Quelle: Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Lüdenscheid, Fritz Bertram, 1954, S. 167 ff.

Eisensteingrube Charlotte


D. Eisenstein- und Eisen-Manganerzgruben im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid

1. Friederike, Eisensteingrube im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid
2. Ludwig Phillipp, Eisensteingrube im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid
3. Adolph, Eisensteingrube im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid
4. Charlotte, Eisensteingrube im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid
5. Elisabeth, Eisensteingrube im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid
6. Wilhelm August, Eisensteingrube im Amtsgerichtsbezirk Lüdenscheid

Diese 6 oben genannten Gruben müssen zusammen genannt werden, weil sie einmal von denselben Leuten gemutet wurden, zum anderen, und dies ist viel wichtiger, lagen die 6 Grubenfelder auf ein und derselben geologischen Verwerfungslinie und somit auf einem und demselben Erzzug.

Entdeckt wurde dieser Zug von dem Berginvaliden Heinrich Schäfer aus Königsheide bei Breckerfeld und dem Ingenieur Adolph Resow aus Essen. Da nun aber nach einem alten Bergrecht nur eine ganz bestimmte Maximalfeldgröße verliehen werden konnte, die Muter aber gerne das ganze Gebiet überdecken wollten, so begehrte man einfach 6 verschiedene Felder, die sich teilweise ganz kompliziert ineinander schoben. Dadurch hatte man aber erreicht, dass der ganze Erzzug überdeckt wurde.

Dieses Aufteilen in verschiedene Felder und damit verbundene geradezu künstlerische Ineinanderverschachtelungen werden wir besonders im Gebiet Meinerzhagen wiederholt antreffen, dort habe ich auch an einer Stelle eine Lagezeichnung verschiedener Felder eingefügt.

Das Grubenfeld Friederike liegt gemäß obiger Karte in der Gemeinde Dahl und Hülscheid am nördlichen Berghang der Höhenstraße Lüdenscheid-Rummenohl auf der Höhe 304, direkt neben dem Fußweg von Rummenohl nach Lindenteich, nördlich der Muhler Ölmühle. Das Feld wurde am 01.09.1873 von den oben genannten Personen gemutet und an diese am 02.09.1874 verliehen (Quelle: GBA Lüdenscheid). An dem Fußweg nach Lindenteich sind noch wiederholt die alten Pingen zu sehen. Das verfallene Mundloch wurde im Mai 1953 mit obigem Bilde festgehalten.

Nicht weit von diesem Fundpunkt finden wir die Stelle, an der die Grube gemutet wurde, ebenfalls am 01.09.1873 gemutet und am 02.09.1874 verliehen an die schon oben genannten Muter Schäfer/Resow (Quelle: GBA Lüdenscheid). Der Fundpunkt dieser Grube ist aus obiger Karte auf Seite 168 genau zu ersehen, die letzten Überreste sind im unten wiedergegebenen Bilde Nr.84 festgehalten worden.


Die letzten Reste der Grube Ludwig Phillipp

Nachdem die Gewerke Schäfer/Resow zunächst diese beiden Gruben in Betrieb genommen hatten, gingen sie dem schon obenr erwähnten Erzgang nach und muteten rund 1 km weiter nach Osten die weiteren 4 Felder:
Wilhelm August, Adolph, Elisabeth und Charlotte
Alle vier Felder wurden gemeinsam am 26.08.1873 gemutet und abenfalls zusammen am 09.02.1874 verliehen, eben aus dem Grunde als 4 Felder begehrt, um das ganze Gebiet überdecken zu können (Quelle: GBA Lüdenscheid).