100 Jahre Restaurierung der Burgruine Schwarzenberg


Quelle: ST vom 26.01.2010

Tido Freiherr zu Knyphausen ist tot
Besitzer der Burgruine Schwarzenberg verstirbt im Alter von 71 Jahren

Plettenberg. Wie die Heimatzeitung erst jetzt erfuhr, verstarb Tido Freiherr zu Innhausen und Knyphausen im September letzten Jahres im Alter von 71 Jahren nach längerem Krebsleiden. Der Schlossherr von Schloss Bodelschwingh in Dortmund übernahm nach dem Tod von Elisabeth Freifrau von Chappuis die Verwaltung des Forstgutes Schwarzenberg, zu dem auch das Forsthaus Schwarzenberg und die Burgruine Schwarzenberg zählen.
Geboren wurde der Freiherr und Landwirt in Wiesbaden . . .
Die Beisetzung von Tido Freiherr zu Innhausen und Knyphausen erfolgte auf dem Familienfriedhof. Fünf Tage vor seinem Tod konnte der schwer erkrankte 71-jährige Schlossherr noch seinen gerade geborenen Enkel Carlo zu Innhausen und Knyphausen erleben, den Mireta zu Knyphausen zur Welt brachte.

Die Verwaltung des Forstgutes Schwarzenberg in Plettenberg hat nun der Sohn des verstorbenen Freiherrn übernommen. Felix Freiherr zu Innhausen und Knyphausen kümmert sich neben der Verwaltung von Schloß Bodelschwingh nun auch um die Familienbesitztümer in der Vier-Täler-Stadt.


Quelle: ST vom 10.09.1980

Restaurierung der Ruine bisher fachgerecht
Amt für Denkmalpflege lobte Stadt und "Freunde der Burg Schwarzenberg"


Erfreut zeigte sich Frau Dr. Isenberg (2. v. l.) vom Landesamt für Denkmalpflege über die Aktivitäten von Stadt Plettenberg und Freundeskreis auf dem Gelände der Burgruine.

Plettenberg (HH). Wegen ihres Engagements und der fachlich richtigen Sanierung des Mauerwerks der Burgruine Schwarzenberg konnten die "Freunde der Burg Schwarzenberg" gestern Lob vom Landesamt für Denkmalpflege einheimsen. Frau Dr. Isenberg war eigens aus Münster angereist, um die Restaurierungsarbeiten der Stadt und des Freundeskreises zu begutachten. Außerdem nahm die Restauratorin eine Baugrube in der Innenstadt in Augenschein, wo Reste des ehemaligen Offenborn-Bachbettes freigelegt worden sind.

An der Ortsbesichtigung nahmen gestern neben der Vertreterin des Landesamtes für Denkmalpflege und Bodenfunde in Münster, Frau Dr. Isenberg, der Vertreter der Stadt, Gotthard Keil, Ortsheimatpfleger Horst Hassel und die Mitglieder des Heimatkreises, Horst Köster und Volker Brüggemeier teil. Dr. Isenberg war nach Plettenberg gebeten worden, weil im Rahmen der Restaurierungsarbeiten zahlreiche Funde gemacht wurden, die es nun fachgerecht zu sichern galt. Alle bisher von der Stadt und vom Freundeskreis vorgenommene Arbeiten wie Verfugen des Mauerwerks und teilweiser Wiederaufbau umgestürzter Mauern wurde begrüßt und in der Ausführung als fachgerecht bezeichnet.

Der Besuch aus Münster galt nicht zuletzt der Klärung, ob weitere Mittel von Stadt, Kreis und Land für dringend notwendige weitere Restaurierungsarbeiten "locker gemacht" werden können. Entsprechende Zuschussanträge sollen, so Gotthard Keil von der Verwaltung der Stadt Plettenberg, auch für 1981 wieder gestellt werden.


Lageplan der Burganlage, ergänzt von Klaus Menschel am 02.05.1984. Beigefügt ist eine 6-seitige Abhandlung mit Anregungen über die künftige Entwicklung des Burggeländes.


Ortsbesichtigung mit (v.l.n.r.) Dr. August Kracht, Klaus Menschel, Volker Brüggemeier, Horst Köster, Schmidt, ? (Foto: Hassel)


Quelle: ST vom 25.07.1985




Quelle: Urkundensammlung Kreisarchiv Altena, 15.05.1388, Köln, Sign. 190, Pergament, Siegel fehlt
Kapelle auf Burg Schwarzenberg
Erzbischof Friedrich von Köln genehmigt auf Bitten des Grafen Engelberts von der Mark die Neuerrichtung und Fundation einer Kapelle zu Ehren der Heiligen Andreas, Antonius und Margareta in der Burg Swartzenburg (Schwarzenberg) bei Plettenberg.


Quelle: Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen, Band I, 1954, E. Dösseler, hier: S. 15, Entwurf, Papier, St.A.D. Jülich-Berg I, 423, f 16

Schloß Schwarzenberg unter bergischer Hoheit:
Amtmann Wilhelm von Nesselrode

1423, Sept. 12.
Der Herzog (Adolf) von Jülich-Berg vereinbart mit Wilhelm van Nesselroede, des Herrn Vlecken Sohn, betreffend das Schloß zom Swartzenberge, daß er demselben das Schloß amtsweise überträgt. Wilhelm soll hierauf halten 20 Brotesser, darunter sollen sein: 6 Wächter, ein Turmhüter, ein Pförtner, ein Koch und ein Kellner, - diesen zehn Mann soll der Landesherr den Lohn bewilligen, und Wilh. soll die Kost den gen. Brotessern täglich besorgen. Hierfür soll ihm der Herzog für je ein Vierteljahr stellen: an Roggen 20 Malter, an Malz 15 Malter, zur Festspeise 2 Faß Butter und 2 "wage" Käse, dazu an Geld 10 Gulden und die zum Schloß gehörige Fischerei.

Ferner soll der Herzog unverzüglich als besonderen Proviant zur Aufbewahrung im Turm für Notzeiten an Roggen 50 Malter, an Speck 50 Seiten, an Malz 50 Malter, 2 "wagen" Käse und 2 Faß Butter übersenden. Falls Wilh. hierzu zulegen müßte, soll ihm der Landesherr den Zusatz ersetzen. Dieser Vertrag soll durch den gegenseitigen Austausch von versiegelten Briefen bestätigt werden.
D.: Bensberg (zo Baensbur), 1423, des neisten sondags na unser liever frauwen dage nativitatis.


Quelle: Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen, Band I, 1954, E. Dösseler, hier: S. 14, St.A.D. Jülich-Berg I, 423, f 10, Rest des rückwärts aufgedrehten S.

Uebergabe von Schwarzenberg und Lüdenscheid an Berg

1423, Apr. 15.
Gerh. von Kleve-Mark an Herzog Adolf v. Berg, Grafen von Ravensberg: Antwort auf dessen Schreiben betreffend Übergabe des Schlosses Schwarzenberg und der Stadt Lüdenscheid - man werde Rutgher van den Nyenhave schreiben, nach Wipperfürth zu kommen, um dort dem Herzog gen. Schloß und Stadt zu übergeben. - D.: Kaiserswerth, op den donredagh na quasimodogeniti.


Quelle: Urk.-Nr. 966 Archiv Münster, Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Dep.) 11.07.1564, Sign. 966
Wilhelm von Efferen, Herr zu Staelbergh und s. Ehefrau Agnes, Freigeborene von Swartzenburgh, bezeugen, daß schon 1541, Mai 24. auf ihr Erbteil verzichtet zu haben und jetzt von ihrer Mutter Catharina von Nesselrode, Witwe von Schwarzenberg und ihrem Bruder Goddart Freiherrn von Schwarzenberg ausgestattet worden zu sein, sodaß sie keinerlei Ansprüche haben.
Unterschr. d. Eheleute


Quelle: Süderländer Tageblatt vom ??.??.19??

P. D. Frommann, Rektor i. R.
Burg Schwarzenberg im Wandel der Zeiten
Wechselvolle Geschichte der einst stolzen Ritterburg - Als Grenzfeste der Grafen von der Mark errichtet - Für 2600 Gulden Burg und Umgebung verpfändet - Heftige Kämpfe um den Besitz der strategisch wichtigen Burg - "Kriegszüge" gegen die Affelner

In Plettenbergs näherer Umgebung erinnern an zwei Stellen Trümmer auf Bergeshöhen an längst verfallene Burgen, die Jahrhunderte lang für unsere Vorfahren von allergrößter Bedeutung gewesen sind, an die Hünenburg auf dem Sundern bei Ohle und die Grafenburg auf dem Schwarzenberg. Über letztere sind viele Nachrichten erhalten geblieben, auch Bilder, so dass man ihre Beschaffenheit und Geschichte deutlich zu erkennen vermag.

Seitdem die Kölner Erzbischöfe 1180 die Herzogswürde und -rechte in Westfalen erlangt hatten, suchten sie diese auch zu behaupten. Dadurch gerieten sie in einen Gegensatz zu den Grafen, welche nach größerer Selbständigkeit trachteten, die sie nur zum Schaden der herzoglichen Rechte erwerben konnten. Das war due Ursache langwieriger erbitterter Fehden. Gegen den Erzbischof Siegfried von Westerburg verbündeten sich zweimal eine Reihe von Grafen und Herren des niederrheinischen Gebietes. Das zweite Bündnis, an dem auch Graf Eberhard II. von Altena-Mark beteiligt war, führte im Limburgischen Erbschaftskriege am 6. Juni 1288 zu der blutigen Schlacht bei Worringen, in der der streitbare Kirchenfürst besiegt und gefangen genommen wurde. Das hatte eine Schwächung der Herzogsgewalt zur Folge und trug wesentlich dazu bei, dass die Grafen von der Mark in den Besitz der zwischen ihnen und ihrem Herzoge strittigen

Rechte des Burgbaues und der Städtebefestigung
kamen. Als Eberhard II. den Kaiser im Kampfe gegen die vier rheinischen Kurfürsten unterstützte, die wegen der Rheinzölle die Waffen gegen ihn ergriffen hatten, da benutzte sein Landdroste Rötger von Altena klug diese Gelegenheit zur Sicherung der märkischen Grenze durch die Errichtung zweier Burgen. Dieses wichtige Ereignis berichtet Gert van der Schüren mit den wenigen Worten: "In dem Jair duysent CCCI Sent Servatius Dag begann de Rutger van Altena, Drost des Greven van der Marcke, tho tymmeren die nye Stadt in Suyderland und daer des negesten Dages nae Sent Remigius Dag begande deselve Rutger tho tymmern dat Slott van Swartenberg."

Der Bergkegel des Schwarzenberges
eignet sich hervorragend zur Burganlage,

denn er ist der höchste Punkt eines nach Nordwesten ins Lennetal vorspringenden, schmalen und nach drei Seiten steil abfallenden Tonschiefer-Höhenrückens, der zwar 80 Meter über die Talsohle emporragt, trotzdem aber von Pasel, Soen und Plettenberg bequem zu erreichen ist.

Die Erbauung der Burg erforderte hunderte fleißige Hände.
Ob die vielen Untertanen der Arnsberger Grafen im Gebiet der Pfarrei Plettenberg und die Hörigen der Ritter von Plettenberg zur Mithilfe am Burgbau verpflichtet waren, ist nicht ersichtlich. Jedenfalls aber mussten die zahlreichen märkischen Freien, sogar die in den Festen Lüdenscheid und Hülscheid, bereit sein, wenn der Graf "tymmern wolde in seyn lande an sinen slotten off ander notsake." Wahrscheinlich haben auch die Arnsbergischen Leute sich am Burgbau beteiligt; denn dem Grafen zu Arnsberg gehörte noch 1352 ein Burghaus auf dem Schwarzenberge.

Zur Verteidigung der Burg wurden Burgmannen berufen,
die als Entschädigung für ihren Dienst ein Burglehen erhielten, das in der Regel aus einer Wohnung mit zugehörigen Grundstücken bestand. 1345 übertrug Graf Adolf IV. dem Heidenreich von Plettenberg, genannt Plassedreck, als Burglehen den sogenannten Bomgarden, dem Siesel gegenüber, für 70 Mark. Lange hat dieses "adelige" Haus nicht bestanden, denn 300 Jahre später war es schon zur Ruine geworden. 1348 bekam Godhard von Hangensleide ein Erbburglehen "op unsem Hus thom Swartenbergh". Nach von Steinens Angaben soll auch die Wibbecke der Sitz eines Burgmanns gewesen sein.

1385 empfing Gerhard von Plettenberg, der Sohn des bekannten märkischen Drosten gleichen Namens,
ein erbliches Burglehen auf dem Schwarzenberge
mit der Verpflichtung, "darvon tho hulden as des yndes vnd oich borgmans recht is". Als Burgmannen gibt von Steinen noch an: 1385 Johan von Dudenscheid und 1526 Johan von Bonsloe, der 1512 Anrechte an Brockhausen hatte. In der Burg selbst besaß auch ein Burglehen die Familie Roist. Das von ihr bewohnte Haus, zu dem im 16. Jahrhundert außer dem Siesel auch das Gut Baumhof gehörte, wurde zur Zeit des 30-jährigen Krieges noch als Rosts Burglehen bezeichnet. In späteren Zeiten ist der Name in Roßhaus umgewandelt, und in den "Bau- und Kunstdenkmälern des Kreises Altena" ist schließlich aus dem Roßhaus ein Roßstall geworden.

An der Spitze der Burgmannen
stand der Burggraf, gleichsam der Stellvertreter des Grafen, dem auch alle märkischen Leute Landfolge leisten mussten, d. h., sie hatten die Pflicht, den "vyanden to volgen bynnen lantz und bueten lantz und myt to trecken, dey vyande to soiken utlendi . . . und aller hande voire myt to doene bynnen lande." Burggrafen sind gewesen Kollenbusch, Gosen Smullink 1548 und Degenhardt von dem Berge 1489 und 1508. Dass danach keine Burggrafen mehr vorkommen, hat seinen Grund darin, dass diese den Titel Droste oder Amtmann bekommen hatten. Als solche lebten in der Burg Johann und Dierich Overlacker, deren Geschlecht zu Niedernhof (Hengstey) im Ruhrtal ansässig war. Hernach war ein Junker von der Mark Droste und nach ihm sein Sohn Eberhard von der Mark. Das Drostenamt sollte nicht erblich werden; darum bekam sein Inhaber außer freier Wohnung, dem feudum castrense, Geld und Naturalien, aber weiter kein Lehen.

Drei Perioden in der 500-jährigen Geschichte der Burg Schwarzenberg
sind deutlich zu unterscheiden. Zunächst erfüllte sie den wichtigen Zweck des Grenzschutzes und diente zeitweilig der gräflichen Familie zum Aufenthalt (1301-1437). Danach ist sie in der Hauptsache nur Wohnsitz des Drosten (Amtmann) gewesen und kam für die Landesverteidigung sowie als Wohnung des Landherrn, in dessen Besitz sie noch war, nicht mehr in Betracht (1437-1661). 1661 gelangte sie in den Besitz der Familie von Plettenberg und verfiel nach und nach.

Am Ende des 13. und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erlangten die Grafen von der Mark von den Herren von Plettenberg im Kirchspiel Plettenberg allerlei Güter und Rechte, unter anderem das Gericht zu Plettenberg, Leute, Güter und Zehnten zu Landemert und die halbe Mühle oberhalb Plettenbergs. Darum haben auch die märkischen Grafen zeitweilig in der Burg Schwarzenberg gewohnt, wo sie die herrlichste Gelegenheit zur Jagd in den ausgedehnten Markenwaldungen hatten.

. . .


Quelle: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Altena, A. Ludorff, 1911, S. 82 ff
Ehemalige und noch vorhandene Rittersitze und adlige Häuser im Amte Plettenberg

Schwarzenberg
Von allen Rittersitzen und Burgen im alten Amte ist dieses Schloss bei weitem das geschichtlich wichtigste. Auf einer Bergzacke des "Kropp", die nach zwei Seiten steil abfällt und an der dritten durch einen schmalen, sich vertiefenden Sattel mit dem Gebirge zusammenhängt, stehen heute im Waldesgrün verborgen die Ruinen des Schlosses.


Burg Schwarzenberg im Jahre 1864

Sowohl Levold von Northof wie auch Gert von Schüren bezeugen übereinstimmend, dass Rütger von Altena, der Droste des Grafen Eberhard II. von Altena, die günstige Gelegenheit wahrnahm, als seines Herrn Widersacher, der Erzbischof von Köln, und die drei anderen rheinischen Kurfürsten mit dem römischen Könige Albrecht I. wegen der Rheinzölle in Streit waren, um die Veste Berg-Neustadt und auf dem Schwarzenberge eine Burg zu erbauen (Quelle: Bei Northof heißt es: Eodem anno (1301) guerra inter regem et praedictos archiepiscopos incipiente moveri, Ruthgerus de Altena dapifer in die S. Servatii oppidum quod Nyestadt vocatur, et in crastino (!) beati Remigii oppidum quod Nyestadt vocatur, et in crastino (!) beati Remigii castrum Schwartenbergh construxit atque firmavit. G. v. Schüren berichtet: In denselven Jaire (1300) stichden Albert, römische Konink, Oirlog tegen die vier Koerfürsten up den Rhyn, umb die Tolle wille, die hey afgelacht wollen hebben. In den Jair duysent CCCI up Sent Servatius Dag begonde Rutger von Altenae, Drost des Greven van der Marcke, tho tymmern die nye Stadt im Suyderland und daer des negsten Dages nac Sent Remigius Dag begonde deselve Rutger to tymmeren dat Slott Swartenberg.). Von letzterer scheint 1301 aber nur ein starker Bergfried errichtet worden zu sein.

1348 überwies Graf Engelbert III. dem Ritter Godharde van Hangensleide, Hanxlede, ein Erbburglehen op unserm Hus thom Swartenburgh. Damals hatte auch der Graf von Arnsberg auf demselben Berge noch ein Burghaus, das dem Märker unbequem war. Wegen der Unbill, die Arnsberger Stegreifritter sich gegen märkische Unterthanen erlaubt hatten, kam es 1352 zwischen Engelbert und dem Grafen Gottfried IV. von Arnsberg zu einer hitzigen Fehde. Binnen dissen Oirloge ward den Greven von Arnsberg sin Hus, dat he up dem Slotte tom Swartenberch hadde, affgebraecken (In dieser Fehde wurde dem Grafen von Arnsberg sein Haus, das er auf dem Schlosse Schwarzenberg hatte, abgebrochen).

Nun konnte der ganze Berg besetzt werden und Engelberts Droste, Gerd von Plettenberg, säumte nicht, den ganzen für eine Burganlage so trefflich sich eignenden Berg zu Gunsten seines Herrn 1353 zu befestigen. So entstand das feste Bollwerk Schwarzenberg, auf dessen Besitz die Grafen von der Mark immer das größte Gewicht gelegt haben.
Zur Verteidigung der Burg siedelte schon Engelbert III. in der Nähe in Burghäusern an, die heute nicht mehr vorhanden sind. Reste von zweien finden sich "auf der Wiebecke" und am "Baumhof", unmittelbar nördlich von Schwarzenberg.

1383 empfing Johann von Düdenscheid, genannt "der Stotterer", von Graf Engelbert III. ein Burglehen am Schwarzenberg. Während des Krieges, der 1397 zwischen dem Herzoge Wilhelm von Berg und den Grafen Dietrich und Adolf von der Mark ausbrach und zu der für die Märker siegreichen Schlacht bei Cleve führte, scheint Graf Eberhard von Limburg das Schloss Schwarzenberg besetzt zu haben. Lange kann die Besetzung nicht gedauert haben.

Das feste Schloss auf dem Schwarzenberge bildete in damaliger Zeit einen sehr schwer einnehmbaren Stützpunkt seiner Herrschaft für den Herrn der Grafschaft Mark. 1411 tritt Graf Adolf IV. an seinen Bruder Gerhard des lieben Friedens wegen u. a. auch das Schloss Schwarzenberg ab. Diese Abtretung wird für das slait Swartenberge 1413 bestätigt. 1423 verschreibt Gerhard seinem Verbündeten sogar gegen das Leben seines Bruders Adolf dem Jungherzog Ruprecht von Berg eine Pfandschaft auf unse sloss to dem Swartzenberge, dessen Insasse, der Drost aus dem Geschlecht von Plettenberg, jedenfalls mit dieser Wendung der Dinge nicht einverstanden war; denn unter den ungehorsamen Untersassen, die Gerhard noch in demselben Jahre zu bestrafen denkt, befindet sich der Herr auf Schwarzenberg. Nach dem Tode des Jungherzogs gibt der Vater, Herzog Adolf von Berg, 1433 die für ihn unbequeme Pfandschaft auf das slot Swartenberch gegen eine bessere an Gerhard zurück.

Ein Burghaus am Schwarzenberge schenkte Graf Gerhard während seiner Herrschaft der adligen Familie von der Mark, die es aber 1468 an Herzog Johann I. von Cleve-Mark abtrat.
1520 finden wir den Drosten Heinrich von Plettenberg genannt von den Mollen auf der Burg, der seinen Burgmann Johann von Bonsloe Liegenschaften abkauft. Immer stärkte mehrte sich der Besitz und Reichtum der Plettenberger auf Schwarzenberg. Im Laufe der Zeit kauften sie alle Burglehen des Schwarzenberges auf und schließlich kam es 1669 dazu, dass der Große Kurfürst den ganzen Schlossbesitz an Christoph von Plettenberg mit dem Vorbehalte verkaufte, dass das Burghaus, der Bergfried und der Roßstall Burglehen bleiben sollten. Nach dem Aussterben der männlichen Linie kam dieser Gesamtbesitz in das Eigen[tum] der Grafen von Bodelschwingh-Plettenberg auf Haus Bodelschwingh, denen es heute noch gehört.


Lexikon für die Stadt Plettenberg, erstellt durch Horst Hassel,
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