Freizeitbad Plettenberg

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  • Bad-Rutschenturm jetzt außen (ST 09.08.2000)
  • Baugenehmigung für neues Freizeitbad noch im Jahr 2000 (WR 09.08.2000)
  • Letzte Feinheiten für Freizeitbad abgestimmt (ST 26.07.2000)
  • "Baukosten für das Bad werden eher noch unterschritten (ST 29.06.2000)
  • Sollen wir in Plettenberg verschlafen? (WR 29.06.2000)
       (weitere Nachrichten)
  • Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 09.08.2000
    Bad-Rutschenturm jetzt außen

    Plettenberg. (ged) Dort, wo im Frühjahr/Sommer des nächsten Jahres der Spatenstich für das seit langem geplante Freizeitbad der Stadt Plettenberg erfolgen soll, trafen sich die Mitglieder der Plettenberger CDU-Fraktion sowie interessierte Bürger am Montag zu einer Ortsbesichtigung. Fraktionsvorsitzender Heiko Hillert konnte als Vertreter der Stadt den Beigeordneten Wolfgang Ising begrüßen.

    Ising hatte gleich mehrere aktualisierte Pläne zum bislang teuersten Plettenberger Bauvorhaben zur Hand und erläuterte den Teilnehmern in unmittelbarer Nähe zum geplanten Grundstück im Böddinghauser Feld die Ausrichtung und vor allem die voraussichtliche Ausstattung des Freizeitbades.

    So werde der Gastronomie- bzw. Küchenbereich so angelegt, dass von dort die Saunagäste, die Besucher des Freizeit- und Sportbereiches sowie die Gäste im Kassenbereich mit kulinarischen Genüssen versorgt werden könnten. "Wir haben den Gastronomiebereich ganz bewusst recht großzügig angelegt, denn jeder Badegast lässt dort durchschnittlich zwischen sechs bis acht Mark", so Ising.

    An Attraktionen sei neben einem Freizeit-Wellenbecken mit kleinem "Lazy-River" auch ein Babybecken vorgesehen sowie ein im Wasser liegendes Piratenschiff. Für die Schwimmer stehe laut Ising im "Sportbereich" ein fünfbahniges 25-Meter-Becken mit angefügtem Sprungbecken zur Verfügung. Im Freibad-Bereich sei ein vierbahniges 25-Meter-Becken sowie ein Kinderbecken geplant. Weitere Highlights des Bades sind laut Ising der großzügige Saunabereich mit verschiedenen Saunatypen sowie der Solebereich, der gegebenenfalls jedoch erst später mit einem Außenbecken "nachgerüstet" werde.

    Die Beheizung der zahlreichen Wasserbecken erfolgt nach den Angaben des städtischen Beigeordneten unter Inanspruchnahme der Alcan-Abwärme, die per Rohrleitung zum Freizeitbad gelangt.

    Entgegen dem Ursprungsplan geändert wurde der Standort des Rutschenturmes, der nun an die Rückseite des Bades verlegt wurde. "Wir vermeiden so eine unnötige Lärmbelästigung der Badbesucher und sind bei der Auswahl der Rutschenarten flexibler", erläuterte Ising.



    Artikel aus der Westfälische Rundschau vom 09.08.2000
    Baugenehmigung für neues Freizeitbad noch im Jahr 2000

    Plettenberg. (jam) Ungefähr so hoch wie der Lennedamm wird der Fußboden über dem bisherigen Niveau liegen": Die Planung des Freizeitbades "zum Anfassen" erlebten die Mitglieder der CDU-Fraktion und interessierte Bürgerinnen und Bürger am Montagabend im Böddinghauser Feld.

    Die Flächen der Anlage vor Augen, informierte Beigeordneter Wolfgang Ising über Einzelheiten des Projekts. Fraktionschef Heiko Hillert freute sich, dazu neben Altbürgermeister Willi Wicker, stellvertretendem Bürgermeister Friedrich Wilhelm Schmidt auch die beiden Kreistagsabgeordneten Gerd Klaas und Dörte Vieregge begrüßen zu können.

    Ising begründete die Höhe des Baukörpers über dem vorhandenen Niveau mit dem Schutz der Anlagen vor einem "Jahrhundert-Hochwasser".

    Aus Kostengründen, so schilderte er weiter, solle es zunächst nur einen eingeschränkten Solebad-Bereich geben. Das in den ersten Plänen enthaltene Vier-Jahreszeiten-Becken werde "wahrscheinlich am Anfang nicht" gebaut.

    Um die Lärmbelästigung im Freizeitbad zu verringern sei der Rutschenturm jetzt außerhalb des Baukörpers vorgesehen.

    Die Teilnehmer zeigten sich angetan von den Plänen, die unter anderem ein Kleinkind-Becken mit Piratenschiff zum Herumtollen und einen kleinen "Lazy-River" vorsehen durch den sich der Badegast, von der Strömung getrieben, teilweise durch einen Tunnel schaukeln lassen kann.

    "Damit kann man Geld verdienen", begründete Wolfgang Ising den "sehr großen" Zuschnitt des Gastronomiebereiches. Erfahrungsgemäß seien Freizeitbadbesucher laut Statistik bereit, dort zwischen sechs und acht Mark im Durchschnitt zusätzlich auszugeben.

    Einen Trimmbereich wird es in dem neuen Freizeitbad nicht geben, machte Ising deutlich: "Als Stadt dürfen wir uns nicht wirtschaftlich betätigen", sprich in Konkurrenz zu privaten Fitness-Instituten treten.

    Es sei beabsichtigt, das Freizeitbad mit der Abwärme der Firma Alcan in Ohle zu beheizen, sagte Ising.

    Zukunft des alten Hallenbades ungeklärt

    Die reinen Baukosten für das Freizeitbad belaufen sich nach Darstellung des Beigeordneten auf 28;5 Millionen Mark plus Erschließungskosten. Zur Zeit würden Details der Ausgestaltung festgelegt. Noch im Jahre 2000 dürfte nach Isings Einschätzung die Baugenehmigung vorliegen. Dann könnte Anfang nächsten Jahres Baubeginn sein, nach weiteren rund zwei Jahren sei mit der Fertigstellung zu rechnen.

    Voraussichtlich im Frühjahr 2001 werde man auch einen "Profi" mit der Erarbeitung des Werbekonzepts für das Bad beauftragen, erwartet Ising. Bei einer geschätzten Zahl von 280.000 Besuchern im Jahr würden die Zuschusskosten auch nicht höher liegen als bei Grünetaler Freibad und Hallenbad zusammen (eingerechnet erforderliche Sanierungskosten) mit 1,5 bis 2 Millionen Mark im Jahr.

    Zwar sei die Zukunft des alten Hallenbades in Böddinghausen noch nicht geklärt, vermutlich werde es aber angesichts der erheblichen Baumängel abgerissen.

    Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Konrad Hester wies am Rande des Ortstermins darauf hin, dass die - vom Bau? und Liegenschaftssauschuss beschlossene - Beleuchtung des Fuß- und Radweges zwischen Schulzentrum und der neuen Lennebrücke in Ohle noch nicht installiert sei und mahnte an, dies müsse bis zum Beginn der dunklen Herbstmonate erledigt sein.


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 26.07.2000
    Letzte Feinheiten für Freizeitbad abgestimmt

    Plettenberg. (ged) Bei Wetterbedingungen, die förmlich nach einem Allwetter- oder Freizeitbad schreien und die Plettenberger scharenweise ins (überfüllte) "Finto" abwandern lassen, laufen hinter den Kulissen die Planungen für das größte Bauprojekt in Plettenberg weiter.

    Nachdem der Stadtrat das Konzept für das Freizeitbad im Böddinghauser Feld vor der Sommerpause abgesegnet hat, läuft nun die abschließende Feinabstimmung des Planes. Am Montag tagte der Arbeitskreis Bäder und beriet gemeinsam mit Vertretern der Firma Thallessa, des Controlling-Unternehmens Constrata und den Küchenplanern der Firma Mikado über die endgültige Anordnung des Gastronomie- und Eingangsbereiches. Werkleiter Klaus Müller dazu: "Die Küche bleibt da, wo sie vorgesehen war - es werden allerdings ein paar Wände verschoben."

    Die am Montag besprochenen Änderungen sollen in den nächsten Wochen in den von der Firma Thallessa erstellten Plan eingearbeitet werden, ehe dieser dann Ende August / Anfang September in seiner endgültigen Fassung vorgelegt wird.

    Als nächster Schritt steht laut Müller die Baugenehmigung für das Freizeitbad an. In dem Zusammenhang müssen unter anderem Gewerbe- und Brandschutztechnische Einzelheiten geprüft und genehmigt werden, ehe die Stadt Plettenberg die endgültige Baugenehmigung erteilen kann.

    Zeitgleich sollen von der Firma AGN die Vorarbeiten für die umfangreichen Ausschreibungsarbeiten getroffen werden. Nach dem bisherigen Zeitplan rechnet man zum Jahresende mit der Baugenehmigung und der anschließenden Ausschreibungsphase. Der erste Spatenstich für das eigentliche Bad könnte somit im Frühjahr bzw. Sommer des nächsten Jahres erfolgen. Bei einer ungefähren Bauzeit von zweieinhalb Jahren ist mit einer Eröffnung des 30 Mio. Mark teuren Bades Anfang 2003 zu rechnen.


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 29.06.2000
    "Baukosten für das Bad werden eher noch unterschritten"

    PLETTENBERG. (ged/gt) Dass die Gesamtkosten für Planung, Erschließung und Bau des Freizeitbades im Böddinghauser Feld mit insgesamt 40 Millionen Mark zu Buche schlagen, stieß zwar bei den Ratsvertretern nicht unbedingt auf helle Freude, zumindest bekam man bei der Sitzung am Dienstag (wir berichteten) aber die Zusicherung, dass damit die absolute Kosten-Obergrenze erreicht ist. Hartmut Weiß, Geschäftsführer der Ingenieur-Gesellschaft Constrata, der eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für das Freizeitbad vorgelegt hat, betonte, dass er nach gründlicher und mehrmaliger Prüfung noch bei kaum einem anderen Projekt so reinen Gewissens behaupten konnte, "dass die Baukosten eingehalten werden. Sie werden die errechneten Kosten eher noch unterschreiten", machte Weiß unmissverständlich klar.

    Auch wenn im Rat letztlich mehrheitlich für das Bad gestimmt wurde, waren auch kritische Anmerkungen zu hören. So gab der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schrader zu, dass man eines der Klassenziele nicht erreicht habe, denn ursprünglich sollten die Aufwendungen für das neue Bad das bisherige Niveau für die alten Bäder nicht überschreiten. Auch wenn dies jetzt nicht gelungen sei und Zuzahlungen aus dem Haushalt notwendig würden, habe der Bürger beim Bürgerentscheid selbst die Richtung vorgegeben. "Die Plettenberger wollen ein vernünftiges Bad zu Preisen, die man sich leisten kann. Deshalb stimmte die SPD-Fraktion dem Bau eines neuen Freizeitbades uneingeschränkt zu.

    Ingo Götz, Fraktionssprecher der UWG, sprach sich ebenfalls für den Bau des neuen Bades aus.

    Heiko Hillert, Fraktionsvorsitzender der CDU, stützte sich bei seiner Stellungnahme ebenfalls auf den seinerzeit durchgeführten Bürgerentscheid. "Die Attraktivitätssteigerung und die noch verträglichen Belastungen rechtfertigen die Investition", so Hillert.

    Klaus Ising (CDU) konnte sich dagegen nicht so recht mit den hohen Gesamtkosten anfreunden. Dass man nun rund 4 Millionen Mark aus dem Haushalt entnehmen müsse, seinerzeit aber den um 50 000 Mark erhöhten Kulturetat als Preistreiberei bezeichnet habe, spreche für eine doppelzüngige Finanzpolitik.

    Joachim Schade, FDP-Fraktionsvorsitzender und schärfster Kritiker des Freizeitbades, bezeichnete das Bad als "eine Schraube ohne Ende". Nicht durchsetzen konnte sich Schade mit dem Vorschlag, die Abstimmung pro oder contra Freizeitbad geheim durchzuführen. SPD, CDU und UWG sprachen sich vehement gegen diesen Vorschlag aus, zumal es zuletzt immer die FDP gewesen sei, die sich für mehr Transparenz im Rathaus eingesetzt habe.

    Die Gutachter machten aber auch darauf aufmerksam, dass sich die Stadt nach dem Bau des Freizeitbades nicht auf dem Erreichten ausruhen dürfe. Bereits nach vier bis fünf Jahren lasse die Attraktivität eines Freizeitbades nach. Dann müsse man sich neue Attraktionen ausdenken und reinvestieren: "Sie müssen für einen Verdrängungswettbewerb bereit sein." Und die Konkurrenz sei hart: "Ein neues Freizeitbad zu bauen, ist immer eine Gratwanderung."


    Artikel aus der Westfälische Rundschau vom 29.06.2000
    Sollen wir in Plettenberg verschlafen?

    Plettenberg. (mau) Geht die Rechnung zur Finanzierung des Freizeitbades in Böddinghausen noch auf, wenn auch die Nachbarstädte investieren und ihre Bäder "aufrüsten" oder wenn der Strompreisverfall fortschreitet?

    Die Gegner des Freizeitbades im Stadtrat aus den Reihen der FDP, aber auch ein Bad-Befürworter wie CDU-Ratsherr Klaus Ising, der eine gesunde Skepsis gegenüber diesem 40-Millionen-Projekt für angemessen hält, löcherten die Verfasser der Wirtschaftlichkeitsanalyse und Bürgermeister Walter Stahlschmidt am Dienstag in der Ratssitzung mit Fragen, ehe CDU-, SPD- und UWG-Vertreter mehrheitlich den Baubeschluss fassten (die WR berichtete).

    Hermann K.H. Roks von der Firma Wenzel Consulting (Hamburg) und Hartmut Weiß, Geschäftsführer der Constrata Ingenieur-Gesellschaft (Bielefeld), waren bemüht, Bedenken zu zerstreuen. "Zu 80 Prozent habe ich in der Firma mit Bäder-Neubauten zu tun. Aber ich konnte noch nie so reinen Gewissens sagen, dass die veranschlagten Baukosten eingehalten werden wie in Ihrem Fall - eher noch unterschritten werden", behauptete Hartmut Weiß.

    Und auch Bürgermeister Stahlschmidt betonte, im Finanzierungsplan "nichts schön gerechnet" zu haben. An Prognosen darüber, wie Nachbarstädte wie beispielsweise Olpe auf die entstehende Konkurrenz von neuer Wasserfreizeitanlage in Plettenberg reagieren werden, wollte sich Stahlschmidt nicht beteiligen.

    Prognosen immer mit Risiken behaftet

    Prognosen seien nun mal mit Risiken behaftet. Die Einschätzung der FDP, in der Nachbarschaft werde man nicht schlafen und Plettenbergs Bäderbetrieb zur ständigen Attraktivitätssteigerung durch hohe Investitionen zwingen (Fraktionssprecher Joachim Schade: "Eine Schraube ohne Ende"), teilte der Bürgermeister nicht: "Aus ihrer Aussage muss man die Konsequenz ziehen: Die Konkurrenz wird nicht schlafen, aber wir in Plettenberg sollen weiterschlafen."

    Olpe habe zuletzt zehn Prozent mehr Besucher verzeichnet als Plettenberg in seinen alten Bädern, sagte Stahlschmidt. "Wenn das so bleiben soll, müssen Sie gegen den Baubeschluss stimmen." Mit jährlich 2 Mio. Mark Kosten, die die alten Bäder verursachen, läge man im Vergleich "ganz oben", bei den Besucherzahlen "ganz unten". Die Stadt subventioniere jeden Hallenbadgast derzeit pro Besuch mit 20 Mark und jeden Freibadgast mit 13 Mark.

    Verträgliche Belastungen

    "Der Strompreisverfall wird nicht so dramatisch, wie Sie ihn schwarzmalen", entgegnete Stahlschmidt auf Schades zweite düstere Prognose, die das Finanzierungskonzept nach FDP-Meinung auf wackligen Füßen stehen lässt. Im Vorjahr habe man beim Stromverkauf Einbußen in Höhe von 15 Prozent hinnehmen müssen, die in anderen Teilbereichen aufgefangen werden konnten, rechnete Stahlschmidt vor.

    Nie habe die Verwaltung einen Hehl daraus gemacht, dass der Kreditbedarf zum Bau des Freizeitbades gegenüber ersten Berechnungen mittlerweile um 50 Prozent überschritten sei, antwortete der Bürgermeister auf Klaus Isings Fingerzeig, zur Deckung des Kredits entgegen früherer Absicht jetzt auf Mittel aus dem städtischen Haushalt zurückgreifen zu müssen.

    Auch SPD-Fraktionschef Wolfgang Schrader gestand offen ein, ein Klassenziel nicht erreicht zu haben: "Die Kosten für Zinsen und Tilgung für das Freizeitbad sind nicht wie ursprünglich gewollt auf dem Niveau der Kosten für die alten Bäder, sondern liegen 1 Mio. Mark darüber. Aber das ist es uns wert, weil der Bürger doch längst entschieden hat."

    Der selben Meinung war CDU-Sprecher Heiko Hillert: "Die vorgelegten Zahlen rechtfertigen die Investition - auch vor dem Hintergrund des Bürgerentscheids. Durch das neue Bad erfährt Plettenbergs Freizeitangebot eine Attraktivitätssteigerung bei verträglichen Belastungen."


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