnetals, Menden 1973, Hrsg.: Verein der Freunde und Förderer des Städt. Museums Menden e.V., 38 Seiten

Pielsticker, Karl-Heinz, Hemer: Die Alte Höhle am Perick bei Hemer-Sundwig; Sonderdruck aus Mitt. Verb. Dt. Höhlen- u. Karstforscher, 10/1964, S. 103-107

Pielsticker, Karl-Heinz, Hemer: Neue Aufschlüsse in der Kreuzhöhle bei Iserlohn; Sonderdruck aus Mitt. Verb. Dt. Höhlen- u. Karstforscher, 10/1964, S. 81-84

Scheller, Klaus; Westhoff, Uli: Die "Keppler-Höhle" im Hönnetal als Torso. In: Antiberg. Nr. 17(1980), S. 5-8.

Sönnecken, Walter: Höhlen des Sauerlandes, 1966, I. Teil: Kulturhöhlen, II. Teil: Allgemeine Höhlen und Tropfsteinhöhlen, 115 Seiten

Weber, Heinz-Werner: Heinrichshöhle und Felsenmeer - Hemers faszinierende Sehenswürdigkeiten; Hemer 1997, Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Sauerland/Hemer, 20 Seiten

Zygowski, Dieter W.: Die Höhlen im Kehlberg (Hönnetal bei Volkringhausen): ein karsthydrologisches System en miniature. In: Dortmunder Beiträge zur Landeskunde. 21.1987, S. 79-95.


zurück