Köbbinghausen

"Die Krone des Amtes Plettenberg"

Fortsetzung

Die Köbbinghauser Güter

Pastor Reininghaus schrieb 1754 über Köbbinghausen (s. a. v. Steinen): »Das Dorf hat einen schönen Acker und ziehet gut Korn und kann daher die Krone des Amtes Plettenberg genannt werden«. Der gute Boden hat jedenfalls dazu beigetragen, daß es den Köbbinghauser Bauern (mit einer Ausnahme) im Vergleich zu den übrigen Landwirten in den Dörfern des Amtes Plettenberg gelungen ist, ihre Besitzungen durch alle Jahrhunderte hindurch frei und unabhängig zu halten. Die Namen König, Paul, Schürmann, Houstadt (Kaiser) sind bis ins 20. Jahrhundert mit den Höfen verbunden geblieben. Das ertragreichste Gut war Hoistatts Gut, zumindest ergibt sich dies aus der Tatsache, daß es im Jahre 1486 im Amt Plettenberg am höchsten besteuert wurde. Ein Hans Hustadt (Hoistatt ?) aus Köbbinghausen ist 1489 als »Vormünder« (Presbyter) der Plettenberger Kirche erwähnt.

Die Besitzer der größten Köbbinghauser Güter waren angesehene Leute und deshalb auch in Gemeindeämtern tätig. 1489 war Hans Houstatt als Kirchmeister, 1709 Joh. Schürmann und 1785 Pet. Kasp. Jacobi als Bauernschaftvorsteher eingesetzt. Während des Siebenjährigen Krieges ist Joh. Henr. Schürmann Obervorsteher des Amtes Plettenberg gewesen.

Hesemanns oder Langemanns Gut
Das Gut bestand aus einem Haus und einem Schoppen. An Grundstücken gehörten hierzu Ackerland 10 Morgen 234 Ruten, Wiese 2 Morgen 232 Ruten, Berg 21 Morgen 16 Ruten

Die Besitzer waren bzw. sind
1736 Joh. P. Hesemann u. A. Gertr. E. geb. Langemann (1736-1809)
vor 1791 Joh. P. Langemann u. A. Kath. geb. Schulte (1740-1820)
1765-1821 Pet. Ad. Langemann, der Sohn
1793 A. M. Eb. Kirchhoff gen. Bermberg (1771-1839)
1801-1837 P. D. Langemann u. M. Kath. geb. Vierege
1821 Wwe. Pet. Langemann
1826 wurde für 250 Taler Schneiders Kotten angekauft,
1873 aber wieder verkauft an W. Geck
1839 H. Wilh. Langemann Kath. Eb. Vieregge aus Böddinghausen
1866 Eduard Stahlschmidt aus Lettmecke. Er kaufte von H. Kaiser und auch von anderen Grundstücke hinzu.
1992 ist es im Besitz von Herbert Stahlschmidt

Königs oder Sechtenbecks Gut
Acker 17 Morgen, Wiese 3 Morgen 208 Ruten, Berg 20 Morgen 186 Ruten

1486 Hans Koninck
1691 Hans König
1710 Matthias König. Er besaß auch Serwaes Kötterei. Seine Tochter A. Eb. starb 1786 im Alter von 78 Jahren, sein Sohn Ant. 1798 im Alter von 86 Jahren.
1709-1785 Joh. W. Sechtenbeck u. A. Kath. geb. Suer (1717 -1803). Er hat vier Frauen und 15 Kinder gehabt.
1753-1793 Joh. D. Sechtenbeck gen. König, und M. Kath. geb. Heckermann (1748-1803).
1769-1834 P. W. Sechtenbeck gen. König, 1806 M. Kath. Paul, J. P. Pauls aus Köbbinghausen einzige Tochter.
1845 kaufte Chr. H. Bröcker gen. Grotenhöfer aus Hechmecke das Gut.
1862 erbte es H. Mürmann aus Bremcke, der Schwiegersohn
1992 Schroer

Kämpers Gut
Acker 23 Morgen 40 Ruten, Wiese 4 Morgen 128 Ruten, Berg 31 Morgen 150 Ruten

1480 Hans in dem Kampe
1588 ein Kasp. Kemper von Köbbinghausen fuhr Eisenwaren von Plettenberg über Altenaffeln nach Soest.
1681 Peter Conse (Contze)
1710 Johannes Kämper
1710-1780 J. H. Kämper u. A. Kath. geb. Heckermann (1687-1775)
1726-1786 Scheffe P. Jakobus Schulte aus Elsen und Klara A. Chr. Getr. Kämper (1731-1801).
1786 Johannes Schulte, der einzige Sohn M. Kath. Bröcker aus Baddinghagen (1762-1846). Er war Gerichts-Taxator. Die erste seiner Schwestern heiratete nach Solmecke, die zweite nach Baddinghagen, die dritte in die Almecke, die vierte zum Rollen-Gut nach Hüinghausen.
1803-1886 Joh. Chr. D. Schulte, 1831 M. Eb. Mayweg aus Ohle. 1831 erbten er und sein Bruder Kasp. D. das Gut. Kaspar D. starb 1855 kinderlos. Von den fünf Schwestern der Brüder heiratete eine Kellermann Hasley, eine P. W. Kumpmann in Frehlinghausen, eine P. D. Schürmann in Eiringhausen, eine Werdes in Leinschede.
1853 wurde Johannes Schulte alleiniger Besitzer
1992 Bartels

Pauls Gut
Das Gut bestand aus einem Haus, einem Schoppen und einem halben Backhaus.
Acker 11 Morgen 192 Ruten, Wiese 2 Morgen 144 Ruten, Berg 18 Morgen 8 Ruten

1486 Jakob Pauwes
1670 Henr. Pögeler
1682 Paul oder Vieregge
1710 Severin Paul
1731 H. Paul
1750 H. Pöggeler
1754-1807 J. P. Chr. Paul, 1783 M. Kath. Bauckhage(1759-1798)
1799 M. Kath. Eb. Bauckhage aus Pasel.
1817 P. D. Paul, der älteste Sohn, A. K. Gertr. Eb.Rodtmann gen. Boeley aus Böddinghausen. Die einzige Schwester heiratet P. W. Sechtenbeck gen. König.
1856 Kasp. Heinr. Paul
Gregory
Frommann
1992 Müller

Haseken oder Serwaes Gut
Das Gut bestand aus einem Haus, einem Schoppen und einem halben Backhaus.
Acker 5 Morgen 100 Ruten, Wiese 1 Morgen 112 Ruten, Berg 10 Morgen 234 Ruten

1681 Paul oder Vieregge
1710 Severin Paul, der Besitzer des Paul-Gut, der auch Teile von Schmidts-Gut besaß.
1744-1809 M. Kath. Paul und Bernh. Seute.
1768-1832 P. Chr. Seute, der älteste Sohn, verheiratet mit M. Chr. Glingener (1774-1824) aus Holthausen.
1814-1879 P. D. Seuthe und Wilhelmine, geb. Kaiser (1824-1874)
1874 P D. Seuthe, der Sohn, verheiratet mit Karoline Höfer aus Marl. Das Gut wurde halbiert. Spätere Besitzer waren
Gregory
Stahlschmidt
1992 Schröder

Die zweite Hälfte wurde der Der Schürhof

1833 P. Chr. Seuthe und Wilhelmine Kumpmann (1799-1854) aus Frehlinghausen.
1859 Subhastation. P. W. Spelsberg kaufte die Besitzung und versplitterte sie. Der Schürhof gehörte später der Stadt Plettenberg.
1992 Kleindopp

Hesemanns Gut
Das Gut bestand aus einem Wohnhaus und einem Backhaus.
Acker 8 Morgen 8 Ruten, Wiese 1 Morgen 92 Ruten, Berg 20 Morgen 32 Ruten


Das ehemalige Hesemanns Gut, heute Gerhardt.

1701 Fr. Hesemann
1705 H. Hesemann
1710-1775 A. Kath. Heese und Joh. D. Kumpmann
1734-1796 J. H. Hesemann und M. Kath. geb. Hennemann
1778-1825 J. H. Hesemann, der 1803 M. Kath. Eb. Sechtenbeck gen. König heiratete 1826 Witwe H. Hesemann
1844 J. H. Hesemann und Wilhelmine, geb. Heese
1861 zogen die beiden nach Höh bei Herscheid
1861 Kasp. König aus Eiringhausen und M. Kath. geb. Schürmann
1861 kaufte P. H. Jakoby für 1780 Taler Grundstücke von J. H. Hesemann
1959 Heinz Gerhardt
1989 Erbengemeinschaft Gerhardt
1995 Claudia Gerhardt

Schürmanns Gut
Das Gut bestand aus einem Wohnhaus, einem Schoppen, einem Speicher und einem Backhaus.
Acker 11 Morgen 79 Ruten, Wiese 2 Morgen 124 Ruten, Berg 27 Morgen 108 Ruten

1486 Hans ter Schuren
1705 J. Schürlemann
1710 besaß Johs. Schürmann das Schürmanns und das Viegen- Gut.
1719-1789 Joh. H. Bernh. Schürmann, verheiratet mit A. M. Syb. Schulte (1731-1776), heiratete 1777 A. M. Gertr. Glingener, Witwe vom Knapp in Bremcke, später J. D. Schürmann und A. Kath. geb. Hesemann (1736-1799)
1765-1792 J. H. Schürmann und A. Kath. Wiemann (1765-1818) aus Böddinghausen. Diese heiratete 1793 P. Kaspar Jakoby aus Lettmecke (1766-1822)
1793 P. Kaspar Jakoby aus Lettmecke
1794-1861 P. Jakoby, der 1825 M. Gertr. Marl aus Helfenstein (1807- 1843) heiratete.
1830 erhielt der Schmied Joh. H. Kaiser Grundstücke von Kaisers (Haeckermanns Gut), 1832 auch Teile von Schürmanns Gut, und zwar von seinem Schwager H. Jacoby, der diese 1829 von Schürmanns Gut bekommen hatte. Im alten Amts-Hypothekenbuch fol. 264 heißt es: Das halbe Schürmanns Gut wurde unter den Erben Jacobi und Siepmann geteilt.
1842 Joh. P. Schürmann und M. Kath. Kaiser
1857 P. H. Jakoby und Wilhelmine geb. Dunker.
1868 Hufschmied J. H. Schürmann
1953 Gustav Schürmann; es gehören zu Schürmanns Gut noch 20 Morgen Wald und 30 Morgen Land sowie die Dorfschmiede
1992 Bröcker

Viegen Gut

1710 Joh. Schürlemann
1742-1805 J. P. Schürmann und A. M. geb. Kuhmann (1743-1818)
1792 Neubau durch J. P. Schürmann, Anna Maria Kuhmann, J. H. Schürmann
1772-1844 J. H. Schürmann und Gus. Chr. Eb. Kaiser.
1862 Fr. Hurst und M. Kath. geb. Schürmann
1953 Familie Hurst
Marl
1992 Drs. Cramer

Houstadts oder Haeckermanns Gut
Es war steuerlich betrachtet das größte Köbbinghauser Gut und bestand aus einem Wohnhaus, einem Schoppen, einer Scheune, einem Schafstall und einem Backhaus.
Acker 23 Morgen 8 Ruten, Wiese 6 Morgen 248 Ruten, Berg 57 Morgen 81 Ruten


Das Houstadts oder Heckermanns-Gut, heute in Eigentumswohnungen umgewandelt und im Besitz einer Eigentümergemeinschaft.

1480 Hans Hoistatt
1499 Albert Huystadt
1533 1533, am 30. Mai, wird in einer Grenzsachen-Verhandlung der klevisch-märkischen und kurkölnischen Räte zu Plettenberg (kölnisches Amt Balve gegen märkisches Amt Schwarzenberg) als Märkischer Zeuge aufgeführt: Hinrich Hußstadt, ca. 40 Jahre alt, geb. zu Pl., wohnhaft zu Gebinckhusen (Köbbinghausen), verheiratet, märkisch eigen, 20 Gl. Vermögen. Vor 20 Jahren Eisenzehnt des Amtmannes zu Plettenberg »verblosen« (STAD.,Kl. Mk. XXII, Nr. 191, f. 57- 64).
1558 Hans Haustadt
1668 Hans und Peter Houstadt (hierzu im Urkundenbuch StA Pl., lfd. Nr. 166, 30. Mai 1668: Der verstorbene Chr. D. v. Plettenberg zum Schwarzenberg und Grevel, Drost zu Plettenberg, besaß einen Schuldschein auf Hans und Peter Haustadt zu Köbbinghausen über deren Hammerwerk, in das der ebenfalls verstorbene Bernhard Blechen, Waldvorsteher zu Altena, gerichtlich eingesetzt worden war. Das durch Kriegsumstände zerstörte Hammerwerk kaufte dann Christoff Thomas, Bürgermeister zu Plettenberg . . .)
1668 »hat Kath. v. Hatzfeld, Wittibe, das Haußstädter Haus, Hof und andere Pertinentien an sich erlanget und ihrem ältesten Sohn Jobst Henr. v. Plettenberg übertragen«
1670 Hannes Heckermann
1681 Henr. Houstadt
1710 H. Heckermann. H. Hesemann und J. Kämper gebrauchten gemeinsam einen Teil von Heckermanns Gut
1706-1792 Johs. Heckermann
1707-1779 Chr. Heckermann und M. geb. Wilmesmann (1715-1787)
1738-1790 J. H. Kaiser und A. M. geb. Heckermann (1740-1791)
1793 J. D. Kaiser, verheiratet mit Kath. M. Gertr. Baumeister aus Holthausen (1774-1800). Verheiratet in zweiter Ehe 1800 mit M. Kath. Schulte, Witwe aus dem Ürp bei Herscheid (1705- 1801). In dritter Ehe 1802 verheiratet mit Elsa M. Hesemann, 1821
1797-1850 P. D. Kaiser, heiratete 1829 Luise Weber aus Amtshausen/Krs. Wittgenstein.
1854 P. D. Kaiser, der Sohn, und Kath. Eb. Schulte aus Leinschede.
1801 Chr. Lindemann
1830 erhielt der Schmied Joh. H. Kaiser Grundstücke von Kaisers (Haeckermanns) Gut, 1852 auch Teile von Schürmanns Gut, und zwar von seinem Schwager H. Jakobi, der diese 1830 von Schürmanns Gut bekommen hatte. J. H. Kaiser, der 1825 A. Chr. Wilhelmine Jacobi heiratete, betrieb auch Landwirtschaft. Von ihm kaufte 1859 der Schumacher J. D. Buschhaus den Spieker und Grundstücke, dazu Parzellen von J. H. Hesemann und Chr. Kellermann. 1873 erwarb er auch Kämpers Kotten.
1830 kaufte J. H. Baumeister Grundstücke von J. D. Siepmann. Die Besitzung erbten Kasp. D. Schröder und A. Kath. geb. Baumeister.
1842 wurden Eigentümer Joh. P. Schürmann und M. Kath. geb. Kaiser.
1868 Hufschmied J. H. Schürmann
1871 erwarb H. Bergmann Grundbesitz von Kasp. König.
Lindemann
Fuhrländer
1992 Besitzer ist eine Eigentümergemeinschaft nachdem das ehem. Gutshaus zu Eigentumswohnungen umgebaut wurde.


Güter in der »Köbbinghauser Baurschaft«
zwischen 1708 und 1713

(aus dem »Hebebuch« im Stadtarchiv Plettenberg)

Eine Auflistung der Güter der Köbbinghauser Bauernschaft, zu denen damals auch die Dingeringhauser Güter gehörten, findet sich außer bei Frommann (1949) auch im »Hebebuch« der Stadt , also dem Verzeichnis der steuerpflichtigen Gutsbesitzer der Stadt. Diese Steuerliste enthält eine genaue Auflistung der den Gütern zugehörigen Grundstücke, Felder, Wiesen etc. mit Flächenangaben und Flurbezeichnungen wie »Am Birkenbusch«, »Land ufm Ufer« oder »Wiese am Kirchhofe ufm Kampe« (Hesemanns Gut). Auf den Seiten 160 bis 206 werden unter dem Titel »Köbbinghauser Baurschaft« folgende Güter aufgeführt:

Juden Guth (Dorf Dingeringhausen) Ist allodial Erbe Possessoris, giebt auch etwas in die Königl. Renthey, jetziger Possessor (Besitzer) Caspar Jude.
Groeten Guth Ist allodial das Possessoris Erbe, giebt auch Garbzehnten an die Plettenbergische Schule und Vikary und ?nebenbei etwas in die Königl. Renthey. Jetziger Possessor Henrich Groete.
Kuhmanns Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch etwas in die Königliche Renthey und danebenbei ans Haus Schwartzenberg Garb- und blutigen Zehnten von Schweinen und an die Plettenbergische Vicary gewissen Korn-Zehnten; jetziger Besitzer Ewert Kuhmann.
Hüßeren Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt gleich vorigem Kuhmanns Guth etwas in die Königl. Renthey, auch Garb- und blutigen Zehnten resp. an das Haus Schwartzenberg und Plettenbergische Vicary. Jetziger Besitzer Ewert Kuhmann.
Blecken Guth Ist allodial Stadt Plettenbergisch Vicary Guth, giebt auch gewißen Kornzehnten an die Schule zu Plettenberg; jetziger Pächter (»modernus colonus) Henrichs Blecke.
Kixmann Guth Ist allodial Erbe des Besitzers (Possesoris), doch sehr Verschürt und Versetzt, doch reluibel giebt auch etwas in Königl. Renthey, imgleichen Sa? und Schwein zehnten respec. ans Hauß Schwartzenberg und die Plettenbergische Vicary. Besitzer (»Possessor«) Christian Kixmann.
Kellermans Guth Ist allodial theils Plettenbergisch Vicary Guth, theils des Coloni Erbe, giebt auch etwas in die Königl. Renthey und daneben an daß Hauß Schwartzenberg und an die Vicary respec. Korn und blutigen Zehnten; jetziger Besitzer und Pächter (»Possessor et Colony«) Nellis Kellermann.
Schäfers Guth Ist Eigentum (»allodial«) des Besitzers (»Possessoris«) Erbe aber sehr Verschurt, giebt davon auch einen gewißen Zehnten ans Hauß Schwartzenberg und an die Plettenbergische Vicary. Besitzer (»Possessor«) Tigges Schäper (Schäfer).
Haustadts, dann (»modo«) Heckermanns Guth Ist allodial Pachtguth, zum Hause Schwartzenberg gehörig, giebt auch etwas in die Königl. Renthey ebenso (»item«) an die Plettenbergische Kirche und Armen. Pächter (»Moderny Colony«) Henrich Heckerman.
Schürlemanns Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch ein gewißes in die Königl. Renthey, jetziger Besitzer Johannes Schürlemann.
Viegen Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch etwas in die Königl. Renthey, Besitzer (»Possessor«) Johann Schürleman. (hierzu hehören auch »Güther aufm Gerringhausen«)
Hesemans Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch jährlich ein gewißes in die Königl. Renthey, jetziger Besitzer Henrich Heseman (zum Gut gehörte u. a. ein »Hage am Hillenberge«)
Diederichs oder Henrichs Haußstadt Guth Ist allodial Heesemans und Kämpers Erbe, die es theils in communione (gemeinsam), theils separatim (einzeln) Nieß brauchen, giebt auch ein gewißes in die Königl. Renthey. Besitzer Henrich Heseman und Johannes Kämper.
Im Kampe Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch ein gewißes in die Königl. Renthey. modernus Possessor Johannes Kämper.
Pauls Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch ein gewißes in die Königl. Renthey, jetziger Besitzer Severin Paul. Hierzu gehören u. a. das »Land ufm Gerringhausen«, »Land und Hage ufm Siepen«, »das Land vor dem Birkenhagen modo auf dem Bornacker«, »Hage auf dem Grewn Kloe« sowie ein Teil des Haseken-Gutes (»Sein Theil von Hasecke«) und von »Schmidts-Guth« (zu letzterem gehörte das Land »ufm Cobbinghauser Stemel«).
Königs Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch jährl. ein gewißes in die Königl. Renthey; heutiger Besitzer (»moderny possessor«) Matthias König. Zu diesem Gut gehören u. a. die »Wiese unter dem Kirchhoff« oder der »Hage am Hundebrinck Von Schäper«.
Servaes Kötterey Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch jährlich ein gewißes in die Königliche Renthey. Jetziger Possessor Matthais Köning (hierzu gehörte u. a. das »Land auf dem Steinrücken«)
Kellermanns Gut (Frelinghausen) Ist Ertz-Stift Collnisch Lehe Guth, giebt auch etwas in die Königl. Renthey, jetziger Lehnsmann (»vasallus«) Dietherich Kellermann.
Schulten Gut Ist allodial Pastorathen Guth zu der Plettenbergisch reformierten Gemeine gehörig, ex benificio in castro herrührend, giebt auch jährl. ein gewißes in die Königl. Renthey, modernus Colonus Dietherich Schulte. Hierzu gehörten u. a. das »Land uf dem Gnackenberg und das Land in der Kleeschlaen«.
Haßley Guth Ist allodial des Possessoris Erbe, giebt auch etwas in die Königl. Renthey; jetziger Possessor Johann Haßley.
Auf dem Brincke Guth Ist allodial Pastorath Guth der reformierten Gemeine in Plettenberg, ex beneficio in Castro zugehörig, giebt auch jährl. ein gewißes in die Königl. Renthey; jetziger Colonus Johannes Brinckmann.
Möllhoffs Guth Ist ein Königl. Cameral-Guth, und gegen einen Pfandschilling haben es die Häuser Neuenhoff und Schade zur Salwey unter, giebt auch jährl. ein gewißes in die Königl. Renthey; modernus colonus Henrich Mölhoff.
Greven Klöe Ist Pacht Guth vom Hause Grimminghausen an der Lehen modo zum Hause Grimminghausen, und gibt darauß jährl. einen gewißen canonem an die Kirche zu Ohle; jetziger Colonus Tönnis Greven Klöe (zum Besitz gehört u. a. »das Land ufm Schalcksmart«).


Die Köbbinghauser Schmiede
Ohne eine Dorfschmiede kam in den vergangenen Jahrhunderten keine Ortschaft aus. Die landwirtschaftlich strukturierten Höf versahen ihre Feldarbeit mit Ochsen und Pferden. Ob Hufeisen anzufertigen und Pferde zu beschlagen, der Pflug repariert werden mußte oder Fitschen (Türscharniere) anzufertigen waren - die Dorfschmiede war dafür und auch für die Kommunikation im Dorf ein Mittelpunkt.

Von der Köbbinghauser Dorfschmiede sind nur wenige Nachrichten überliefert. 1830 hat ein Schmied Joh. H. Kaiser ein Teil des Haeckermann-Gutes erworben. 1868 ist ein Hufschmied J. H. Schürmann als Besitzer des Schürmanns Gutes erwähnt. 1953 gehörte zum zweiten Schürmann-Gut (im Urkataster als Neubau Kaiser verzeichnet) noch eine Dorfschmiede (Familienchronik Schürmann, 1486 - 1953). Heute kommt eine »fahrbare Schmiede« ins Dorf, um die auf dem Hof Paul gehaltenen Pferde zu beschlagen.

Der Backes
Ein farbiges Ölgemälde (im Besitz von Klara Schmidt-Kreimendahl, Holthausen, Maibaumstr. 49, die 1914 in Köbbinghausen geboren ist) erinnert an den alten Backes des ehemaligen Mürmannschen Hauses (Königs oder Sechtenbecks Gut, heute Schroer). Das Mührmanns-Haus trug (so erinnert sich K. Schm.-K.) folgende Inschrift: »Johann Peter Sechtenbeck und Maria Katharina Paul haben dieses Haus gebaut 1820«. Zum Mührmann-Haus gehört auch 1993 noch eine sogenannte »Prame«, in der Rüben gepreßt wurden.


Fortsetzung der Chronik (IV)