Pestalozzi-Schule Holthausen, Schulleiter: Inge Haas (1995), Peter-Paul Marienfeld;
Pestalozzi-Schule; zunächst als "Hilfsschule" eingerichtet in "Hombergs Haus" am Maiplatz; in den 60er Jahren Neubau des "Jugendheim" am Umlauf (später Jugendzentrum), dort war die jetzt Pestalozzischule genannte Schule in eigenen Räumen untergebracht; im März 1974 Einweihung der "Pestalozzi-Schule, Sonderschule für Lernbehinderte" in Holthausen; im November 2005 auf Antrag der Schule vom Kulturausschuss (mit 8 Stimmen von SPD, UWG und FDP bei 4 Enthaltungen der CDU) umbenannt (zum 01.01.2006) in "Vier-Täler-Schule, Förderschule der Stadt Plettenberg".

Pestalozzischule im Internet    Vier-Täler-Schule


Quelle: WR Plettenberg vom 18.11.2005

Mehrheit räumt "Irritationen" zur Vier-Täler-Schule aus

Plettenberg. (mau) Nur dank der acht Stimmen von SPD, UWG und FDP im Schul- und Kulturausschuss wird aus der "Pestalozzischule, Sonderschule für Lernbehinderte" ab 1. Januar 2006 die "Vier-Täler-Schule, Förderschule der Stadt Plettenberg, Förderschwerpunkt Lernen". Die vier CDU-Vertreter enthielten sich des Votums.

Die Lehrinhalte bleiben dieselben, nur der Name ändert sich. Und diese Namensänderung hat sich die Schulkonferenz der Pestalozzischule nach Umfragen unter Schülern, Eltern und Lehrern einmütig gewünscht, wie Schulleiter Peter-Paul Marienfeld den Schul- und Kulturpolitikern am Mittwoch noch einmal erläuterte.

Marienfeld lieferte dafür gleich eine Reihe von Begründungen. Als Hauptbewegrund nannte er den negativen Beigeschmack, mit dem der Name Pestalozzischule behaftet sei: "Der Name ist zu einem Synonym für die alte, oft diskriminierend empfundene Bezeichnung Sonderschule oder Hilfsschule geworden."

Genau dieses Argument forderte die Kritik von CDU-Sprecher Peter Tillmann am neuen Namen "Vier-Täler-Schule" heraus. Der Begriff "Vier-Täler-Stadt" sei schließlich zu einem positiv besetzten Markennamen für Plettenberg geworden, mit dem geworben werde. Da könne der Name Vier-Täler-Schule "zu Irritationen führen", so Tillmann.

Immerhin lenkte Ausschussvorsitzender Heinz-Dietmar Schulz (CDU) ein: Wenn man sich das Wirken Pestalozzis intensiver vor Augen führe, könne der Name eigentlich nicht negativ behaftet sein. . .

Verstärkung erhielten die Befürworter der Namensänderung von Hans Günther Lubeley, dem Sprecher der Schulleiter-AG. In Begriffen wie Förderschule (per Schulgesetz geregelt) und Vier-Täler-Schule sehe er keineswegs Negatives, sondern vielmehr "ein Bekenntnis zur Förderung junger Menschen, fest verwurzelt in Plettenberg".

Alternativer Vorschlag fand keine Freunde
Ob Alternativen zum Namen Vier-Täler-Schule diskutiert worden seien, wollte Peter Thiemann (FDP) von Rektor Marienfeld wissen. Der ließ sich zumindest die Alternative "Bergschule" ("wegen der örtlichen Gegebenheit") entlocken. Damit wollte sich die Mehrheit im Ausschuss aber nun wirklich nicht anfreunden.


Quelle: WR Plettenberg vom 07.11.2005

Pestalozzischule will neuen Namen haben

Plettenberg. Auf Antrag der Schulkonferenz soll die Pestalozzischule in Holthausen in Vier-Täler-Schule umbenannt werden. Das geht aus einer Vorlage für die nächste Sitzung des städtischen Schul- und Kulturausschusses hervor, der am Mittwoch, 16. November, 17 Uhr, im kleinen Saal des Rathauses zu einer öffentlichen Sitzung sammentritt.

In der Begründung wird an das neue Schulgesetz angeknüpft, wonach Einrichtungen wie die Pestalozzischule nicht mehr "Sonderschule für Lernbehinderte" heißen, sondern als Förderschule bezeichnet werden.

Da es in fast jeder Kommune des Märkischen Kreise eine Pestalozzischule gebe und dieser Name zu einem Synonym für die alte, als diskriminierend empfundene Bezeichnung geworden sei,

Gegen Diskriminierung
spricht sich die Schulkonferenz nach Umfragen unter der Schülerschaft, den Eltern und dem Lehrerkollegium für den Namen Vier-Täler-Schule aus.


Quelle: WR vom 28.06.2005

Schüler gestalteten Schulhof -
Viele Lehrer feierten krank

Holthausen. Einen Aktionstag zum Thema "Schulhofgestaltung" hat am Freitag die Mittelstufe der Pestalozzi-Schule veranstaltet. Die vier Schüler Mina (11 Jahre, Klasse 5); Osman (12 Jahre, Klasse 6); Louis (11 Jahre, Klasse 6) und Jan-Hendrik (11 Jahre, Klasse 5) haben den Tag dokumentiert. Mit einer Videokamera, einer Digitalkamera sowie Stift und Block haben sie die Arbeit der anderen Gruppen festgehalten. Folgender Artikel stammt von den vier Schülerinnen und Schülern:

"Am Freitag hatten wir bei uns an der Schule einen Aktionstag zum Thema "Schulhofgestaltung. Wir durften vorher verschiedene Gruppen wählen. Die Gruppen haben den Schulhof schöner gemacht. Leider waren einige Lehrer krank, deshalb fielen drei Gruppen aus.

Die Hauptaufgabe war der Bau einer Trockenmauer an unserem neuen Schulhof, das haben die Schüler gut geschafft. Mit zwei Schubkarren haben die Schüler die Steine zu einer Treppe gefahren. Dort standen einige Schüler in einer Reihe und haben die Steine über eine Treppe zum neuen Schulhof gereicht. Das sah aus wie ein Fließband. Wir tragen hier Steine weg zu unserem Neubaugebiet. Die Lehrer brauchten die Hilfe von uns Schülern, sagte Ertan aus der siebten Klasse.

Die Verpflegungsgruppe hat für die Steineschlepper das Frühstück gemacht. Die haben sich natürlich über die Stärkung gefreut. Neben süßen Sachen wie Kuchen und Waffeln gab es auch andere Sachen zu essen. Wir müssen auch Gurken, Tomaten und andere Sachen schneiden, erzählte uns Nadine aus der Klasse 7.

Neuauflage nach den Ferien
Nachdem wir von der Baustelle zurück zur Schule gingen, sahen wir einige Kinder auf dem alten Schulhof spielen. Viele Lehrer sind krank, darum können viele Schüler nicht zu ihrer gewählten Gruppe, erklärte uns Maria aus der sechsten Klasse, die Basketball spielte. Im Computerraum erstellte eine Gruppe Ausweise für die Ausleihe der Spielgeräte. Name und Foto müssen auf den Ausweis, damit man sich ein Spielgerät ausleihen kann. Weil so viele Lehrer krank waren, soll es nach den Ferien noch mal einen Aktionstag geben."


Quelle: WR vom 20.04.2004

Pestalozzischule bekommt vier neue Klassen


Gestern rückte der Bagger an, um die Baustraße anzulegen, die auch über den Spielplatz verläuft. (WR-Bild: Krahl)

Von Roland Krahl

Plettenberg. Die Bauarbeiten an der Pestalozzischule beginnen. Für rund 630 000 Euro sollen vier neue Klassenräume geschaffen werden.

Doch die Bauarbeiten gestalten sich zu Beginn nicht einfach. Ein normales Fundament kann nämlich nicht gegossen werden, da es sich in diesem Bereich um angefüllten Boden handelt. Rund neun Meter hätte man in diesem Fall ausschachten müssen.

Mit einem Spezialverfahren soll daher die Gründung erfolgen. Zwölf Zentimeter dicke Stahlrohre mit Spitze, die innen hohl sind, werden in den Boden gerammt und dann mit Beton ausgegossen. So entsteht ein Pfahlfundament. Rund vier Wochen sind für diese Arbeiten angesetzt.

Ein weiteres Problem konnte ebenfalls im Vorfeld gelöst werden. Denn die schweren Baumaschinen haben keine Zufahrt in den "Hinterhof der Schule". Für die Zeit der Bauaktivitäten wurden nun die Geräte vom Spielplatz abgebaut. Das Gelände wird mit Material aufgefüllt, so dass der Untergrund geschont wird. Über die angrenzende Wiese kann dann der hintere Bereich der Schule erreicht werden.

Wenig Störung des Schulbetriebs
Der Schulbetrieb solle so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, so der städtische Bauleiter Thomas Schmidt. Der Flur wird mit einer Staubwand versehen und lärmträchtige Arbeiten in die Nachmittagsstunden gelegt. Trotzdem, so Schmidt, könne es auch mal während der Schulzeit laut werden.

Bis zum Winter soll der Rohbau dann stehen und bis Ostern nächsten Jahres muss sich die Pestalozzischule noch mit beengtem Raum abfinden. Dann dürfte der Anbau, der schon seit Jahren gefordert wurde, fertig sein.


Quelle: WR vom 11.12.2001

Pestalozzischule platzt aus allen Nähten

Plettenberg. (jam) Eine falsche Prognose bei der Zahl der Kindergartenkinder hat dazu geführt, dass der Rat im April 2000 auf einen - wie sich heute zeigt - dringend erforderlichen Anbau an die aus allen Nähten platzende Pestalozzischule in Holthausen verzichtet hat. Die Schule kann deshalb nicht wie erhofft auf zwei Räume zurückgreifen, die seit den lange zurückliegenden Zeiten niedriger Schülerzahlen als Kindergarten genutzt werden.

Statt einen Anbau zu verwirklichen, für den es damals Zuschüsse gegeben hätte, entschloss sich der Rat aufgrund der falschen Daten dazu, übergangsweise zwei für je 1200 Mark monatlich angemietete Container als zusätzliche Unterrichtsräume zur Verfügung zu stellen.

In ihrer Antwort auf eine Anfrage von Ratsfrau Susanne Vohwinkel (SPD) musste die Verwaltung in der gestrigen Ratssitzung einräumen, bei ihren Schätzungen kräftig daneben gelegen zu haben.

Im April 2000 war noch vorhergesagt worden, in den Bereich Holthausen und Stadtmitte könnte bei einer zu erwartenden Anzahl von dann nur noch 300 Kindergartenkindern im Jahre 2002 auf zwei Kindergartengruppen verzichtet werden.

Davon ist inzwischen nicht mehr die Rede. Vielmehr lautet die aktuelle Zahl für 2002 je 361 Kinder. 2003 wird mit 351, im Jahr 2004 mit 344 Kindern gerechnet.

Ursache sei, dass trotz zurückgehender Geburtenzahlen innerhalb der letzten zwei Jahre im Raum Stadtmitte und Holthausen mehr drei- bis sechsjährige Kinder gemeldet seien, und zwar zu Lasten der anderen Bezirke. So seien Zuzüge unter anderem durch die Anziehungskraft des Baugebietes Am Felde zu erklären. Die Konsequenz: bis zum Jahr 2004 kann keine Kindergartengruppe aufgegeben werden.

Aber selbst wenn die Erwartungen der Verwaltung eingetreten wären, würde es vorne und hinten nicht reichen. Denn das Raumprogramm der Schule ist einschließlich der Kindergartenräume auf maximal 140 Kinder ausgelegt. Tatsächlich unterrichtet werden aber in diesem Jahr bereits 156 Jungen und Mädchen.

Die Raumnot hat dazu geführt, dass zwischenzeitlich sämtliche Gruppen- und sonstigen Räume als Klassenzimmer genutzt werden, obwohl sie dafür eigentlich zu klein sind, stellt die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage fest. In jedem Fall würden "mindestens zwei normal große Klassenräume fehlen".

Weil ein Rückgang der Schülerzahlen nicht erwartet werden könne, sei es dringend erforderlich, für die Pestalozzischule neue Räume zu schaffen, sagte Susanne Vohwinkel. Bedauerlicherweise sei inzwischen mit Zuschüssen nicht mehr zu rechnen. Ihrer Forderung, die Verwaltung möge Vorschläge erarbeiten und Kosten ermitteln, damit zügig eine Lösung gefunden werden könne, schloss sich der Rat an.


Quelle: WR vom 18.11.2005

HINTERGRUND

Der Schweizer Johann Heinrich Pestalozzi (1746 - 1827) galt über Jahrzehnte als Begründer der Pädagogik und als Propagandist einer allgemeinen Bildung für alle Menschen. In jüngster Vergangenheit stehen der "Mythos" Pestalozzi und Pestalozzis Rezeption mehr und mehr im Mittelpunkt einer kritischen Forschungsdiskussion. Der historische Pestalozzi erscheint danach als ein eher rückwärtsgewandter Denker, der an der Wende zur Moderne seine eigene Rezeption erst durch eine gelungene Selbstdarstellung begründete. Die "Kritische Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken und Briefen" legt eine erneute Auseinandersetzung mit Gedanken und Vorstellungen des Autors nahe, die Grundlegendes und Zeitgebundenes trennt und Pestalozzis Beitrag zur Entwicklung pädagogischen Denkens ganz neu gewichtet.

Zu den bedeutendsten Veröffentlichungen Pestalozzis gehören das frühe Werk "Brief an einen Freund über meinen Aufenthalt in Stans", das als der bedeutendste pädagogische Text des Volksschulreformers und Urvaters der Sonderpädagogik gilt, die grundlegende Schrift "Wie Gertrud ihre Kinder lehrt" sowie der kurz vor seinem Tod veröffentlichte "Schwanengesang", die für ganz Europa von Bedeutung wurde.


Mai 1961 (Chronik A. v. Schwartzen, S. 69)
An der Pestalozzischule wurde Fräulein Maschmeier zur Konrektorin ernannt.
Eine Kommission des Schuldezernates der Regierung Arnsberg weilte in Plettenberg, um sich mit eigenen Augen von der Raumnot der Plettenberger Schulen zu überzeugen. In Landemert muss für den Unterricht zusätzlich sogar die Dorfhalle in Anspruch genommen werden. Die Pestalozzischule hat ihren besonderen Kummer durch die getrennte Unterbringung in zwei Gebäuden. . .


Quelle: Westfalenpost Plettenberg vom 21.10.1960

Freundlicher Pavillon
Pestalozzi-Schule kann bald
ihre neuen Räume beziehen

Behelfsbau bewahrte vor Schichtunterricht - In zwei Gebäuden untergebracht

Plettenberg. In wenigen Tagen werden die beiden zusätzlichen Klassen für die Pestalozzi-Schule, die in einem freundlichen Behelfsbau eingerichtet wurden, bezugsfertig sein. Nach dem Modell einer holländischen Firma ist das Gebäude in wenigen Wochen im bisherigen Garten des Hausmeisters der Martin-Luther-Schule montiert worden. Der Pestalozzi-Schule, die in den vergangenen Jahren sehr gewachsen ist und als Sonderschule für weniger und anders begabte Kinder eine große Bedeutung einnimmt, stehen damit vier Klassen zur Verfügung.

Nach dem Abbruch der alten Schule am Maiplatz wurden der Pestalozzi-Schule im neuen Jugendheim am Umlauf einige Räume zur Verfügung gestellt, da die Stadt wegen der chronischen Schulraumnot keine andere Möglichkeit zur Unterbringung sah. Vor mehreren Jahren reichten noch zwei Klassen für die Schule aus. Zu Ostern 1959 konnten jedoch 17 hilfsbedürftige Kinder nicht aufgenommen werden. So waren die beiden Klassenräume dringend erforderlich, denn eine Zurückweisung von 28 Schülern zu Beginn des nächsten Schuljahres wäre nicht mehr zu verantworten gewesen.

Im Hinblick auf eine spätere geistige und charakterliche Entwicklung ist bei diesen Kindern eine besonders sorgfältige heilpädagogische Betreuung erforderlich. Es wird erwartet, dass die Zahl der Schüler bis zum nächsten Frühjahr auf 125 anwächst. Die beiden neuen Räume in dem pavillonartigen Gebäude sind geräumig und hell. Zwar bleibt der Nachteil, dass vier Klassen nun in zwei Gebäuden untergebracht werden müssen. Wäre diese Lösung jedoch nicht möglich gewesen, so hätte an der Sonderschule Schichtunterricht eingeführt werden müssen, eine Maßnahme, die bei diesen Kindern nicht zu verantworten ist.

Sollte später die Möglichkeit bestehen, für die Pestalozzischule eigene Räume in einem zusammenhängenden Gebäude zu schaffen, kann der Pavillon immer noch als Ausgleich für eine andere Schule oder als Jugendheim für einen Außenbezirk benutzt werden.


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