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Der Streit um Südwestfalen im Spätmittelalter (Autor: Friedrich W. Schulte)
Das Stadtarchiv Plettenberg besteht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seit der Gründung der Stadt Plettenberg im Jahre 1397 (Graf Dietrich von der Mark erhebt durch seinen Freiheitsbrief Plettenberg zur Stadt und läßt sie befestigen).
Im Jahre 1725 (Stadtbrand) wurde das Stadtarchiv urkundlich nachweisbar als Institution der Stadt Plettenberg in der Brandakte genannt.
Das Archiv, das u. a. im Alten Rathaus, der Schule Holthausen, im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Fa. HB Seißenschmidt an der Grünestraße, im Keller der Zeppelinschule sein Domizil hatte und heute wieder im Alten Rathaus untergebracht ist, umfaßt die Gesamtheit der Dokumentation, die im Geschäftsgang einer natürlichen oder juristischen Person organisch erwachsen und zur dauernden Aufbewahrung bestimmt ist. Dokumentation ist jede Art der Gedankenfixierung in Schrift, Bild und Ton, auch Datenträger.
Das Stadtarchiv ist der Kulturabteilung bei der Stadtverwaltung Plettenberg organisatorisch angegliedert. Es wurde erstmals nebenamtlich ab 1977 von Lehrer Martin Zimmer aus Ohle, seit 1989 hauptamtlich von der Stadthistorikerin Martina Wittkopp-Beine verwaltet.
Das Stadtarchiv Plettenberg verwaltet alle Archivalien und archivischen Sammlungen, die der Stadt Plettenberg gehören oder von ihr verwahrt werden. Sämtliche Aktenbestände zählen zum städtischen Vermögen. Das Stadtarchiv dient den Zwecken der städtischen Verwaltung, der örtlichen Heimat- und Denkmalpflege und der Erforschung der Ortsgeschichte. In Verbindung mit dem Heimatkreis Plettenberg e.V. obliegt dem Archiv außerdem die Sammlung und Verwahrung der volkskundlichen und heimatgeschichtlichen Schriften und Kulturgüter. Es berät innerhalb dieses Aufgabenkreises und entsprechend seinen Möglichkeiten die Gesuchsteller, beantwortet geschichtliche, genealogische und heraldische Fragen und ist bemüht, Quellen zur Geschichte und Entwicklung der Stadt Plettenberg zu erschließen und zu sichern. Der Bestand des Stadtarchivs Plettenberg ergibt sich verwaltungsgeschichtlich aus den Verwaltungen der Stadt Plettenberg, des ehemals selbständigen Amtes Plettenberg und der seit 1890 zum Amt Plettenberg gehörenden Gemeinde Ohle. Bis 1890 gehörte Ohle mit den dazugehörigen Bauernschaften verwaltungsmäßig zum Amt Neuenrade. Verwaltungsgeschichtliche Unterlagen zur Gemeinde Ohle können sich demnach allenfalls erst nach 1890 im Stadtarchiv befinden. Nach der Zusammenlegung von Amt und Stadt Plettenberg zur heutigen Stadt Plettenberg im Jahre 1941 wurden nahezu sämtliche Aktenbestände vermischt. Ein großer Teil der Amtsakten ging verloren oder wurde unkontrolliert vernichtet. Die bis 1960 im Rathaus der Stadt Plettenberg an der Wilhelmstraße (heute Bahnhofstraße) eingelagerten Archivalien erlitten durch Hochwasser starke Schädigungen. Nach Fertigstellung der Grundschule in Plettenberg-Holthausen wurden sämtliche Archivbestände in die dortigen Kellerräume eingelagert. Umfangreiche Sichtungsarbeiten sowie die Anlage von Archivverzeichnissen konnten mangels geeigneter Räumlichkeiten nur in Ansätzen durchgeführt werden. Im Herbst 1977 erfolgte der Umzug des Stadtarchivs in die Räume des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Firma H. B. Seissenschmidt, Grünestraße. Das größere Raumangebot für die Unterbringung der Archivalien und verschiedenen Sammlungen ermöglichte zunächst eine Entflechtung der Bestände entsprechend ihren jeweiligen Registraturgeschichten. In enger Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Archivamt in Münster, einer Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, wurde bis zum Herbst 1983 der Aufbau des Stadtarchivs Plettenberg durchgeführt, wobei u. a. auch große Altaktenbestände aus der laufenden Verwaltung mit übernommen und verzeichnet werden konnten. Im Oktober 1983 konnten die neuen Archivräume im Kellergeschoß der Zeppelinschule (Anbau) bezogen werden. Sie umfaßten auf ca. 200 qm folgende Einrichtungen, bzw. Aufteilung: Vorraum mit Garderobe, Büro, Magazinraum mit ca. 300 Meter Regalfläche für die bereits inventarisierten Aktenbestände der einzelnen Registraturen, Sammlungen (Zeitungen, Zeitschriften, Bibliothek, Genealogie, Fotoarchiv, Dia-Schrank, Tonträger), Arbeitsecke für Sondierung von Altaktenbeständen, Tisch- und Stuhlgruppen für maximal zwölf Besucher, verschiedene Arbeitsplätze für Besucher (drei Schreibtische), vier Ausstellungsvitrinen. Hinzu kommen verschiedene technische Geräte wie Dia-Projektoren, Leinwand, 16-mm-Filmgerät, Kamera, Tonbandgerät, verschiedene Geräte zum Einbinden von Altakten. Die Archivräume wurden besonders gesichert, u. a. durch eine weitgehend wasserdichte Verkleidung aller vorhandener Versorgungsleitungen und trümmersichere Decken. Inzwischen ist das Stadtarchiv erneut umgezogen und dorthin zurückgekehrt, wo es seit den 30er Jahren bis 1960 untergebracht war: im heutigen "Alten Rathaus" an der Bahnhofstraße. Seit 1977 wurden folgende Archivalien neu geordnet und verzeichnet:
Rat und Verwaltung der Stadt Plettenberg haben seit 1977 in großzügiger
Weise erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt, um das Stadtarchiv
Plettenberg aufzubauen. Ein hoher Betrag wird jährlich nicht nur für
die Unterhaltung und Ergänzung vorhandener Einrichtungen zur
Verfügung gestellt, sondern darüber hinaus weitere finanzielle
Mittel für notwendige Sonderausgaben anläßlich von
Ausstellungen, Restaurierungen und Ankauf von stadtgeschichtlichen
Dokumenten. |
Quelle: Protokollbuch des Magistrats der Stadt Plettenberg, P 14,
vom 04.03.1926 - 03.11.1927, S. 24, Punkt 3 der Tagesordnung der
Sitzung vom 15.04.1926
2. Errichtung eines Städt. Archivs
"Zur Zeit liegen wertvolle alte Urkunden und Akten auf dem Rathausboden,
in den reponierten Akten usw. ungeordnet umher. Es ist erforderlich,
diese Sachen in einem städt. Archiv zu sammeln. Der Kaufmann Wever
aus Eiringhausen, der sich vielfach mit der Aufstellung von
Familienchroniken befasst hat, kennt aus dieser Tätigkeit die Akten
der Stadt und hat sich erboten, das Archiv einzurichten. Er verlangt
eine Entschädigung von 200 bis 300 M. Magistrat ist damit einverstanden,
dass Herr Wever die Arbeiten übertragen werden. Das Archiv soll in dem
Tresor der Sparkasse untergebracht werden."
dto. S. 67, Sitzung vom 03.06.1926, Punkt 1
Vor Eintritt in die Beratungen nahm der Magistrat eine Besichtigung
des neu eingerichteten Archivs, welches in dem Tresorraum des
Barmer Bankvereins untergebracht, vor.
Lexikon für die Stadt Plettenberg, erstellt durch Horst Hassel, 58849 Herscheid, Tel.: 02357/903090, E-Mail: webmaster@plbg.de |