Grabsteine auf dem Böhler Friedhof


Quelle: WR Plettenberg vom 23.12.2006

Begräbnisplatz wurde zum Ort der Erholung

Plettenberg. (jam) Bürgermeister Klaus Müller nahm die Einweihung des Stadtparks Böhler Friedhof zum Anlass, ausführlich auf die Geschichte des Bestattungswesens in Plettenberg einzugehen. Der eigentliche Hauptfriedhof der Stadt Plettenberg habe mitten in der Stadt gelegen, rings um die Christuskirche. "Ende des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts kam es dann aus hygienischen Gründen zu Friedhofsverlegungen. Das Allgemeine Preußische Landrecht verfügte 1794: In den Kirchen und in bewohnten Gegenden der Städte sollen keine Leichen beerdigt werden."

In Plettenberg sei man eher zögerlich den gesetzlichen Forderungen gefolgt. Erst die eindringliche Mahnung des Regierungspräsidenten im Jahre 1821 habe zu der Anlegung eines neuen Friedhofes um die Böhler Kapelle herum geführt. Am 1. Advent 1824, also vor gut 182 Jahren, sei dieser neue Friedhof eingeweiht worden. Nach einer Erweiterung im Jahre 1871 haber er sich sich endgültig 1891 als zu klein erwiesen, was zur Anlegung des Friedhofes auf dem Hirtenböhl führte.
"Die Jahreszahlen auf den Grabsteinen, von denen viele auf Grund ihrer architektonischen und kunsthistorischen Besonderheiten unter Denkmalschutz stehen, sind stille Zeitzeugen dieser Friedhofsgeschichte", sagte Müller. Mit dem neuen Friedhof auf dem Hirtenböhl habe die Bedeutung des Böhler Friedhofes als Begräbnisstätte immer weiter abgenommen: "So gibt es heute nur noch einige wenige Belegungsrechte."


Über die Jahrzehnte hinweg habe der Böhler Friedhof "mehr den Charakter einer melancholisch anmutenden Parkanlage" gewonnen. So sei aus dem schlichten Begräbnisplatz "ein parkähnliches Kleinod" als Ort der Ruhe und Erholung geworden. Müller wies darauf hin, dass die einst an dem 1952 gesprengten Ehrenmal auf dem Hirtenböhl und später an der Böhler Kirche angebrachten Tafeln mit den Namen von 235 im 1. Weltkrieg gefallenen Pettenbergern auf einer neuen Stele vor der Kirche einen würdigen Platz gefunden haben. Sorgfältig saniert präsentiere sich jetzt auch das 1958 eingeweihte Ehrenmal mit dem von dem Künstler Adolf Soetebier gestalteten Engel-Figur.

Besonders wies Müller auch auf den Soldatenfriedhof hin. Neun Jungen, die bei Aufräumarbeiten im Oktober 1944 in Dortmund zu Tode kamen, als vermutlich eine Zeitzünderbombe explodierte, liegen dort neben gefallenen Soldaten begraben.

FAKTEN
Der Böhler Friedhof wurde 1824 angelegt. Nach einer Erweiterung im Jahre 1871 erwies er sich schließlich 1891 als zu klein, ein neuer Friedhof entstand am Hirtenböhl.



NEBENBEI BEMERKT
Einfach schön - und kein Hundeklo

"Einfach schön": Auf diesen kurzen Nenner hat Stifter Horst Köster sein Urteil über den Stadtpark Böhler Friedhof nach der weitgehend abgeschlossenen Umgestaltung gebracht.

Der Beurteilung wird sich gerne anschließen, wer sich die Muße für einen Bummel über die neu angelegten verschlungenen Wege nimmt. Das allzu üppig gewucherte Strauchwerk gestutzt, kranke Bäume durch Neupflanzungen ersetzt, das Geäst der intakten ausgelichtet, einige der Grabmale restauriert, die Sichtachsen freigelegt - das ist es, was zuerst ins Auge fällt. Wer in der Dämmerung kommt, hat ein Aha-Erlebnis. Gekoppelt an die Straßenbeleuchtung, spenden die stilvollen Laternen auf dem Hauptweg Licht. In den Boden eingelassene Strahler illuminieren einzelne Baumgruppen. Auch die Böhler Kirche und das sanierte Ehrenmal sind angestrahlt.

In der Tat: einfach schön. Damit es so bleibt, sind wir alle gefragt. Eifrige, respektvolle Nutzung der Anlage dürfte für ausreichend soziale Kontrolle sorgen, um unliebsame Gestalten zu vergrämen. Aber nicht nur auf bierkastenschwingende Radaubrüder kann man gut verzichten an diesem alten, neuen Ort der Stille und Entspannung mitten in der Stadt. Auch wenn die weiten Wiesen allzu einladend sind - der Böhler Friedhof ist kein Hundeklo! Wer seinen Vierbeiner hier Gassi führt, sollte sich, bitteschön, auch um die Beseitigung der Hinterlassenschaften kümmern.
Jan Mertens


Quelle: Internetseite http://www.klaus-mueller-plettenberg.de vom 18.12.2006, Rede des Bürgermeisters zur Einweihung des Stadtparks Böhler Friedhof

Sanierung des Stadtparks Böhler Friedhof

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich über die zahlreiche Teilnahme an diesem kleinen Festakt zur Übergabe des Stadtparks Böhler Friedhof an die Bürgerinnen und Bürger  unserer Stadt und darf Sie herzlich begrüßen. Besonders begrüßen möchte ich die Vertreter der Ev. Kirchengemeinde Plettenberg in ihrer Funktion als Eigentümer der entsprechenden Flächen; außerdem möchte ich im Rahmen der Begrüßung an dieser Stelle Herrn Horst Köster namentlich hervorheben, der eine besondere Rolle bei der Sanierung dieses Friedhofgeländes eingenommen hat. Doch dazu später.

Gestatten Sie mir, dass ich kurz auf die historische Entwicklung des Bestattungswesens und damit auch dieses Ortes, an dem wir uns befinden, eingehe: Es war schon immer der ureigenste Wunsch der Menschen, die Verbindung zu den Verstorbenen zu halten, zu den eigenen Vorfahren oder zu Personen, die  unsere Kultur und Geschichte oder unser Lebensgefühl geprägt haben; das gab früher und gibt noch heute ein Gefühl von Kontinuität.


Seit der Jungsteinzeit, also seit über 6.000 Jahren, werden Gräber in  besonderen Bezirken und an festen Plätzen errichtet. Zunächst waren es   Höhlen oder speziell angefertigte Steingräber. Doch bereits in den antiken Hochkulturen entstanden aufwendige Grabmale, von denen die Pyramiden wohl die bekanntesten und markantesten sind.

Die Christen bestatteten ihre Toten zunächst in Katakomben, den  unterirdischen Grabanlagen. Dann wurden Kirchen und der Platz um die       Kirchen, also geweihte Orte, zu Begräbnisstätten bestimmt. Schließlich führten  gesundheitspolitische Gründe, die mit der Verbreitung von Seuchen und zunehmenden Kenntnissen über Hygiene zusammenhingen, zur räumlichen Trennung von Kirche und Friedhof. Die Begräbnisstätten entstanden nunmehr außerhalb der Wohngebiete und erhielten eigene Kapellen.

Ein Gang über einen alten Friedhof gibt nicht zuletzt Aufschlüsse über die Geschichte einer Gemeinde. Personen und Familien, die einen Ort geprägt  haben, leben mit ihren Grabmalen weiter fort; Gedenktafeln oder Ehrenmale erinnern an herausragende Ereignisse. Dieser allgemeine geschichtliche Überblick über das Friedhofwesen spiegelt nahezu kongruent die Geschichte des Böhler Friedhofs wieder:

Der eigentliche Hauptfriedhof der Stadt lag mitten in der Stadt, rings um die Christuskirche. Ende des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts kam es dann aus den bereits erwähnten hygienischen Gründen zu Friedhofsverlegungen. Das Allg. Preuß. Landrecht verfügte 1794: „In den Kirchen und in bewohnten Gegenden der Städte sollen keine Leichen beerdigt werden."

In Plettenberg folgte man eher zögerlich den gesetzlichen Forderungen. Erst die eindringliche Mahnung des RP 1821, sich der Neuplanungen endlich anzunehmen, führte zu der Anlegung eines neuen Friedhofes hier um die Böhler Kapelle herum. Am 1. Advent 1824, also gut vor 182 Jahren, wurde dieser neue Friedhof eingeweiht. Nach einer Erweiterung im Jahre 1871 erwies er sich schließlich endgültig 1891 als zu klein, was zur Anlegung des Friedhofes auf dem Hirtenböhl führte. Die Jahreszahlen auf den Grabsteinen, von denen viele auf Grund ihrer architektonischen und kunsthistorischen Besonderheiten unter Denkmalschutz stehen, sind stille Zeitzeugen dieser Friedhofsgeschichte. Mit dem neuen Friedhof auf dem Hirtenböhl nahm dann aber die Bedeutung des Böhler Friedhofes als Begräbnisstätte immer weiter ab. So gibt es heute nur noch einige wenige Belegungsrechte. 

Dieser neue Bestattungsplatz bot Mitte des 19. Jahrhunderts die Möglichkeit zu einer großzügigen Bepflanzung; über die Jahrzehnte gewann er mehr und mehr den Charakter einer melancholisch anmutenden Parkanlage. Aus dem schlichten Begräbnisplatz, der vom Glauben an die Auferstehung getragen wurde, ist zum einen ein stiller Ort der Mahnung an die Vergänglichkeit allen Seins und der Erinnerung an die Toten geworden. Zum anderen hat er sich inmitten der sich immer weiter verdichtenden  Bebauung als parkähnliches Kleinod zum Ort der Ruhe und Erholung entwickelt. Auch die zu Anfang erwähnten Gedenktafeln und Ehrenmale finden sich hier wieder.

Am Volkstrauertag 1958 wurde das nunmehr sanierte Denkmal zum Gedenken der Opfer der beiden Weltkriege eingeweiht; Anlass für den Bau war, einen Ersatz für das 1952 gesprengte Hirtenböhl-Denkmal zu schaffen. Nach gut 5-jähriger Vorplanungsphase fiel die Entscheidung zugunsten des Entwurfplaners Sievers aus Hannover aus. Die Reliefplastik wurde von dem Bildhauer Adolf Soetebier, ebenfalls aus Hannover, geschaffen. Dieser schwebende Engel streckt seine rechte Hand hilfreich den Menschen entgegen, während seine linke zum Himmel weist und an das Weiterleben nach dem Tode in einer anderen, besseren Welt erinnert.

Bis zur Sanierung fanden sich in einer Fensterniesche der Böhler Kapelle 235 Namen der im 1. Weilkrieg Gefallenen wieder, welche sich vormals auf   entsprechenden Gedenktafeln in dem 14 m hohen Gedächnismahl am    Hirthenböhl befanden. Nach dem Abbruch dieses Denkmals wurden sie hierhin verbracht. Diese Namenstafeln sind nunmehr in der neuen Stele angebracht worden.

Besonders hinzuweisen ist außerdem auf den Soldatenfriedhof. 9 Jungen liegen dort neben den gefallenen Wehrmachtssoldaten begraben, welche bei Aufräumarbeiten im Oktober 1944 zu Tode kamen, als vermutlich eine Zeitzünderbombe explodierte.

Dieses Kleinod in seiner ursprünglichen Form für die Nachwelt zu erhalten    haben sich Rat und Verwaltung in enger Zusammenarbeit mit der  evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg vor einiger Zeit vorgenommen. Nach einer 1. Wegesanierung Mitte der 90er Jahre galt es nunmehr, die baulichen Schäden von Ehrenmal und einigen Grabstätten abzuwenden sowie durch den notwendigen Rückschnitt der Bäume den Anforderungen an die Verkehrssicherung genüge zu tun. Diese Planungen gehen auf das Ende des letzten Jahres zurück. (Gesamtbaukosten: 160.000 €). Wegen der hohen    Kosten wurde die Sanierungsmaßnahme in 3 Bauabschnitte aufgeteilt. Für den 1. Bauabschnitt wurden in den Haushalt 2006 75.000 € eingestellt. Die anderen Bauabschnitte sollten je nach Haushaltslage auf die Folgejahre verteilt werden. Und an dieser Stelle kommt nun Herr Köster ins Spiel...

Anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums seiner Firma trat Herr Köster Anfang dieses Jahres im Stadium seiner Vorplanungen für das Jubiläumsjahr an mich heran und eröffnete mir, dass er mit einer Spende in Höhe von 100.000 € die Sanierung des Stadtparks Böhler Friedhof unterstützen wolle, um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen in einem Zug zu ermöglichen. An Stelle einer aufwendigen quasi-öffentlichen Jubiläums-Großveranstaltung wollte er die Zuwendung an die Stadt bewirken, um mit diesem Betrag das Kleinod des Stadtparks Böhler Friedhof für die Plettenberger Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Gegenüber einem einmaligen Jubiläumsfestakt bleibt durch die Sanierungsmaßnahme und dem damit möglichen Erhalt des Stadtparks Böhler Friedhof eine dauerhafte Verbindung mit dem Jubiläum der Firma Langenbach & Köster. Diese dauerhafte Verbindung  soll außerdem eine kleine Gedenktafel symbolisieren, die wir gleich enthüllen wollen.

Durch diese großzügige Spende wurde es der Stadt möglich, die ursprünglich zunächst zurückgestellten zwei Bauabschnitte bis zum heutigen Tag zum großen Teil mit abzuarbeiten. Insgesamt sind zur Zeit ca. 140.000 € verbaut; kleinere Restarbeiten sowie die Aufarbeitung einiger  Grabstätten stehen noch aus. Ich gehe davon aus, dass diese Arbeiten dann frühzeitig zu Beginn des neuen  Jahres ausgeführt werden, sofern die Witterung dies dann zulässt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme werden sich dann auf etwa 160.000 € belaufen.

Diese  Aktivität von Herrn Köster ist neben dem Engagement der Plettenberger Initiative - und hier allen voran von Herrn Reinhold Mendritzki - ein weiterer besonders herausragender Aspekt für die steigende Identifikation der  Bürgerinnen und Bürger mit unserer Stadt.  Am Rande sei aber noch ergänzt, dass  Herr Köster bereits seit unvordenklicher Zeit „Mehrfachtäter" in Sachen  bürgerschaftliches Engagement für das Gemeinwohl ist. So ist er u.a. auch ein Freund und Förderer der Werkstatt Plettenberg; ebenso investiert er nach wie vor Zeit wie auch Geld für den Heimatverein Plettenberg. Für dieses in jeder Beziehung aktive Mitgestalten und Unterstützen unseres Gemeinwesens   möchte ich mich deshalb herzlich im Namen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt herzlich bei Herrn Köster bedanken.

Ich hoffe, dass alle Plettenberger diesen einzigen innerstädtischen Park annehmen werden, welcher neben seiner nach wie vor noch vorhandenen Funktion als friedliche Ruhestätte und als Ort der Erinnerung wie des Trostes auch zum Verweilen und zum Erholen einlädt.

Zuletzt danke ich den Vertretern der Evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg  für die gute Zusammenarbeit in der Planung und Bauausführung sowie für die Bereitstellung dieser Flächen für die Öffentlichkeit.  Weiter danke ich noch allen, die sich an der Vorbereitung dieses Festaktes und an der feierlichen Umsetzung direkt oder indirekt beteiligen.


Blick auf die Böhler Kirche um 1957


Grabstein der "Familie Schulte zu Karley"


Quelle: Schreiben des Magistrats an die Königl. Regierung vom 17.09.1794

Die Verlegung des Begräbnisplatzes außerhalb der Stadt

Nach dem allgemeinen Landrecht Th. 2 Tit. II, S. 184, sollten in den Kirchen und in bewohnten Gegenden der Städte keine Leichen mehr beerdigt werden.
Der Plettenberger Magistrat berichtete daraufhin mit Zustimmung der Gemeinheitsvorsteher am 17. September 1794 an die königliche Regierung (Stadtarchiv Registr. 1, XX b 1), dass hier die Begräbnisse tagtäglich auf dem allgemeinen, um die Kirche (Lambertikirche, heute Christuskirche) herum liegenden Begräbnisplatz stattfänden, und rund um denselben Wohnungen und Bürgerhäuser ständen.

Der Magistrat berichtete weiter, dass die Verlegung des Begräbnisplatzes an keinem Ort notwendiger sei, als gerade in Plettenberg, da die Stadt in einem sehr engen, von hohe Bergen umgebenen Tal liegen und die Ausdünstungen nicht so leicht fortgeführt werden könnten wie in einem freiliegenden Ort. Hinzu käme noch der wichtige Umstand, dass wegen des wasserreichen Terrains auf dem Kirchhof die Gräber nicht tief gemacht werden könnten, so dass die Särge oft nur 1/2 Fuß hoch mit Erde bedeckt seien.

Auch sei der Begräbnisplatz für alle Leichen in beiden protestantischen Gemeinden in Stadt und Amt Plettenberg zu klein, und der Totengräber hätte oft Mühe, Platz zu finden, ohne unverweste Leichen zu stören. Die Verlegung sei demnach zur Gesundheit der Bürgerschaft notwendig und liße sich auch leicht durchführen. Nahe vor der Stadt gegen Süden auf einer geringen Anhöhe läge die zum Böle Hospital gehörige Kapelle, an welcher der Magistrat das jus patronis und collationus habe, mit einem kleinen Begräbnisplatz, dessen Terrain trocken und leimicht (lehmig) sei und bisweilen zur Beerdigung von Leichen, allerdings ausschließlich von der lutherischen Gemeinde, gebraucht würde.

Dieser Begräbnisplatz würde zwar in seinem bisherigen Umfang auch zu klein sein, um alle Leichen aufnehmen zu können, er könne aber durch Ankauf der anliegenden Privatgrundstücke hinlänglich vergrößert werden. Es sei zwar zu befürchten, dass die lutherische Gemeinde der reformierten den Gebrauch des Kirchhofes und der Kapelle nicht gestatten würde. Der Magistrat glaube zwar, wenn beide lutherischen Prediger sich Mühe gäben, die etwa contradicirenden Glieder der lutherischen Gemeinde zur Duldung zu stimmen und über ihre eigenen Vorteile zu belehren, die Durchführung geschehen könne, zumal den sonstigen Gerechtsamen der lutherischen Gemeinde nicht zu nahe getreten würde und die reformierte Gemeinde sich dahin erklären würde, sich allenfalls der Kapelle zu den bei Beerdigungen vorkommenden gottesdienstlichen Handlungen und des Kirchhofes in seinem bisherigen Umfang zu enthalten und einen besonderen Platz dazu anzukaufen.

Der Magistrat zweifle nicht, dass das rühmliche Benehmen der Amtseingesessenen, welche die Leichen der an der jetzt stark grassierenden roten Ruhr verstorbenen größtenteils auf dem Böl zu beerdigen sich gefallen ließe, wenn diese nicht zu intoleranten Gesinnungen umgestimmt würden.
Unterschrieben ist dieser Bericht von
J. H. Dulheuer - Thomee - Cramer und Worth


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