Freizeitbad Plettenberg

linie
           Maskottchen1
  • Nagelneues Freizeitbad für dasselbe Geld wie die alten Bäder (ST 07.11.1998)
  • "Nein" zur Sanierung, "Ja" zum Freizeitbad (ST 07.11.1998)
  • IG Freibad stellt die Dinge auf den Kopf (ST 07.11.1998)
  • IG Freibad hat Argumente gegen das Kombibad selbst entkräftet (ST 07.11.1998)
       (weitere Nachrichten)

  • Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 07.11.1998
    Nagelneues Freizeitbad für dasselbe Geld wie die alten Bäder

    Plettenberg (gt). "Wir treiben mit den alten Bädern unsere Bürger nach auswärts", warnte Klaus Jürgen Bröcker am Mittwoch bei der Podiumsdiskussion zur Plettenberger Bäderfrage im Ratssaal (wir berichteten). "Wir sollten froh sein, wenn die neue Konzeption realisiert wird."

    Er selbst sei ein häufiger Nutzer der beiden vorhandenen Bäder. Doch in diesem Jahr habe er sich wetterbedingt einschränken müssen: "Ich bin dieses Jahr nur 35 Mal im Freibad Grünetal geschwommen - zwölf Mal hatte ich dabei 1000 Quadratmeter Wasserfläche für mich alleine", so Bröcker. Er betonte, daß sich das Freizeitverhalten der Bürger gewaltig geändert habe: "Wir müssen mit der Zeit gehen und dürfen nicht einfach am alten hängen bleiben."

    Unterschiedliche Meinungen gab es zur Eignung des Baugeländes im Böddinghauser Feld. Während die IG Freibad betonte, daß die Wiese bei Hochwasser und Regen unter Wasser stehe, berichteten Schüler aus dem angrenzenden Schulzentrum etwas anderes: selbst beim starken Hochwasser in der vergangenen Woche sei die Wiese nicht überflutet gewesen.

    Stadtdirektor Walter Stahlschmidt mahnte zu diesem Thema an, sich nicht in Kleinigkeiten zu ergehen: "Die Wiese steht bei Regen ein paar Zentimeter unter Wasser, weil das Grundwasser hochkommt. Aber in dieser Wiese steht ein ganzes Schulzentrum drin." Und das ohne Probleme. "Nach Absprache mit dem Märkischen Kreis dürfen wir die Wiese beim Bau des Freizeitbades auffüllen - und damit sind wir aus dem Grundwasser raus", entkräftete der Stadtdirektor die Argumente gegen den ausgewählten Bauplatz.

    Auch die Finanzen seien unter dem Strich kein Thema: "Das bedarfsgerechte Freizeitbad können wir zu denselben jährlichen Verlusten anbieten, wie sie uns die alten Bäder derzeit bringen." Entscheidend sei daher nur die Frage: "Wenn ich mir für dasselbe jährliche Geld mehr leisten kann - wofür entscheide ich mich?"


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 07.11.1998
    "Nein" zur Sanierung, "Ja" zum Freizeitbad

    Plettenberg. In einem Leserbrief spricht sich Ulf Bertermann für ein neues Freizeitbad aus:

    "Warum die alten Bäder für teures Geld sanieren, wenn man ein neues, großes Freizeitbad bekommen kann. Dieses Bad kann man das ganze Jahr besuchen und bietet für jeden Geschmack etwas (besonders endlich auch mal was für Kinder und Kleinkinder). Viele Plettenberger wissen vielleicht gar nicht, was passiert, wenn der Bürgerentscheid zum Erhalt der alten Bäder durchkommt. Dann wird Plettenberg niemals ein neues Bad bekommen. Der Stadt sind dann für immer die Hände gebunden. Deshalb gehen Sie zur Wahl und stimmen Sie für ein neues Freizeitbad! Warum weiterhin nach Finnentrop, Lüdenscheid oder Olpe fahren, wenn wir ein eigenes Erlebnisbad bekommen können? Man hört immer von der IG Freibad, daß die Eintrittspreise für das neue Kombibad angeblich so teuer würden, aber mit Sicherheit werden sie niedriger sein, als das Sprit- oder Busgeld plus Eintrittspreis für die Fahrt in die Nachbarstädte."

    Ulf Bertermann
    Grafweg
    Plettenberg


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 07.11.1998
    IG Freibad stellt die Dinge auf den Kopf

    Plettenberg. Für vermessen hält es Wilhelm Wicker in seinem Leserbrief, wenn sich die IG Freibad als Vertreter der Bürgerinteressen ausgibt:

    "Die Interessengemeinschaft Freibad ist seinerzeit angetreten mit dem Ziel, das landschaftlich schön gelegene Freibad im Grünetal zu erhalten. Dafür fanden sich viele Befürworter. Inzwischen muß aber jedem Bürger klar sein, daß ein Ja zum Freibad auch ein Ja zum veralteten Hallenbad und ein Nein zum Kombibad bedeutet.

    Ich glaube, viele Befürworter des alten Freibades haben bei ihrer Unterschriftsleistung diese Folgen nicht erkannt und auch nicht gewollt.

    Beim Bürgerforum am Mittwoch im Rathaus mußte man sich sehr wundern über die Begründung der IG Freibad: die Bürgerschaft der Stadt fühle sich vom Stadtrat und der Verwaltung nicht vertreten, dort würde nur nichtöffentlich verhandelt und gemauschelt, deshalb habe nun die Interessengemeinschaft die Dinge in die Hand genommen. Und wenn dann darüber hinaus noch vom "Kölschen Klüngel" in Plettenberg zu lesen ist, dann stellt das die Dinge doch wahrlich auf den Kopf.

    In seltener Übereinstimmung sind die gewählten Vertreter der Bürgerschaft, nämlich die Fraktionen im Rat, einig in der Zielsetzung, die Verwaltung sieht keine finanziellen Probleme bei der Verwirklichung, alle Plettenberger Schulen und der Schwimmverein bejahen und fordern ein neues Bad. Da ist es doch mehr als vermessen, angesichts einer solchen öffentlichen Übereinstimmung den Eindruck zu erwecken, die IG Freibad vertrete die Gesamtbürgerschaft oder doch ihren allergrößten Teil.

    Wer sich über Einstimmigkeiten kritisch äußert, der sollte sich erinnern lassen, daß es zu allen Zeiten bei unpolitischen Sachentscheidung Übereinstimmungen über Parteigrenzen hinweg gab und gibt."

    Wilhelm Wicker
    Graf-Engelbert-Straße 7
    Plettenberg


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 07.11.1998
    IG Freibad hat Argumente gegen das Kombibad selbst entkräftet

    Plettenberg. In einem Leserbrief berichtet Klaus Plötz über seine Eindrücke aus der Podiumsdiskussion zur Bäderfrage:

    "Nach dem Informationsabend am 4. November im Ratssaal ist mir aufgrund der Äußerungen der Vertreter der IG Freibad (bezeichnenderweise nicht IG Bäder) noch weniger deutlich, warum Plettenberg kein Kombibad in Böddinghausen sondern den Erhalt der vorhanden Bäder benötigt.

    Der Vertreter der IG Freibad, Herr Riedesel, forderte in seiner Stellungnahme die Überdachung des Freibades für circa zwei Millionen Mark. Daneben ging er zunächst von einem Modernisierungsbedarf von circa drei Millionen Mark für das Hallenbad aus. Diese Zahl korrigierte er im Laufe der Diskussion auf sechs Millionen Mark Modernisierungsbedarf, um eine Ausstattung wie im Fintobad zu erreichen.

    Unstrittig waren in der Diskussion vier Millionen Mark Sanierungsbedarf für den jetzigen Baukörper Hallenbad. Die bisher in zahlreichen Veröffentlichungen genannten 2,2 Millionen Mark Sanierungsbedarf für das Freibad sind in der Diskussion von keiner Seite angetastet worden.

    Rechnet man die von der IG Freibad (Herrn Riedesel) genannten Zahlen inklusive der korrigierten Zahl für den Modernisierungsbedarf des Hallenbades a la Fintobad zusammen, stellt die IG Freibad selber einen Investitionsbedarf für beide vorhandenen Bäder von 14,2 Millionen Mark fest. Demgegenüber stehen Neubaukosten in Höhe von 20 bis 23 Millionen Mark für ein Kombibad, welches sich zum Zeitpunkt der Einweihung auf dem neusten Stand der Bädertechnik im zentralen Standort Schulzentrum Böddinghausen befinden wird.

    Unter Zugrundelegung der von der IG Freibad genannten Zahlen kann sich jeder über die Wirtschaftlich-/Unwirtschaftlichkeit der Erhaltung der vorhandenen Bäder seinen Reim machen. Auf die von der Schulleiter AG gemachten Veröffentlichungen hinsichtlich des Standortes Böddinghausen und zur Frage des Schulschwimmens sei hier nochmals hingewiesen.

    Das bisher von der IG Freibad verwendete Argument der Unwirtschaftlichkeit bei dem Bau des Kombibades Böddinghausen ist, wie oben dargestellt, von der IG Freibad selber entkräftet worden. Weitere gravierende Argumente für den Erhalt der vorhanden Bäder vermisse ich bisher.

    Abschließend bleibt der Eindruck, daß das Freibad Grünetal nur erhalten werden soll, weil maßgebliche Sprecher der IG Freibad Anwohner des jetzigen Freibadgeländes sind und eventuelle Überplanungen des Freibadgeländes nach Fertigstellung des Kombibades in Böddinghausen verhindert werden sollen."

    Klaus Plötz
    Ernst-Moritz-Arndt-Straße 20
    Plettenberg


    zurück      weitere Nachrichten