Niederschlagsmessungen
Mit Ausnahme von 4 Regentagen (7. bis 10. März) herrschte in der ersten Märzhälfte trockenes
und mildes Wetter. Im Gegensatz hierzu regnete es in der zweiten Monatshälfte
fast ununterbrochen. An den beiden letzten Märztagen trat bei sinkender Temperatur
und sehr starkem Frühnebel wieder besseres Wetter ein. Insgesamt regnete es an
20 Tagen. Die Gesamt-Monatshöhe betrug 115,4 mm. Insgesamt gesehen war der März
kein schöner Frühlingsmonat.
DER MENSCH ALS EINZELWESEN
Standesamtsbeurkundungen
Die Geburtenziffern waren in der letzten Zeit immer mehr angestiegen und erreichten
seit langer Zeit die Zahl 40: 20 Jungen und 20 Mädchen; Sterbefälle 22, davon
17 männlich und 5 weiblich. 17 Paare nahmen im März den Weg zum Standesamt.
Von unseren Alten
Diesmal waren es 29, die im Geburtstagskalender verzeichnet waren und 80 Jahre
und älter wurden. Den Reigen eröffneten zwei 87-Jährige: Berta Blom geb.
Gosebruch, Ohle, 87 Jahre; Albert Rentrop, Zeppelinstraße, 87 Jahre; Wilhelm
Plankemann, Seissenschmidtstraße, 86 Jahre); Maria Menschel geb. Bolz, Brachtstraße,
86 Jahre; Berta Merkel geb. Schober, Böddinghausen, 85 Jahre; Heinrich Dunker,
Landemert, 85 Jahre); Minna Denker geb. Heese, Kückelheim, 85 Jahre; Peter
Bröcker, Sonneborn, 84 Jahre; Gustav Großheim, Graf-Dietrich-Straße, 84 Jahre;
Ida Schecht, geb. Graewe, Oesterweg, 84 Jahre; Henriette Thomee geb. Henkelmann,
Wilhelmstraße, 84 Jahre; Heinrich Depuhl, Oesterau, 84 Jahre; Wilhelmine Schwarz
geb. Orth, Herscheider Straße, 83 Jahre; Emma Krause in der Blemke, 82 Jahre;
Minna Siepmann, Eiringhausen, 82 Jahre; Friedrich Stephansky, Böddinghausen, 82 Jahre;
Adolf Thomas, Holthausen, 82 Jahre; Gustav Lück in der Papenkuhle, 81 Jahre;
Wilhelm Heese, Holthausen, 81 Jahre; Lina Siepmann geb. Schulte, Böddinghausen,
81 Jahre; Ernst Ermert, Holthausen, 81 Jahre; Ernst Kettelhake, Landemert,
80 Jahre; Wilhelm Schmidt, Ohle, 80 Jahre; Ernst Zeppenfeld, Himmelmert, 80 Jahre;
Wilhelm Kriebel, Hinterm Osterhagen, 80 Jahre; Heinrich Schirmer, Leinschede,
80 Jahre; Andreas Schmidt, Böddinghausen, 80 Jahre; Alfred Lange, Seissenschmidt-Straße,
80 Jahre; Maria Meyworm geb. Stiepelmann, Goethestraße, 80 Jahre.
Silberhochzeiten
Friedrich Aderhold und Erna geb. Knästrich, Am Wall; Albert Verse und Elli
geb. Thomas, Holthausen; Wilhelm Ries und Erna geb. Zeppenfeld, Kückelheim;
Wilhelm Weißpfennig und Selma geb. Figge, Holthausen und Heinrich Vogelsang
und Emilie geb. Birkenhoff, Mühlhoff.
Jubiläen
Handlungsbevollmächtigter Walter Schreiber, 40 Jahre beim Ohler Eisenwerk;
August Wurm, 40 Jahre bei Brockhaus Söhne in Oesterau; Wilhelm Thomee,
40 Jahre bei J. Rempel; Fritz Helmert, Rönhkausen, 40 Jahre bei der Bundesbahn,
jetzt tätig als Oberlademeister und Oberstudienrat i. R. Dr. Kreft, 30 Jahre
im Dienst der Wettermacher.
Heinz Baberg von Ohle promovierte an der phil. Fakultät der Friedrich-Wilhelm-Universität
zu Münster zum Doktor der Philosophie.
DIE GEMEINSCHAFT
a) Die Siedlungsgemeinschaft
Die Einwohnerzahl stieg im März um 46 von 27.196 auf 27.242.
Straßen und Wege
Das erste Stück des Dingeringhauser Weges von der Einmündung in den Grafweg
bis zur kurzen Rheinlandstraße (Steilstück) in seiner vollen Breite mit
asphaltierter Decke und Gehsteigen endgültig fertiggestellt. Auch der
Sundheller Weg wurde ausgebaut und asphaltiert bis zur alten Siedlung.
Hier wurde der erfreuliche Zustand geschaffen, dass man erste die Straße
vollkommen ausbaute, ehe man die Bebauung fortsetzte. Das Gelände an der
Sundhelle verfügt nunmehr über drei zum größten Teil ausgebaute Straßen
und ist damit zu einer modernen Wohnsiedlung geworden, wie sie bisher nur
am Eschen vorhanden war.
Am Erlenkamp und am Loh waren die Ausbauarbeiten fest im Gange. In
beiden Straßen wurde eine feste Packlage gelegt, und eine gute Teerdecke
angebracht.
Brücken
An der Uhlandbrücke wurden die letzten Arbeiten durchgeführt. Die
letzten Kabelverlegungen sowie das Legen der Isolierschicht wurden
beendet und eine dauerhafte Betondecke aufgelegt.
Schäden an Wohnbauten
Das Haus Hasemeyer in der Neuestraße stürzte zum Teil ein. Zum
Glück und durch Zufall wurde niemand verletzt. Das Haus, das der
Firma Hugo Funke gehört, stand schon seit Jahren auf der Abbruchsliste.
Wasserversorgung
Auf Vorschlag der Leitung der Stadtwerke genehmigte der Rat die
Erhöhung des Wasserpreises von 0,35 DM auf 0,47 DM je Kubikmeter.
In diesem neuen Wasserpreis ist der sog. Biggepfennig enthalten.
Ein Sprecher des Rates gab bei dieser Gelegenheit zu bedenken,
dass sich bei Betonierungsarbeiten für den Bau des Krankenhauses
bereits Wasserkalamitäten ergeben hätten und dass der Bau eines
Pumpwerkes an der Bracht nach Fertigstellung des Krankenhauses
wahrscheinlich notwendig werden würde. - Der Rat befasste sich
erneut mit der Schaffung einer Wassergewinnung in Brockhausen.
Auch das große Oestersperrenprojekt kam zur Debatte. Man wurde
sich jedoch einig, dass hiervon vorerst Abstand gewonnen solle,
da die hierzu erforderlichen Mittel - ca. 1,5 Millionen - einfach
nicht vorhanden und auch unter günstigen Bedingungen nicht
aufzubringen seien. Der Rat stimmte dem Bau eines Wasserwerkes
in Brockhausen unter der Voraussetzung zu, dass die Probebohrungen
den erwarteten Erfolg haben würden.
Kanalisation
Im Zentrum von Ohle begann man mit der Verlegung einer etwa
100 m langen Gußrohrleitung von der Friedrich-Maiweg-Straße
bis zum Parkplatz vor der Gaststätte Kyi. Geplant ist anschließend
der Anschluss eines Seitenkanals, der durch den Alten Weg bis
zu den städtischen Grundstücken an den Lennewiesen führen soll.
Verkehr
Der Hauptausschuss des Rates beauftragte Düsseldorfs Städteplaner
Prof. Tamms mit der Ausarbeitung eines Verkehrsgutachtens. Die
Frage der Konzessionsverlängerung für die Plettenberger Kleinbahn
hatte Kopfzerbrechen bereitet. Man kam schließlich zu dem Entschluss,
erst ein Gutachten für die Verkehrssituation in Plettenberg
einzuholen, ehe man sich zur Verlängerung der Konzession und der
Übernahme der Bürgschaft für ein Darlehen des Landes an die
Kleinbahn zur Umstellung des Betriebes entschließen wolle.
Der städtische Planungsausschuss unternahm mehrere Besichtigungen
und Beratungen. Besonders an den Stellen des Stadtgebietes, die
besonderen Veränderungen durch den neuen Leitplan ausgesetzt
werden, erklärten die Leitplangestalter den Ausschussmitgliedern
die vorgesehenen Veränderungen, auch die Schwierigkeiten, die sich
im Zuge der Leitplandurchführung ergeben werden.

Neben der Gaststätte Alberts, an der Reichsstraße in Eiringhausen,
wurde eine neue GASOLIN-Tankstelle in Dienst genommen.
Die der Kreisfachvereinigung angehörenden Tankstellen-Unternehmen
beschlossen eine Neuregelung der Öffnungs- bzw. Verkaufszeiten.
Danach waren ab 15. März die Tankstellen werktags von 7 bis 20 Uhr
geöffnet. Für Sonn- und Feiertags soll eine umschichtige
Offenhaltung nach dem Beispiel der Apotheken durchgeführt werden.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie ersuchte das Bundesverkehrsministerium,
den Bau einer Entlastungsautobahn Hagen-Siegen-Gießen (Sauerland-Höhenstraße)
beim Zehnjahresplan für den Straßenbau aus der dritten in die zweite
Ausbaustufe vorzuziehen.
Die Plettenberger Kleinbahn sah sich gezwungen, eine Fahrpreiserhöhung
durchzuführen, da die gestiegenen Mehrausgaben nur noch durch eine
angemessene Tariferhöhung aufgefangen werden konnten. Auf Antrag
der Plettenberger Kleinbahn erteilte der städtische Rat die Genehmigung
für die Verlängerung der Konzession für die Benutzung der Straßen
durch die Kleinbahn bis zum 31.12.1958. Gleichzeitig wurde ihr die
Auflage erteilt, die von der Bundesbahn bereits vor längerer Zeit
vorgenommene Frachttariferhöhung nachzuholen.
Zur Vereinfachung und Beschleunigung der Abfertigung in den Omnibussen
wurde im Interesse einer möglichst pünktlichen Durchführung des
Fahrplanes der Verkauf von Sechsfahrtenheften und Arbeiterwochenkarten
von den Omnibussen genommen und auf besondere, zum Teil neu
eingerichtete, insgesamt 14 Verkaufsstellen verlagert.
Feuerlöschwesen
Das meist von Jugendlichen in jedem Jahr ausgebübte Flämmen wurde
diesmal geradezu zu einer Seuche. An mehreren Stellen im Stadtgebiet
musste die Feuerwehr gerufen werden. Bei Brüninghausen wurden rund
3000 Quadratmeter Eichenhochwald vernichtet. Die Forst- und
Polizeibehörden sahen sich zu besonderen Maßnahmen und Strafandrohungen
genötigt.
b.) DIE KULTURGEMEINSCHAFT
Sitten und Bräuche
Der Film über den Plettenberger Weihnachtschor, den der Aufnahmestab
des "Tagesspiegel" im Westdeutschen Fernsehen im vergangenen Dezember
drehte, und der ursprünglich zu Weihnachten 1956 übertragen werden
sollte, wurde in der Plettenberger Schützenhalle uraufgeführt.
Hauptzweck war die Ergänzung des Films durch neue Tonaufnahmen.
Ende März begann die Plettenberger Jugend bereits mit dem Aufbau der
Osterfeuer. Am Kirchlöh, in der oberen Grüne und an vielen anderen
Stellen wurde Reisig und alles Brennbare zusammengetragen.
Kirchliches Leben
Evangelische Gemeinde
Im Saale des Evgl. Vereinshauses trafen sich die Angehörigen des CVJM
Plettenberg und Holthausen zum gemütlichen Beisammensein. Im
Mittelpunkt stand das Theaterstück "Dem Ollen siene Buxe", das die
Plettenberger Jugend in waschechtem Platt vortrug. - Mit einem
interesssanten Vortrag zeichnete vor einer großen Zuhörerschar
der Generalsekretär des CVJM Deutschland, Günter Feuser, das Bild
Chinas, wie es sich heute dem Besucher darbietet.
Am 31. März fanden die ersten Konfirmationen statt. 28 Jungen und
18 Mädchen in der Christuskirche durch Pfarrer Dr. Litschel sowie
13 Jungen und 11 Mädchen in der Erlöserkirche durch Pfarrer
Oestreicher.
In der Eiringhauser Evangelischen Kirche musizierte das Reilquartett.
Die vierköpfige Künstlerschar zeigte ein hohes Maß an Qualität in
Ausdrucksstärke und technischer Vollendung.
Schulwesen
Auf der Jugendburg fand Anfang März eine musikpädagogische Tagung
der Lehrerschaft statt. Prof. Dr. Heer von der Musikhochschule
in Köln hatte sich den Musikerziehern zur Verfügung gestellt. -
In der Aula des Gymnasiums trafen sich die Plettenberger Lehrer
auf Einladung des Schulrates Kesselhut zu einer Lehrertagung.
Hauptpunkte waren zwei Referate, die von dem Hagener Schulrat
Bethlehem und dem Rektor der Pädagogischen Akademie Köln, Prof.
Dr. Rutt, gehalten wurden. - Das Examen als Lehrerin an
Volksschulen bestand an der Pädagogischen Akademie in Dortmund
Eva-Marie Rentrop, Wilhelmstr. 55. Vor dem Prüfungsausschuss
der gleichen Akademie bestand auch Ernst Voit das Volksschulehrerexamen.
Im Zeichen des Abschiedes standen Ende März drei kurze aber
bedeutungsvolle Feierstunden, in deren Rahmen in der Eiringhauser
Jüttenschule, in der Holthauser Volksschule und in der Plettenberger
Zeppelinschule vier alte und verdiente Lehrer aus Amt und Beruf
verabschiedet wurden. Fräulein Auguste Schmidt (Schmitt ?) nahm Abschied
von der Jüttenschule, Hauptlehrer Born und Lehrer Wilhelm
verabschiedeten sich von der Holthauser Schule, und in der
Zeppelinschule fand die Verabschiedung von Lehrer Scheffer, auf
dessen eigenen Wunsch nur in ganz kleinem Rahmen, im Kollegenkreis
statt.
Am 6. und 7. März fand am Gymnasium Plettenberg die mündliche
Reifeprüfung statt, und zwar am ersten Tag unter dem Vorsitz
des Oberschulrats Dr. Korn und am zweiten Tag unter dem Vorsitz
des Oberstudiendirektors Dr. Luck. Alle 12 Abiturienten bestanden
die Reifeprüfung: Albert Hellmich, Lothar Henze, Siegfried Kettling,
Friedrich Kühne, Otto Mann, Joh. Melcher, Gerhard Otto, Ulrike
Bartholomey, Ilse-Dorothea Seuthe, Eckhard Stahl, Kaspar Vieregge,
Brigitte Seifert und Renate Weicht.
Volkshochschule
Im letzten Filmabend des Filmklubs der VHS, mit dem das Wintersemester
abschloss, kamen vier Kulturfilme zur Aufführung: "Holland im
Spiegel", "Nachtpost", "Nachbarn" und "Vom Impressionismus zur
abstrakten Malerei". - Der Kurdirektor von Bad Driburg, Wimmer,
führte mit einem dreistündigen, durch einen Farbfilm ergänzten
Vortrag seine große Zuhörerschar durch den Zauber des Wunderlandes
Indien. - Der Biologische Wanderkreis der VHS machte seine erste
Wanderung durch den erwachenden Frühlingswald. - Der wissenschaftliche
Mitarbeiter des I.G. Herder-Institutes in Marburg, Dr. Richard
Breyer, hielt einen lebendigen Vortrag über Persönlichkeit und Werk
des Freiherrn von Stein.
Kunstgemeinde
Zu einem großen Erfolg wurde vor ausverkauftem Hause das Gastspiel
des großen zeitgenössischen Tänzers Harald Kreutzberg. Er wußte in
hervorragender Weise Bewegung und schauspielerische Darstellung
zu verbinden und erntete einen begeisterten Schlussapplaus.
Kammerorchester
Das Plettenberger Kammerorchester, das ein beachtliches Stadium
seiner Entwicklung erreicht hat, machte sich zum Interpreten
eines zeitgenössischen Werkes, der "Simple Symphonie" des britischen
Komponisten Benjamin Britten. Im Mittelpunkt des Abends standen
zwei Konzerte aus der Epoche des musikalischen Barocks. Herbert
Paluskiewicz und Anneliese Herberg waren die Solisten.
Heimatvereine
Der Abteilungsvorstand des SGV Plettenberg trat zwecks Bereinigung
aller schwebenden Fragen zurück, um die SGV-Arbeit auf eine neue Basis
zu stellen.
Schützenvereine
Bei der Vereinsmeisterschaft der Plettenberger Schützengesellschaft
1836 gewann Karl Thomee wieder den Wanderpokal der Gesellschaft. -
In Eiringhausen gab es einen sehr harten Schießwettstreit um
lockende Preise, an dem sich 150 Schützen beteiligten.
Turnen und Sport
Fußball Am ersten Märzsonntag mußte sich VfL Klafeld auf
eigenem Platz gegen die Plettenberger 0:2 geschlagen geben.
Die Plettenberger Reservisten siegten gegen TS Evingsen I hoch
überlegen 6:1, dagegen holte sich Eiringhausen gegen SF Gladbeck
eine 1:2 Niederlage auf der Elsewiese. - Und im Oestertal:
Sportfreunde Oestertal I gegen Eintracht Lüdenscheid Reserve
3:2 und Oestertal Jugend gegen Eschen Jugend 5:2.
Sonstige Vereine und Veranstaltungen
Geschichtliches
c) DIE WIRTSCHAFTSGEMEINSCHAFT
Arbeitsmarktlage
Politische Gemeinschaft
Gewerkschaften
Ratssitzungen
Baupolizei
Stadtsparkasse
Rechtswesen
Aus dem Polizeibericht
Sonstiges