Klimaverhältnisse
Wenn auch an 12 Tagen Niederschläge gemessen werden konnten, so war der September
doch ein verhältnismäßig trockener Monat mit viel Sonnenschein und Wärme. Die
größte Niederschlagshöhe am 3. September betrug 15,0 mm. Die Gesamt-Monatssumme
blieb mit 63,8 mm weit unter dem Monatsdurchschnitt. An den ungewöhnlich heißen
Tagen, 10. und 13.9., traten Gewitter auf.
Die Tierwelt
Wie auch in den letzten Jahren, so traten im September dieses Jahres an der
Oestertalsperre Fischreiher auf. Ein großes Fischreiher-Paar ließ sich tagelang
sehen.
DER MENSCH ALS EINZELWESEN
Standesamtsbeurkundungen
Die Standesämter Plettenberg und Ohle registrierten im September 30 plus 2 gleich
32 Geburten, 16 männlich und 16 weiblich. Insgesamt wurden im September 21 plus 3
= 24 Sterbefälle verzeichnet. Zwei Sterbefälle waren Unglücksfälle. Das erreichte
Höchstalter lag bei 85 Jahren. Zehn der Verstorbenen wurden über 70 Jahre alt. -
Insgesamt wurden 20 plus 3 = 23 Eheschließungen vorgenommen.
Von unseren Alten
Insgesamt 19 über 80 Jahre alte Mitbürger konnten in diesem Monat bei körperlicher
Frische ihren Geburtstag feiern: Landwirt Josef Vogt (auf der Hausstätte) 89 Jahre,
Rentner Jakob Behr (Eiringhausen) 87 Jahre, Rentner Hermann Schmelzer 87 Jahre,
Rentner Wilhelm Schmerbeck 86 Jahre, Gastwirt Wilhelm Alberts (Eiringhausen)
86 Jahre, Wwe. Maria Tiller geb. Hoffmann (Oesterau) 85 Jahre, Friederike Seuthe
geb. Herzhoff 84 Jahre, August Groll 84 Jahre, Ernst Schröder (Ohle) 83 Jahre, Wwe.
Mina Sönnecken geb. Schulte (von Holthausen) 82 Jahre, Heinrich Geisweidt
(Köbbinghauser Hammer) 82 Jahre, Josef Höller (Stormstraße) 82 Jahre, Auguste Koch
geb. Windt (aus der Lettmecke) 81 Jahre, Maria Arndts geb. Wiegand (Lettmecke)
81 Jahre, Wwe. Lina Lüsebrink geb. Schulte (Schlieffenstraße) 80 Jahre, Friedrich
Möller (Böddinghausen) 80 Jahre, Ludwig Holthaus (Hilfringhausen) 80 Jahre, Frl.
Maria Ebberg (in Ohle) 80 Jahre und Bertha Klumpe geb. Ostberghausen (Umlauf)
80 Jahre. - Anna Hielscher aus Ohle feierte ihr 40-jähriges Hebammenjubiläum.
Die Ostvertriebenen
Nach einer Statistik des Ausschusses für die kulturelle Betreuung der
Heimatvertriebenen sind von rund 3500 Heimatvertriebenen 57 % aus Schlesien,
13 % aus Ostpreußen, 8 % aus Pommern, je 5 % aus Westpreußen, dem Sudetenland,
Warthegau bzw. Posen, 3 % aus Brandenburg und 2 % aus Danzig. - Die
Ortsgruppe Plettenberg des Landesverbandes der Ostvertriebenen veranstaltete
einen Heimatabend. Ein Referent für das Siedlungswesen zeigte die Möglichkeiten
zur Errichtung von Ostvertriebenen-Siedlungen auf. - In 2 Lichtbildervorträgen
ließ Stud.Rat Goebel in Eiringhausen und Kückelheim ein Bild der schönen
schlesischen Heimat vor den Augen zahlreicher ostvertriebener Schicksalsgenossen
lebendig werden.
DIE GEMEINSCHAFT
a) Die Siedlungsgemeinschaft
Im September standen 114 Zugängen 109 Abgänge gegenüber. Die Gesamtbevölkerungsziffer
war somit um 5 auf insgesamt 24.771 Einwohner angestiegen.
Straßen und Wege
In Ohle sollen linksseitig der Lenne die alten Eisenbahndämme bis unterhalb der
Herscheider Bahn durchgebaut werden. Da sich dann der Hochwasserdruck auf die
Ortschaft selbst richten wird, soll das Dorf durch Spundwände gegen das Eindringen
von Hochwasser geschützt werden. Diese Anlage wird rund 75.000 DM kosten, wozu
man aus Landesmitteln 50.000 DM erwartet. - Mit der Straßeninstandsetzung am Gringel
in Ohle wurde begonnen.
Brücken
Für die Erneuerung der Lennebrücke wurden die eisernen Spundwände in den Flußboden
eingerammt. An der Brücke wird den ganzen Tag über und nachs beim Licht der
Bogenlampen gearbeitet. Aus den 3 eisernen Spundkästen wurde der Flußkies entfernt
und alles für die Fundamentierung der Pfeilererweiterung vorbereitet. Die Arbeiten
verlaufen planmäßig, um vor einer eventuellen Herbstflut den für dieses Jahr
vorgesehenen Bauabschnitt zu vollenden. - Die Holzbrücke zwischen Wall und der evgl.
Volksschule wurde vollständig überholt. Der Bohlenbelag wurde erneuert und die
Geländer entsprechend ausgebessert.
Wohnungsbau
Die Wohnungsneubauten Apelt in Brockhausen, Crummenerl an der Lehmkuhler Straße,
Lorenz Frings am Markenbrauck, Anhalt am Silberg und das Vier-Familienwohnhaus
des Messingwerks wurden gerichtet. Mit dem Bau von 2 weiteren
Drei-Familien-Doppelhäusern in der Papenkuhle wurde begonnen. Eins davon konnte
unter Dach gebracht werden. Mit den Ausschachtungsarbeiten für weitere
7 Kleinsiedlungsbauten wurde dort ebenfalls begonnen. In der Ölmühle werden
3 gleiche Siedlungshäuser gebaut. Die Bauausführung dieser 10 Kleinsiedlungshäuser
wurde durch Arbeitgeberdarlehen des Ohler Eisenwerkes ermöglicht. -
Die Seißenschmidt'schen Wohnblocks an der Bracht und Hoffmann-von-Fallersleben-Straße
werden mit einem hellen und freundlichen Putz versehen. - Die Seißenschmidt-Stiftung
am Dingeringhauser Weg erhielt einen neuen Außenanstrich. Damit verschwand der
Anblick eines bisher verkommen aussehenden Gebäudes. - Die Vorarbeiten zur
Wiederinstandsetzung des Hotels Hanebeck in Eiringhausen, das nach dem Kriege von
der Besatzung belegt war, wurde durchgeführt, um das Haus wieder seinem
ursprünglichen Zweck zuzuführen.
Wasser- und Kohleversorgung
Unvorhergesehene Felsvorkommen machten die Verbesserung und Erneuerung der
Wasserversorgungsanlagen in Ohle kostspieliger. Weitere Mittel in Höhe von
20.000 DM sollen für diese Arbeiten freigegeben werden. - Durch einen starken
Rohrbruch am Landemerter Weg wurde die Wasserversorgung im Hachmecker Bezirk
und in den höher gelegenen Ortsteilen an der Ratschelle, Bülte sehr beeinträchtigt.
Die Bruchstelle wurde nach langem Suchen aufgefunden. - Ursprünglich waren pro
Jahr und Haushalt 24 Zentner Hausbrand vorgesehen. Diese Menge war inzwischen auf
20 Zentner herabgesetzt worden, und neuerdings heißt es sogar, daß als endgültige
Zuteilung nunmehr nur 13,86 Zentner bewilligt werden. Das würde in Briketts
ausgedrückt bedeuten pro Tag und Haushalt 3 1/2 Briketts.
Verkehr
"Heraus aus der Verkehrsisolierung" heißt das Schlagwort, mit dem sich maßgebende
Stellen befaßten. Man munkelte von einer Interessengemeinschaft zwischen der
Verkehrsgesellschaft "Mark Sauerland" Lüdenscheid und unserer Plettenberger
Kleinbahn. Bekanntlich hat die Mark Sauerland eine Verkehrskarte herausgebracht,
in der die geographische Lage Plettenbergs mit einem an einer Kette hängenden
Vorhängeschloß charakterisiert wurde. Es ist wirklich notwendig, daß der
Plettenberger Verkehr stärkeren Anschluß an das übrige Verkehrsnetz des Sauerlandes
gewinnt.
Verkehrsunfälle
Ein Sägewerksarbeiter aus Neuenhof fuhr bei Lettmecke mit seinem Motorrad gegen
einen Straßenbegrenzungsstein. Der ebenfalls in Neuenhof wohnende Soziusfahrer
prallte gegen einen Telegrafenmast und blieb tot liegen. - Bei Leinschede fuhr ein
Pkw auf einen Essener Lieferwagen. Hinter diesem Wagen fuhr ein Motorradfahrer,
der nicht rechtzeitig bremsen konnte, stürzte die Böschung hinunter und mußte
abgeschleppt werden. Glücklicherweise entstand nur Sachschaden.
Feuerlöschwesen
Dem in Bezug auf die Unterbringung seiner Geräte schlecht gestellten Löschzug der
Freiw. Feuerwehr im Oestertal wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Wohnung
zugesagt. Die hierfür notwendigen 40.000 DM sollen zur Hälfte aus der
Feuerschutzsteuer bestritten werden. Man hofft, den Bau bis Eintritt des Winters
zur Benutzung fertig zu haben. Mit den Bauarbeiten hinter den Brockhaus'schen
Häusern wurde Ende des Monats begonnen.
b.) DIE KULTURGEMEINSCHAFT
Kirchliches Leben
Evangelische Gemeinde
Die bereits im August angelaufene Evangelisationswoche fand Anfang des Monats
ihren Abschluß mit den Hauptthemen "Im Lebensstrom der Freude", "Laßt Sonne ins
Familienleben" und "Ein Blick ins Land der Herrlichkeit". Mit dem Thema "Hat
die Jugend ein Recht auf Vergnügen?" fand die Evangelisation ihren Ausklang. -
Die Goldene Konfirmation des Jahrgangs 1901 wurde in würdiger Weise begangen. -
Die evgl. Frauenhilfe Stadtmitte versammelte ihre Mitglieder zu einem
Nachmittagsausflug an die Oestertalsperre. - Die evgl. Frauenhilfe Oestertal
beging im würdigen Rahmen zusammen mit der ganzen Oestertalgemeinde ihr
25-jähriges Bestehen.
Katholische Gemeinde
In der St. Laurentius-Gemeinde lief eine Mission, in der vor allem der
gefangenen Brüder und Schwestern gedacht wurde. Am Anfang der Mission standen
die Idealgestalten, nach denen sich das Christenleben ausrichtet: Christus
und Maria. In der zweiten Missionswoche wurde der 24. September, das Fest Mariä
vom Loskauf der Gefangenen, als Gebetstag für unsere Gefangenen feierlich begangen.
Kirchliche Gebäude
Nach der Renovierung des Kirchensaales fanden die Gottesdienste in Lettmecke
wieder regelmäßig statt.
Schulwesen
Wegen der noch im Gang befindlichen Bauarbeiten muß der Schulbeginn in der
Martin-Luther-Schule um einige Tage verschoben werden. - Die großen Ferien
wurden dazu benutzt, umfassende Erneuerungen und Instandsetzungen an fast
allen Schulen vorzunehmen. In der Martin-Luther-Schule wurde die völlig
veraltete Dampfheizungsanlage abmontiert und durch eine neuzeitliche
Warmwasserheizungsanlage ersetzt. In der Bredde-Schule wurde das Treppenhaus
und verschiedene Klassenräume generalüberholt. Das Treppenhaus in der
Jütten-Schule wurde ebenfalls erneuert. Der Schulhof dieser Schule wurde durch
einen eisernen Zaun abgegrenzt. In der kath. Schule Brachtstraße wurden
Putzschäden beseitigt. Die Treppenhäuser erhielten einen neuen Anstrich. Die
kath. Schule in Ohle erhielt auch einen neuen Anstrich. Das Abortgebäude wurde
instandgesetzt. Auch wurden an der Gemeinschaftsschule in Ohle verschiedene
Instandsetzungsarbeiten erledigt. Die Selscheider Schule erhielt ein neues
Schultor. In Holthausen wurde das Treppenhaus der dortigen Schule neu gestrichen.
Der Kirchenraum, das Dachgeschoß sowie das Treppenhaus der Lettmecker Schule
erhielten nach Instandsetzung einen Innenanstrich. In den Schulen in Landemert,
Pasel und Bremcke wurden verschiedene längst fällige Unterhaltungsarbeiten
durchgeführt, und schließlich wurde in der Berufsschule in Eiringhausen ein
Doppelfußboden verlegt. - Beim Sportfest der Plettenberger Schulen waren über
400 Plettenberger Schüler am Start. - An der Schule in Pasel wurde zur
Abschließung des Schulhofes nach der Straße hin ein neuer dauerhafter Zaun
errichtet. - Der Rektor a. D. Klauß verabschiedete sich vom Schuldienst an
der Breddeschule. Aus diesem Anlaß fand eine schlichte Abschiedsfeier statt. -
Mit Ende des Monats war Konrektor Edelmann 30 Jahre Lehrer in Plettenberg.
Zusammen mit dem vorherigen Schuldienst in Altenhundem konnte er nun sein
40-jähriges Schuldienstjubiläum feiern.
Erwachsenenbildung
Aufgrund einer Eingabe des Kulturamtes und des beratenden Ausschusses der VHS
befaßte sich der Verwaltungsausschuß der Stadtvertretung noch einmal mit der
Frage der finanziellen Förderung der Studienfahrten der VHS. Es wurde beschlossen,
die Zuschüsse im bisherigen Rahmen für diesen zweck weiterhin zu geben. - Infolge
der Semesterferien fand im Rahmen der VHS in diesem Monat keine Veranstaltung statt.
Heimatvereine
An der diesjährigen SGV-Bezirks-Sternwanderung nach Allendorf nahmen die Plettenberger
Abteilungen regen Anteil. Die SGV-Abteilung Plettenberg veranstaltete eine
Wochenendwanderung nach Eslohe. - Durch die Abberufung des bisherigen Vorsitzenden
der SGV-Abteilung Plettenberg, Klöckner, zum Bezirksvorsitzenden, wurde Albrecht
von Schwartzen und zu seinem Stellvertreter Traugott Wegener gewählt.
Turnen und Sport
Der TSV Oestertal lud seine Mitglieder zu einem Sommerfest ein, an dem sich die ganze
Oester beteiligte. - Die Anhänger des Schwimmsports wurden öffentlich zu der
Gründungsversammlung eines Plettenberger Schwimmvereins geladen, der dann auch aus
der Taufe gehoben wurde. Er konnte bereits am ersten Abend 60 feste Mitglieder für
seine Sache gewinnen. - Bis Schluß der Badezeit besuchten in diesem Jahre rund
rund 30.000 Personen das Freibad im Grünetal, worunter sich etwa 16.000 Jugendliche
befanden. Am 19. September wurde das Freibad geschlossen. - Ein wichtiger Fortschritt
im Plettenberger Vereinsleben war die Gründung eines Dachverbandes aller Turn- und
Sportvereine, dem sich die 10 Turn- und Sportvereine im Gebiet der Stadt Plettenberg
anschlossen. In Zukunft sollen einheitliche Stadtmannschaften für Fußball, Handball,
Leichtathletik und Turnen aufgestellt werden.
Sonstige Vereine und Veranstaltungen
Zu einem wunderschönen Sängerfest wurde das Jubelfest des MGV-Bergeshall, der vor
nunmehr einem halben Jahrhundert gegründet wurde. Das "Bergeshall"-Freundschaftssingen
wurde zu einer erhebenden Kundgebung. Die Sauerländer Sängerschaft zog im Festzug
durch das Oestertal. - Der Frauenverein des DRK Eiringhausen vergnügte sich auf einer
Fahrt durch das hohe Sauerland. - Auf beiden Stationen des Krankenhauses brachte der
Plettenberger MGV den Patienten ein Ständchen. - Tante Hilde vom Eiringhauser
Kindergarten veranstaltete mit ihrer 60-köpfigen Kinderschar ein schönes Sommerfest
mit Fackeln durch Eiringhausen. - Die Motorsportfreunde Plettenberg versammelten
sich zum ersten Mal seit 12 Jahren zu einer Fuchsjagd. - Der Plettenberger MGV flog
mit Anhang ins Oestertal aus, wo eine gemütliche Kaffeetafel im Gasthof Rentrop die
Sangesbrüder in froher Runde vereinigte.
c) DIE WIRTSCHAFTSGEMEINSCHAFT
Landwirtschaft
Die Maul- und Klauenseuche breitete sich Anfang des Monats weiter aus. Sie wurde
auch in Hilfringhausen festgestellt. Auch Holthausen meldete Verdachtsfälle. Dann
folgte Bremcke. Nur das Ohler Gebirge blieb seuchenfrei. Die sonst im September
übliche Obstbaumzählung mußte wegen der Seuche ausfallen. Wie festgestellt wurde,
ist die gefährliche Seuche von einem Dortmunder Viehmarkt Anfang August in den
Kreis Altena und zwar zunächst nach Plettenberg eingeschleppt worden, wo am
6. August die ersten 3 Fälle einwandfrei festgestellt wurden. Zu der Maul- und
Klauenseuche trat nun noch die Hühnerpest, die durch die offenen Märkte nach hier
eingeschleppt worden ist. Zur Zeit steht nur in Ohle ein Bock für die Milchschafzucht
zur Verfügung. Mit Rücksicht auf die weiten Wege und zur Ausschließung nicht
ausgekörter Böcke soll nun auch im Oberamt für den Schafzuchtbock eine Beihilfe
von 200 DM aus Stadtmitteln bewilligt werden.
Handwerk
Der Friseurmeister Heinrich Niggetiet feierte sein 50-jähriges Berufsjubiläum.
Industrie
Die Gebr. Großheim erbauten am Oesterweg einen Fabrikationsneubau. Der Fabrikneubau
Otto Rentrop an der Zeppelinstraße konnte gerichtet werden, ebenso der Fabrikneubau
Winkemann & Co in der Bremcke. Der Erweiterungsbau der Firma Fastenrath in Holthausen
wurde mit einer Betriebsfeier seiner Bestimmung übergeben. - Die Belegschaft der
Plettenberger Kleinbahn fuhr in diesem Jahr zum Rhein-Weser-Turm, dann an die Eder
bis Waldeck.
Arbeitsmarktlage
Die Arbeitsmarktlage hat sich im Berichtsmonat wesentlich verschlechtert. Material-
und Brennstoff-Knappheit wirken sich sehr aus. Die Arbeitslosigkeit stieg wieder an.
Es war ein Rückgang der offenen Stellen zu verzeichnen. Bei der Landwirtschaft ging
der Kräftebedarf ebenfalls zurück. Im September stieg die Arbeitslosenziffer von
69 um 29 auf insgesamt 98.
Wochenmarkt
Die seit Monaten bereits genehmigte neue Marktordnung wurde eigenartigerweise noch
nicht bekanntgegeben. Die Genehmigung ist aber noch nicht rechtskräftig geworden.
Die neue Marktordnung kommt noch vor das Verwaltungsgericht. - Tomaten und Pflaumen
waren in diesem Monat die Wochenmarktschlager. Tomaten 5 Pfd. 1,00 DM, Pflaumen
10 Pfd. 3,00 bis 2,80 DM. Gemüsepreise waren wenig verändert gegenüber dem
Vormonat.
Schlachthof
Der Schlachthofausschuß und eine Anzahl Stadtvertreter besichtigten die modernen
Schlachthöfe in Hamm und Dortmund, um die daselbst gemachten Erfahrungen beim
geplanten Plettenberger Schlachthofneubau zu berücksichtigen.
Gewerkschaften
Die Plettenberger Gewerkschaften diskutierten anläßlich einer Tagung über das
Kündigungsschutzgesetz.
Aus den Polizeiakten
In Teindeln wurde ein Einbruch in die Gastwirtschaft Schröder versucht, der jedoch
durch das Anschlagen des Hundes vereitelt wurde. - In einem Plettenberger Hotel
wurde ein 19jähriger festgenommen, der verschiedene Diebstähle verübt hatte. - Auf
dem Bahnsteig des Bahnhofs Haltepunkt wurde eine 61-jährige Frau von einem bisher
unbekannt gebliebenen Mann überfallen und zu Boden geworfen. Auf die Hilferufe ließ
der Täter von seinem Opfer ab. Die Frau mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Medizinalwesen
Seit Mai dieses Jahres sind in Stadtmitte wie auch im Randgebiet 15 Paratyphusfälle
vorgekommen.