Freizeitbad Plettenberg

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  • Drei Bäder - alle nicht mehr zeitgemäß (ST 17.12.1992)
  • Spaßbad für 15-20 Mio. Mark undenkbar! Hallenbad dicht? (ST 17.12.1992)
  • Hallenbad-Sanierung dringend notwendig (ST 24.09.1992)
  • So hätte das Freibad im Grünetal eine Zukunft:
       zum Ganzjahres-Bad durch ein "Schiebedach" (ST 04.08.1992)
  • Frei- u. Hallenbad müssen saniert werden: Renovierung für 5 Millionen
       oder ein neues Spaßbad für 20 Millionen? (ST 20.06.1992)
  • Sanierung beider Bäder kostet weit über 4 Mio. -
       Neugestaltung ab 11 Mio. (WR 18./19.06.1992)
       (weitere Nachrichten)

  • Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 17.12.1992
    Drei Bäder - alle nicht mehr zeitgemäß

    Plettenberg. Breiten Raum in der Haushaltsrede des SPD-Fraktionschefs Wolfgang Schrader nahm der Bäderbereich ein. Hier sagte Schrader u. a.:

    "Wenn ich einmal voraussetze, daß die SPD-Fraktion nicht bereit ist, eine eventuelle Schließung des Hallenbades mitzutragen, stehen wir vor folgender Ausgangssituation.

    1. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt leisten wir uns drei Bäder in Böddinghausen, Holthausen und im Grünetal. Diese befinden sich zwar nicht in einem heruntergekommenen Zustand, aber sie sind mit ihrem Angebot einfach nicht mehr zeitgemäß und gehen als reine Sportbäder an der heutigen Nachfrage völlig vorbei.

    2. Die Kosten dieser Bäder sind hoch und die Einnahmen wegen des nicht nachfragegerechten Angebotes niedrig. Ohne Abschreibung und Zinsen entstand 1992 ein Defizit von 1.344.000 Mark, das allerdings durch einige umfassende Instandhaltungsmaßnahmen in Holthausen beeinflußt wurde.

    Im Jahre 1993 stehen solche Maßnahmen nicht an und dennoch wird der städtische Zuschußbedarf (ebenfalls ohne Zinsen und Abschreibungen) 958.000 Mark betragen. Diese Fehlbeträge stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zu dem, was dem Bürger dafür geboten wird.

    3. Wenn hier nichts geschieht, wird sich diese Situation mittelfristig noch deutlich verschlechtern. So weisen unsere Bäder deutlich bauliche Mängel auf, die in den nächsten Jahren beseitigt werden müssen.

    Der Aufwand für diese Maßnahmen beläuft sich nach Angaben des Ingenieurbüros Gellert und Müller auf circa 4 Mio. Mark.

    Aus diesen Feststellungen ergeben sich folgende Fragen:

    1. Ist es betriebswirtschaftlich überhaupt sinnvoll, in einer Stadt wie unserer Größenordnung mehrere Bäder zu haben und ist es sinnvoll, in Böddinghausen anzubauen, wenn für den großen Besucherandrang im Sommer das Freibad weiterhin betrieben werden muß?

    2. Falls man sich auf ein Bad im Grünetal konzentriert, was wird dann aus dem Hallenbad, zum Beispiel eine Turnhalle, ein Gymnastikraum oder der Abbruch?

    Soll das Lehrschwimmbecken in Holthausen geschlossen werden?

    3. Welche Probleme und Problemlösungen ergeben sich für den Schulsport, wenn man sich für den Alleinstandort Grünetal entscheidet?

    4. Setzt das Bad im Grünetal eine Verlegung der Gärtnerei voraus und könnte im Zusammenhang damit im Grünetal eine Freizeitanlage geschaffen werden, die außerhalb der Freibadbadezeit vom Bäderbetrieb auch abgetrennt und damit ganzjährig genutzt werden kann?

    5. Kann im Falle der Aufgabe der Hallenbadnutzung in Böddinghausen die dortige Fläche für ein Sportstadion mit wettkampfgerechten Leichtathletikanlagen zur Verfügung gestellt werden? Um dann neben der Elsewiese, die vorbehaltlich der Zuschüsse, und darauf möchte ich noch einmal deutlich hinweisen, im nächsten Jahr ausgebaut wird, ein weiteres vorbildliches Stadion zu erstellen?

    Im Hinblick auf die derzeitige konjunkturelle Lage und den Risiken bei den Steuereinnahmen wäre es sicherlich nicht zu verantworten, zum jetzigen Zeitpunkt größere Planungs- oder Bauinvestitionen zu beschließen.

    Das kann uns als SPD-Fraktion aber nicht daran hindern, eine Konzeption zu erarbeiten, die die zahlreichen Einzelfragen klärt, um in wirtschaftlich sichereren Zeiten Handlungsgrundlagen für Investitionsentscheidungen zu besitzen.

    Die SPD-Fraktion beantragt daher die Ausarbeitung eines entsprechenden Gesamtkonzeptes".

    Nicht zum Schwimmen in die Nachbarschaft!

    Im Nachklang zur Haushaltsrede fügte Wolfgang Schrader mit Blick auf die von der CDU ins Spiel gebrachte Schließung des Hallenbades hinzu: "Es kann doch nicht sein, daß die Bürger unserer Stadt zum Schwimmen in die Nachbarschaft fahren müssen! "


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 17.12.1992
    Spaßbad für 15-20 Mio. Mark undenkbar! Hallenbad dicht?

    Plettenberg. In der Haushaltsrede des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Ising nahm wie gewohnt nicht nur die Bundes- und Landespolitik sondern natürlich auch das kommunalpolitische Geschehen breiten Raum ein. Zum Thema "Spaßbad" sagte Ising u. a.:

    "Das Hallen- und Freibad verschlingen jedes Jahr einen Zuschuß von über 1 Mio. Mark. Im Jahre 1993 sind endlich die Weichen zu stellen, in welche Richtung es gehen soll, ein Spaßbad für 15-20 Mio. Mark ist zur Zeit undenkbar, sondern es ist erneut zu fragen, ob das Hallenbad nicht zu schließen ist.

    Die Mittel für den 1. Bauabschnitt des Bauhofes sind mit 1,6 Mio. DM eingeplant. Der vorliegende Entwurf muß sinnvoll abgespeckt werden, damit das Geld reicht, aber es muß 1993 angefangen werden, denn die Verhältnisse für die Mitarbeiter des Bauhofes sind seit langem unerträglich. 1. Bauabschnitt heißt nicht, daß der nächste Bauabschnitt unmittelbar folgen wird.

    Wie der Bauhof ist auch der Neubau des Sportplatzes Elsewiese eine alte Forderung der CDU-Fraktion. Wir freuen uns mit den Sportlern, daß es 1993 losgeht und der Platz gebaut wird.

    Viele Punkte wären noch aufzuzeigen, wie

    a. niedrige Verschuldung von 1.000 DM/Einwohner, andere Städte liegen bei 3-5.000, 10- oder auch 12.000 DM/Einwohner,

    b. die Kosten des Rates mit seinen Ausschüssen betragen rund 11,95 DM/Einwohner, dies ist durchaus vertretbar,

    c. die Feuerwehr erhält Ausrüstungsgegenstände von 650.000 DM,

    d. das Gymnasium wird für 3,7 Mio. DM erweitert, damit endlich die größte Raumnot gemildert wird,

    e. der Straßenbau verschlingt 4,5 Mio. DM,

    f. der Kanalbau kostet 9 Mio. DM,

    g. der Kulturetat beträgt 1.305 Mio. DM, wobei die Einnahmen von 60.000 DM abzuziehen sind. Es verbleiben somit 1.243 Mio. DM gleich 42 DM/Einwohner (Stichwort: Plettenberger Woche, Konzeption verbessern)

    h. Partnerschaft zu Schleusingen, Bludenz und Patenschaft zum Panzerbataillon: hierfür geben wir 1993 20.000 DM aus, gleich 66 Pf./Einwohner, das ist zu wenig!

    Endlich ist die SPD bei dem Wissensstand angelangt, wo die CDU-Fraktion schon 1975 war: auch die SPD will die Querspange nicht mehr bauen. Wäre die SPD damals schon beweglich gewesen, dann wäre der Neubau einer Stadthalle und der Feuer- und Rettungswache längst Vergangenheit. Im Moment und wahrscheinlich für einige Jahre ist das nicht bezahlbar".


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 24.09.1992
    Hallenbad-Sanierung dringend notwendig

    Plettenberg (HH). Lange hinausschieben kann man die Entscheidung, ob das Hallenbad in Böddinghausen saniert werden soll oder nicht, kaum noch. Die durch mangelnde Unterhaltungsmaßnahmen seit langem sichtbaren Schäden nehmen zu. Besucher des Hallenbades stoßen sich immer wieder an den "blinden Fensterscheiben". Für Besucher nicht sichtbar sind die von Jahr zu Jahr zunehmenden Undichtigkeiten am Becken bzw. den Überlauf-Leitungen. Mehrfach repariert wurde in der Vergangenheit der Hubboden des Bades.

    Als das Hallenbad in den 60er Jahren eingeweiht wurde, war es ein Schmuckstück. Bei der Finanzierung mitgeholfen hatte der Schwimmverein, der Bausteine verkaufte, weil die Stadt allein nicht in der Lage gewesen wäre, den Hallenbad-Neubau zu finanzieren.

    Seit geraumer Zeit steht jetzt schon die Entscheidung an, was mit dem Hallenbad bzw. dem Freibad zukünftig geschehen soll. Überall geht der Trend weg vom reinen Sport- und Gesundheitsbad hin zum multifunktionalen Freizeitbad. Daß dies mit enormen Kosten verbunden ist, ist kein Geheimnis. Wirtschaftlich lassen sich Hallen- und Freibad in Plettenberg nicht führen. Beide Bäder müssen mit hunderttausenden von Mark aus der Stadtkasse subventioniert werden. Auch ein neues Freizeitbad wäre unterm Strich unwirtschaftlich, wenn man den Nutzen für die Volksgesundheit außer acht läßt.

    Rat und Verwaltung müssen entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Bis zur Realisierung einer wie auch immer gearteten Lösung wird ohnehin einige Zeit ins Land gehen. Der Renovierungsbedarf im Hallenbad ist jetzt schon groß und vergrößert sich mit jedem Tag, an dem die Gesamtanlage mehr oder weniger nur funktionsfähig gehalten wird.


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 04.08.1992
    So hätte das Freibad im Grünetal eine Zukunft:
    zum Ganzjahres-Bad durch ein "Schiebedach"

    Plettenberg (HH). In Baunatal wurde in diesen Tagen ein Sportbad eröffnet, das in ähnlicher Form auch in Plettenberg realisiert werden könnte. Das Besondere an der Freizeiteinrichtung Baunatal: die Multifunktionalität. Per Knopfdruck verwandelt sich das Hallenbad zur "Outdooranlage" - zum Freibad.

    Flexible Überdachungen sind im Sportstättenbau inzwischen nichts Außergewöhnliches mehr. Die "Tennishallen mit Stahlschiebedach" haben seit den 70er Jahren die Hallen-Landschaft im gesamten Tennis-Deutschland revolutioniert: An schönen Tagen wird das Dach geöffnet, die, Sonne hereingelassen, es herrscht Freiplatzatmosphäre vor. Ziehen Regenwolken auf, ist das Dach in Minutenschnelle wieder geschlossen.

    Eine Weiterentwicklung ist die flexible Überdachung von Schwimmbädern, wie es gerade in Baunatal ausgeführt wurde. Die Problemstellung war ähnlich wie in Plettenberg: ein Freibad soll ganzjährig benutzbar sein. Im Sommer sollen in der Freianlage ungetrübte Badefreuden möglich sein, an Regentagen und zu den kalten Jahreszeiten wäre die Optimallösung ein Hallenbad. Gefragt war somit eine flexible Konstruktion, bei der das Dach und die Wände bei Bedarf weggefahren werden konnten.

    Ein Unternehmen aus Filderstadt, seit Jahren der Marktführer im Bereich flexibler Sportstättenüberdachungen, hatte für die Anforderung die passende Antwort: Eine Konstruktion, bestehend aus vier einzelnen - beweglichen - Elementen und einem festen Segment, jeweils Dach- und Wandteil miteinander kombiniert. Diese unterschiedlich großen Teile sind an einem zentralen Punkt über dem Schwimmbecken aufgehängt, von dem aus sie fächerartig einen Halbkreis beschreiben.

    Beim Öffnen schieben sich nun diese Segmente, elektrisch angetrieben, der Größe nach über dem kleinsten zusammen und eröffnen somit eine halbrunde Freifläche mit einem Durchmesser von etwa 50 Metern. Die Dachteile dieser Dreh-Elemente sind bis auf die gläserne Lichtkuppel mit wärmeisolierenden "Sandwichelementen" ausgestattet. Die Außenwände bestehen wie das Dachteil aus einer verzinkten Stahlkonstruktion, die nun jedoch großflächig mit dem "Trendbaustoff " Glas verkleidet ist.

    Selbst an Schlecht-Wetter-Tagen wird dadurch die Natur in die Schwimmhalle geholt, und die Charakteristik einer Freibadanlage bleibt erhalten.

    Die Bedienung dieser TÜV-geprüften mobilen Überdachungstechnik erfolgt unter Berücksichtigung der Unfallverhütungsvorschriften. Die Öffnungszeit beträgt etwa zehn Minuten. Der Vorteil einer solchen flexiblen Konstruktion liegt auf der Hand: durch die multifunktionale Nutzung der Anlage - als Frei- und als Hallenbad - ist eine ganzjährige kontinuierliche Auslastung möglich.

    Für Plettenberg wäre eine solche Lösung schon deshalb interessant, weil sie den phasenweisen Umbau des Freibades in ein Freizeit- und Spaßbad möglich macht. Die Suche nach einem neuen Standort für ein Freizeitbad oder die Frage, was mit dem Hallenbad geschehen soll, wäre auf diese Weise leicht gelöst. Das Hallenbad bliebe Schulschwimmbad, das Freibad würde in kostengünstigen Bauabschnitten zum kombinierten Frei- und Hallenbad. Während der Umbauphase könnte das Bad weiter genutzt werden.


    Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 20.06.1992
    Frei- u. Hallenbad müssen saniert werden: Renovierung für 5 Millionen oder ein neues Spaßbad für 20 Millionen?

    Plettenberg.(lgr) Darin herrscht unter den Politikern aller Coleur Einigkeit: Was den Zustand der Plettenberger Bäder betrifft, muß sich auf absehbare Zeit etwas tun. Bloß was und in welchem Umfang, das ist die Frage. Reicht es "nur" zu der Sanierung des Hallen- und / oder Freibades, was Kosten von rund 4,5 Millionen Mark verschlingen würde? Oder kann es sich die Stadt Plettenberg leisten, ein neues Freizeitbad zu bauen, das den hohen Ansprüchen gerecht wird, aber annähernd 20 Millionen Mark kosten würde?

    Der Sportausschuß hatte im vergangenen Jahr das Planungsbüro Geller und Müller aus Mainz beauftragt, eine Studie über das Bäderwesen in Plettenberg zu erstellen. Am Mittwoch stellte H. Müller vor den Sportausschuß-Mitgliedern seine Ergebnisse vor. Essenz des einstündigen Vortrages: Eine Sanierung beider Bäder ist dringend erforderlich; ein kombiniertes Hallen-Freibad ist auf dem Gelände des vorhandenen Freibades sinnvoller als auf dem Areal des Hallenbades in Böddinghausen; ein völliger Neubau auf einem neuen Grundstück die optimalste Lösung.

    Die Gutachter kommen zu dem Schluß, daß beide Bäder saniert werden müssen. Der Zahn der Zeit hat seine Spuren hinterlassen. So ist die Decke des Hallenbades ebenso reparaturbedürftig wie die Beckenanlage des Freibades. Ein optimaler Reinigungseffekt und die Durchströmung der Becken sind im Freibad nicht mehr gegeben. Insgesamt müßten für beide Bäder rund 4,6 Millionen Mark aufgebracht werden: 1,8 Millionen für's Hallenbad und 2,850 Millionen für's Freibad.

    Nach der Sanierung sei für das Hallenbad mit einer Steigerung der Besucherzahl pro Jahr um 3.000 auf 43.000 und beim Freibad um 6.000 auf 63.000 zu erwarten. Zugrunde gelegt sind die Besucherzahlen aus dem vergangenen Jahr.

    Damit würden aber beide Bäder für die Bevölkerung nicht attraktiver, weil sich das Angebot nicht verbessere, erläuterte Müller. Wolle auch die Stadt Plettenberg den immer größer werdenden Ansprüchen der Bevölkerung im Rahmen der Freizeitgestaltung gerecht werden, seien zusätzliche Attraktionen in einem Freizeit- oder Erlebnisbad nötig.

    Müller erklärte mehrere Modelle, wie solch ein Freizeitbad für die Größenordnung und den Einzugsbereich Plettenbergs aussehen könnte. Das wirtschaftlichste Prinzip sei es, beide Bäder zusammenzulegen. Diese Konzentration würde u.a. erhebliche Personalkosten sparen. Die Besucherzahl würde - je nach Ausstattung des Bades - in die Höhe schnellen.

    Varianten sind keine Grenzen gesetzt

    1. Das Hallenbad in Böddinghausen wird umgebaut und erweitert. Der Eingang wird ins Erdgeschoß verlegt. Per Aufzug gelangen die Besucher auf die Badeetage. Vorgesehen sind eine große Caféteria und ein Kiosk. Die vorhandene Badefläche bleibt bestehen. Zusätzlich kommen ein Planschbecken, ein Freizeitbecken für Kinder, ein Ausschwimmbecken nach draußen (auch im Winter zu benutzen) sowie ein Konditionsraum mit eigenem Warmwasserbecken oder Whirlpool hinzu.

    Müller machte aber gleich deutlich, daß die angrenzende Wiese zum Gymnasium hin nicht geeignet bzw. ausreichend sei, hier ein komplettes Freibad anzugliedern. Deshalb sei eine Ideallösung in Böddinghausen kaum machbar.

    In dieses Horn stößt auch die Verwaltung, wobei Baurat Dr. Volmar Reinke zwei Probleme im Vordergrund sieht. Für den hochgerechneten Besucherstrom stünde nicht ausreichend Parkraum zur Verfügung. Und die Hallenbadwiese als einzig in Frage kommender Standort für ein angegliedertes Freibad wollen gerne auch andere Träger in Anspruch nehmen: Fußballer und Leichtathleten nutzen die Grünfläche als Trainingsstätte. Und im Zuge der Erweiterung des Gymnasiums wäre die Wiese der ideale Platz zum Bau neuer KIassenräume.

    2. Die "größere Lösung" Hallenbad. Verschiedene Becken werden miteinander kombiniert. Es gibt einen Erlebnisbereich für Kinder, eine sogenannte Sommerwiese, ein großes Erwachsenenbecken und ein Außenbecken mit Sonnenhof.

    3. Die erste Bauvariante für das Freibad im Grünetal. Zeitgemäß wird die Größe des Nichtschwimmerbecken der des Schwimmerbeckens angeglichen. Müllers Idee: Das Schwimmerbecken in der Länge auf 25 Meter verkürzen, stattdessen das Nichtschwimmerbecken vergrößern und zusätzlich ein separates Planschbecken anlegen. Zu der gewünschten Attraktivitätssteigerung dürfte dieses Modell jedoch nicht ausreichen.

    4. Ein kombiniertes Frei- und Hallenbad. Aus dem jetzigen Freibadbecken wird ein 25-Meter-Außenbecken. Es entstehen zusätzliche 25-Meter-Schwimmbahnen mit Überdachung. Desweiteren fließen in dieses Modell ein weiteres Außenbecken, ein (überdachbares) Planschbecken und eine vergrößerte Café-Terasse ein. Die Umkleidestruktur soll in ihrer jetzigen Struktur erhalten bleiben.

    5. Die "größte Lösung" Frei- / Hallenbad. Ein völliger Neubau mit separatem Sprungbecken, ein Nichtschwimmerbecken ebenso wie alle anderen besonderen Attraktionen wie Rutschen, Fontänen usw. "unterm Dach", ein 25-Meter-Schwimmerbecken an freier Luft, ein weiteres Außenbecken zum hinausschwimmen. Die Umkleideräume werden im Halbkreis um den Hallenbadbereich angelegt.

    Dieser letzte Vorschlag sei auch auf einem ganz anderen Grundstück zu realisieren.


    Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 18./19.06.1992
    Sanierung beider Bäder kostet weit über 4 Mio. -
    Neugestaltung ab 11 Mio.

    Plettenberg.(jam) Allein die absehbare Sanierung des Böddinghauser Hallenbades und des Grünetaler Freibades werden zusammen zwischen vier und fünf Millionen Mark kosten. Wird dann noch etwas für die Steigerung der Attraktivität getan, dürften schnell zwischen elf und zwanzig Millionen zusammenkommen.

    So massiert wie gestern im Sportausschuß sind Kommunalpolitikern die Millionensummen schon lange nicht mehr um die Ohren geflogen. H. Müller von dem mit der Untersuchung beauftragten Gutachterbüro Gellert & Müller legte dar, daß eine Zusammenlegung von Hallen- und Freibad im Grünetal oder besser noch an einem gänzlich neuen Standort zwar beträchtliche Investitionen erfordern würde, langfristig durch eine Senkung der Betriebskosten aber durchaus wirtschaftlich sein könne. Auch ein stufenweiser Ausbau sei möglich.

    Sicherlich werde er im Haushalt 1993 keinen Bäderneubau einplanen, erklärte Stadtdirektor Stahlschmidt. "Aber die Sanierung ist notwendig - und dann sollte man wissen, was man langfristig will", bat der Verwaltungschef um rechtzeitige Weichenstellung, in den anstehenden Beratungen.

    Einstimmig empfahl der Sportausschuß im weiteren Verlauf der Sitzung dem Rat, der Schachvereinigung eine jährliche Unterhaltungspauschale für das vereinseigene Heim von 1.500 Mark zu zahlen. Sprecher aller Fraktionen forderten dabei nachdrücklich eine generelle Überarbeitung der Sportförderungsrichtlinien im Hinblick auf derartige Pauschalen. (Die WR wird noch berichten!)


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