Historische Fotos - Jahnturnhalle - Heimatkreis-Plettenberg

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Plettenberg Stadtmitte
HISTORISCHE GEBÄUDE UND IHRE CHRONIKEN
Jahn-Turnhalle
Vorwerck-Seissenschmidt – Stiftung
Turnhalle des ‚Turnverein Jahn Plettenberg‘
Wilhelmstraße (heute Bahnhofstraße)

Vorgeschichte:
1850
Der Turnverein fasste erstmals in Plettenberg Fuß;
erste Anregung zur Verwirklichung des Turngedankens durch Kaufmann A. Lion

1868
21. Mai - Zirkular (Rundschreiben) zwecks Gründung eines Turnvereins
durch Uhrmachermeister J. Hein in Umlauf gesetzt

1868
26. Mai - nach Genehmigung der Versammlung durch Bürgermeister Posthausen,
Gründung eines Turnvereins – des Plettenberger Turnvereins PTV

1887
Nach Querelen traten am 16.7.1887 ein Teil der Vorstandsmitglieder und der aktiven Turner aus,
um einen zweiten Turnverein zu gründen

1887
23. Juli - Im Hotel Weiß (später Hotel Schwarzenberg) traf sich eine Anzahl Männer
zwecks Gründung eines Turnvereins, der nach dem Namen des Altmeisters der Turnkunst‚
Turnverein Jahn‘ , genannt werden sollte

1887
30. Juli - 1. Hauptversammlung
Wahl von Amtmann Otto Vorwerck als 1. Vorsitzender

1888
Mitgliedschaft in der Deutschen Turnerschaft

1904
Nach Anmietung des Boleyschen Saals (Maiplatz), des Meinhardtschen Saals
(gegenüber vom Rathaus) wurde im Erdgeschoss unter dem neu erbauten
Schmidtschen Saal (später Rüsing/Central-Theater) der sogenannte Turnkeller gemietet

1913
Ehrenvorsitzender Amtmann i.R. Otto Vorwerck (inzwischen nach Wiesbaden verzogen)
stiftete dem Turnverein eine eigene Turnhalle, die bis zum
Jubiläum des Vereins 1917 bezugsfertig sein sollte

Bemerkenswertes:
Die Fabrikanten-Familie Seissenschmidt war zum Ende des 19. Jahrhunderts  Anfang des 20. Jahrhunderts eine besonders für Plettenberg ausgesprochen großzügige und damit wichtige Familie. Schon Wilhelm Seissenschmidt, Sohn des Tuchmachers und späteren Besitzers einer Produktionsstätte für Eisenbahnmaterial H.B. Seissenschmidt, war der Stifter zweier bedeutender Einrichtungen: eines Krankenhauses und eines Armenhauses.
Die Nichte Wilhelm Seissenschmidts und Tochter seines Bruders Karl war die Ehefrau von Amtmann Otto Vorwerck. Die Mutter der Nichte, die Schwiegermutter von Otto Vorwerck, war maßgeblich an der Vorwerck-Seissenschmidt-Stiftung beteiligt, durch die es dem 1887 gegründeten Turnverein Jahn möglich wurde, eine eigene Turnhalle an der Wilhelmstraße zu bauen.

1913
12. Januar - Stiftung eines Grundstückes an der Wilhelmstraße (später Bahnhofstraße) zwischen der Villa Seissenschmmidt (später Muntinga) und dem Haus Larquette von Witwe Karl Seissenschmidt (Schwiegermutter des Spenders der Turnhalle Amtmann i.R. Otto Vorwerck

1914
Frühjahr - nach Turner-Erfolgen in Berlin Beginn des Turnhallenbaues

1914
23. Mai - Grundsteinlegung durch Otto Vorwerck und Ida Vorwerck, geb. Seissenschmidt

1915
Sonntag, 24. April, Feierliche Eröffnung mit einer Rede des Stadtseketärs Hermens

1919
Bedingt durch den Ersten Weltkrieg erst jetzt endgültige Fertigstellung der Halle

1920
Stiftung eines Ehrenmals für die 32 nicht aus dem Krieg zurückgekehrten Vereinsmitglieder
des TV Jahn von Ehrenmitglied -dem USA-Auswanderer- Ernst Heßmer aus Jersey City,
das neben der Turnhalle seinen Platz fand

1927
Jubiläumsfeier des TV Jahn

1928
bis 1939 wurde in den Wintermonaten durch Hallenwart Kurt Vogel (wohnhaft neben
der Turnhalle im sogenannten ‚Vogelhaus‘) eine Eisbahn vor der Turnhalle Richtung
Wilhelmstraße zum Schlittschuhlaufen angelegt, die für 10 Pfennig genutzt werden konnte

1944
Turnhalle wurde für einen Fabrikbetrieb aus dem Saarland beschlagnahmt

1946
Jetzt konnte der Turnbetrieb in der Halle nach Abtransport der Maschinen und
entsprechenden Renovierungsarbeiten wieder aufgenommen werden

1950
Februar - erneut Anlage einer Eisbahn

1951
12. März - Tod von Ida Vorwerck, geb. Seissenschmidt, Mitstifterin der Jahn-Turnhalle

1952
Anfang Juli - Probeturnen in der Halle anlässlich des Besuches von dem langjährigen
Mitglied Ernst Eckes (USA-Auswanderer)

1952/53
Installierung von Zentralheizung, Wasch- und Duschanlagen

1956
Planung der Vergrößerung um 6 Meter Länge in nördlicher Richtung für ein
Jugendheim und für Toilettenräume
Schätzung der Ausbaukosten: 30.000 bis 35.000 DM

1956/57
Fußbodenerneuerung

1963/64
Anbau eines Geräte- sowie Jugendraumes an die Turnhalle

1979
Planung neuer Umkleide- und Sanitärräume

1980
Erweiterung der Umkleideräume mit Wasch- und Duschanlagen
Umstellung der Öl- auf eine Gasheizung
Bau einer Hausmeisterwohnung auf die Umkleideräume

1984
Bau eines weiteren Geräteraumes

1984
8. März - Anbau des Geräteraumes beendet

2001
Juli - Tod von Anneliese Ohm (*1924)

2005
Stiftung Anneliese Ohm über 1 Mio €
davon 350.000 € für den Stadtsportbund

2012
Zuwendung eines Stadtsportbunde-Anteils
an den TV Jahn  

2019
Erneuerung des Daches  

2021
Modernisierung der Heizungsanlage und der Hallenbeleuchtung, Renovierung
der Hausmeisterwohnung sowie die Modernisierung der Vereinsräume im
„Vogelhaus“ gefördert.

Quellen:
Süderländer Tageblatt
Westfälische Rundschau
HBS-Hauszeitschrift
Plettenberg-Lexikon Horst Hassel

Recherche: Christa Schneider – Dez. 2022
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