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Filmszene aus 1967

. . . 35 Jahre später
. . . 40 Jahre später

 

The Motion
. . . und wie alles begann . . .

Fred Hassel am Schlagzeug

Horst Köster an der Sologitarre
Fred Hassel (li. mit Schlagzeug von H. Onasch) und Sologitarrist Horst Köster mit Framus (oben).

Wir schreiben das Jahr 1965. Fred Hassel (15 Jahre alt) und Peter Hollweg (ebenfalls 15), Nachbarskinder, die sich auch von der Schule her kennen und in Plettenberg keine 150 Meter voneinander entfernt wohnen - der eine an der Wiesenstraße, der andere an der Herscheider Straße - proben den musikalischen Aufstand: Eine Beat-Band, die erste ihrer Art in Plettenberg, soll gegründet werden. Die Jugend Europas und Amerikas steht in diesen Tagen hinter einer Musikrichtung: den Beat! Während die Erwachsenen nur kopfschüttelnd die Bilder schreiender, kreischender Fans bei Auftritten der Beatles im Schwarz-Weiß-Fernseher betrachten, sucht auch in Plettenberg eine gegen die Erwachsenenwelt rebellierende Jugend auf Tonbändern oder durch Kauf von Singles-Schallplatten dem neuen Lebensgefühl von Beatles, Rolling Stones, The Who, Chuck Berry, Animals u. a. näher zu sein.

Musikinstrumente zur Umsetzung dieses neuen Gefühls, das man erst viel später auch als "Beatlemania" bezeichnen wird, gibt es in Plettenberg nicht. Dort hat man bis dato nur klassische Musik betrieben - sieht man von einigen im Sommer auf der Freibadwiese Gitarre spielenden "Rock'n Rollern" ab. Verstärker und Elektrogitarren, wie sie die englischen und amerikanischen Beatgruppen benutzen, sind hier gänzlich unbekannt. So basteln sich Fred Hassel und Peter Hollweg eigene Instrumente: ein paar leere Waschmittel-Papptrommeln (hier war es die Marke DASH) werden zu Trommeln, ein Stück ausgeschnittene Messingplatte zum Becken bzw. Hiat umfunktioniert, mangels hölzerner Schlagstöcke dienen Stangen aus einem Unterlegscheibendrehautomaten als Schlagstöcke. Übungsraum ist nach Feierabend und am Wochenende die Werkhalle der Firma Assmann & Hassel an der Wiesenstaße, in der sonst auf großen Pressen lautstark Stanzteile hergestellt werden, der "Krach", wie die Erwachsenen die ersten musikalischen Gehversuche des Duos nennen, fällt also nicht sonderlich auf.

Hier startet in voller Besetzung und mit der Band-Kleidung "schwarze Hose, weißes Hemd mit Krawatte" die Generalprobe für den ersten Auftritt im "Sauerländer Hof" in Heggen am Samstag, dem 8. Oktober 1966. Zu Fred Hassel (Schlagzeug) und Peter Hollweg (Gesang) ist ein weiterer "Nachbar" hinzugestoßen: Horst Köster (li., Sologitarre), wie Peter Hollweg von der Herscheider Straße. Der vierte im Bunde ist Jochen Scholz (re., Rhythmusgitarre) aus der Oester/Immecker Weg. Die erste Verstärker-Anlage war eine Leihgabe der Firma Elektro Brehmer, ein Röhrengerät mit ca. 20 Watt, über das beide Gitarren und mehrere Mikrophone über sechs selbstgebauten Gesangsboxen verstärkt wurden. Ort des Geschehens war zunächst das Haus Wiesenstraße 8


Die Visitenkarte der Bandmitglieder

dort im 1. Obergeschoß - normalerweise das Jugendzimmer von Fred Hassel. Später wurde über dem Stahlblech-Lager der Fa. Assmann & Hassel eine Bühne errichtet und ein regelrechter Party-Raum eingerichtet. Nur ein Jahr nach dem ersten Auftritt, am 5. November 1967, stehen die "The Motion" (direkt nach dem Auftritt der "Lords") vor rund 7.500 Zuhörern im Rahmen eines "Beat-Wettbewerb" auf der Bühne der Gruga-Halle in Essen!

 

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