10 Jahre Krankentransport

Quelle: Erinnerungen von Helmut Groß, maschinengeschrieben DIN A4, 6 Seiten im Privatarchiv HH; zahlreiche Fotos aus der Chronik des Krankentransportes in der Feuer- und Rettungswache

Opel Blitz von 1930 der erste Krankenwagen


Mit diesem Opel Blitz, der seit 1930 bei der Sanitätskolonne Eiringhausen "Obere Lenne" gelaufen war, begann im Juni 1946 die Geschichte des Krankentransportes in Plettenberg. Das Fahrzeug wurde mit dem Fahrer Wilhelm Hoffmann übernommen.

Er war ein "Mann der ersten Stunde" in Sachen Krankentransport: Helmut Groß (*31.12.1923 †14.12.2006). Bei seiner Verabschiedung am 30. Dezember 1983, wenige Monate nach seinem im Januar 1983 gefeierten 40-jährigen Dienstjubiläum, erinnerte er sich daran, wie alles begonnen hatte, wie er mit seinen Kameraden den Krankentransport der Stadt Plettenberg nach dem II. Weltkrieg aufgebaut und von 1950 bis 1973 geleitet hat. Seine Aufzeichnungen stellte er seinerzeit dem Chronisten zur Verfügung. Vor wenigen Tagen fanden sie sich in einem Stapel Archivalien wieder. Und das ist die Geschichte von Helmut Groß und der Geburtsstunde des Krankentransportes in Plettenberg:


"Da ich bereits seit 1941 in der damaligen HJ-Feuerwehr Dienst getan hatte, stellte ich mich auch nach meiner Rückkehr (aus der Kriegsgefangenschaft) der Einheit Mitte wieder zur Verfügung. Anfang April 1946 kamen dann der damalige KBM Alb. Kohlhage und der Zugführer der Einheit, OBM Betzler, zu mir und beauftragten mich, zusammen mit dem bereits 1950 verstorbenen Kamerad Otto Nölle, auf Anordnung der englischen Militärregierung einen geordneten Krankentransport und Rettungsdienst in unserer Stadt aufzubauen. Das war leicht angeordnet, aber sehr schwer getan. Durch den verlorenen Krieg schien es fast unmöglich, einen neuen Anfang zu wagen. Das öffentliche Leben in unserer Stadt kam nur sehr langsam und zögernd wieder in Gang.

Trotz aller Widerwärtigkeiten habe ich dann aber am 1.06.1946 diese Station eröffnet. Von der damaligen Freiwilligen Sanitätskolonne Plettenberg-Eiringhausen habe ich einen Krankenwagen Opel Blitz übernommen, ebenso den Fahrer Hoffmann, welcher seit 1930 bei der Sanitätskolonne die Krankenwagen gefahren hatte. Hinzu kamen Otto Nölle und Friedrich Schröder, kurze Zeit später auch Hans Schulte.


Der Mercedes 7/32, der von 1947 bis 1949 im Einsatz beim Krankentransport der Station Plettenberg war. Das Fahrzeug war von der englischen Militärbehörde freigegeben worden. Es gehörte vorher dem Baugeschäft Schöpe. Der Wagen hatte einen 6-Zylinder-Motor und einen automatischen 4. Autobahnschnellgang.

Der mir übergebene Krankenwagen war in einem trostlosen Zustand. Er hatte nur hinten rechts noch eine Bremse im Rad, alle Reifen waren ohne Profil. Erst nach einigen Wochen erfuhren wir durch andere Sanitäter aus Eiringhausen, dass in der dortigen Garage noch neue Reifen genügend vorhanden waren, uns aber nicht übergeben wurden.


Von 1949 bis 1953 war dieser Mercedes 170 V mit "Pappaufbau" (Presspappe) im Einsatz. Durch Tauschhandel hatte Hauptbrandmeister Fritz Wunderlich das Fahrzeug besorgt: Bleche vom Ohler Eisenwerk (Wunderlich war hier Meister) gegen ein Fahrzeug von Daimler Benz. Da der Aufbau nur 1,80 Meter lang war, musste bei Liegendstransporten von großen Menschen oftmals die Hecktür offen bleiben.

Von dem englischen Stadtkommandanten wurde für den KBM Kohlhage als Kommandofahrzeug von einem Postbeamten am Osterloh ein DKW beschlagnahmt, von Elektro Listringhaus ein Opel P4, und von der Firma Schöpe am Dillacker erhielten wir einen Mercedes 7/32. Weiterhin fuhren wir kurzzeitig noch einen Hansa 1100. Aus dem damaligen Lazarett Hellersen erhielten wir aus Beutebeständen noch einen Citroen Krankenwagen mit zwei Tragen zugewiesen. Auch dieses Fahrzeug konnten wir wieder fahrbereit machen und damit noch ca. 2 Jahre fahren. Im Jahre 1948 kamen dann E. Kalthoff, 1950 K. Heßmer, 1956 K. H. Hee(rich), 1962 H. W. Klaucke, 1963 M. Eggert und 1964 H. Kotyczka. Das war der alte, langjährige Stamm der Krankentransport-Station.


Erich Kalthoff mit dem ersten Nachkriegswagen des Plettenberger Krankentransports.

Ehefrauen der Krankenwagenfahrer übernahmen den Telefondienst
Vom ersten Tage an mussten die Frauen der Fahrer an den Tagen, an denen ihr Mann Dienst hatte, auch den Telefondienst übernehmen, denn die Station konnte ja nicht durchgehend besetzt sein. In den ersten zwei Jahren hat meine Frau diesen Dienst ganz allein versehen, dann wurde die Anlage allmählich erweitert und bis 1971 dieser Dienst von den Frauen der anderen Fahrer auch mit übernommen. 1972 weigerten sich dann die Frauen, diesen Dienst weiterhin zu tun. Wenn man den Stundenlohn umrechnete, kam man nicht einmal auf 10 Dpf. je Stunde, also mehr ein Almosen als eine Entlohnung - und so etwas gab es noch 1971! Von 1972 bis 1973 musste dann die Telefonzentrale des Krankenhauses und Frau Schmidt vom Sozialamt diesen Dienst mitmachen.


Fahrzeugpark Ende der 1960er Jahre.

Um überhaupt die Wagen fahren zu können, bekamen wir von der Bezirksregierung in Arnsberg vom damaligen Bezirks-Brandmeister Willi Linnepe eine monatliche Benzin- und Reifenzuteilung. Diese Zuteilungen waren aber immer so knapp, dass wir oftmals nur ein Fahrzeug in Betrieb halten konnten. Es kam alse desöfteren vor, dass alle Wagen ohne Benzin still standen. Das muss man sich heute einmal vorstellen: da hat man drei Wagen in der Garage und keiner kann laufen!


Fahrzeuge vor der alten Feuer- und Rettungswache im Wieden im Jahre 1949. Rechts ist der Eingang zur alten Wache bzw. Krankentransportstation, im Hintergrund der Eingang zur Schlauchpflegerei der Löschgruppe Stadtmitte.

Benzin heimlich bei belgischen Lkw abgezapft
So gut es ging, hat uns dann immer wieder die Einheit Mitte mit ihrem LF 8 (Löschfahrzeug) ausgeholfen. Wir hatten ihn so eingerichtet, dass die TS 8 (Tragkraftspitze) hinten herausgenommen werden konnte und eine Krankentrage eingeschoben wurde. Für die Feuerwehrfahrzeuge hatte unser KBM Kohlhage immer noch eine kleine Menge Reserve-Benzin zur Verfügung - für allerletzte Notfälle. Wenn aber auch dieser Vorrat verbraucht war, haben wir oftmals nachts heimlich mit Schlauch und Kanister die auf dem Wieden vor dem Denkmal in Reih und Glied aufgestelten belgischen Lkw angezapft, obwohl dort Posten ständig Streife gingen. Irgendwie mussten wir doch helfen, die größte Not zu lindern.


Erich Kalthoff vor dem Mercedes Liegewagen 180 D. Im Hintergrund ein 170 D-Liegewagen.


Karl Heßmer bereitet den Krankenwagen für den nächsten Transport vor.

Private Pkw gab es so gut wie gar nicht. Wer sollte also sonst wohl die Krankentransporte durchführen? So wie es noch bis zum Ende des Krieges gegangen war, ging es auf keinen Fall weiter. In diesen Jahren, und auch vor dem Krieg seit 1930, hatte die freiwillige Sanitätskolonne in Eiringhausen eine Garage neben dem Kino. Der Fahrer Hoffmann arbeitete bei Graeka (Graewe & Kaiser). Seine Frau hielt das Telefon ständig besetzt und rief bei Bedarf ihren Mann bei Graeka an, damit er den Transport machen konnte. Die Firma Graeka war damals schon so großzügig, Hoffmann den Lohn weiter zu zahlen, solange er für das DRK unterwegs war. Gewiss eine noble Geste, wie ich meine.


Nach dem Willen der englischen Militärregierung musste also in allen Städten unter 100.000 Einwohner eine ständig besetzte Wache eingerichtet werden. Im Kreise Altena waren dieses die Stationen Werdohl, Altena, Brügge, Meinerzhagen und Plettenberg. Alle Stationen wurden zunächst mit vier Fahrern besetzt. Da keine Bestimmungen darüber erlassen worden waren, wer die Stationen betreuen oder bezahlen sollte, wurden alle Stationen zusammengefasst und bis zum Jahre 1948 als ein Privatunternehmen in der Feuerwehr geführt.

Die technische Aufsicht hatte Kreisbrandmeister Kohlhage zusammen mit seinem Stellvertreter W. G. aus Kierspe. In dem Betrieb des Kameraden Goseberg wurde ein kleines Büro eingerichtet und ein schwerkriegsbeschädigter Mann für alle Büroarbeiten und Abrechnungen mit den Krankenkassen eingestellt. Erst im Jahre 1958 wurden diese fünf Stationen dann durch die Kreisverwaltung unter OKD Feuring (Oberkreisdirektor) übernommen und alle Fahrer als Krankentransportfahrer eingestellt.

Unser Anfang hier in diesem Gerätehaus war einfach trostlos. Ein Zimmer ohne Tür und ohne Einrichtung war der Anfang. Da Kreisbrandmeister Kohlhage eine Schreinerei und Zimmerei in der Ziegelstraße hatte, bekamen wir innerhalb zwei Tagen eine Tür gemacht und begannen dann, das Zimmer einzurichten. Von der "Organisation Todt" aus den Kahley-Baracken erhielten wir einen alten Kohleofen, zwei Feldbetten ohne Matratzen aus dem Lazarett Königstraße (Schule, später Gymnasium), und von der Firma Schade einen Stuhl, einen Tisch und zwei hölzerne Doppelspinde sowie eine Werkbank mit Schraubstock. Das war unser Anfang.


Dieser 170 V mit seinen 38 PS gehörte von 1953 bis 1959 zum Fuhrpark der Krankenstation Plettenberg. Der 1,7-Liter-Vierzylinder hatte einen Benzinverbrauch von unter 10 Litern, die Spitzengeschwindigkeit betrug 108 km/h. Es war das erste verbesserte Modell von Mercedes mit Ganzstahlaufbau und mehreren Umbaumöglichkeiten im Innenraum.

Das Feuerwehrgerätehaus selbst hatte Schäden durch den Beschuss in den letzten Kriegstagen. Die Garagen waren größtenteils zerstört. Sie wurden von uns "so nebenbei" wieder mit aufgebaut. Wie wir diese Arbeiten alle erledigt haben - Tag und Nacht Reparaturen an den Fahrzeugen, jeden Tag Reifen flicken usw. usw. - das ist heute kaum noch vorstellbar. Ich erinnere mich noch, dass ich einmal montagmorgens zum Dienst gegangen bin und erst am folgenden Samstagabend wieder nach Hause kam. Zu dieser Zeit sprach keiner von Stundenplan oder regelmäßiger Arbeitszeit. Da wurde fest zugepackt, um wenigstens immer einen Wagen einsatzbereit zu halten.
(wird fortgesetzt)

So gingen die Jahre mit viel Arbeit und Sorge für uns ins Land. Eine allmähliche Besserung trat erst 1948 nach der Währungsreform ein. Wir erhielten jetzt sporadisch mal einen neuen Wagen und auch Uniformen, so dass man ab 1952/53 sagen konnte, wir haben die Sache im Griff und können uns mit unseren Leistungen sehen lassen. Im Jahre 1955/56 wurden erstmals von unserer Station mit zwei Fahrzeugen über 100.000 Kilometer im Krankentransportdienst gefahren. Auf diese Leistung waren wir alle besonders stolz, denn die anderen Stationen fuhren im Jahresdurchschnitt nur die Hälfte.


Erich Kalthoff, Wilhelm Hoffmann, Helmut Groß und Karl Heßmer vor den Krankenwagen 170 D und Pkw 170 DS im Jahre 1954.

Aber, wie das im Leben so ist, wir bekamen nichts geschenkt. Bis zum Jahre 1963 wurden wir als Krankentransportstation bei der Kreisverwaltung Altena geführt. Im Laufe der Jahre waren aber unsere Arbeitsbedingungen beim Kreis so schlecht geworden, dass wir uns Mitte 1962 entschlossen, zusammen mit der Gewerkschaft ÖTV, gegen den Kreis bzw. Oberkreisdirektor Feuring zu klagen. Arbeitszeiten von 84 und 96 Stunden wöchentlich waren normal, zusätzlich mussten wir auf Anordnung des damaligen Kreisbrandmeisters Peter Holthaus aus Dahlerbrück auch noch die Stationen Altena und Werdohl während des Urlaubs oder bei Krankheitszeiten mitvertreten. In unserem Kreisbrandmeister Holthaus hatten wir absolut keine Stütze, er machte uns das Leben echt schwer.

Nach einer Ende 1962 mit dem OKD und dem KBM im Kreishaus Altena abgehaltenen Sitzung konnten wir immerhin so viel erreichen, dass jeder Fahrer für das Jahr 1962 eine Nachzahlung von 300 DM bekam. Mehr war also nicht drin. Und um keinen weiteren Ärger mit den Stationen zu haben, schob uns der OKD dann zum 1.1.1963 an die Städte und Gemeinden ab. Dagegen war gar nichts zu machen. Das war im 1948 erschienenen Feuerschutzgesetz ausdrücklich festgelegt worden.


Karl Heinz Heerich und Helmut Groß bei einem Transport am 11.01.1966 vom alten Krankenhaus (später Matthias-Claudius-Heim) zum neuen Krankenhaus an der Bracht.

Damit hatte sich der OKD die Sache recht einfach gemacht. Andrerseits waren wir froh, zur Stadtverwaltung zu kommen, da wir in dem Glauben waren, dass man vor Ort die Bedürfnisse der Feuerwehr besser würde beurteilen können als aus der Ferne vom Kreishaus Altena aus. Aber weit gefehlt! Jetzt kamen wir vom Regen in die Traufe, wie der Volksmund sagt. Die anderen vier Stationen des Kreises wurden bei den jeweiligen Städten dann den Ordnungsämtern zugewiesen, was sachlich sicherlich auch vollkommen richtig war. Nur hier in Plettenberg da war so ein schlauer Beamter, der teilte uns dem Sozialamt zu. Ich weiß heute noch nicht, wer diese Anordnung damals getroffen hat.


Fahrzeuge und ihre Fahrer 1972: Karl Heinz Heerich, Martin Eggert, Udo Heßmer, H. W. Klaucke, Karl Heßmer, Erich Kalthoff, Helmut Groß, Helmut Kotyczka, Günter Heerich.

Der damalige Amtsleiter des Sozialamtes, Erich Lohmüller, hatte von den Erfordernissen und Notwendigkeiten der Feuerwehr und speziell einer Krankentransport-Station keinen blassen Schimmer. Er bemühte sich aber auch erst gar nicht, sich in die neue Materie einzuarbeiten. In unzähligen Sitzungen haben wir versucht, zu einer guten Zusammenarbeit zu kommen, leider nur mit negativem Erfolg. Wenn ich als Stationsleiter mit noch ein oder zwei Kameraden zu einer Besprechung mit dem Amtsleiter ging, kamen wir uns vor wie bettelnde Wohlfahrtsempfänger, die nur Anweisungen entgegenzunehmen hatten und sonst nichts.

In diesen Jahr, das dürfen sie mir glauben, habe ich meine ersten grauen Haare bekommen! Der einzige Beamte, welcher uns Verständnis entgegenbrachte, war der damalige Stadtdirektor Lenjer. Mit ihm hatten wir nach Voranmeldung und Bekanntgabe unserer Gesprächspunkte dann halbjährliche Besprechungen, die immer zu unserer Zufriedenheit ausfielen und wo wir den Willen sahen, uns aus unserer misslichen Lage herauszuhelfen. Ich erinnere mich, dass einmal der Stadtdirektor keine Zeit für uns hatte und wir so mit Herrn Hiekel als Vertreter im Amt sprechen mussten. Nachdem wir unsere Sorgen und Nöte vorgetragen hatten, teilte uns Herr Hiekel mit, dass, wenn wir mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden wären, er für uns auf dem städtischen Bauhof noch reichlich Arbeit habe! Diese Sitzung haben wir dann spontan verlassen und uns geweigert, jemals wieder mit Herrn Hiekel zu verhandeln. Die Feuerwehr war für ihn ein rotes Tuch! Ein notwendiges Übel, weiter nichts.


Anmerkung in der Chronik: 04.05.1968 - Fahrer des KTW war Helmut Groß. Der Busfahrer hatte "Freie Fahrt" gewunken, der Pkw-Fahrer aus Lenhausen gab an, er habe das Signal nicht gehört, wurde aber später schuldig gesprochen.

Erst als im Jahre 1973 die Krankentransportstation zu einer Feuer- und Rettungswache erweitert wurde, und die Übernahme zum Ordnungsamt geschah, da war auf einmal alles möglich. Mir persönlich kam es vor, als hätten wir nunmehr, nach all den langen Jahren, in denen wir "zerwaltet" aber nicht verwaltet wurden, das große Los gezogen. Das Verständnis füreinander wuchs, die gemeinsame Sorge um den weiteren gezielten Aufbau der Wache mit qualifiziertem Personal, mit neuen technischen Einrichtungen, neuen Fahrzeugen etc., ließ uns enger zueinander finden.

Die letzten 10 Jahre haben uns allen doch bewiesen, dass es auch anders geht, vor allem aber dann, wenn alle zusammen ein großes Ziel zu erreichen versuchen! Angefangen von Udo Heßmer, dem nunmehr die Leitung der Wache übertragen wurde, über Gerd Kerber,Norbert Jahn, Werner Branscheidt und nicht zuletzt bis zum Stadtdirektor Dr. Hans Wellmann waren sich alle Verantwortlichen einig, schnell und unbürokratisch zu helfen, wollte man auch in Zukunft gut ausgebildete und einsatzbereite Wachmannschaften zur Verfügung haben.


Ausgemusterter Krankenwagen im Januar 1988 auf dem Gelände des Bauhofes am Grafweg.

Im Rückblick auf die letzten 10 Jahre muss ich sagen, dass das, was hier investiert worden ist, sich schon lange bezahlt gemacht hat. Zu einem Vergleich sollte man mal die Einsatzberichte heranziehen. Jeder, der mit der Materie vertraut ist, weiß, was in diesen Jahren von der gesamten Wachmannschaft geleistet worden ist. Ich persönlich möchte daher heute dem Rat und der Verwaltung besonders für das Verständnis, welches uns entgegengebracht wurde, herzlich danken. Dass dieses Miteinander nicht immer selbstverständlich ist, zeigen die Querelen bei anderen Stationen in unseren Nachbarstädten.

Allerdings - und hier muss ich warnend den Finger erheben - macht sich im letzten halben Jahr wieder ein Gespenst der Furcht und Angst breit, welches alles das, was in den letzten 10 Jahren gut gelaufen ist, wieder zertreten möchte. Seid nicht stur und redet miteinander. Versucht wenigstens, aus den Mißstimmigkeiten, die sich ergeben haben, in Gesprächen einen rechten Weg zu finden, der für alle tragbar ist.


Der Krankenwagen im Hintergrund ist ein Mercedes 230/6, Baujahr 1971. Er wird 1978 mit über 200.000 Kilometer auf dem Tacho verschrottet.

...

Am 27. Januar konnte ich mein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern (Dienstzeit vom 27.01.1943 bis 31.12.1983, Arbeitszeit vom 01.06.1946 bis 31.12.1983). In einer kleinen Feierstunde im Amtshaus überreichte mir Stadtdirektor Dr. Wellmann die Ehrenurkunde. Nach Dienstschluss fand eine kleine Feier im Gerätehaus statt, zu der ich alle Kameraden der Wache und alle Mitarbeiter des Ordnungsamtes eingeladen hatte. Kamerad H. W. Klaucke würdigte in einer kleinen Rede meine "Verdienste". Stadtbrandmeister Werner Branscheidt fand ebenfalls lobende Worte für meine in 40-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr geleistete Arbeit. (Udo Heßmer war zu dieser Zeit in Urlaub)


Am 27. Januar 1983 konnte Helmut Gross (Mi.) sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. H. W. Klaucke (li.) hielt die Laudatio auf den Jubilar. Rechts Stadtbrandmeister Werner Branscheidt.


Kleine Feier im Gerätehaus (v.l.n.r.): H. W. Klaucke, Stadtdirektor Dr. Hans Wellmann, Helmut Groß, Stadtbrandmeister Werner Branscheidt, Ordnungsamtsleiter Norbert Jahn.

Am 31.12.1983 endet meine Dienstzeit in der Feuer- und Rettungswache. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, dass sich ein anderer Kamerad der Wache finden wird, das nun einmal Begonnene weiterzuführen und für die Nachwelt zu erhalten.

Plettenberg, im Dezember 1983 Helmut Groß


Krankentransportfahrzeuge im Jahre 1988 vor der alten Feuer- und Rettungswache im Wieden.