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Stadtgebiet. (cs) Buntes Treiben herrschte am Samstagnachmittag in und um die Zeppelinschule: Zahlreiche
Besucher und Schüler waren gekommen, um sich das attraktive Programm des Schulfestes nicht entgehen zu
lassen. Es reichte von Theateraufführungen bis hin zum Besuch einer richtigen Unterrichtsstunde.
Da an dem jährlich stattfindenden "Tag der offenen Tür" die Hauptschule durch die große
Zahl an Grundschülern der vierten Klassen beinahe immer aus den Nähten zu platzen droht, wurde jetzt zum
ersten Mal den Eltern der Schüler Gelegenheit gegeben, einen Einblick in den Unterrichtsablauf verschiedener
Fächer zu gewinnen.
Das Angebot reichte vom Mikroskopieren im Biologieunterricht bis zum selbstständigen
Arbeiten in der Metallwerkstatt. Sie ist der ganze Stolz der Zeppelinschule, da die Schüler hier bereits vor dem Eintritt
in das Berufsleben auf das Arbeiten in handwerklichen Berufen vorbereitet werden können. |
Der Unterricht, der schon
ab der siebten Klasse fester Bestandteil des Stundenplans ist, wird von der Werkzeugmechanikerin Josephine Bartl geleitet.
"Ziel ist es, vor allem auch Mädchen für eine Berufswahl im Handwerk zu motivieren", erklärte
die Mechanikerin im Gespräch mit der WR. Denn sie sollten sich nicht von dem Gedanken eines typischen
"Jungen-Berufes" in die Irre führen lassen, sondern sich selbst diese Arbeit zutrauen, erläuterte
Schuldirektor Klaus Meißner. Das Ergebnis war beeindruckend, denn auch die WR konnte sich davon überzeugen,
wie die 16-jährige Daniela Musella ihrer Mutter erklärte, wie man mit verschiedenen Werkzeugen richtig umgeht.
Ein weiteres Highlight des Festes war die offizielle Verabschiedung der Englisch- und Religionslehrerin Susanne Eckhardt, die
vor fünf Wochen die Schule verlassen hat, um ein Stellenangebot in ihrem Heimatort Kierspe anzunehmen. Viereinhalb
Jahre war die Lehrerin an der Zeppelinschule tätig und leitete sie sogar ein halbes Jahr selbstständig. Hierfür
ernannte Meißner die Kollegin zur "Ehren-Konrektorin" auf Lebenszeit und lobte besonders ihren Beitrag zur
neuen Form des "offenen Unterrichts". Einige Mädchen der "Musical-AG" brachten ihr zudem
mit dem Lied "I´m not a girl" live auf dem Schulhof ein Abschiedsständchen.
Ein musikalischer "Leckerbissen" war auch die Schulband, die im Eingangsbereich spielte; dazu wurde den
Gästen Kaffee und jede Menge selbstgebackener Kuchen angeboten. Und auf dem Schulhof gab´s internationale
Leckereien, von Hot Dogs über Kartoffelgerichte bis hin zu türkischen Spezialitäten. Außerdem
fanden hier etliche Aktionen wie Dosenwerfen und Torwandschießen statt.
Wer ein Schnäppchen machen wollte, kam im Verwaltungstrakt auf seine Kosten, denn hier erwartete die Plettenberger
ein großer Flohmarkt sowie Kunstgewerbeartikel zum Thema "Frühling". Wie Seidenmalerei entsteht,
das konnte hautnah mitverfolgt werden. Großes Interesse fand auch die Herstellung von Wachsbildern mit der neuen
Methode des "Encaustics", was dann auch einige Besucher sogleich selbst ausprobierten. Hierbei werden
Wachsmalkreiden auf eine Art heißes Bügeleisen aufgetragen und dann auf Papier gedruckt.
Nur ein paar Meter weiter winkten den Festbesuchern bei einer großen Tombola 700 attraktive Preise - Nieten waren
an diesem Tag ausgeschlossen.
Der Erlös des traditionellen Schulfestes fließt bereits seit mehreren Jahren mit ein in das Instandhaltungsprogramm
der Zeppelinschule. Jede Klasse bekommt jährlich einen bestimmten Betrag zur Verfügung gestellt. Auch jeder
mutwillig verursachte Schäden im Klassenraum wird damit bezahlt. "Dieses System hat sich wirklich bewährt.
Seitdem gibt es an unserer Schule keinen Vandalismus mehr", berichtete Direktor Meißner nicht ohne Stolz im
Gespräch mit der WR.
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Quelle: ST (Süderländer Tageblatt) vom 4. März 1982
200 schmunzelnde Eltern bei Musikabend Plettenberg (MK) Der Musikabend der Zeppelinschule unter der Leitung von Heinrich Neukirch war am Dienstag wie aus einem Lehrbuch der Pädagogik: begeisterte Kinder, einsatzfreudige Lehrer und rund 200 schmunzelnde Eltern. Singgruppe und Instrumentalkreis führten zunächst Lieder aus Ungarn, Frankreich und Spanien auf, kräftig unterstützt vom Flötenquartett des Lehrerkollegiums: Rektor Schrick, die Herren Schöne und Kodinger sowie Frau Chairat. Die vier Pädagogen hatten leichte Schwiergkeiten mit dem Lied von der Brücke von Avignon, als die Kinder sinnigerweise gerade sangen: ". . . da hört man jetzt auch Flöten, die sind in großen Nöten . . . ". Was technisch noch nicht so ganz klappte, wurde auch hier durch die Frische der Interpretation wettgemacht. Dann erschienen "Los Zeppelinos" (Neukirch, Knuf und Schöne) in ihren bunten Ponchos und Indiomützen auf der Bühne, stürmisch begrüßt von ihren Klassen. Sie boten auf südamerikanischen Originalinstrumenten Musik aus Peru, Bolivien und Argentinien dar. Im dritten Teil der Veranstaltung durften Kinder und Gäste gemeinsam Lieder aus Europa singen. Hierbei waren die Väter etwas mutiger als die Mütter und Omas, aber die Sängergruppe des 5. und 6. Schuljahres und der Instrumentalkreis brachten die Erwachsenen energisch auf Schwung. Eine kleine Kindersymphonie mit Xylophon, Metallophon, Handtrommel, Schlagzeug, Baß und Klavier trug den Titel "In der Pause" und ahmte musikalisch die Geräuschfülle der Schüler auf dem Schulhof nach. Dann erklang der Hit der Zeppelinschule: Lieder der schwarzen Bürgerechtsbewegung und Spirituals aus den USA mit Instrumentalbegleitung sowie ein Stück aus der Karibik. Es erzählte in samtweichen Tönen die Geschichte eines Weißen, der sein Herz an ein Südseemädchen verloren hat. Den Abschluß des Abends sangen alle Anwesenden zusammen: Jamaica Farewell. Erfreulich war neben dem Anblick der fröhlichen Kinder auch die Tatsache, daß viele ausländische Elternpaare den Weg zu dieser gelungenen Feier gefunden hatte. |
Quelle: ST (Süderländer Tageblatt) vom 06. Juni 1981
25 Jahre altes Gebäude wurde aufgemöbelt
Plettenberg (rp) Insgesamt acht Schulklassen (5. und 6. Schuljahre), die bisher aufgrund des Platzmangels im
Gebäude der Hauptschule Zeppelinschule in der Schule Königstraße untergebracht waren, fanden nun seit Ende März
wieder ihren Platz an "Ort und Stelle". Da die Grundschule am Maiplatz geschlossen wird, und deren Schüler in die
Grundschule Königstraße überwechselten, mußten die 8 Hauptschulklassen weichen und sie wurden im Neubau der
Zeppelinschule eingegliedert.
Das 5. und 6. Schuljahr konnte bisher nicht in der Zeppelinschule untergebracht werden, weil das Gebäude aus allen
"Nähten platzte". Einige Klassen mußten in einem Pavillon untergebracht werden. Als diese aber nun auch noch
zugunsten des Neubaus abgerissen wurden, standen die Lehrer und Schüler vor kaum lösbaren Problemen.
Seit Ende März ist der Neubau fertiggestellt, nur der Schulhof, die Toiletten und die Turnhalle sind noch nicht erneuert.
Schulleiter Schrick zeigte sich aber insgesamt sehr zufrieden darüber, daß der Anbau nun in Bezug genommen werden
konnte. "Auch organisatorische Schwierigkeiten hat es nicht gegeben."
Sehr modern und auch technisch hervorragend eingerichtet ist der Neubau. Hier entstanden eine Vielzahl von neuen
Räumen, die zum größten Teil für Fachgebiete genutzt werden, so für Physik, Chemie und Biologie mit speziellen Arbeits-
und Experimentiertischen. In ähnlicher Weise wurde die alte Küche für die Hauswirtschaft renoviert, ein Werkraum mit
den dazugehörigen Maschinen und Fachräumen für Kunst und textiles Gestalten eingerichtet.
Der 1956 entstandene Altbau, der genau vor 25 Jahren als achtklassige Volksschule in Betrieb genommen wurde, ist
ebenfalls zur Zufriedenheit von Schulleiter Schrick "aufgemöbelt" worden. Die Verwaltungsräume und auch die Klassen
wurden vergrößert und durch einen neuen "Anstrich" auch wesentlich verschönert; somit für Lehrer und vielleicht auch
für Schüler arbeitsfreudiger.
Nur die Turnhalle und die zugehörigen Dusch- und Sanitätsräume sind noch nicht ganz fertig. Ebenfalls soll der Schulhof
noch verändert werden. Der obere Teil des bisherigen Hofes soll zu einer Bushaltestelle mit Wendeplatz verwendet werden.
Damit die Kinder aber nicht zu kurz kommen, soll neben dem Anbau unterhalb des Altbaus ein neuer Pausenhof errichtet
werden. Bisher konnte dieses Gelände nur als Lehrerparkplatz genutzt werden, da es hier noch fast wie auf einer Baustelle
aussieht.
Nötig wurden diese Maßnahmen alle und sind nach Meinung von Rektor Schrick auch keineswegs für die Zukunft unnötig:
"Der Schülerrückgang ist viel geringer als allgemein erwartet wurde. Zwar ist die Schülerzahl von 630 auf 610 zurückgegangen,
aber die neuen Räume werden alle ausgenutzt. Einige Klassen müssen sich sogar bereits wieder mit Nebenräumen begnügen."
Quelle: ST (Süderländer Tageblatt) vom 12. Dezember 1951
Neue Volksschulpläne in Plettenberg
Plettenberg Schon wiederholt hat sich das S. T. mit der Klassenraumnot unserer heimischen Schulen befaßt. Diese
Zusammenpferchung der Schulkinder in überfüllte Klassenräume ist genau wie die Wohnungsnot weitgehend eine Folge
der Austreibungen aus dem Osten, jedoch fast noch verhängnisvoller als die Wohnungsnot, da die hierdurch entstehenden
Schäden sowohl gesundheitlich als auch bildungsmäßiger Art sind, sich also auf den geistigen Leistungsstand der
kommenden Generationen erstrecken. Wir freuen uns, daß auch die zuständigen Stellen unserer Stadt sich nun ernsthaft
mit diesem Problem befassen und nach wirksamen Lösungen suchen.
Neue Volksschule in Oberstadt?
Aus verkehrsmäßigen Gründen wäre es jedoch richtig, diese etwa zu errichtende dritte Schule nicht auch noch in das
Stadtzentrum zu verlegen. Aus diesem Grund sind Pläne aufgetaucht, einen etwa notwendig werdenden dritten Volksschulbau
in den Bereich Oberstadt zu verlegen. Vielleicht werden sich unsere Stadtväter schon bei ihrer nächsten Sitzung eingehender
mit dem Problem befassen.
Eine Volksschule für die Papenkuhle
Die Schulform, ob Konfessionsschule oder christliche Gemeinschaftsschule, soll, wie es das Schulgesetz vorsieht, ganz der
Entscheidung der Eltern überlassen bleiben. Im Falle der Einrichtung einer konfessionell getrennten Schule würde man evtl.
den geplanten Schulneubau "halbieren" und beide Schulen unter einem Dache errichten. Wenn sich die Elternschaft für eine
christliche Gemeinschaftsschule entschließen würde, wäre die Errichtung einer vollständigen achtklassigen Volksschule - mit
einer gesonderten Klasse für jeden Jahrgang - möglich, da für das Gesamtgebäude 8-10 Schulklassen vorgesehen sind.
In diesem Zusammenhang dürfte es interessieren, daß auch Pläne bestehen, für das immer mehr anwachsende Siedlungsgelände
am Eschen über kurz oder lang eine eigene Schule einzurichten. Im Gegensatz zu dem - bereits in das Stadium praktischer
Erörterung gerückten - Papenkuhle-Projekt ist dieses jedoch ein Plan auf weitere Sicht. |