96 Gruben im Berggrundbuch Arnsberg


Gruben und Höhlen in Sundern

Adolf, bei Hagen, Spateisengrube, 1830 - 1841
Allendorf II, zwischen Allendorf, Stockum und Hagen, Manganerzvorkommen, 1907
Alsenberg, im Alsenberg, Eisensteingrube 1790, 1842 - 1864
Antonius-Stollen
Aurora Hagen, Bleigrube, 1873
Backenberg Eisensteingrube, 1789 Lux, bei Hagen Eisensteingrube, 1826 - 1827
Carolus, zwischen Lenscheid u. Wildewiese / Schlieper Bruch, Roth-Eisensteinzeche 1824 - 1831, 1852
Churfürst Ernst, Stollen bei Bönkhausen
Dreykönig bei Hagen Brauneisensteingrube, 1824
Eberhardt, bei Wildewiese Eisensteinzeche, 1824
Elisabeth-Stollen
Erbenstein, Bleierzgrube bei Stockum
Felix, am Höhesiepen bei Wildewiese, Eisenlagerstätte, 1844
Franz Wilhelm, zwischen Hagen, Wildew. u. Lenhausen, Kupfererz u. Schwefelkies 1873
Gabe-Gottes-Stollen
Glück Auf, bei Hagen Spatheisengrube, 1828 - 1831, 1845 - 1847
Heinrich I, zwischen Hagen u. Wildewiese, Bleierz- und Schwefelkiesvorkommen 1873
Juliane am Schwarzenberg, Kalkeisensteingrube, 1827 - 1849
Justenberg, früher Bergmannsfreude gnt., am Justenberg, Kupfererzgrube 1860 -1903
Kleine Gräften, zwischen Justenberg und Rühtersberg, Eisensteingrube 1761
Kolk, auf dem Röhrsiepen bei Wildewiese, Kupfererzgrube, 1669, 1821, 1854
Krone, Krusenberg bei Hagen Eisensteinvorkommen, 1849 - 1852
Liborius, am Beuckenberg, Braun- und Thoneisenstein, 1853
Löwenstein, bei Wildewiese Eisensteinzeche, 1827
Maria Anna, zwischen Hagen u. Stockum, Kupfererzgrube von 1873
Maria, am Alsenberg Braun- und Toneisenstein, 1853
Michelszeche, Schleifenbruch bei Wildew., Eisensteingrube, 1798
Quickmerschlade zwi. Hagen und Allendorf Eisensteingrube, 1787
Schlodschlade, bei Wildewiese Eisensteinzeche, 1824
Stahlberg, früher Heimicke genannt, in der Heimicke bei Hagen, Kalkeisensteingrube, 1824 -1827
Viktor, bei Hagen Eisensteinzeche, 1827 - 1828
Waldeshöhe I, zwi. Hagen u. Stockum, Manganerze, 1872
Waldeshöhe II, zwischen Hagen u. Stockum Brauneisensteinvorkommen, 1872
Weckmecke, bei Wildewiese Eisenerz, 1824 - 1846, 1852

Große Sunderner Höhle

Siehe auch: IG-Bergbau Sundern
Siehe auch: Sundern-Endorf


Quelle: Westfalenpost Sundern vom 30.09.2011



Quelle: Westfalenpost Sundern vom 31.08.2007

Besucherbergwerk im alten Stollen?



Endorf. (stef) Waldesruh in Bönkhausen. Seit fast sieben Wochen ist der Stollen, den der Heimatverein Endorf in ehrenamtlicher Arbeit freigelegt hat und seit 2004 betreut, geschlossen. Als zuständige Bauordnungsbehörde hat die Stadt Sundern den Zugang und den Eingang zum Stollen verplombt. Wie wird jetzt in dieser Sache weiter verfahren? "Der einzige Weg, den Stollen wieder zu öffnen, ist, dass man daraus einen Besucherstollen macht", erklärt Peter Hogrebe von der Bergverwaltung in Recklinghausen der Bezirksregierung Arnsberg. "Nur so kann das Ganze kann legalisiert werden."

Mitte Juli hatte ein anonymer Anrufer bei der Stadt angezeigt, dass Besucher durch den Stollen geführt worden wären. Was nicht hätte sein dürfen. Dieser Sachverhalt wurde vermittelt, ob die Aussage richtig oder falsch war, stand außer Frage. Schnelles Handeln schien Jürgen Loerwald im zuständigen Bauordnungsamt geboten, so dass er den Stollen versiegeln und verplomben ließ. "Um den bestehenden Gefahrenzustand zu sichern, haben wir alles abgesperrt", so Loerwald. "Es war eine Erstmaßnahme, um Gefahren zu unterbinden."

Weiträumig gesperrt
Mit einem Zaun ist der Bereich zum Stollenmund nun weiträumig abgesperrt. Auch den Weg bis zum Eingang mit dem schweren Eisengitter könne man nicht freigeben, erklärt Loerwald. "Das kann man aus dem Grunde nicht, da man dort Abgrabungen vorgenommen hat. Dazu braucht man eine Baugenehmigung. Und man weiß nicht, wie sich das Gestein drumherum verhält. Da ist möglicherweise ein Bodengutachten erforderlich." Gerade bei starkem Regen könnte es Ausschwemmungen geben. "Ich möchte da nicht stehen, wenn das Gestein herunterkommt."

Darüber hatte man offentsichtlich noch nicht nachgedacht, seitdem am Ostermontag 2004 die Eröffnung des Bergbauwanderwegs vor dem Bönkhauser Stollen in offizieller Runde gefeiert wurde.
Doch es bleibt dabei: "Eine rechtlich saubere Lösung zur Begehung dieses Stollens geht nur über das Umwidmen des Stollens in ein Besucherbergwerk", so Peter Hogrebe, der sich in dieser Sache allerdings zurückhaltend gibt. "Die Zuständigkeit unseres Hauses ist nur gegeben, wenn Gefahr in Verzug ist. So lange das Ding verschlossen ist, sind wir aber nicht zuständig."

Um die Erstellung des dazu erforderlichen Betriebsplans kümmert sich nun der Heimatverein Endorf. Der Vorstand um Klaus Bruder, Rechtsanwalt Guido Löhrer und Bergbau-Freund Hans Kleiner treibt die Sache voran. So schnell wie möglich möchten sie den Zugang für Besucher wieder freimachen. "Auch wir wollen auf der sicheren Seite sein", sagt der Heimatverein-Vorsitzende Klaus Bruder. Für die Genehmigung des Betriebsplans ist dann wieder die direkte Bergaufsicht in Recklinghausen zuständig. Peter Hogrebe betont: "Das ist der einzig vernünftige Weg für alle Beteiligten."


Quelle: Westfalenpost Sundern vom 04.02.2007

Harte Arbeit wird erlebbar


Heute ist der Berg um den Eingang "Stemmecke" mit Maschendraht gesichert. Foto: Hassel

Bönkhausen. (b.f.) Die Geschichte Sunderns wurde lange Zeit vom Bergbau geprägt. Die Namen einiger Ortschaften, wie "Endorfer-" oder "Linneper Hütte" zeugen noch heute von dieser Vergangenheit. Die Hütten dienten der Eisenverarbeitung. Kupfer, Blei, Mangan, Schwerspat, Silber und Calcit wurden ebenfalls abgebaut.

Für Bönkhausen und Endorf spielte der Bergbau im Mittelalter (Beginn um 1453) eine große Rolle. Fast alle Einwohner waren in den Bergwerken tätig. Mindestens sechs Stollen auf vier Grubenfeldern, "Churfürst-Ernst", "Joseph", "Dückenberg" und "Ottilie" genannt, gab es im ehemaligen Bergbaugebiet. Wenige Meter hinter der Bogenbrücke über dem Bönkhauser Bach befindet sich heute der erste Stolleneingang, der wieder begehbar ist.

Stemmecke oder Steinmücke hieß der Berg in früher Zeit und so nennt Hans-Georg Kleiner, der Mann der die Geschichte es Bergbaus in Sundern wieder aufleben ließ, dieses Relikt der Bergbauzeit. Der ca. 100 m lange Suchstollen, auch "Alter Mann" genannt, den er gemeinsam mit dem Heimatverein Endorf freilegte, zeigt in beeindruckender Weise, unter welchen Bedingungen die Menschen damals arbeiten mussten. Mit Bergeisen und Schlegel, in reiner Handarbeit, bearbeiteten die Bergleute den Stein, trieben den Gang immer tiefer in den Berg.

Schmal, feucht, dunkel und zugig ist es hier drinnen. Das Wasser tropft beständig von der Decke, über den Boden fließt wegen des andauernden Regens das Wasser. Der Gang ist gerade so breit, dass eine Holzschubkarre, mit der das Gestein herausgefahren wurde, hindurch passt und kaum zwei Meter hoch. Drehen konnte man die Karren nur an den Abzweigen zu zwei Seitenstollen (Lichtlöcher), die heute komplett verfüllt sind. Bohrlöcher und Riefen im Fels zeugen von der kräftezehrenden Arbeit der Männer.

Wer nicht aufpasst stößt an die Felswände, die von vielen Weberknechten bevölkert werden. Mangan färbt den Stein an vielen Stellen rot, in einigen Bönkhauser Stollen sind Mineralien, wie der sehr seltene, blau leuchtende "Elyit" zu finden. Drei bis fünf Meter Stollen schaffte ein Bergmann in mühsamen Handarbeit in einem Jahr zu schlagen, die Ausbeute war gering. Der Niedergang des Sunderner Bergbaus begann um 1800, als starke Verluste ihn unrentabel werden ließen.

Heute ist der Berg um den Eingang "Stemmecke" mit Maschendraht gesichert, Fossilhaltiges Gestein ist rundum zu finden, der Boden gut eineinhalb Meter angefüllt, um das Gefälle zu mindern. Ein starkes Eisengitter verschließt den Schacht. So können seltene Tierarten, wie z.B. die Fledermäuse, hier Quartier suchen obwohl er gesichert ist. Im Sommer organisiert der Heimatverein Führungen durch das ehemalige Bergbaugebiet mit dem Bergbauspezialisten Hans-Georg Kleiner.

Quelle: Westfalenpost vom 21.02.2007

Quelle: Westfalenpost vom 17.02.2007


Quelle: Westfalenpost Sundern


Sundern. (b.f.) Der Bergbau in Sundern gehört lange der Vergangenheit an. Doch wie wichtig und interessant diese Vergangenheit ist, das zeigen uns viele Bergbaufreunde, die sie den Sundernern wieder zugänglich machten. Zu ihnen gehört u.a. Hans-Georg Kleiner, der mit seinem engen Freund Friedrich Rockelsberg, der aus Bochum-Sundern nach Sundern kam, den Bergbau wieder entdeckte.

Vor 28 Jahren begann der gebürtige Wünstdorfer Hans-Georg Kleiner Fossilien zu sammeln. Eine Leidenschaft, die sich schon bald auf Mineralien übertrug. Bei der Suche nach diesen Schätzen fand er oft Eisenteile. Ein "Fimmel", der Vorgänger des Bergeisens, weckte endgültig sein Interesse am Bergbau, das auch Friedrich Rockelsberg ergriff. Da der Keller schon von herrlich glitzernden Mineralien überquoll, konzentrierte der angehende Bergbauspezialist sich ganz auf die neuen Funde.

Um alles über dieses Hobby zu erfahren trat er mehreren Bergbauvereinen bei, kaufte und lieh sich zahllose Bücher und begab sich mit Friedrich Rockelsberg immer wieder auf die Suche nach Überresten des Bergbaus in Sundern und Umgebung. Zahlreiche Stollen, teils stark verfallen, wurden von ihnen entdeckt. Auch am Justenberg musste es einen Stollen geben, fanden sie nach langen Recherchen heraus. Die Bergbaufreunde suchten gemeinsam und fanden einen Einschnitt am Berghang, den sie erweiterten. So wurde um 1990 der gut erhaltene, ca. 200 m lange, Justenberg-Stollen wieder entdeckt.

Zahlreiche andere Stollen, wie z.B. bei Gehren oder der große "Churfürst Ernst" Stollen bei Bönkhausen, wurden nach einem schweren Unglück, bei dem ein Bergbaufreund verschüttet wurde, ganz geschlossen. Der Justenberg Stollen aber, der im Krieg als Luftschutzbunker diente, wurde erst vom Müll befreit, anschließend einige Sicherungsarbeiten an ihm durchgeführt und so wieder begehbar gemacht.

Aber auch die zahlreichen Funde sollten für die Öffentlichkeit zugängig sein. Matthias Klimpel kümmerte sich um geeignete Räumlichkeiten in Hagen. 1996 war es dann soweit, zum 700-jährigen Bestehen konnte das "Bergbaumuseum Hagen" eröffnet und 2006 sogar noch um einen großen Raum erweitert werden. In diesem sind heute überwiegend heimische Erze und Mineralien ausgestellt. Ein großer Erfolg einer hobbymäßig begonnenen Leidenschaft.

Doch mit diesem Erfolg gaben sich die Bergbaufreunde nicht zufrieden. Mit vielen Spezialisten wie Dieter Korn, Wolfgang Kleffner, Maria Rörig, Christoph Bartels und Hubert Schmidt, verfassen Friedrich Rockelsberg und Hans-Georg Kleiner die "Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern". Dieses Buch ist im Bürgerbüro im Rathaus Sundern kostengünstig zu erwerben. Für die Bergbaufreunde war dies aber kein Grund, sich auszuruhen. In ihre Forschungen dehnten sich auch auf Meinkenbracht und ganz stark auf Bönkhausen aus.

In Endorf wurde Georg Jürgens aktiv, brachte den Bergbau den Schulen und auch der Öffentlichkeit näher. Durch all diese Aktivitäten sind die Sunderner Bergbaufreunde als Fachleute anerkannt. So wurde Hans-Georg Kleiner vor kurzer Zeit aufgrund einiger Funde zur Grube David in der Nähe der Bilsteinhöhle gerufen. Er forschte weiter und entdeckte einen alten Verhüttungsplatz eines größeren Schmelzofens, vermutlich eines Wolfs- oder Schachtofens. Sicher sind auch in Sundern noch zahlreiche Schätze unentdeckt, die Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben.


Quelle: ID B Münster • Ber. Inst. Didaktik Biologie Suppl.2 (2002), 61-82 61

Bedeutung der Tiere im Berg- und Hüttenwesen
des Raumes Sundern im Laufe der Geschichte

Hergen Friedrich (ohne Tutor)
Bearbeiter: Manfred Hesse1

Kurzfassung:
Die geschichtliche Entwicklung im Berg- und Hüttenwesen ohne die Existenz und den Einsatz von Tieren undenkbar, Tiere einen wesentlichen Beitrag zum Fortschritt im angesprochenen Wirtschaftsbereich geleistet. ... Dies gilt insbesondere für die enormen Transportleistungen an Erz, Eisen, Holz, Holzkohle, Kalk oder z.B. Bruchsteinen. Daneben darf nicht vergessen werden, dass die im Berg- und Hüttenwesen Beschäftigten ernährt werden mussten. Einen Großteil der Ernährungsbasis stellten die Haustiere, so dass Tiere auch unter diesem Aspekt die Existenz der Beschäftigten und ihrer Familien sicherten und damit ein Berg- und Hüttenwesen im Untersuchungsgebiet überhaupt ermöglichten. Angesichts dieser ... Aufgaben und Leistungen von Tieren im Zusammenhang mit dem Berg- und Hüttenwesen ist meines Erachtens eine Neubewertung, zumindest aber eine differenziertere Sichtweise der wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung unumgänglich. Es ist sicherlich richtig, dass heute Maschinen fast ausnahmslos im Berg- und Hüttenwesen die Aufgaben und Funktionen der Tiere wahrnehmen, ... die Entwicklung bis zu diesem Zeitpunkt ... von Tieren mitgetragen worden. Keywords: Bergwesen, Hüttenwesen, Eisenerz, Holzkohle, Sauerland, Sundern; Schülerarbeit


Lexikon der Stadt Plettenberg, erstellt durch Horst Hassel,
58849 Herscheid, Tel.: 02357/903090, E-Mail: webmaster@plbg.de

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