96 Gruben im Berggrundbuch Arnsberg
Gruben und Höhlen in Sundern
Adolf, bei Hagen, Spateisengrube, 1830 - 1841
Siehe auch: IG-Bergbau Sundern
Quelle: Westfalenpost Sundern vom 30.09.2011
Quelle: Westfalenpost Sundern vom 31.08.2007
Besucherbergwerk im alten Stollen?
Endorf. (stef) Waldesruh in Bönkhausen. Seit fast sieben Wochen ist der Stollen,
den der Heimatverein Endorf in ehrenamtlicher Arbeit freigelegt hat und seit 2004 betreut,
geschlossen. Als zuständige Bauordnungsbehörde hat die Stadt Sundern den Zugang und den
Eingang zum Stollen verplombt. Wie wird jetzt in dieser Sache weiter verfahren?
"Der einzige Weg, den Stollen wieder zu öffnen, ist, dass man daraus einen Besucherstollen
macht", erklärt Peter Hogrebe von der Bergverwaltung in Recklinghausen der Bezirksregierung
Arnsberg. "Nur so kann das Ganze kann legalisiert werden."
Mitte Juli hatte ein anonymer Anrufer bei der Stadt angezeigt, dass Besucher durch den
Stollen geführt worden wären. Was nicht hätte sein dürfen. Dieser Sachverhalt wurde
vermittelt, ob die Aussage richtig oder falsch war, stand außer Frage. Schnelles Handeln
schien Jürgen Loerwald im zuständigen Bauordnungsamt geboten, so dass er den Stollen
versiegeln und verplomben ließ. "Um den bestehenden Gefahrenzustand zu sichern, haben
wir alles abgesperrt", so Loerwald. "Es war eine Erstmaßnahme, um Gefahren zu unterbinden."
Weiträumig gesperrt
Darüber hatte man offentsichtlich noch nicht nachgedacht, seitdem am Ostermontag 2004
die Eröffnung des Bergbauwanderwegs vor dem Bönkhauser Stollen in offizieller Runde gefeiert
wurde.
Um die Erstellung des dazu erforderlichen Betriebsplans kümmert sich nun der Heimatverein Endorf.
Der Vorstand um Klaus Bruder, Rechtsanwalt Guido Löhrer und Bergbau-Freund Hans Kleiner
treibt die Sache voran. So schnell wie möglich möchten sie den Zugang für Besucher wieder
freimachen. "Auch wir wollen auf der sicheren Seite sein", sagt der Heimatverein-Vorsitzende
Klaus Bruder. Für die Genehmigung des Betriebsplans ist dann wieder die direkte Bergaufsicht in
Recklinghausen zuständig. Peter Hogrebe betont: "Das ist der einzig vernünftige Weg für
alle Beteiligten."
Quelle: Westfalenpost Sundern vom 04.02.2007
Harte Arbeit wird erlebbar
Bönkhausen. (b.f.) Die Geschichte Sunderns wurde lange Zeit vom Bergbau geprägt.
Die Namen einiger Ortschaften, wie "Endorfer-" oder "Linneper Hütte" zeugen noch
heute von dieser Vergangenheit. Die Hütten dienten der Eisenverarbeitung. Kupfer,
Blei, Mangan, Schwerspat, Silber und Calcit wurden ebenfalls abgebaut.
Für Bönkhausen und Endorf spielte der Bergbau im Mittelalter (Beginn um 1453) eine
große Rolle. Fast alle Einwohner waren in den Bergwerken tätig. Mindestens sechs
Stollen auf vier Grubenfeldern, "Churfürst-Ernst", "Joseph", "Dückenberg" und
"Ottilie" genannt, gab es im ehemaligen Bergbaugebiet. Wenige Meter hinter der
Bogenbrücke über dem Bönkhauser Bach befindet sich heute der erste Stolleneingang,
der wieder begehbar ist.
Stemmecke oder Steinmücke hieß der Berg in früher Zeit und so nennt Hans-Georg
Kleiner, der Mann der die Geschichte es Bergbaus in Sundern wieder aufleben ließ,
dieses Relikt der Bergbauzeit. Der ca. 100 m lange Suchstollen, auch "Alter Mann"
genannt, den er gemeinsam mit dem Heimatverein Endorf freilegte, zeigt in beeindruckender
Weise, unter welchen Bedingungen die Menschen damals arbeiten mussten. Mit Bergeisen
und Schlegel, in reiner Handarbeit, bearbeiteten die Bergleute den Stein, trieben
den Gang immer tiefer in den Berg.
Schmal, feucht, dunkel und zugig ist es hier drinnen. Das Wasser tropft beständig
von der Decke, über den Boden fließt wegen des andauernden Regens das Wasser. Der
Gang ist gerade so breit, dass eine Holzschubkarre, mit der das Gestein herausgefahren
wurde, hindurch passt und kaum zwei Meter hoch. Drehen konnte man die Karren nur an
den Abzweigen zu zwei Seitenstollen (Lichtlöcher), die heute komplett verfüllt sind.
Bohrlöcher und Riefen im Fels zeugen von der kräftezehrenden Arbeit der Männer.
Wer nicht aufpasst stößt an die Felswände, die von vielen Weberknechten bevölkert
werden. Mangan färbt den Stein an vielen Stellen rot, in einigen Bönkhauser Stollen
sind Mineralien, wie der sehr seltene, blau leuchtende "Elyit" zu finden. Drei bis
fünf Meter Stollen schaffte ein Bergmann in mühsamen Handarbeit in einem Jahr zu
schlagen, die Ausbeute war gering. Der Niedergang des Sunderner Bergbaus begann um
1800, als starke Verluste ihn unrentabel werden ließen.
Heute ist der Berg um den Eingang "Stemmecke" mit Maschendraht gesichert, Fossilhaltiges
Gestein ist rundum zu finden, der Boden gut eineinhalb Meter angefüllt, um das Gefälle
zu mindern. Ein starkes Eisengitter verschließt den Schacht. So können seltene
Tierarten, wie z.B. die Fledermäuse, hier Quartier suchen obwohl er gesichert ist.
Im Sommer organisiert der Heimatverein Führungen durch das ehemalige Bergbaugebiet
mit dem Bergbauspezialisten Hans-Georg Kleiner.
Quelle: Westfalenpost vom 21.02.2007
Quelle: Westfalenpost vom 17.02.2007
Quelle: Westfalenpost Sundern
Sundern. (b.f.) Der Bergbau in Sundern gehört lange der Vergangenheit an. Doch wie
wichtig und interessant diese Vergangenheit ist, das zeigen uns viele Bergbaufreunde,
die sie den Sundernern wieder zugänglich machten. Zu ihnen gehört u.a. Hans-Georg Kleiner,
der mit seinem engen Freund Friedrich Rockelsberg, der aus Bochum-Sundern nach Sundern
kam, den Bergbau wieder entdeckte.
Vor 28 Jahren begann der gebürtige Wünstdorfer Hans-Georg Kleiner Fossilien zu sammeln.
Eine Leidenschaft, die sich schon bald auf Mineralien übertrug. Bei der Suche nach diesen
Schätzen fand er oft Eisenteile. Ein "Fimmel", der Vorgänger des Bergeisens, weckte
endgültig sein Interesse am Bergbau, das auch Friedrich Rockelsberg ergriff. Da der
Keller schon von herrlich glitzernden Mineralien überquoll, konzentrierte der angehende
Bergbauspezialist sich ganz auf die neuen Funde.
Um alles über dieses Hobby zu erfahren trat er mehreren Bergbauvereinen bei, kaufte und
lieh sich zahllose Bücher und begab sich mit Friedrich Rockelsberg immer wieder auf die
Suche nach Überresten des Bergbaus in Sundern und Umgebung. Zahlreiche Stollen, teils
stark verfallen, wurden von ihnen entdeckt. Auch am Justenberg musste es einen Stollen
geben, fanden sie nach langen Recherchen heraus. Die Bergbaufreunde suchten gemeinsam
und fanden einen Einschnitt am Berghang, den sie erweiterten. So wurde um 1990 der gut
erhaltene, ca. 200 m lange, Justenberg-Stollen wieder entdeckt.
Zahlreiche andere Stollen, wie z.B. bei Gehren oder der große "Churfürst Ernst" Stollen
bei Bönkhausen, wurden nach einem schweren Unglück, bei dem ein Bergbaufreund verschüttet
wurde, ganz geschlossen. Der Justenberg Stollen aber, der im Krieg als Luftschutzbunker
diente, wurde erst vom Müll befreit, anschließend einige Sicherungsarbeiten an ihm
durchgeführt und so wieder begehbar gemacht.
Aber auch die zahlreichen Funde sollten für die Öffentlichkeit zugängig sein. Matthias
Klimpel kümmerte sich um geeignete Räumlichkeiten in Hagen. 1996 war es dann soweit,
zum 700-jährigen Bestehen konnte das "Bergbaumuseum Hagen" eröffnet und 2006 sogar noch
um einen großen Raum erweitert werden. In diesem sind heute überwiegend heimische Erze
und Mineralien ausgestellt. Ein großer Erfolg einer hobbymäßig begonnenen Leidenschaft.
Doch mit diesem Erfolg gaben sich die Bergbaufreunde nicht zufrieden. Mit vielen
Spezialisten wie Dieter Korn, Wolfgang Kleffner, Maria Rörig, Christoph Bartels und
Hubert Schmidt, verfassen Friedrich Rockelsberg und Hans-Georg Kleiner die "Chronik
des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern". Dieses Buch
ist im Bürgerbüro im Rathaus Sundern kostengünstig zu erwerben. Für die Bergbaufreunde
war dies aber kein Grund, sich auszuruhen. In ihre Forschungen dehnten sich auch auf
Meinkenbracht und ganz stark auf Bönkhausen aus.
In Endorf wurde Georg Jürgens aktiv, brachte den Bergbau den Schulen und auch der
Öffentlichkeit näher. Durch all diese Aktivitäten sind die Sunderner Bergbaufreunde
als Fachleute anerkannt. So wurde Hans-Georg Kleiner vor kurzer Zeit aufgrund einiger
Funde zur Grube David in der Nähe der Bilsteinhöhle gerufen. Er forschte weiter und
entdeckte einen alten Verhüttungsplatz eines größeren Schmelzofens, vermutlich eines
Wolfs- oder Schachtofens. Sicher sind auch in Sundern noch zahlreiche Schätze
unentdeckt, die Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben.
Quelle: ID B Münster • Ber. Inst. Didaktik Biologie Suppl.2 (2002), 61-82 61
Bedeutung der Tiere im Berg- und Hüttenwesen
Hergen Friedrich (ohne Tutor)
Kurzfassung:
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