Plettenberger historische Bibliographie

Autor: Dr. Horst Wientzek, 1991

INHALT

Vorwort

Hinweise zur Benutzung der Plettenberger historischen Bibliographie und der Register

Register zur Plettenberger historischen Bibliographie
1) Sachregister
2) Firmenregister
3) Vereinsregister
4) Ortsregister, Plettenberger Ortsbezeichnungen
5) Territorialregister, überörtliche Territorialbezeichnungen
6) Personen- und Familienregister
7) Autorenregister

Dokumentation der konzeptionellen Überlegungen und methodischen Arbeitsschritte bei der Erstellung der Plettenberger historischen Bibliographie.
Anlagen:
- Systematische Gliederung der Schlagwörter
- Nordrhein-Westfälische Bibliographie (Kopie)
- Systematik der Plettenberger historischen Bibliographie und Häufigkeit der Besetzung von Systematikpunkten mit Titeln

Dokumentation der Datenbankprogramme zur Verwaltung der Plettenberger historischen Bibliographie.
Anlagen:
- Interaktives System - Arbeit am Computer
- Beschreibung der Leistungsmerkmale
- Batch-System Ausdrucke der Plettenberger historischen Bibliographie

Vorwort
Sinn und Zweck der Plettenberger historischen Bibliographie ist es,
1.) die zur Plettenberger Geschichte "veröffentlichte" Literatur und das "gedruckte" Quellenmaterial (auch Manuskripte sind aufgenommen) zu erfassen und systematisch aufzubereiten,
2.) durch eine Verschlagwortung und kurze Inhaltsangaben die Bezüge der aufgenommenen Titel zur Plettenberger Geschichte herzustellen (anotierte Bibliographie).

Die Plettenberger historische Bibliographie ist in Kombination mit dem systematisch-thematischen Inventar (Findbuch) eine unabdingbar notwendige Grundlage für die Bearbeitung (von Teilbereichen) der Plettenberger Stadtgeschichte. Sie gewährleistet über eine nach Sachthemen gegliederte Systematik und diese ergänzende Register einen gezielten Zugriff auf Texte zur Plettenberger Stadtgeschichte. Um eine fortlaufende Ergänzung und dauerhafte Nutzung der Bibliographie sicherzustellen, wurde eine EDV-gestützte Datenbank implementiert. Für historisch-politische Sachfragen zu Problemen der Plettenberger Stadtgeschichte ist die Bibliographie in Verbindung mit dem systematisch-thematischen Inventar eine ausgezeichnete Fundgrube.

Für Hinweise und Ergänzungen zur Plettenberger Bibliographie wären wir ihnen sehr dankbar. Wenden Sie sich bitte in solchen Fällen an die
Stadt Plettenberg
- Stadtarchiv -
z. Hd. Frau Wittkopp-Beine
Grünestr. 12
5970 Plettenberg
Telefonisch bin ich unter der Nummer 64172 erreichbar. MWB

Hinweise zur Benutzung der Plettenberger
historischen Bibliographie und der Register

Falls Sie zu einem bestimmten Sachgebiet der Plettenberger Geschichte Literatur suchen, sollten Sie zunächst prüfen, ob ihr Thema mit der Systematik erschlossen werden kann (siehe dazu das systematische Inhaltsverzeichnis auf der übernächsten Seite).
Für speziellere Thematiken stehen Ihnen insgesamt sieben Register zur Verfügung, die im Anschluss an den Ausdruck der Bibliographie in der u. a. Reihenfolge ausgedruckt sind:
1) Sachregister
2) Firmenregister
3) Vereinsregister
4) Ortsregister, Plettenberger Ortsbezeichnungen
5) Territorialregister, überörtliche Territorialbezeichnungen
6) Personen- und Familienregister
7) Autorenregister

Gemeinsam ist allen Registern ihr einheitlicher Aufbau. Im Anschluss an die jeweiligen Sach-, Personen-, Firmen- etc. Bezeichnungen sind die Seitenzahl(en) des Systematikausdruckes und die laufenden Nummern der Titel in spitzen Klammern aufgeführt. Sie können dann über die Seitenzahl und die laufende Nummer den Titel zu der gesuchten Sache, Person, Firma etc. ermitteln. Beispielsweise sind im Anschluss an den Begriff "Adel" im Sachregister die Seitenzahlen 62, 90, 129, 130 und 131 aufgeführt; hinter der jeweiligen Seitenzahl sind die laufenden Nummern 84, 826, 223, 12 und 264 aufgeführt. Eine eindeutige Zuordnung eines Schlagwortes zu einem Titel ist damit gewährleistet.

Für die Benutzung des Autorenregisters, des Firmenregisters und der beiden Orts- und Territorialregister sind noch einige Erläuterungen notwendig. Das Autorenregister enthält nicht nur die Namen von Personen, die Beiträge zur historischen Entwicklung verfasst haben, sondern auch die Bezeichnung von Institutionen und Korporationen. So findet man in diesem Register z. B. auch den "Sauerländischen Gebirgsverein, Abtlg. Plettenberg" oder die "Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen".

Das Firmenregister führt neben den Bezeichnungen von Handwerks- und Industriebetrieben die Namen von "Gütern" und Handels-, Dienstleistungs- und Versorgungsbetrieben auf. So ist in diesem Register beispielsweise auch die "Commerzbank Plettenberg" zu finden.
Die beiden Orts- und Territorialregister mischen verwaltungsorganisatorische Bezeichnungen für einzelne Gebiete mit geographischen Namen.


Systematisches Inhaltsverzeichnis
der Plettenberger historischen Bibliographie

Stand: 01.09.1991
Seite
A. Überblicksdarstellungen  1
B. Gedruckte Quellen und Bibliographien12
C. Allgemeine Orts- und Lokalgeschichte, auch18
D. Münzen, Maße und Gewichte, Wappen und Flaggen 25
E. Ur- und Frühgeschichte, Archäologie27
F. Geologie und Geographie, Fauna und Flora31
G. Landschafts- und Naturschutz38
H. Bevölkerung40
I. Wirtschaftsgeschichte
I. 1.Wirtschaftsgeschichte allgemein42
I. 2.Landwirtschaft und Agrarverfassung51
I. 3.Wald- und Forstwirtschaft53
I. 4.Bergbau und Hüttenwesen53
I. 5.Metallverarbeitung und Maschinenbau57
I. 6.Textil- und Bekleidungsindustrie63
I. 7.Papier-, Holz- und Lederindustrie64
I. 8.Nahrungsmittelindustrie65
I. 9.Fremdenverkehr65
I.10.Wirtschaftsordnung66
I.11.Handwerk und Handwerksverfassung66
J. Handel und Verkehr
J. 1.Handel67
J. 2.Banken und Sparkassen68
J. 3.Verkehr und Post69
J. 4.Versicherungen72
K. Öffentliche Versorgung und Feuerwehr72
L. Verwaltung
L. 1.Territoriale Gliederung75
L. 2.Stadtverwaltung, Stadtplanung und Stadtentwicklung78
L. 3.Städtepartnerschaften81
M. Bildungs- und Schulwesen81
N. Gesundheits- und Sozialwesen
N. 1.Armenwesen83
N. 2.Gesundheitswesen84
N. 3.Sozialwesen85
O. Recht, Gerichtswesen und Justiz86
P. Kirche und Kirchenwesen, auch Friedhöfe89
Q. Politik
Q. 1.Politische Bewegung, Parteien und Wahlen96
Q. 2.Politische Ereignisse und Entwicklungen, Revolutionen   97
Q. 3.Genossenschaften, Gewerkschaften und Arbeiterbewegung   98
Q. 4.Militär und Paramilitär, Kriegswesen99
R. Kultur und Freizeit
R. 1.Kultur allgemein99
R. 2.Freizeitanlagen und Erholung, Wanderführer100
R. 3.Sauerländischer Gebirgsverein101
R. 4.Musik und Gesangvereine104
R. 5.Sport106
R. 6.Schützenvereine und -gesellschaften108
R. 7.Archiv und Heimathaus110
R. 8.Jugendherbergen110
S. Sprache, Literatur, Volks- und Brauchtum, Heimatvereine111
T. Architektur und Kunst, Denkmalschutz118
U. Zeitungen124
V. Adelige Häuser und Höfe
V. 1.Adelige Häuser, Schlösser, Burgen und Wallburgen125
V. 2.Höfe127
V. 3.Burg Schwarzenberg127
W. Familien und (Einzel-) Personen
W. 1.Familien128
W. 2.Adel130
W. 3.Carl Schmitt131
X. Sonstiges132


Das Plettenberger Schrifttum (Teil 2)

Autor: Dr. Horst Wientzek, 1991

Die wichtigsten Arbeiten über Plettenberg entstanden in der Zwischenkriegszeit, d. i. zwischen dem I. und II. Weltkrieg. 1927 erschien in der Serie „Monographien entwicklungsfähiger Städte“ die Arbeit von Ernst Weimann: „Die Stadt Plettenberg in Westfalen“, Berlin 1927, Jg. 8, H. 49. 30 (zweispaltigen) Seiten u. Werbung. Die Arbeit ist in schöner blumiger Sprache geschrieben. Es fehlen jedoch Quellenangaben.

Weimann behandelte folgende Themen: Die natürlichen Verhältnisse Plettenbergs, Plettenberg im Wandel der Zeiten, Alte Sitten und Gebräuche in Plettenberg, Plettenbergs industrielle Entwicklung.

Zum eigentlichen Standardwerk über Plettenberg gehört das Buch von P. D. Frommann „Aus der Geschichte der Gemeinden Plettenberg, Ohle und Herscheid nach vielen Quellen“. Lüdenscheid 1927, 180 doppelspaltige Seiten. Die außergewöhnlich engen Verknüpfungen der drei Gemeinden bezüglich der Herscheider Mark, des Kirchen-, Schul-, Gerichtswesens usw. veranlaßten den Verfasser, sie zusammenhängend zu behandeln.

Der Autor verpaßte dem Buch ein strenges chronologisches Korsett, wie die Wahl der Kapitel zeigt:

I. Aus der Zeit der Sachsen und Franken;
II. Aus dem 13. Jahrhundert;
III. Aus dem 14. Jahrhundert;
IV. Aus dem 15. Jahrhundert;
V. Das Jahrhundert der Reformation;
VI. Das Jahrhundert der großen Kriege;
VII. Die Zeit der Entwicklung Preußens zur Großmacht;
VIII. Die Zeit des französischen Einflusses;
IX. Die Zeit des gewerblichen Aufschwunges.

Frommann führte die Geschichte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dieses Buch stellt den Höhepunkt des Plettenberger Schrifttums dar. Bis heute gibt es nichts Besseres. Trotzdem weist die Arbeit erhebliche Mängel auf. Das strenge chronologische Korsett des Buches erlaubt es nicht, Entwicklungen, die sich in größeren Zeiträumen vollzogen haben, plausibel darzustellen. Auch die Art der Quellenangaben entsprechen nicht den wissenschaftlichen Kriterien.

Frommann trat noch öfter als Autor geschichtlicher Publikationen auf. Unter anderem veröffentlichte er unzählige Publikationen in den "Heimatblättern des mittleren Lennegebietes" von 1925-1931. Auch nach dem II. Weltkrieg erschienen noch viele seiner Arbeiten, wie z.B. 1949 sein Buch "Von der Hünenburg auf dem Sundern bei Ohle und den ländlichen Siedlungen in ihrer Umgebung" (Werdohl, 188 S.). In dieser Arbeit stellte sich der Verfasser die Aufgabe, "das frühere Bild der Heimat, so wie es jahr~ hundertelang gewesen ist, durch Wort, Bilder und Karten für die nachkommenden Geschlechter festzuhalten" (S. 3).
Zu der engeren Heimat zählte Frommann Kirchspiel und Dorf Ohle, die Bauernschaften Eiringhausen, Böddinghausen, Holthausen Bremcke und Köbbinghausen.

Vier Jahre später kam das Büchlein "Beiträge zur Geschichte Plettenbergs", Hagen 1953, 86 S. heraus. Beide Bücher fußten weitgehend auf der 1927 verfaßten Arbeit und brachten keine wesentliche Bereicherung des Wissens über Plettenberg.

Zu den letzten größeren Veröffentlichungen der Heimatliteratur zählt das Buch "Plettenberg - Industriestadt im märkischen Sauerland", Zusammenstellung und Gestaltung Albrecht von Schwartzen, Altena 1962; 2. verbesserte und erweiterte Auflage, Altena 1972, 295 S.
In der zweiten Auflage werden 200 Seiten der Geschichte der Stadt Plettenberg gewidmet; auf 95 Seiten sind die "Werks-Chroniken der Plettenberger Industrie" abgedruckt. Die meisten Texte lieferte von Schwartzen selbst, einige Beiträge stammen von anderen Autoren.
Auch in diesem Werk fehlen Quellenangaben und Anmerkungen. Dennoch kann man dem, der nach Erstinformationen über die Plettenberger Geschichte sucht, dieses Buch empfehlen, zumal es Informationen bis weit in die Zeit nach dem II. Weltkrieg liefert.

Die oben erwähnten Autoren - Weimann, Frommann und v. Schwartzen - veröffentlichten ebenfalls zahlreiche Aufsätze und Artikel in verschiedenen Zeitschriften, Festschriften usw. Sie trugen wesentlich zur Popularisierung der Heimatgeschichte bei, genauso wie die Arbeiten der vielen Autoren, die halfen, Licht in die Vergangenheit unserer Stadt zu bringen.

Die für die geplante Stadtgeschichte erstellte Bibliographie umfaßt ca. 900 Veröffentlichungen und es ist an dieser Stelle unmöglich, alle Autoren vorzustellen. Einige seien dennoch genannt:

1. Ferdinand Schmidt. Der Altenaer Burgarchivar gründete die Zeitschriften "Süderland" (1925-1932) und der "Märker" (1951 bis heute). Die Veröffentlichungen in diesen Blättern zur Plettenberger Geschichte erfreuten sich großer Beliebtheit und Aufmerksamkeit.

Ferdinand Schmidt selbst verfaßte hochinteressante Beiträge zur Plettenberger Geschichte: "Aus der Geschichte des Bleibergwerkes im Ziegenkampe bei Bremcke", in: Süderland Heft 18, 1928, S. 142-144; "Das Geschlecht (von) Rüspe zu Brüning~ hausen bei Ohle. Nach alten Nachrichten aus dem Archiv zu Herdringen. Mitgeteilt von J. S. Seibertz (1843)", in: Süderland Nr. 19/29, S. 158-160; "Der gefangene Bürgermeister. Ein Vorfall aus den märkisch-kurkölnischen Grenzkämpfen (1550), Auseinandersetzungen des Herren v. Rüspe (Besitzer des Gutes Brüninghausen) mit den Altenaffelnern". Es ist nur schade, daß er zu seinen Arbeiten keine Quellenangaben machte.
Viele seiner Feststellungen wird man wahrscheinlich nie überprüfen können, da während des II. Weltkrieges viele der von ihm benutzten Akten vernichtet wurden.

2. Manfred Sönnecken. In einer Serie von Aufsätzen präsentiert er die Ergebnisse seiner langjährigen archäologischen Untersuchungen in unserer Gegend. Hier einige Titel seiner Arbeiten: "Archäologische Untersuchungen des Hühnenburgtores auf dem Sundern bei Ohle und der neue Datierungsversuch der älteren Pfostenschlitzmauer", in: "Der Märker", H. 2, 1957, S. 96; "Die Besiedlung des westfälischen Sauerlandes während der Jung-stein- und Bronzezeit", in: "Der Märker", H. 5, 1957, S. 112-114; "Forschung zur Aufhellung mittelalterlicher Eisendarstellung im Plettenberger Raum", in: "Der Märker", H. 7, 1964, S. 165-167; "Frühalterliche Siedlungsfunde an der Kirche in Ohle entdeckt", in: "Der Märker", H. 1, 1964, S. 13-14; "Die Plettenberger Höhlen", in: "Der Märker", H. 4, 1957, S. 201-202. Die Liste der Veröffentlichungen, die unseren Raum betreffen, zählt insgesamt 14 Positionen.

3. Emil Dösseler. Zur wichtigsten Arbeit des Berufsarchivars zählt das fünfbändige Werk "Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen" (1954-1972) in dem er den märkischen Geschichtsfreunden wichtiges, gut aufbereitetes Arbeits~ material in die Hand gegeben hat.
Wertvoll sind auch seine Beiträge zur Plettenberger Stadtgeschichte: "Die adelige Grundherrschaft Brüninghausen im Kirchspiel Ohle und ihre Inhaber (v. Ole, v. Rüspe, v. d. Horst, v. Wrede)", in: "Der Märker", Jg. 10, 1961, H. 1, S. 1-4). "Getreide- und Ölmühlen im Märkischen Sauerlande. Quellenbeiträge zu ihrer Geschichte vor 1806", in: "Der Märker", H. 2, 1959, S. 50- 55, (u.a. werden hier die im Amt Plettenberg vorhandenen Wassermühlen aufgezählt); "Zur Geschichte des adeligen Gutes Grimminghausen im Kirchspiel Ohle und seines Archivs", in: "Der Märker", H. 7, 1966, S. 122-124.

4. Rolf Dieter Kohl. Unter den Autoren muß noch der Kreisarchivar Rolf Dieter Kohl erwähnt werden. Er stützt sich hauptsächlich auf bislang unbekannte Quellen zur Plettenberger Geschichte. Zu seinen Veröffentlichungen zählen: "Ein Bericht über den Zustand der Stadt Plettenberg im Jahre 1800", in: "Der Märker", H. 5, 1984, S. 215-217; "Eine Plettenberger Urkunde aus dem Jahre 1547 im Burgarchiv Altena", in: "Der Märker", H. 5, 1978, S. 129-130. "Eine Stiftung Graf Engelberts III. von der Mark für die Kapelle der Burg Schwarzenberg (bei Plettenberg) im Jahre 1385", in: "Der Märker" H. 1/ 2, 1981, S. 47-48.

5. Dr. Carl Peter Fröhling. Ihm verdanken wir wertvolle Beiträge besonders über die Frühgeschichte unserer Stadt wie z. B. den vielbeachteten Aufsatz "Zur Überlieferung des Plettenberger Freiheitsbriefes von 1397" in: "Der Märker", H. 1, 1980, und "Attendorn vermittelte rheinische Baugedanken nach Plettenberg", in: "Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe", Nr. 1, 1978, veröffentlichte.

6. Martin Zimmer. Zu den bedeutendsten Autoren des Plettenberger Schrifttums gehört auch ohne Zweifel der heutige Stadtarchivar Plettenbergs, Martin Zimmer, mit Beiträgen wie "Aus der Geschichte der Stadt Plettenberg", in: 150 Jahre Pl.- Schützengesellschaft 1836 e.V., S. 103-110; "Vom frühen Erz~ bergbau in Plettenberg. Reichtümer in den Tiefen der Berge. Plettenberg 1983", 13 S. und andere, darunter viele Zeitungsartikel und Festschriften.

Die an sich imposante Zahl der Veröffentlichungen zur Plettenberger Geschichte kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Stand der städtischen Geschichtsforschung nicht zufriedenstellend ist. Die Heimatforscher widmeten sich hauptsächlich der Zeit bis 1813, wobei die meisten Veröffentlichungen schon in die Jahre gekommen sind. Aus der Sicht der heutigen Geschichtswissenschaft müßten die meisten Themen neu bearbeitet werden. Die Zeit von der aufbrechenden industriellen Revolution nach 1813 bis zur Gegenwart ist nur marginal berücksichtigt worden.
Defizite werden vor allem bei Themen wie Entwicklung der Produktivkräfte nach der Einführung der Gewerbefreiheit, soziale Begleiterscheinungen des wirtschaftlichen Wachstums, Strukturwandel, Wirtschaftskrisen, der I. und der II. Weltkrieg, darunter die Integration der Flüchtlinge und der Vertriebenen und vieles andere mehr sichtbar.
Die Notwendigkeit, diese Defizite auszumerzen, wurde in Plettenberg erkannt. Das großzügig angelegte Projekt "Stadtgeschichte" ist ein Versuch der Aufarbeitung der eigenen Geschichte nach dem Motto: Historia magistra vita est.


Lexikon für die Stadt Plettenberg, erstellt durch Horst Hassel,
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