Gruben im Bereich des Amtsgerichtes Lüdenscheid

Eisensteingrube "Friederike"
Eisensteingrube "Ludwig Phillipp"
Eisensteingrube "Adolph"
Eisensteingrube "Charlotte"
Eisensteingrube "Elisabeth"
Eisensteingrube "Wilhelm August"
Eisensteingrube "Homert I"
Eisensteingrube "Glückauf"
Eisensteingrube "Kuhlenhagen"
Eisensteingrube "Abendroth"
Eisensteingrube "Superintendent"
Eisensteingrube "Abendlicht"
Eisensteingrube "Sänger I"
Eisensteingrube "Sänger II"
Eisensteingrube "Soest"
Eisenerzgrube "Drescheid"
Eisensteingrube "Annaglück"
Eisensteingrube "Idaglück"
Eisensteingrube "Gute Hoffnung"
Kupfererzgrube "Aechtenscheid"
Kupfer- u. Bleierzgrube Echtenscheid
Kupfererzgrube Neu-Essen I
Kupfererzgrube Neu-Essen II/III
Kupfererzgrube "Essendia"
Eisensteingrube "Chimborazo"
Eisensteingrube "Grissing"
Eisensteingrube "Bollwerk"
Eisensteinbergwerk "Alexander"
Eisensteingrube "Alex II"
Eisenerzgrube "Alex III"
Eisensteingrube "Alex V"
Eisensteingrube "Alex VI"
Eisensteingrube "Alex VII"
Eisensteingrube "Alex VIII"
Eisensteingrube "Alex IX"
Eisensteingrube "Alex XII"

Wasserstollen an der Homert




Quelle: Westfaelische Rundschau LUEDENSCHEID vom 19.11.2002

Für Bergbau Seilbahn ins Rahmedetal geplant

Lüdenscheid. Mit 16 Mitgliedern der ehemaligen Tübinger Studentenvereinigung erkundete jetzt Reiner Assman vom Lüdenscheider Geschichtsverein das alte Bergbaugebiet Tweer, Oberhundscheid, Helle und Drehscheiderhagen. Zahlreiche sehr interessante erdgeschichtliche Zeugnisse im Lüdenscheider Gebiet wurden während der dreistündigen Exkursion vorgestellt. Am Tweerweg konnten 380 Millionen Jahre alte Meeresablagerungen in Form der Gesteine der Ihmert-Schichten beobachtet werden.

Ein weiterer Aktionspunkt war der Große Tagebau der Erzgruben Alex II und III. Die Lagerstättenbildung der Eisenerzgruben Alex II und III bei Tweer beruht im Wesentlichen auf der Verwitterung der Gesteine der Ihmert-Schichten im Tertiär-Zeitalter. Korallenkalksteine und eisenreiche Tonsteine verwandelten sich vor ca. 15 Millionen Jahren in Brauneisenerz und blieben bis in die heutige Zeit vor Abtragung verschont.

Der Abbau von Erzen dauerte mit Unterbrechungen bis etwa 1900, eine Dampfmaschine zur Wasserhaltung und Fördergerüste, wie man sie aus dem Ruhrgebiet kennt, waren zu dieser Zeit vorhanden. Die Förderschächte hatten eine Teufe von 86 m. Eigens sollte eine Seilbahn bis in das Rahmedetal gebaut werden, um die geförderten Erze besser mit der Bahn abtransportieren zu können. Diese Grube war Lüdenscheid ältestes und ergiebigstes Bergwerk.

Der Weg führte weiter über die Hundscheiderflächen, die ebenfalls durch Verwitterung der Ihmert-Schichten in der späten Tertiärzeit vor ca. drei Millionen Jahren geformt worden waren. An zahlreichen Findlingen wurde die Geologie erläutert. An alten Pigenfeldern vorbei ging es zum Hellstück, wo man das Rahmedetal überblicken konnte. Das engräumige Talrelief beruht hier ebenfalls auf den Gesteinskomponenten der Ihmert-Schichten.

Letzter Punkt der Exkursion war eine alte Kupfergrube unterhalb Hellstück aus dem 17 Jahrhundert. Die am Drescheiderhagen vorkommenden Kupfererze sind an Quarz - und Schwerspatgänge gebunden, wie anhand gefundener Lesesteine erläutert wurde. Die bescheidene Menge von einigen Tonnen Kupfermetall, die einst gewinnbar war, entstammte auch verwitterungsbedingten Erzanreicherungen in den ansonsten kupferarmen Erzgängen während des Tertiärzeitalters.


Quelle: Westfaelische Rundschau LUEDENSCHEID vom 03.12.2002

"Großer Dank an Karsten Binczyk und Volker Haller"

Betr.: WR-Bericht "Für Bergbau Seilbahn ins Rahmedetal geplant" vom 20. November.

Lüdenscheid. "In der Westfälischen Rundschau vom 20. November wurde über eine Suche nach verborgenen Schätzen im bergigen Gelände vor den Toren von Lüdenscheid im Raum Tweer - Drescheiderhagen in Gestalt einer bergbaukundlichen Exkursion durch Angehörige einer Tübinger studentischen Verbindung berichtet. Voraus ging eine vormittägliche Führung durch die Knopfsammlung und die Ausstellung ,Verborgene Schätze im Museum durch den Museumsleiter Dr. Eckhard Trox. Hervorzuheben ist, dass diese Exkursion unter Führung von Karsten Binczyk und Volker Haller von der Naturwissenschaftlichen Vereinigung Lüdenscheid stattgefunden hat.

Bereits im Juli im Rahmen der Veranstaltungen des Heimatvereins zur 50-Jahrfeier hatten die beiden jungen Nachwuchsforscher Karsten Binczyk und Volker Haller von der NwV diese Exkursion durchgeführt. Die Exkursion kam so gut an, dass ich um eine Wiederholung bat. Karsten Binczyk und Volker Halter überzeugten abermals durch ihre große, mit Bescheidenheit vorgetragene Fachkompetenz. Es ist wirklich erstaunlich, welche Geheimnisse in und um Lüdenscheid ergründet werden können. Jedem Verein und jeder Gruppe kann empfohlen werden, sich Karsten Binczyk und Volker Haller anzuvertrauen. Eine schöne Wanderung auch für Ungeübte ist im Programm selbstverständlich enthalten. Daraufhingewiesen sei ergänzend, dass die NwV hervorragende Wegbegleiter ,Lernwandern im Märkischen Kreis mit Karten für geringes Entgelt herausgibt (Wilhelmstraße 47, Tel: 02351/26429).

Bei der genannten studentischen Verbindung mit lebenslanger Mitgliedschaft handelt es sich um das in Tübingen bestehende Corps Rhenania. Diesem ursprünglich schwäbischen Corps gehörten in der Frühzeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts u.a. der große preußische Schulreformer Adolf Diesterweg aus Herborn an, aus Lüdenscheid im 19. Jahrhundert u.a. Ernst de Maizieré und im 20. Jahrhundert Angehörige der Familien Assmann, Möller und Noelle. Ernst de Maizieré war von 1873 bis 1876 Kreisrichter in Lüdenscheid. Der spätere Bundeswehr-Generalinspekteur de Maizieré ist sein Enkel, der letzte Ministerpräsident der DDR de Maizieré sein Urenkel. Deren Beziehung zu Lüdenscheid dürfte bisher wohl nicht bekannt gewesen sein."

Rainer Assmann Breslauer Straße 54 Lüdenscheid


Quelle: Lüdenscheider Nachrichten vom 21.12.1979

Warum sich Bergbau
bei uns nicht hielt

Sehr viele Gruben sind zugeschüttet worden

(-gg-) Lüdenscheid. In der Jubiläumsausgabe zum 125-jährigen Bestehen der "Lüdenscheider Nachrichten" brachten wir auch einen Beitrag, der einige überraschende heimatgeschichtliche Aspekte enthielt. LN-Mitarbeiter Willy Binczyk berichtete darin, dass Lüdenscheid nicht nur eine Bergstadt, sondern auch eine Bergwerkstadt war. Mehr als drei Dutzend Gruben gab es hier, in denen die verschiedensten Metalle gefördert wurden. Aus Platzgründen ging die Lagerkarte mit den genauen Standpunkten der Bergwerke nicht mit, ebensowenig wie ein Teil seines Artikels. Hier nun die Ergänzung:

Der Aufschwung des Bergbaues im 17. Jahrhundert wurde in unserer Gegend durch den 30-jährigen krieg unterbrochen (1618-1648). Die räuberischen Einfälle der Franzosen, Holländer und Spanier überhäuften das Land mit Kriegselend. Seuchen führten zur sittlichen Verwirrung und zum Niedergang der Kultur, wie man es sich schlimmer kaum vorstellen kann. Das Sauerland ist zwar nicht Schauplatz wichtiger Entscheidungsschlachten gewesen, aber das fortgesetzte Ertragen von Einquartierungen und Plünderungen, das Zahlen unerschwinglicher KOntributionssummen vertilgten den vorhandenen geringen Wohlstand, brachten Kummer und Not über die friedlich lebende, arbeitsame Bevölkerung der stillen heimatlichen Täler und Höhen.

Ende des 17. Jahrhunderts, nach dem Abklingen der ganzen Wirren, kam es im Bergbau wieder zu einem allgemeinen Aufschwung. Die bis dahin bekannten Hilfsmittel zur Bearbeitung der harten Gesteine waren Schlegel, Eisen und das Feuersetzen. Das Schwarzpulver war schon erfunden, aber die Erkenntnisse noch nicht bis in unsere Gegend vorgedrungen. Anfang des 17. Jahrhunderts nahm das Schwarzpulver erst Einzug in unseren Bergbau. Zwar gab es noch Schwierigkeiten mit den Verschlüssen der Bohrlochmündungen. Diese wurden dann aber im Lehmbesatz gefunden. Die neue Einführung des Sprengens beim Stollenvortrieb ermöglichte eine erhebliche Beschleunigung und Verbilligung der Gesteinsarbeit.

Das Auffinden abbauwürdiger Gänge oder Lager in unseren Bergen erwies sich als schwierig. Es mussten viele Suchstellen oder Gräben angesetzt werden. Oft wurde durch das Vortreiben einer Strecke oder das Abteufen eines Suchschachtes ein spärlicher Erzgang oder eine Lagerstätte gefunden. Eine Verwertung oder ein Ausklingen des Lagers bedeutete aber schon das Ende des Stollens.

Als dann im 18. Jahrhundert der Höhepunkt der Muthungsanträge erreicht war, und durch das Fortschreiten des Bergbaues die Gruben tiefer wurden, drängten die Verhältnisse zur Vereinigung. Es bildeten sich Gewerkschaften (Gewerke).

Quarzige Bleierze werden nicht so gerne angekauft und bezahlt wie Flußspat mit Bleierz, weil man Flußspat besser von Blei trennen kann als Quarz von Blei. Quarz ist zu strengflüssig, darum teurer in der Verhüttung. Bei uns in den Bergen treten meist mehr Quarz-Blei-Verbindungen in Gängen oder Nestern auf. 70 bis 90 Prozent taubes Gestein müssen abgebaut werden, um einem Erzgang zu folgen. 1874 kostete die Tonne Schwefel in den Hafenorten noch 150 Lire (120 Mark), während 1900 nur noch 70 Lire (56 Mark) gezahlt wurden. Durch diesen Preissturz kamen die Grubenbesitzer in eine üble Lage. Der Betrieb war nicht mehr lohnend, zumal die Besitzungen sehr zersplittert waren, sowie auch die Gruben und Verhüttungbetriebe.

Vielfach wurde das Erz und taube Gestein in Säcken oder Körben auf dem Rücken der Arbeiter oder mit der Schiebkarre zutage gefördert. Es fehlte in den Gruben an geeigneten Abbaumethoden, so dass viel Erz verloren ging. Das sind alles Merkmale, warum der Bergbau sich nicht halten oder bestehen bleiben konnte. Im Gegensatz zu den Nachbarländern, wo die Erzgänge mächtiger anstehen und z. T. im Tagebau abgebaut werden. Damit kann unser Erzbergbau nicht mithalten.

Es sind im Raum Plettenberg - Herscheid - Lüdenscheid rund 150 Erzgruben namentlich bekannt. Der Höhepunkt der Mutungen im 17. bis 18. Jahrhundert ging aber dann rapide bergab. Man kann die Gruben, die um 1900 noch in Betrieb waren, an einer Hand abzählen.

Die vielen zugefallenen Mundlöcher und Schächte der Erzgruben in den Bergen unserer Heimat zeugen noch von reicher Bergbautätigkeit. Das geschulte Auge des Wanderers kann sie überall erblicken, aber der Lauf der Zeit rafft auch sie zusammen. Es werden immer weniger.

"Auguste I", durch einen nahe gelegenen Steinbruch infolge Sprengarbeiten zusammengefallen und nicht mehr befahrbar. In der Grube "Rencontre" ist im Laufe der Jahre die Türstockzimmerung total verfault. Das das Deckengebirge klüftig ist, und das Stollenwasser den Lehm aus den Rissen schwemmt, kann es nur noch Jahre dauern, bis sie endgültig zusammenbricht. Über die "Grube Möllhoff am Stein" ist eine Straße gebaut worden und sie ist daher nicht mehr befahrbar. Andere Gruben werden als Aschenkippe benutzt oder werden durch Häuser zugebaut.

So kann man noch viele Gruben aufzählen, denen es ähnlich ergeht. In ein- bis zweihundert Jahren könnten unsere Kindeskinder nur noch in den Büchern darüber lesen, was sich in unserer Heimat zugetragen hat. Bi.

Zeichnung: Die eingezeichneten Punkte auf dem Grubenplan zeigen die Stellen an, wo in früherer Zeit Bergbau betrieben wurde (in und unmittelbar an der Stadtgrenze von Lüdenscheid). Die Bergwerksbesitzer - ob es sich nun um ein Konsortium oder aber um Einzelbesitzer handelte, welche die Muthungsfelder verliehen bekamen - entstammen allen Bevölkerungsschichten. Außerdem waren die damaligen Muter auch Lüdenscheider und kamen sonst aus der näheren oder weiteren Umgebung Lüdenscheids wie Plettenberg, Herscheid, Hagen, Schalksmühle, Iserlohn, Bonn, Dortmund. Zu den eingezeichneten Gruben ist weiter zu sagen, dass die heutige Stadtgrenze die Mehrzahl der Grubenfelder durchläuft oder knapp anschneidet. So kam es desöfteren also vor, dass die bergmännischen Aufschlussarbeiten (Stollen) unter der Stadtgrenze in die Nachbargemeinde vorgetrieben wurden, oder aber ein Schacht lag diesseits, der zweite dazugehörige jedoch jenseits der Stadtgrenze. Bei den knapp angeschnittenen Mutungsfeldern lag der Fundpunkt aber meistens außerhalb der Stadtgrenze.

Zeichnung: Binczyk


Quelle: Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen, E. Dössler, Bd. I, S. 77

Eisenbergwerke zu Hunscheid
und Sundhellen

Ksp. Lüdenscheid und Meinerzhagen

1464, Juni 12. - 1471, Dez. 20. Nr. 1
Herzog Johan I. v. Kleve erteilt dem Lüdenscheider Hogreven Gotscha(l)ck Zelhoff und dem Hutte = Hennesken, Sohn des Herm. van Sessinchusen, die Erlaubnis, "in den berge, gelegen to Averhonschede (Oberhunscheid) ind Nederhonschede (Niederhunscheid), in dem kirspel van Ludenscheit" auf ihre Kosten nach Eisen und anderen Metallen zu graben, unter Vorbehalt der Abgabe des (Berg-)Zehnten an den Landesherrn. - D.: 1464, des dinstdages na sent Bonifacius dach.

Zusatz: Desgl. hat Henneken Weylant (Weylent) einen Brief für sich und seine Erben "op den berch, geheiten die Zonthelden in dem kerspel van Mynershagen". - D.: 1471, in vigilia Thome apostoli. - StAD, MR. V., f. 104b. - Ebd. VI, f. 152.

Nach dem Bericht des Jak. am Ende von 1688 hat Leopold von Neuhoff vor 1636 das Eisenbergwerk zu Hunscheid gemutet, jedoch war in den letzten 50 J. nichts an Bergzehnten abgegeben worden (Meister, Gft. Mark II, 82, vgl. Dortmunder Beiträge XVII, 180). - Bei dem Bergwerk zu Sundhellen handelt es sich wohl um ein Kupferbergwerk (vgl. v. Steinen, Westph. Geschichte II, 250). - Voye (II, 240) vermutet hier Schürfung nach Blei und Silber.

Ein Huttenhenneseken wird 1486 als Hausbesitzer zu Lüdenscheid erwähnt (vgl. ob. Kap. II / Fehdeschädenliste, Nr. 5)



Quelle: Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen, E. Dösseler, 1954 Bd. I, S. 78-79

Bergwerk Heilige Dreifaltigkeit (b. Lüdenscheid)

1524, Febr. 18 - Nr. 4
Bergprivileg des Herzogs Joh. (III.) v. Kleve für den Bergmeister Bernh. Osthoeven (Osthoffer) und seine Mitgewerken Peter Heymann und Thonis Visscher, beide Bgr. zu Köln, Gotschalck Knoch (Bgr. zu Neuenrade), Peter Toller (Bgr. zu Butzbach) und Wolff Erkeler 1) (Bürger zu Nürnberg), betr. das Bergwerk "Hillige Dryvoldicheit" und die Förderung von Erz oder Metallen daselbst. Ausführliche Bestimmungen über Abgaben des 10. "kubbel" oder Zentner von allem Stofferz an den Landesherrn, wie des 100. Zentners oder "kubbel" für die Kirchspielskirche zum Bau, den Abbau mit Grube, Erbstollen und Schmelzhütte, über das Vorkaufsrecht des Landesherrn wie in der Grafschaft Tirol, über die Richtung der Bergstreitigkeiten usw.

1) Nach frdl. Auskunft des Stadtarchivs Nürnberg waren Wolf Erckel und sein Bruder Ulrich 1513 an Bergwerken zu Annaberg und Schneeberg im Erzgebirge beteiligt (Stadtarchiv Nürnberg, libri lit. 14, f. 76f.). Die Brüder Erckel, Söhne Ulrich Erckel des Ält., Bürger zu Nürnberg, besaßen auch umfangreichen Grundbesitz in Nürnberg und Umgebung (libri lit., 14, f. 150f; 15, f. 86f; 16, f. 43, 194; 27, f.21-24; libri conservatorii 6, f. 126.-; 1515-1525).


Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Lüdenscheid", Fritz Bertram, 1952/54, S. 162-220

D. Eisenstein- und Eisen-Manganerzgruben
1. Friederike, Eisensteingrube
2. Ludwig Philipp, Eisensteingrube
3. Adolph, Eisensteingrube
4. Charlotte, Eisensteingrube
5. Elisabeth, Eisensteingrube
6. Wilhelm August, Eisensteingrube
Diese 6 oben genannten Gruben müssen zusammen genannt werden, weil sie einmal von denselben Leuten gemutet wurden, zum anderen, und dieses ist viel wichtiger, lagen die 6 Grubenfelder auf ein und derselben geologischen Verwerfungslinie und demselben Erzzug. Entdeckt wurde dieser Erzzug von dem Berginvaliden Heinrich Schäfer aus Königsheide bei Breckerfeld und dem Ingenieur Adolph Resow aus Essen. Da nun aber nach einem alten Bergrecht nur eine ganz bestimmte Maximalgröße verliehen werden konnte, die Muter aber gerne das ganze Gebiet überdecken wollten, so begehrte man einfach 6 verschiedene Felder, die sich teilweise ganz kompliziert ineinanderschoben. Dadurch hatte man aber erreicht, dass der ganze Erzzug überdeckt wurde.

Dieses Aufteilen in verschiedene Felder und damit verbunden geradezu künstlerische Ineinanderschachtelungen werden wir besonders im Gebiet Meinerzhagen wiederholt antreffen, dort habe ich auch an einer Stelle eine Lagezeichnung verschiedener Felder eingefügt.
Das Grubenfeld Friederike liegt gemäß obiger Karte in der Gemeinde Dahl und Hülscheid am nördlichen Berghang der Höhenstraße Lüdenscheid-Rummenohl auf der Höhe 304, direkt neben dem Fußweg von Rummenohl nach Lindenteich, nördlich der Muhler Ölmühle. Das Feld wurde am 01.09.1873 von den oben genannten Personen gemutet und an diese am 02.09.1874 verliehen.
An dem Fußweg nach Lindenteich sind noch wiederholt die alten Pingen zu sehen, das verfallene Mundloch wurde im Mai 1953 mit obigem (r.) Bild festgehalten.
Nicht weit von diesem Fundpunkt finden wir die Stelle, an der die Grube Ludwig Philipp gemutet wurde, ebenfalls am 01.09.1873 gemutet und am 02.09.1873 verliehen an die schon oben genannten Muter Schäfer/Resow. . .


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