75 Jahre Brockhaus (1864-1939)
Entstehung der Walther Brockhaus-Siedling
Quelle: WR Plettenberg vom 30.11.2003
Brockhaus Soehne: Mahle-Gruppe
Plettenberg. (jam) Am 1. Januar übernimmt die Stuttgarter Mahle-Gruppe mit 51 Prozent die Mehrheit beim Oestertaler Traditionsunternehmen Brockhaus Soehne. Die Firma heißt zukünftig Mahle Brockhaus GmbH.
Das teilte der Geschäftsführende Brockhaus-Gesellschafter Dr. Christian Schuppener auf der Jubilarfeier des Unternehmens am Samstag mit. Seit 2001 hält Mahle bereits einen Anteil von 25,1 Prozent. Mit rund 30 000 Mitarbeitern und Produktionsstätten im In- und Ausland zählt die Mahle Gruppe weltweit zu den führenden Herstellern von Motorenteilen und Filtersystemen für die Automobil-, Fahrzeug- und Motorenindustrie.
Die Geschäftsentwicklung bei Brockhaus Soehne sei im vergangenen Jahr sehr gut gewesen, resümierte Schuppener. Der Umsatz stieg deutlich, es konnten neue Mitarbeiter eingestellt werden. Die Investition in zwei neue hochmoderne automatische Schmiedelinien habe sich bezahlt gemacht Mit einer Lieferkapazität für 40 Mio. Pleuelstangen ist Brockhaus Soehne der größte Anbieter stahlgeschmiedeter Pleuelstangen weltweit. Das 1864 in Plettenberg gegründete Unternehmen wird zurzeit von der fünften Generation der Familie geführt.
Die strategische Allianz mit dem Kolbenspezialisten Mahle war 2001 geschmiedet worden, um den stetig wachsenden Trend zur Lieferung einbaufertiger Module im Motorenbau optimal nutzen zu können.
Die Hauptprodukte beider Firmen, Kolben und Pleuel für alle Arten von Verbrennungsmotoren, werden als vormontierte Kolben-Pleuel-Assemblies entwickelt, produziert und als einbaufertige Module geliefert.
Eine Brockhaus-Spezialität sind neben Pleuelstangen Nockenwellen, Ausgleichswellen und Kurbelwellenlagerdeckel - alles Bauteile, die in Motoren extremen Belastungen ausgesetzt sind. Abnehmer von Brockhaus-Produkten sind unter anderem die führenden Automobilmarken von Audi über BMW, DaimlerChrysler, Ford, Isuzu, Iveco, Lamborghini, Opel, Porsche, Rolls Royce & Bentley, Saab und Volkswagen bis Volvo.
Zusätzlich zu den Automobilteilen fertigt das Unternehmen stahlgeschmiedete Parallelschraubstöcke des Systems Heuer und Maschinenschraubstöcke.
Quelle: WR Plettenberg vom 24.01.2001
Plettenberg. (-F-) Dem weiter zunehmenden Trend der System- und Modullieferungen im Automobil- und Motorenbau
wollen die Firmen Mahle und Brockhaus Soehne künftig in einer strategischen Allianz Rechnung tragen.
In einer außerordentlichen Betriebsversammlung erfuhren gestern die Mitarbeiter des Plettenberger Pleuel-Herstellers
von dieser neuen Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Kolben-Hersteller. Als weiteres Detail teilten die
geschäftsführenden Gesellschafter, Manfred Brockhaus und Dr. Christian Schuppener der Belegschaft mit,
dass sich die Stuttgarter Mahle GmbH in einem ersten Schritt mit 25,1 Prozent an der Firma Brockhaus Soehne
beteiligen wird. Ob es später zu einer Mehrheitsbeteiligung der Mahle Gruppe kommt, darüber soll frühestens in
drei Jahren gesprochen werden.
Die Gespräche mit der Mahle GmbH, die weltweit 26 000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 4,7 Milliarden
ausweist, waren bereits im letzten Jahr eingeleitet worden. Frühzeitig unterrichtet war dabei der Betriebsratsvorsitzende
Klaus Karaschewski. Der hatte bereits Kontakt mit dem Betriebsrat der Mahle Gruppe und konnte erst gestern sein
Schweigen brechen. Während der laufenden Verhandlungen war er zum Stillschweigen verdonnert. Kurz vor der
Betriebsversammlung unterrichtete er seine Betriebsratskollegen über die neue strategische Ausrichtung des heimischen Unternehmens.
Wo künftig Pleuelstangen und Kolben ihre modulare Hochzeit feiern, konnte Christian Schuppener gestern noch nicht
abschließend mitteilen. Wohl aber plant die Mahle Gruppe den Bau von Montagewerken in Nordamerika und Europa.
Schuppener unterstrich gestern ausdrücklich die gute Geschäftslage von Brockhaus Soehne, was sich in einer 19-prozentigen
Umsatzsteigerung auf 209 Mio. Mark manifestiere. |