Quelle: WR Plettenberg vom 29.04.2005

Erste große Jubiläumsfeier nach 40 Jahren

Realschule
Die Geschwister-Scholl-Realschule feiert heute ihr 40-jähriges Bestehen. (WR-Bild: Krahl)

Plettenberg. Zwar kein rundes, aber immerhin ein Jubiläum, das die Realschule in diesem Jahr feiert. Mit Kultusministererlass vom 8. Dezember 1964 wurde die Einrichtung einer eigenständigen Realschule Plettenberg zum 1. April 1965 genehmigt. Am 22. April 1965, also fast genau vor 40 Jahren, begann dann der Unterricht an der neuen Schule mit vier hauptamtlichen und acht nebenamtlichen Lehrkräften. 221 Schülerinnen und Schüler besuchten im ersten Jahr der Eigenständigkeit die neue Schule.

Als Anfang der 60er-Jahre der Wunsch nach Einrichtung einer Realschule in Plettenberg von vielen Eltern, der Wirtschaft und auch von der Plettenberger Industrie geäußert wurde, traf dieser jedoch nicht auf uneingeschränkte Zustimmung. Es gab Skeptiker, die in dieser Schulform eine Konkurrenz zum Gymnasium sahen und befürchteten, dass langfristig der Bestand einer "höheren Lehranstalt" in Plettenberg gefährdet sei. Andererseits wurde auf die große Akzeptanz der Realschule Werdohl verwiesen, die auch von vielen Plettenberger Kindern besucht wurde.

Die Befürworter setzten sich durch und so kam es 1963 zur Einrichtung von zwei so genannten Filialklassen der Realschule Werdohl in Plettenberg. Die Chronik der Schule beschreibt diese Konstellation als einmaliges Novum in Nordrhein-Westfalen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es sich dabei nur um eine Übergangslösung handeln konnte, denn sowohl die Unterbringung in Behelfsräumen als auch die große Entfernung zur Stammschule, konnten keine befriedigende Dauerlösung darstellen. Die ersten beiden Klassen wurden im Dietrich-Bonhoeffer-Haus und im Gymnasium an der Königstraße untergebracht. Ein Jahr später erfolgte dann ein Umzug in Behelfsräume an der Breddeschule.

Am 18. Juni 1968 konnte die Schule ihren ersten 10er-Jahrgang entlassen. 23 Schülerinnen und 27 Schüler hatten nach nur fünf Jahren - 1967 und 1968 gab es zwei Kurzschuljahre - den Abschluss der Realschule geschafft.

Unterricht im Fahrradschuppen
Die Bildungsreform am Anfang der siebziger Jahre und die steigenden Schülerzahlen sorgten schon bald wieder für Raumnot, die auch durch einen weiteren Bauabschnitt nicht vollständig beseitigt werden konnte. Über viele Jahre wurden an der Realschule Plettenberg Klassen auch im umgebauten Fahrradschuppen, im heutigen kleinen Konferenzzimmer oder in Pavillons unterrichtet. Die zwei- bis dreizügig geplante Schule musste schon früh bis zu fünf Klassen pro Jahrgang aufnehmen.

Im Jahr 2000 erhielt die Schule ihre bisher letzte räumliche Erweiterung. Im neuen Anbau konnten sechs Klassen, die Schülerbücherei und ein neuer Medienraum bezogen werden. Das Raumangebot reicht inzwischen aus, um allen Klassen einen eigenen Raum zur Verfügung zu stellen.

Obwohl die Schule erst 40 Jahre jung ist, hat sie bereits Traditionen entwickelt, die innerhalb des schulischen Lebens einen festen Platz einnehmen. Dazu gehören unter anderem der "Tag der offenen Tür", die Gottesdienste der Jahrgangsstufen, die Klassenfahrten, die Besinnungstage, die Kursfahrten der Klassen 10, die Verabschiedung der Abschlussklassen sowie der Abschlussball der 10er Klassen.

Die Vorbereitungen auf die Aktivitäten zum 40. Schuljubiläum zeigen, dass Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen, Schüler und Eltern gemeinsam an dieser großen Aufgabe arbeiten. Es ist der Beweis für eine intakte Schulgemeinde, in der durchaus auch mal kontrovers diskutiert werden kann, wo aber letztendlich alle Beteiligten an dem gemeinsamen Ziel einer guten Bildung und Erziehung für die Kinder dieser Schule arbeiten.

Inzwischen haben mehr als 3500 Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem Abschlusszeugnis nach der Klasse 10 verlassen. 138 Lehrerinnen und Lehrer haben bis heute an der Schule unterrichtet.

Seit Oktober letzten Jahres plant die Gruppe "Schuljubiläum" Aktivitäten zum 40-jährigen Bestehen der Schule. So ist inzwischen ein 320-seitiges Festbuch mit unterschiedlichen Beiträgen zum Schulleben der Realschule Plettenberg erschienen, am heutigen Abend gibt es einen Festabend in der Aula des Schulzentrums Böddinghausen für geladenen Gäste, und am 3. Juni findet ein Schulfesttag in den Räumen und Außenbereichen der Realschule statt. Am 12. November feiern dann die ehemaligen Schülerinnen und Schüler in der Schützenhalle eine große Wiedersehensparty und am 16. November werden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 in der Aula das Theaterstück "Die Weiße Rose" sehen.

Die Schule hofft in den nächsten Wochen bei allen Freunden, Förderern, Eltern, Schülerinnen und Schülern auf eine entsprechende Resonanz bei den einzelnen Veranstaltungen.

Vor dem 25. Jubiläum brannte die Küche

Übrigens feiert die Realschule zum ersten Mal ein Jubiläum so richtig . Vor 15 Jahren sollte es ein großes Fest geben, doch es kam anders. In den Osterferien gab es einen Schwelbrand in der Küche. Da dadurch hohe Dioxinwerte entstanden, gab es langwierige Aufräumungsarbeiten.

"Die Lehrer und Lehrerinnen, die erreichbar waren, wurden in den Ferien zusammengetrommelt, um zu besprechen, wie es weitergeht", erinnert sich der heutige Schulleiter Jochen Weber. Klassen mussten umziehen, doch es klappte. Die Schüler hatten Pech. Der Schulbetrieb lief mit kleinen Einschränkungen nach den Ferien wie gehabt. Den Ruf "Hurra, hurra, die Schule brennt", hatten sie zu früh ausgestoßen.

Doch der Brand hatte weitreichende Folgen. Die geplante Feier zum 25-jährigen Bestehen der Realschule musste ausfallen und wurde auch nicht nachgeholt.


Quelle: WR Plettenberg vom 21.02.2005

40 Jahre Realschule wird groß gefeiert


Die Planungsgruppe Schuljubiläum organisiert das gesamte Programm zum 40-jährigen Bestehen der Realschule. (rol)

Von Roland Krahl

Plettenberg. Vor 15 Jahren sollte das 25-jährige Bestehen der Realschule gefeiert werden, da kam ein Brand dazwischen. Nun, zum 40-jährigen Bestehen, soll alles nachgeholt und ordentlich gefeiert werden. Und wie es bei einem Jubiläum so üblich ist, wird natürlich auch eine Festschrift - halt, der Begriff stimmt nicht ganz - ein Festbuch erstellt werden. Immerhin über 300 Seiten, davon rund 40 Seiten im Vierfarbdruck, wird das Werk haben, an dem sich seit Oktober verschiedene Autoren beteiligt haben.

"Es werden wohl so an die 40 verschiedene Personen gewesen sein", erläuterte gestern Barbara Frebel-Aulenkamp, Lehrerin und Koordinatorin des Festbuches. Zahlreiche Stunden, ehrenamtlich natürlich, wurde inzwischen nicht nur von ihr damit verbracht, das Buch und die gesamten Festlichkeiten in diesem Jahr vorzubereiten.

Schließlich will man "zum ersten Mal", wie Direktor Jochen Weber betonte, ein Jubiläum feiern. Daher wird es am 29. April auch einen Festabend in der Aula geben mit "wenig Reden und viel Action. Überwiegend werden es die Schülerinnen und Schüler sein, die den Abend gestalten, aber auch Eltern und Lehrer werden sich beteiligen." Der Musik- und Sportbereich werde dabei ebenfalls nicht zu kurz kommen, erklärte Weber weiter.

Da zu diesem Festabend natürlich auch Gäste geladen sind, wird nicht für alle Platz in der Aula sein. Daher wird es am 12. Mai eine Wiederholung des Abends geben, der, je nach dem wieviele Anmeldungen dafür vorliegen werden, auch öffentlich sein könnte.

Doch damit nicht genug. Von April, möglichst im Zusammenhang mit dem Festabend, soll eine Ausstellung im Foyer, Feierraum und der Verwaltung die künstlerischen Fähigkeiten der Realschülerinnen und -schüler zeigen. Alles steht unter dem Motto "Menschen, die in der Vergangenheit und Gegenwart Widerstand geleistet haben", ganz im Sinne der Geschwister Scholl. Die Ausstellung wird daher Bilder, Plakate, Plastiken und Mobile umfassen. Auch ein Sklavenschiff soll nachgebaut werden. Auf die Organisatorinnen Nina Höllmann und Nina Schäfer wartet daher zusammen mit den "Künstlern" eine Menge Arbeit.

Schulfest und Ehemaligen-Party
Auch ein Schulfest ist im Jubiläumsjahr vorgesehen. Ähnlich einem "Tag der offenen Tür" werden am 3. Juni alle Interessierten eingeladen, in die Schule zu kommen. Schüler werden dann zahlreiche Aktivitäten vorstellen.

Die Zahl der ehemaligen Schülerinnen und Schüler ist gewaltig nach 40 Jahren. Und viele wirkten an dem Festbuch mit. Auch die Ehemaligen sollen daher zu ihrem Recht kommen. Deshalb findet am 12. November in der Schützenhalle eine große Ehemaligen-Party statt. Für die musikalische Unterhaltung mit viel Stimmung wird Kenneth King sorgen. Auch der Eintrittspreis steht schon fest: 10 Euro. "Wir suchen noch Vorverkaufsstellen", möchte Weber die Karten nicht nur in der schule verkaufen. "Ich hoffe, dass sehr viele ehemalige Schülerinnen und Schüler kommen werden."

Schließlich gibt es für die Klassen 9 und 10 am 16. November noch die Theateraufführung zum Thema "Weiße Rose". Ein professionelles Theater wird die Hintergründe des Widerstandes im Dritten Reich verdeutlichen.


Daten der Realschule

Quelle: WR Plettenberg vom 28.04.2005

Anschrift: Albert-Schweitzer-Straße 4 58840 Plettenberg Telefon: 02391/50987 Telefax: 02391/50210 Email: geschwister-scholl@ realschule-plettenberg.de Jahrgangsstufen: 5-10 Anzahl Klassen: 29 Schülerzahl: ca. 760 Lehrerzahl: 41 Fremdsprachen: ab Klasse 5: Englisch; ab Klasse 7: Französisch; ab Klasse 9: Spanisch Unterrichtszeit: 7.40-12.55 Uhr (5-Tage-Woche, samstags unterrichtsfrei); 13 - 16 Uhr (Unterricht im Wahlpflichtbereich und im differenzierten; Sportunterricht der Klassen 9 und 10); Eröffnung einer Bibliothek (10.03.2003);


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