Galerie Historische Fotos - Die Bahn in Plettenberg - Heimatkreis-Plettenberg

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Bahnhof Plettenberg
BAHNHOF PLETTENBERG
Als die Ruhr-Sieg Strecke am 6.8.1861 durchgängig von Hagen nach Siegen befahrbar war, dachte noch keiner daran, dass die Bahnstation Plettenberg, im Ortsteil Eiringhausen gelegen, alsbald mehreren Umgestaltungen unterzogen werden musste. Es fing an, dass 1884 bereits das zweite Streckengleis Plettenberg von Hagen her erreichte, und 1885 ab Plettenberg in Richtung Siegen die Gleisarbeiten fortgeführt wurden. Die Wasserstation, die seit Inbetriebnahme 1861 sich am Bahnsteigende in Richtung Siegen befand, war überflüssig geworden, weil sie zum einen den Gleiserweiterungen im Weg standen, und zum anderen waren die Dampflokomotiven größer und stärker geworden. Das bedingte auch größere Schlepptender mit ihren Vorräten an Wasser und Kohle. Da das Güteraufkommen am Bf. Plettenberg ständig stieg, wurde, so zumindest die Vermutungen, ein einständiger Maschinenschuppen in der Zeit des zweigleisigen Ausbaus am westlichen Ende des Empfangsgebäudes in Richtung Ohle errichtet. In den mir vorliegenden Unterlagen, die mir seinerzeit der leider verstorbene Oberlokführer Gerhard Moll aus Hilchenbach übergab, war dort bis Ende 1914 immer eine dreiachsige Tenderlokomotive, meist eine T3 Dampflok beheimatet. Im Oktober 1914 wurde dieser Lokomotivschuppen abgerissen, da wieder Umgestaltungsarbeiten am Bf. Plettenberg stattfanden. Für die im Bau befindliche Nebenbahn Plettenberg-Herscheid-Lüdenscheid, und die bereits geplante Verlängerung der Hönnetalbahn Menden-Neuenrade nach Plettenberg, im Zuge einer großen Nord-Süd-Verbindung, sollte in Richtung Ohle/Kahley ein Bahnbetriebswerk entstehen. Ein mehrständiger Ringlokschuppen mit Drehscheibe und alle Einrichtungen zur Dampflokversorgung und Wartung waren geplant. Ein 1913 im Amtshaus Plettenberg für die Bevölkerung ausliegender Entwurfsplan zeigte die gewaltigen Änderungen der Gleisanlagen und Hochbauten. Ein neues großes Empfangsgebäude sollte in Richtung Bahnhofsvorplatz entstehen. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges machte all diese Pläne zunichte. Lediglich ein zweiständiger Maschinenschuppen mit allen Versorgungseinrichtungen, für zwei, ständig am Bf. Plettenberg stationierten Dampflokomotiven und ein Wasserturm im Bereich Bredde/Schulstraße wurden gebaut. Der Lokschuppen hatte bis ca.1955/56 bestand, der Wasserturm wurde 1962/63 abgerissen. Die Lokstation Plettenberg, war bis zum Ende des 2. Weltkrieges dem Bahnbetriebswerk Letmathe unterstellt. Bis zur Einstellung des planmäßigen Dampfbetriebes auf der Herscheider Strecke am 7.1.1955 war Plettenberg Einsatzstelle des Bahnbetriebswerk Finnentrop. Mittlerweile habe ich nach langen Nachforschungen, eine alte Ansichtskarte vom Plettenberger Bahnhof in meine Sammlung aufnehmen können, die den bis 1914 neben dem Empfangsgebäude stehenden Lokomotivschuppen zeigt. Die Postkarte wurde 1905 von der Firma J. Scharenberg in Plettenberg hergestellt und vertrieben. Abgestempelt ist diese Karte 1907 in Plettenberg. Zum Schluss meines kurzen geschichtlichen Abrisses möchte ich an die werte Leserschaft herantreten, mit der Bitte um Mithilfe. Wenn jemand vielleicht ein Foto des alten Lokschuppens, oder Hinweise hat, würde ich mich freuen, wenn Sie mit mir in Kontakt treten würden.
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