Freizeitbad Plettenberg

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  • Kritik: "Anderer Leute Geld ausgeben ist sehr einfach" (ST 07.02.1998)
  • "Anderer Leute Geld ausgeben ist sehr einfach" (WR 07.02.1998)
  • J. Kotz: "Jeder Jugendliche würde zustimmen:
       Wir brauchen ein neues Bad!" (ST 23.01.1998)
  • Privatagentur will Freibad übernehmen (WR 23.01.1998)
       (weitere Nachrichten)
  • Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 07.02.1998
    Kritik: "Anderer Leute Geld ausgeben ist sehr einfach"

    Plettenberg. In einem Leserbrief bezieht A. Müller Stellung zum Umgang mit Geld und alter Bausubstanz in der Vier-Täler-Stadt:

    "In beinahe jeder Sitzung der Ausschüsse des Rates klagt der Verwaltungschef über die leeren Kassen. Merkt er eigentlich selbst nicht mehr, wie wenig da eine Theatergruppe für brutto 60 000 Mark in die Plettenberger Woche oder ein Spaßbad für 20 Millionen (plus 2 Millionen Bauplatz) in die Landschaft paßt, die nichts notwendiger braucht als Arbeitsplätze!?

    Sein Steuersparmodell für das Spaßbad im nassesten Wiesenstück des Lennetales funktioniert natürlich auch beim Freibad, obwohl dort die Kosten auch ohne Steuerersparnis in den Griff zu bekommen sind, wie das kürzlich erfolgte Angebot eines privaten Betreibers belegt.

    Offen bleibt, was eigentlich passiert, wenn das Steuerschlupfloch für die Elektromark verschlossen wird, weil auch Land und Bund mittlerweile jeden Pfennig aus dem Steuerzahler herauspressen, um ihre großzügige Geldverteilung fortsetzen zu können?

    Für die Gründung eines Eigenbetriebes für den Bäderbereich, um letztlich auch die "Notwehr" eines "Bürgerbegehrens" verhindern zu wollen, haben die Bürger wenig Verständnis. Wird dann der Stromkunde die Zeche zahlen müssen?

    Liebe Stadtväter und lieber Stadtdirektor: anderer Leute Geld ausgeben ist sehr einfach!

    Mit großem Interesse verfolgen wir die Aktivitäten der Stadt Plettenberg, daß die kommende Plettenberger Woche für 60 000 Mark kulturell aufgepeppt werden soll, obwohl die Mehrheit der Bürger dieses für überflüssig und eine klare Verschwendung von Steuergeldern hält; Plettenberger Steuergeldern wohlgemerkt! Die Theaterleute aus Dortmund haben im vergangenen Jahr eine Viertelmillion Mark in Plettenberg verdient - jetzt sollen sie schon wieder für 80.000 engagiert werden (abzüglich 20.000 Sponsorengelder, abzüglich 10.000 vom Kultursekretariat Gütersloh).

    Plettenberger Theatergruppen finden keine Unterstützung. Man denke nur an die stets ausverkauften plattdeutschen Theaterstücke der Lechterstunne, die wahrlich eine Bereicherung der Plettenberger Woche waren, von der Politik aber eher "geduldet" denn unterstützt wurden.

    Die Zahl der Entscheidungen von Rat und Verwaltung, die über die Köpfe der Bürger hinweg gefällt werden, nimmt zu. "Volkes Stimme" wird einfach nicht mehr gehört. Der Spruch "Der Prophet gilt nichts im eigenen Land" wird eindrucksvoll bewiesen.

    Die Abriß-Manie feiert ebenfalls fröhliche Urständ. Man denke nur an den gedanklich schon erfolgten Freibad-Verkauf. Er wäre eine weitere Fehlentscheidung, die mit dem Abriß des Haaseschen Hauses am Umlauf (Stammhaus der Familie von Plettenberg), dem Abriß des Hotel Schützenhof am Wieden, dem Abriß der Lohmühle, dem Nichtkauf der Jugendherberge (was wäre das für ein tolles Hotel oder Gästehaus geworden!), dem Abriß der Villa Engelhard etc. begonnen hat und mit dem Nichtkauf der Villa Edlich und dem geplanten Abriß des Centraltheaters fortgesetzt werden soll.

    Fast wäre das Feuerwehrgerätehaus im Wieden einer "kleinen Querspange" zum Opfer gefallen. Dann sollte das Jugendzentrum am Lindengraben entstehen (die Wohnungen dort sind doch viel besser!) - Gott sei Dank fielen diese Planideen dem Bürgerprotest zum Opfer.

    Jetzt wird das Gerätehaus gerne als Jugendzentrum genutzt - die Pläne dafür hält man aber aus unerfindlichen Gründen verschlossen. Welch ein städtebaulicher Weitblick, statt dessen einen Baumarkt ansiedeln zu wollen, der ja nun wirklich nicht (nirgendwo!) in ein Stadtzentrum gehört."

    Interessengemeinschaft Freibad Grünetal
    A. Müller
    Landemerter Weg 38
    Plettenberg


    Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 7.02.1998
    "Anderer Leute Geld ausgeben ist sehr einfach"

    Plettenberg. Zur Diskussion um den Bau eines neuen Kombibades erreichte die Redaktion der folgender Leserbrief.

    "In beinahe jeder Sitzung der Ausschüsse des Rates klagt der Verwaltungschef über die leeren Kassen. Merkt er eigentlich selbst nicht mehr, wie wenig da eine Theatergruppe für brutto 60 000 Mark in die Plettenberger Woche oder ein Spaßbad für 20 Millionen (plus 2 Millionen Bauplatz) in die Landschaft paßt, die nichts notwendiger braucht als Arbeitsplätze!? Sein Steuersparmodell für das Spaßbad im nassesten Wiesenstück des Lennetales funktioniert natürlich auch beim Freibad, obwohl dort die Kosten auch ohne Steuerersparnis in den Griff zu bekommen sind, wie das kürzlich erfolgte Angebot eines privaten Betreibers belegt. Offen bleibt, was eigentlich passiert, wenn das Steuerschlupfloch für die Elektromark verschlossen wird, weil auch Land und Bund mittlerweile jeden Pfennig aus dem Steuerzahler herauspressen, um ihre großzügige Geldverteilung fortsetzen zu können?

    Für die Gründung eines Eigenbetriebes für den Bäderbereich, um letztlich auch die "Notwehr" eines "Bürgerbegehrens" verhindern zu wollen, haben die Bürger wenig Verständnis.

    Wird dann der Stromkunde die Zeche zahlen müssen? Liebe Stadtväter und lieber Stadtdirektor: anderer Leute Geld ausgeben ist sehr einfach!

    Mit großem Interesse verfolgen wir die Aktivitäten der Stadt Plettenberg, daß die kommende Plettenberger Woche für 60 000 Mark kulturell aufgepeppt werden soll, obwohl die Mehrheit der Bürger dieses für überflüssig und eine klare Verschwendung von Steuergeldern hält; Plettenberger Steuergeldern wohlgemerkt!

    Die Theaterleute aus Dortmund haben sich im vergangenen Jahr eine Viertelmillion Mark in Plettenberg verdient - jetzt sollen sie schon wieder für 80.000 engagiert werden (abzüglich 20.000 Sponsorengelder, abzüglich 10.000 vom Kultursekretariat Gütersloh).

    Plettenberger Theatergruppen finden keine Unterstützung. Man denke nur an die stets ausverkauften plattdeutschen Theaterstücke der Lechterstunne, die wahrlich eine Bereicherung der Plettenberger Woche waren, von der Politik aber eher "geduldet" als unterstützt wurden.

    Die Zahl der Entscheidungen von Rat und Verwaltung, die über die Köpfe der Bürger hinweg gefällt werden, nimmt zu. "Volkes Stimme" wird einfach nicht mehr gehört.

    Der Spruch "Der Prophet gilt nichts im eigenen Land" wird eindrucksvoll bewiesen.

    Die Abriß-Manie feiert ebenfalls fröhliche Urständ. Man denke nur an den gedanklich schon erfolgten Freibad-Verkauf. Er wäre eine weitere Fehlentscheidung, die mit dem Abriß des Haaseschen Hauses am Umlauf (Stammhaus der Familie von Plettenberg), dem Abriß des Hotel Schützenhof am Wieden, dem Abriß der Lohmühle, dem Nichtkauf der Jugendherberge (was wäre das für ein tolles Hotel oder Gästehaus geworden!), dem Abriß der Villa Engelhard etc. begonnen hat und mit dem Nichtkauf der Villa Edlich und dem geplanten Abriß des Centraltheaters fortgesetzt werden soll. Welch ein städtebaulicher Weitblick, statt dessen einen Baumarkt ansiedeln zu wollen, der ja nun wirklich nicht (irgendwo!) in ein Stadtzentrum gehört.

    Fast wäre das Feuerwehrgerätehaus im Wieden einer "kleinen Querspange" zum Opfer gefallen. Dann sollte das Jugendzentrum am Lindengraben entstehen (die Wohnungen dort sind doch viel besser!) - gottseidank fielen diese Planideen dem Bürgerprotest zum Opfer. Jetzt wird das Gerätehaus gerne als Jugendzentrum genutzt - die Pläne dafür hält man aber aus unerfindlichen Gründen verschlossen.

    IG Freibad Grünetal
    Anni Müller
    Landemerter Weg 38


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 23.01.1998
    J. Kotz: "Jeder Jugendliche würde zustimmen: Wir brauchen ein neues Bad!"

    Plettenberg. Zum Streitpunkt Kombibad bezieht sich Julia Kotz mit einem Leserbrief auf die Aussage der Soesterin Gertrud Pollag vom 16. Januar, die sich gegen einen Bau des Bades aussprach.

    "Als ich am 16. Januar das Süderländer Tageblatt durchblätterte, fand ich einen Artikel über den Bau des neuen Freizeitbades in Plettenberg einer 65jährigen Frau aus Soest, die ihre Meinung dazu äußerte.

    Doch zunächst meine eigene Meinung zum Bau und auch zu der Aussage der Frau: Ich fand die Gegenargumente zum Bau des Bades wirklich lächerlich. Die Frau sagte, daß die "älteren Generationen" so ein Bad nicht bräuchten.

    Moment mal, wo sind denn die Jugendlichen? Falls diese Frau es nicht weiß: Plettenberg besteht auch aus der "jungen Generation", zu der ich übrigens auch zähle, und ich glaube, jeder Jugendliche wird mir zustimmen, wenn ich sage: Wir brauchen ein neues Bad!

    Die Frau betonte auch, daß das Freibad so schön gelegen sei. Viele Leute finden das aber nicht, denn durch die schlechten Busverbindungen müssen viele zum Freibad laufen und das ist bei einer Sommertemperatur von 30 Grad Celsius nicht gerade angenehm. Natürlich müssen einige Leute auch zu Fuß gehen, wenn das Bad in Böddinghausen gebaut wird. Dafür sind jedoch die Busverbindungen hier umso besser, so daß man bequem mit dem Bus fahren könnte.

    Diese Frau kommt einmal im Jahr zum Freibad und deshalb sollen wir das Freibad stehen lassen, nur weil sie und ein paar andere das Bad so schön finden?

    Wir Jugendlichen haben doch keine tollen Freizeitbeschäftigungen hier in Plettenberg. In das Hallenbad gehen im Winter nicht gerade viele Jugendliche hin. Der einzige Ausweg, um der Langeweile zu entkommen, ist zum Beispiel, ins nächste Freizeitbad zu fahren. Als ich nämlich letztens dort war, konnte ich einige Leute aus Plettenberg wiedererkennen.

    Die Frau meint auch, die älteren Leute würden die "tropische Luft" und "Schreihälse" nicht ertragen, aber in Lüdenscheid hielten sich viele ältere Leute im Wellenbad auf. Komisch, die älteren Leute hatten dort aber keine Probleme mit der Luft und den "Schreihälsen".

    Meine Meinung: Vielleicht sollte unser Stadtdirektor sich mal überlegen, ob er neben dem neuen Freizeitbad nicht noch ein separates Seniorenbad bauen läßt."

    Julia Kotz (17 Jahre)
    Bahnhofstaße 19
    Plettenberg


    Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 23.01.1998
    Privatagentur will Freibad übernehmen

    Plettenberg. (jam) Die Interessengemeinschaft zum Erhalt des Freibades im Grünetal hat in ihrem Bemühen Unterstützung von außen erhalten. Der Stadtverwaltung liegt das Angebot einer "Agentur für Schwimmbadpersonal" vor, die das Bad übernehmen und privatwirtschaftlich betreiben will.

    "Wir nehmen diese Offerte auf jeden Fall ernst", sagte Stadtdirektor Walter Stahlschmidt auf Anfrage der RUNDSCHAU.

    Wie er erläuterte, will die Agentur das Bad unter der Voraussetzung übernehmen, daß die Stadt Plettenberg einen Zuschuß von zunächst 35.000 Mark im Jahr bezahlt. Dieser Zuschuß solle sich pro Jahr um 5.000 Mark verringern. Mit diesen Zahlungen, so das Angebot laut Stahlschmidt, seien auch sämtliche Reparaturkosten an dem Bad abgegolten.

    Städtischer Zuschuß von 35.000 Mark würde jährlich sinken

    Angesichts dieser Zahlen macht der Verwaltungschef indes Skepsis deutlich. "Legen wir die Einnahmen des letzten Sommers in Höhe von 65.000 Mark zugrunde und rechnen die 35.000 Mark Zuschuß hinzu, kommen wir auf 100.000 Mark. Das würde aber nicht einmal ausreichen, die in der letzten Saison angefallenen Kosten für Strom, Gas und Wasser in Höhe von insgesamt 112.000 Mark zu decken", rechnet Stahlschmidt vor. Hinzugerechnet werden müßten natürlich noch die Aufwendungen für die aufsichtführenden Schwimmeister, das Reinigungspersonal und vieles andere mehr.

    Die Verwaltung will jetzt mit der Agentur in Verbindung treten um zu prüfen, wie seriös das Angebot letztlich ist: "Wenn wir was neues lernen können, müssen wir uns ernsthaft überlegen, ob wir darauf zurückgreifen", sagte Stahlschmidt.

    Skepsis angesichts der hohen laufenden Kosten

    Nach Informationen der WR hat die "Agentur für Schwimmbadpersonal" schon in anderen Orten der Bundesrepublik Frei- oder Hallenbäder, die geschlossen werden sollten, für die Öffentlichkeit sowie den Schul- und Vereinsport erhalten.


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