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Quelle: ST vom 20.08.2009

Herzlicher Empfang für neue ASG-Direktorin
Offizielle Einführung von Elisabeth Minner: "Werden Sie kein zweitklassiger Lubeley, sondern eine erstklassige Frau Minner"


Elisabeth Minner (vorne) bekam zur offiziellen Amtseinführung von Wilbert Neuser (Schulamt) einen großen Blumenstrauß. Schülersprecherin Gordina Cremer übergab ihr ein ASG-Polo-Shirt. Foto: G. Dickopf

PLETTENBERG Es gab viele Blumensträuße, ein Polo-Shirt von den Schülern, herzliche Worte und klassische Musik, als gestern Elisabeth Minner, die neue Direktorin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, ganz offiziell die Nachfolge von Hans Günther Lubeley antrat.
Zur offiziellen Amtseinführung der Oberstudiendirektorin begrüßte der stellvertretende Schulleiter Ulrich Zingsheim neben dem ASG-Kollegium auch zahlreiche Gäste wie Wilbert Neuser vom Schulamt. "Frau Minner hat nicht darauf bestanden die Einführungsrede selbst zu übernehmen", erklärte Zingsheim, der die neue Leiterin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in den letzten zwei "turbulenten Wochen" als "engagierte, aber zugleich auch gelassene Frau" kennengelernt habe, die das Gespräch mit den Kollegen gesucht habe.

Wilbert Neuser führte der neuen ASG-Direktorin als Dezernent des Schulamtes in einer kurzen Abhandlung vor Augen, dass ihre Rolle durchaus mit einem Managerposten vergleichbar sei. So müsse der Kontakt zu Schülern, Eltern, Lehrern, Schulaufsicht, Kommune und anderen Institutionen gepflegt werden. Zugleich gäbe es Gruppengespräche mit Lehrern, Eltern und anderen Gruppen und auch die tägliche Flut an Mails müsse bewältigt werden.

Neuser verglich das neue Kollegium und die Schule mit einem Blumenstrauß. Trotz unterschiedlicher Farben und Gerüche bilde der Blumenstrauß eine durchdachte Einheit. "Lernen Sie die Unterschiedlichkeit schätzen", gab Neuser der neuen ASG-Direktorin mit auf den Weg.

Dr. Wolfgang Palmowski hielt es als Schulpflegschaftsvorsitzender kurz: "Neue Besen kehren gut. Werden Sie kein zweitklassiger Lubeley, sondern eine erstklassige Frau Minner. Und dass es nicht nachher heißt: "Der alte Besen..."". Auch Heiko Hillert freute sich als Fördervereinsvorsitzender auf eine gute Zusammenarbeit und begrüßte die Arbeitsauffassung Minners, die eine Mitwirkung gewähre, aber auch einfordere.

Nach zwei auflockernden Musikstücken - intoniert von den ASG-Musiklehrern - wandte sich Elisabeth Minner selbst an die Gäste und das neue Kollegium: "Ich muss mich erst einmal bedanken für die freundliche Aufnahme an dieser Schule, an der ich an allen bisherigen Tagen eine große Offenheit und Hilfsbereitschaft erfahren habe, die das Ankommen sehr erleichtert hat."

Sie habe bereits ein enormes Potential an Ideen und wertvollen Erfahrungen erlebt und freue sich auf neue Vorschläge und Wünsche. Wichtig seien ihr vor allem die gemeinsamem Gespräche und das gemeinsame Arbeiten an pädagogischen Zielen. "Das Albert-Schweitzer-Gymnasium ist eine leistungsorientierte Schule und das soll auch weiterhin unser Ziel sein", so Minner, die aber auch lernschwächeren Schülern am Gymnasium mit einer verstärkten Förderung helfen will. ged


Quelle: WR Plettenberg vom 27.06.2009



Quelle: WR Plettenberg vom 13.06.2009

Porträt
Lubeley: ASG ist eine besondere Schule

Bernhard Schlütter


Plettenberg. „Ich bin gerne Lehrer und gerne Schulleiter – bis zum letzten Tag!” Und der ist für Hans Günter Lubeley bald gekommen. Vor seinem Abschied erinnert sich der ASG-Chef an besondere Episoden seiner Laufbahn.

Hans Günter Lubeley hat kein Maßband, mit dem er die Tage bis zur Pensionierung zählen würde, im Schreibtisch. Der Schulleiter des Albert-Schweitzer-Gymnasiums hat aber offensichtlich auch kein Problem mit dem nahenden Ruhestand. „Am meisten freue ich mich darauf, keinen Terminzwang mehr zu haben, meine Zeit frei gestalten zu können”, sagt er mit einem entspannten Lächeln, „und ein Buch lesen zu können, ohne Lineal und Bleistift zur Hand haben zu müssen.”

Seit 1974 Lehrer, seit 1981 Schulleiter an dem Gymnasium, an dem er schon sein Abitur abgelegt hatte – enger als Lubeley ist niemand mit dem Albert-Schweitzer-Gymnasium verbunden. Keine Frage, er hat der Schule in den vergangenen 35 Jahren seinen Stempel aufgedrückt.

Als harter Hund bekannt und gefürchtet
Mehrere Generationen von Schülern, darunter auch der Autor, haben ihn als Lehrer kennen gelernt, der viel forderte. Nicht nur im Sportunterricht war „HGLu” als harter Hund bekannt, wenn nicht gar berüchtigt und gefürchtet.

Zum leistungsorientierten Unterricht steht er nach wie vor: „Es war immer mein Ziel, den Schülern beizubringen, etwas zu leisten, auf das sie stolz sein können.” Dazu gehöre auch, Kinder zu stärken, damit sie Leistung bringen können. „Leisten können, ohne leisten zu müssen”, beschreibt er in Anlehnung an den Erziehungswissenschaftler Wolfgang Klafki das Erziehungsziel der Schule, insbesondere des Gymnasiums.

Das Plettenberger Gymnasium war für Lubeley von Anfang an eine besondere Schule, weil „die Bevölkerung und die Stadt hinter der Schule steht”. Die Identifikation mit dem Gymnasium sei groß, die Politik und die Stadt als Schulträger hätten immer für eine gute Ausstattung gesorgt. „Wir haben eine Plettenberger Schule für die Plettenberger. Dazu kommen viele Schüler aus den Nachbarstädten. Das zeigt, wie hoch die Akzeptanz ist.”

„Schule darf kein Moloch sein”
Mit über 1000 Schülern ist das ASG nicht nur im ländlichen Bereich eine der größten Schulen im Land. „Trotz dieser Größe sind wir keine Massenanstalt”, betont Lubeley. „Durch den Anbau haben wir vor einigen Jahren ein Zuhause für die Unterstufe geschaffen und erleichtern. Das ist wichtig, um den Übergang von der Grundschule zu erleichtern. Schule darf kein Moloch sein, sondern soll auch Heimat bieten.”

Kein Blatt vor den Mund nimmt Lubeley in Sachen G-8-Modell (Abitur nach Stufe 12): „Das ist völlig überflüssig! Wir hatten in Plettenberg vorher ein viel besseres System. Wer wollte, konnte nach zwölf Schuljahren das Abitur machen, denn wir haben das Überspringen von Jahrgangsstufen stark gefördert. Jetzt wird Druck auf alle Schüler ausgeübt und das System ist völlig unausgegoren. Dass in Deutschland heute Schüler angeblich zu spät auf den Markt kommen, hängt nicht an den Schulen, sondern zum Beispiel daran, dass Studienplätze nicht zeitnah zur Verfügung stehen.”

Sport besonders am Herzen gelegen
Viele Erinnerung aus Lubeleys 35-jähriger Berufszeit am ASG sind mit dem Sport verbunden. Die Einführung des Leistungskurses Sport, die Skikurse, der Aufbau des Kanu-Stützpunktes, der heute als Abteilung im TV Jahn Plettenberg fortgeführt wird, die Siege des ASG bei Bannerwettkämpfen, zählt er auf.

Dem Sport will Lubeley nach seiner Pensionierung wieder mehr Zeit widmen, auch darauf freut er sich. Doch bis zum 31. Juli ist er noch Schulleiter – und Lehrer – und das gerne.


Quelle: ST vom 24.04.2009
Elisabeth Minner zur neuen ASG-Schulleiterin gewählt
Schulkonferenz sprach sich gestern Abend für die in Plettenberg wohnende Lehrerin des St.-Ursula-Gymnasiums aus. Mitbewerber aus Köln erschien nicht

PLETTENBERG Elisabeth Minner wird aller Voraussicht nach neue Schulleiterin des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Die Schulkonferenz sprach sich gestern Abend in ihrer nichtöffentlichen Sitzung für die 44-jährige Plettenbergerin aus. Wenn die Stadt Plettenberg als Schulträger und die Bezirksregierung Arnsberg nun keine Einwände geltend machen, steht der Ernennung der neuen Chefin nach den Sommerferien nichts mehr im Wege. Sie würde damit die Nachfolge von Hans Günther Lubeley antreten, der das Plettenberger Gymnasium 28 Jahre lang leitete.

Zurzeit koordiniert Studiendirektorin Elisabeth Minner die Erprobungsstufe am St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn. Die Plettenbergerin unterrichtet dort seit 1993 Deutsch und katholische Religion, seit 2001 auch Politik und Sozialwissenschaften. Seit 1993 Lehrerin am St.-Ursula-Gymnasium "Zielgerichtete Betriebsamkeit" gilt am Ursel als ihr Markenzeichen. Als Ende des letzten Jahres die Schulleiter-Stelle für das ASG (1.080 Schüler) ausgeschrieben wurde, bewarb sich Elisabeth Minner - und wurde gestern von der Schulkonferenz zur künftigen Schulleiterin gewählt. Ihr Mitbewerber, ein 61-Jähriger, der als stellvertretender Schulleiter an einem Kölner Gymnasium beschäftigt ist, erschien gestern nicht. So musste sich in der Schulkonferenz lediglich Elisabeth Minner vorstellen und sich den Fragen der zehn ASG-Lehrer und den je fünf Vertreter aus Eltern- und Schülerpflegschaft - sie bilden die Schulkonferenz - stellen. Danach entschied sich die Konferenz in geheimer Wahl für die Plettenbergerin. Ebenfalls wahlberechtigt war Siegfried Griebsch als Vertreter des städtischen Schulamts.

Elisabeth Minner wirkte während der Schulkonferenz sehr kompetent und sehr sachlich, hörte man von den Teilnehmern. Sie hatte sich offenbar akribisch auf ihre Vorstellung vorbereitet und zeigte deutlich, dass sie sich auf die Schulleiterstelle beworben hat, um Schule zu gestalten und zu bewegen. "Ich freue mich riesig", sagte Elisabeth Minner gestern im Gespräch mit der Heimatzeitung. "Das ist natürlich ein Einschnitt; jetzt fängt eine neue Zeit an", freute sich die Gewählte auf die bevorstehenden Aufgaben. sep


Quelle: Festschrift "75 Jahre Gymnasium Plettenberg - 1907 bis 1982 - Eine Festschrift", 122 S., Herausgeber: Hans Günther Lubeley, Aufl: 2000 Exempl., Archiv H. Hassel

75 Jahre Gymnasium in Plettenberg

Dr. Carl Peter Fröhling
Wanderung durch Vorgeschichte und Geschichte des Gymnasiums

75 Jahre staatlich anerkannte höhere Schule in Plettenberg! 75 Jahre - so könnte man sagen - das ist noch kein sonderlich jubiläumswürdiges Alter für eine Schule; 100 Jahre müßten es schon wenigstens sein. Schaut man in die Vorgeschichte dieser Schule hinein, so hätte tatsächlich bereits vor einigen Jahren ein hundertster Geburtstag gefeiert werden können; denn die Stunde Null des höheren Schulwesens in Plettenberg muß man wohl im Jahre 1878 suchen, wenn nicht gar im Jahre 1876.

Selekta und höhere Töchterschule
(1878 bzw. 1876-1906)
Am 4. November 1878 wurde eine sogenannte Selekta (Mittelschulklasse) an die evangelische Volksschule am Maiplatz angegliedert und organisch mit ihr verbunden. Es handelte sich zunächst um eine Erweiterungsklasse mit 16 Schülern, die zu einer dreiklassigen Rektoratsschule für Jungen ausgebaut werden sollte, auf die begabte Schüler nach der 4. Volksschulklasse übergehen konnten.


Die Festschrift von 1982 enthält u.a. ein Verzeichnis aller Abiturienten von 1950-1982 sowie der Lehrkräfte von 1907 bis 1982

Wenn sie die Klassen Sexta bis Quarta besucht hatten, bestand die Möglichkeit, nach einer Aufnahmeprüfung in die Untertertia einer auswärtigen Schule einzutreten. Neben der Selekta bestand schon seit dem 6. November 1876 eine private höhere Mädchenschule, die mit 14 Schülerinnen begonnen hatte, deren Anzahl sich aber schon bald verdoppelte. Zuerst war diese Schule im Haus Haase am Umlauf, später in einem Hause an der Brachtstraße untergebracht. Allerdings ist sie schon 1888 wegen kontinuierlicher Abnahme der Schülerinnenzahl wieder eingegangen.

Im Jahre 1892 erfolgte eine Neugründung der privaten höheren Töchterschule. Unterrichtet wurde im Hause Weiß an der Gartenstraße, später im Hause Weimann und schließlich im evangelischen Vereinshaus. Der Übergang auf diese vierklassige Schule konnte ebenfalls nach dem 4. Schuljahr erfolgen.

Weder die Selekta noch die private höhere Töchterschule waren staatlich anerkannte höhere Schulen mit einem qualifizierten Abschluß. Wollten die abgehenden Schüler bzw. Schülerinnen nun weiterhin eine höhere Schule besuchen, um die mittlere Reife oder gar die Reifeprüfung ablegen zu können, so waren sie gezwungen, die höhere Schule einer auswärtigen Stadt zu besuchen; allerdings mußten sie zuvor eine Aufnahmeprüfung für die Untertertia bestehen. Nicht nur diese Aufnahmeprüfungen in fremder Umgebung und vor fremden Lehrern, sondern auch die Belastungen, die mit der täglichen Fahrt zur Schule oder den Kosten für Internat bzw. für anderweitige Unterkunft des Schülers verbunden waren - nur wohlhabende Eltern konnten sich dies leisten, da ja auch noch Schulgeld zu zahlen war - ließen den Wunsch von Eltern und Stadtvertretern nach einem Ausbau der Selekta immer dringlicher werden.

Höhere Stadtschule (1906)
Im Jahre 1902 begannen langwierige Verhandlungen der Stadt mit den zuständigen Schulbehörden, um eine Verschmelzung der Selekta mit der höheren Mädchenschule zu erreichen und sie zu einer sechsklassigen "Höheren Stadtschule" auszubauen. Am 25. April 1906 konnte die neue Schule für Jungen und Mädchen, allerdings nur bis zur Untertertia, eröffnet werden. Die Mädchen waren zunächst auch im alten Schulgebäude am Maiplatz untergebracht, wurden dann aber wegen der räumlichen Enge in gemieteten Räumen im Hause Neufeld an der Wilhelmstraße unterrichtet. Das angestrebte Ziel war mit den vier Klassen noch nicht erreicht. 80 Jungen und 35 Mädchen von Sexta bis Untertertia wurden von vier Lehrkräften unterrichtet, darunter auch von dem späteren Mittelschullehrer und Rektor Ernst Weimann. Kommissarischer Leiter dieser "Höheren Stadtschule", die nur ein Jahr als solche bestand, wurde der Lehrer Paul Walter.

(diese Chronik-Abschrift wird laufend ergänzt)


Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG)

Grundsteinlegung am 31.05.1965 im Beisein von Oberstudiendirektor Hiddemann und dem damals 22köpfigen Lehrerkollegium; es war der 6. Schulbau der Nachkriegszeit und "größter Schulbau, der je in Plettenberg errichtet wurde"; Entwurf: Architekten Hille u. Terhechte, die den 1. Preis in dem Entwurfs-Wettbewerb gewonnen hatten; errichtet wurde der Neubau im Böddinghauser Feld von dem Bauunternehmen Berghoff (Dortmund); der Neubau war Nachfolger des Neusprachlichen Gymnasium an der Königstraße; Lit.: 75 Jahre Gymnasium Plettenberg (1907-1982); Jahresberichte;


Quelle: ST (Süderländer Tageblatt) vom 27. März 1950

Geschichte der Oberschule Plettenberg
Von der Selekta zum Gymnasium
Zum erfolgreichen Abschluß der ersten Plettenberger Reifeprüfung - Interessanter
Streifzug durch sieben Jahrzehnte Plettenberger Schulgeschichte - Als die erste
Obersekunda nach dem Kriege "schwarz" eröffnet wurde

Plettenberg. Unsere Plettenberger Abiturienten versammelten sich am Samstagfrüh mit den Eltern und der Lehrerschaft im festlich ausgeschmückten Saale der Aula der Oberschule zur Entlassungsfeier. Der Leiter der Anstalt, Herr Oberstudienrat Dr. Luck, nahm in seiner Ansprache in herzlicher Weise Abschied von den ersten 15 Plettenberger Abiturienten. Neben der Aufgabe der Vermittlung von fachlichem Wissen sei es das Ziel der Lehrer gewesen, ihre Schüler zur selbständigen Arbeit, zur Urteilsfähigkeit und zur Duldsamkeit zu führen. Das seien die Bedingungen für den Erfolg im Lebenskampf. Immer wieder sei versucht worden, den Schülern und Schülerinnen der Prima den Weg zu eigener Urteilsfindung und zur festen eigenen Meinungsbildung zu teigen. In Arbeitsgemeinschaften sei auf den für das Leben unerläßlichen eisernen Fleiß hingewirkt worden. Weiterhin sei die Schule bemüht gewesen, das richtige Gefühl für die Notwendigkeit der Duldsamkeit in weltanschaulichen, politischen und religiösen Fragen zu erwecken, wie sie die Haltung des wahrhaft gebildeten Menschen ausmache.

Der Abiturient Erich Groll dankte im Namen auch seiner Konabiturienten und -abiturientinnen der Lehrerschaft und vor allem dem väterlichen Direktor für ihre Mühen und ihre Anteilnahme an ihrer Ausbildung.

Dr. Luck händigte alsdann die Reifezeugnisse aus und entließ die Abiturienten mit den besten Wünschen der Anstalt für die Zukunft.

Der Chor und das Orchester der Anstalt unter Leitung von Herrn Studienrat Geißmann wußten mit ihren Darbietungen den Charakter der Feierstunde gut zu betonen und die Stunde des Abschieds recht erhebend zu gestalten.

Am Abend vereinigten sich Abiturienten und Lehrerschaft in der Diele des Weidenhofs zu einem Abschiedsabend, wobei selbstredend auch der Bierzeitungs-Humor zu seinem Recht kam. Auch die Eltern nahmen teil. In recht netter Weise wurde hier das Schulleben mit seinen, den Schülern charakteristisch erscheinenden Einzelheiten und Begebnissen noch einmal nachexerziert und ein froh-geselliger Schlußpunkt gesetzt unter 9 lange Schuljahre.

Diesen Schlußstrich unter die erste Plettenberger Abiturprüfung möchten wir zum Anlaß nehmen, einmal in zusammenfassender Darstellung aus der Feder des Schulleiters den langen und beschwerlichen Entwicklungsweg unserer höheren Schule von der privaten Selekta bis zur heutigen Vollanstalt darzustellen.

Wechselvolle Geschichte unseres Gymnasiums
Unsere Oberschule Plettenberg ist hervorgegangen aus der mit der evangelischen Volksschule, der jetzigen Martin-Luther-Schule, verbunden gewesenen "Selekta", die 1878 gegründet wurde und in Wirklichkeit eine dreiklassige Rektoratsschule darstellte. Sie war nicht, wie es ihr Name zunächst vermuten läßt, dem obersten Jahrgang der Volksschule aufgesetzt, sondern sie nahm, wie es bei den höheren Schulen und der Mittelschule üblich war und noch ist, die Schüler mit dem 10. Lebensjahr in die unterste Klasse der Sexta auf. Die Schüler durchliefen dann die 2. Klasse, die Quinta, und die dritte Klasse, die Quarta, die sogenannte Selekta und traten dann in die 4. Klasse, die Untertertia einer höheren Schule über.

Da diese Plettenberger Selekta-Schule aber keine staatlich anerkannte höhere Schule war, so mußten die Plettenberger Kinder beim Übertritt in die vierte Klasse, die Untertertia, erst eine Aufnahmeprüfung bestehen, die oft als unangenehm empfunden wurde - schon deshalb, weil sie vor fremden Lehrern stattfand. Dazu kam, daß die Kinder, die nun auf eine fremde Schule gingen, in Pension gegeben werden mußten und das konnten sich zu wenige Eltern leisten. Und drittens wollten die Eltern natürlich, und mit Recht, ihre Kinder so lange wie möglich zu Hause behalten. Aus allen diesen Gründen beschloß die Stadt, die Selekta-Schule auszubauen. So wurde mit ministerieller Genehmigung Ostern 1907 eine Realschule für Jungen in Plettenberg eröffnet mit zunächst 4 Klassen, Sexta bis Untertertia. Mit dieser ministeriellen Genehmigung wurde unsere Schule eine staatlich anerkannte höhere Schule. Ostern 1908 wurde die Obertertia als 5., und Ostern 1909 die Untersekunda als 6. Klasse aufgestockt. Die Schülerzahl betrug damals 154. Ostern 1910, also vor jetzt genau 40 Jahren, erfolgte die erste Schlußprüfung, das erste sogenannte Einjährigen-Examen. Von 18 Prüflingen bestanden 15 Jungen; davon stammten nur 6 aus dem heutigen Plettenberg, die übrigen 9 waren Auswärtige, darunter allein 6 aus Siegen. Bei den Plettenberger Realschul-Absolventen finden wir die noch heute hier bekannten Namen Hermens, Hüsmert, Köhler, König, Seißenschmidt und natürlich Schulte. Zu dieser ersten Prüfungskommission 1910 gehörten u. a. der jetzt im wohlverdienten Ruhestand lebende Studiendirektor und damalige Oberlehrer Dr. Kreft und der bekannte Geschichtsschreiber der Stadt, Rektor Ernst Weimann, dessen Enkel [Klaus Menschel] wir heute unter den 1. Abiturienten finden. Mit dieser Prüfung 1910 war die Entwicklung unserer Schule zu einer staatlich anerkannten Realschule abgeschlossen.

Schon bald nach dem ersten Weltkrieg unternahm man die ersten Versuche, die Nichtvollanstalt zur Vollanstalt auszubauen. Die Gründe lagen auf der Hand. Wenn auch der Übergang von der staatlich anerkannten Realschule auf eine Oberrealschule ohne Aufnahmeprüfung vor sich ging, so war es doch immer eine Umschulung mit allen ihren Nachteilen des Neu- und Fremdseins. Die nächste Oberrealschule war damals Hagen; wegen der weiten Entfernung mußten die Kinder in Pension gegeben werden, das war für die meisten Eltern zu teuer. Als 1924 die Schülerzahl auf 201 gestiegen war, ging man ernsthaft an den Ausbau der Vollanstalt heran. Der Ausbau wurde von der Stadt beschlossen und vom Provinzial-Schulkollegium in Münster befürwortet. Es war ein unglückliches Zusammentreffen, daß gerade damals die wirtschaftlichen Nöte der Plettenberger Industrie sogar im Preußischen Landtag erörtert wurden, und als nun der Antrag einging, lehnte das Preußische Finanzministerium in Berlin aus wirtschaftlichen Gründen ab. Das Scheitern hatte unliebsame Folgen für unsere Schule. Eine ganze Reihe von Studienräten wandten der Nichtvollanstalt den Rücken und gingen (ebenso wie ja auch die beiden ersten Direktoren Schnell und Dr. Grober) an eine Vollanstalt, sobald sich ihnen eine Gelegenheit bot.

Die 1907 gegründete und bis 1910 ausgebaute Realschule wurde nur von Jungen besucht. Die heute selbstverständliche Koedukation gab es damals noch nicht. So bestand neben der Realschule für Jungen schon seit den neunziger Jahren eine höhere Mädchenschule in Plettenberg, die ebenso wie die alte Selekta-Schule nur drei Klassen umfaßte und von der ein Weiterkommen ebenso schwierig war wie für die Knaben. Nach dem ersten Weltkrieg trat eine Änderung ein. Der Gedanke der Koedukation setzte sich allmählich durch und 1929/32 wurde die höhere Mädchenschule klassenweise abgebaut und mit unserer Realschule vereinigt, und so ist es bis heute geblieben, wo wir 60 % Jungen und 40 % Mädchen zählen.

Die Realschule hatte kein Latein
Die nächste Oberrealschule war Hagen, das näher gelegene Altena war ein Realgymnasium mit Latein. Um nun den Übergang nach Altena zu ermöglichen, wurde die Realschule ab 1931 in ein Reform-Real-Progymnasium mit Latein umgewandelt. (Der lange Name "Real-Reform-Progymnasium" soll folgendes bedeuten: Ein Pro-Gymnasium ist eine Nichtvollanstalt, ein Realgymnasium hat im Gegensatz zum alten humanistischen Gymnasium kein Griechisch, sondern dafür eine moderne Sprache, ein Reform-Real-Gymnasium fängt mit Latein nicht in Sexta, sondern erst später an). Trotzdem nun die Schule Jungen und Mädchen umfaßte und trotzdem der Übergang von Plettenberg nach Altena durch die Umwandlung in ein Reform-Real-Progymnasium erleichtert war, ging die Schülerzahl dauernd zurück, besonders nachdem die Schule in der Hitlerzeit ab Ostern 1937 in eine Oberschule mit nur 5 Klassen umgewandelt war. In das Jahr 1939 fällt der Tiefstand der Besucherzahl, es waren nur noch 113 Schüler vorhanden, nur 60 Jungen und 53 Mädchen. Viele Eltern, besonders in Ohle und Eiringhausen, scheuten die Umschulung und sagten sich: Wenn unser Kind doch nach Altena muß, dann besser gleich von Sexta an, dann kennt er die dortige Schule und die dortigen Lehrer.

Als nun nach dem 2. Weltkrieg am 6. März 1946 die Schule wiedereröffnet wurde und zahlreiche Evakuierte und Flüchtlinge die Schule zusätzlich besuchten, ging man wieder an den Ausbau heran. Herr Studienrat Stiefelhagen (der als damals ältester Studienrat die Schule in Vertretung leitete), berief eine Eltern-Versammlung ein. Auf dieser wurde der Antrag auf Ausbau zur Vollanstaltangenommen und von den Herren Kettling, Haun und ...ß unterschrieben an die Stadt eingereicht. Am 15. August 1946 wurde der Ausbau von der Stadtvertetung beschlossen. Bürgermeister war damals Herr Ding, Stadtdirektor wie heute Herr Kordes; Mitglieder der Stadtvertretung waren u. a. folgende Herren, die noch heute meist in der Stadtvertretung sitzen: Herr Heinrich Bitter, Herr Wilh. Hollweg, Herr Iken, Herr Gustav Müller, Herr Wilh. Wille und Herr Ewald Wurth.

Am 24. August 1946 wurde der Antrag der Stadt nach Münster weitergereicht. Eine Genehmigung durch das Kultusministerium war zunächst nicht zu erlangen. Trotzdem wurde Ostern 1947 die Obersekunda eröffnet, sozusagen "schwarz", wie das damals üblich war; die offizielle Genehmigung durch das Kultusministerium in Düsseldorf wurde erst am 9.2.1948 erteilt. Um 1947 die stillschweigende Zustimmung vom Schulkollegium Münster und 1948 die offizielle Genehmigung durch das Kultusministerium in Düsseldorf zu erhalten, bedurfte es zahlreicher Fahrten zu allen möglichen Behörden. Für diese Mühe ist unsere Schule Herrn Kettling, Herrn Haun und vor allem Herrn Paul Menschel zu größtem Dank verpflichtet. Ostern 1948 wurde die Unterprima und Ostern 1949 die Oberprima aufgestockt und jetzt zu Ostern 1950 erfolgte das erste Abitur. Damit sind wir am Ende unseres Rückblicks. Zusammenfassend können wir also drei Perioden in unserer Schulgeschichte feststellen:
1. 1878-1910 die sogenannte Selekta-Schule mit nur 3 Klassenstufen,
2. 1910-1950 die staatlich anerkannte Höhere Schule mit 6 Klassenstufen, die aber noch nicht Vollanstalt ist. Sie heißt Realschule, ab 1931 Reform-Real-Progymnasium, ab 1937 Oberschule;
3. ab 1950 die Vollanstalt, das neusprachliche Gymnasium mit 9 Klassenstufen, das die Reife erteilt für die höchsten Bildungsstätten unseres Volkes, die Universitäten und Technischen Hochschulen Deutschlands.

Dr. Luck


Quelle: ST (Süderländer Tageblatt vom 31. März 1982

Zu zwei alten Aufnahmen des Schulkollegiums wird gefragt: "Wer kennt die Lehrer der höheren Schule?" Bekannt sind auf einer Aufnahme aus dem Jahre 1908/1910 die Lehrer Ernst Weimann, Schnell, Kreft, Richter, Pauckert und Kotthof. Ein Foto aus dem Jahre 1913 zeigt u. a. die Lehrer Gengnagel, Dr. Grober und Dr. Kreft.


Quelle: WR Plettenberg vom 15.10.2003

Cafeteria mit Startproblem: Küche fehlt

Plettenberg. (mau) Dass der Betrieb der neuen Cafeteria im Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) unmittelbar nach Ende der Herbstferien anlaufen könnte, bleibt ein frommer Wunsch.

Das jedenfalls wurde am Dienstag und gestern Abend bei Schulungen des künftigen Cafeteria-Personals, Ehrenamtlichen aus der Elternschaft, deutlich. Aus brandschutztechnischen Gründen mussten Pläne für die Einbauküche geändert und Details zwischen Lieferfirma und städtischem Schulamt abgestimmt werden. Es galt zum Beispiel, Kühlaggregate im Raum hinter der Feuerschutztür unterzubringen.

"Und ein neuer Liefer- und Montagetermin ist mir noch nicht bestätigt", sagte Schulamtsleiter Siegfried Griebsch gestern. Die bei den Schulungen ins Spiel gebrachte 46. Kalenderwoche als vorläufiger Liefertermin hält er daher für "reine Kaffeesatzleserei".

Die Ärzte Dr. Dillenberger und Cremer informierten die künftigen "Hobby-Kellnerinnen" der ASG-Cafeteria über Hygienevorschriften, die er bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zu beachten gilt. Rund 45 Personen haben sich bislang für diese Aufgabe gemeldet. "Es dürften ruhig noch 10, 15 Personen mehr sein", sagt Dr. Ludwig Erbeling als Cafeteria-Chefmanager im ASG-Kollegium. "Dann hätte jeder Freiwillige nämlich nur einmal im Monat Dienst."

Unter Dach und Fach hat Erbeling inzwischen die Verträge mit heimischen Betrieben, die die Cafeteria mit Waren beliefern - von Getränken über Brot und Gebäck bis Wurst und Käse. "Wir haben gute Partner gefunden, die uns sehr faire Konditionen bieten", lobt Erbeling die Händler. Deren Entgegenkommen in vielen Fragen erleichtere dem Cafeteria-Team den Start. "Schließlich können wir vor Eröffnung überhaupt nicht abschätzen, ob wir 800 oder 80 Brötchen pro Tag verkaufen. Das muss sich alles erst einspielen."

Mit im Cafeteria-Boot sitzen die ASG-Schüler der Jahrgangsstufe 12. Bislang verdienten sie durch den Verkauf von Milch und Müsli-/Schokoriegeln in den Pausen Geld für die Klassenkasse, um damit den Druck der Abi-Zeitung zu finanzieren. Diese Einnahmen bleiben ihnen auch über die Cafeteria sicher.


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