Himmelmerter Wasserleitungsgenossenschaft
Die Himmelmerter Wassergenossenschaft wurde am 10. November 1911 vor dem Notar Dr. jur. Reiner Steinweg, Plettenberg, durch Beurkundung des nachfolgenden Gesellschaftsvertrages (Notariatsregister Nr. 877) ins Leben gerufen.
§ 1 Das Protokoll wurde in Gegenwart des Notars vorgelesen, von den Beteiligten genehmigt und wie folgt eigenhändig von ihnen unterschrieben. 1. Fabrikarbeiter Ernst Denker 15. Landwirt Wilhelm Prühs 2. Landwirt Heinrich Schäfer 16. Landwirt Wilhelm Haase 3. Landwirt und Hufschmied Heinrich Stecher 17. Fabrikarbeiter August Koch 4. Landwirt Wilhelm Heese 18. Fabrikarbeiter August Suhre 5. Fabrikarbeiter Heinrich Prühs 19. Fabrikarbeiter Wilhelm Suhre 6. Fabrikarbeiter Wilhelm Heese 20. Habrikarbeiter Heinrich Heese 7. Fabrikarbeiter August Annemann 21. Fabrikarbeiter Heinrich Gilbert 8. Fabrikarbeiter Ernst Seuster 22. Landwirt Wilhelm Grothe 9. Gastwirt August Denker 23. Landwirt Heinrich Denker als 10. Fabrikarbeiter Wilhelm Gester Bevollmächtigter von Franz Mayer 11. Fabrikarbeiter Friedrich Schulte 24. Fabrikarbeiter Heinrich Winterhoff 12. Fabrikarbeiter August Bühner 25. Fabrikarbeiter Carl Schöttler 13. Fabrikarbeiter Heinrich Stahlschmidt 26. Landwirt Ernst Zeppenfeld 14. Fabrikarbeiter Albert Schulte 27. Landwirt Heinrich Denker Vereinbarung über die Überlassung von Grundstücken Quelle: Archiv Peter Zeppenfeld, Kopie eine handschriftlich verfaßten Vereinbarung, datiert 18.12.1911, mit folgendem Wortlaut: Zwischen den Unterzeichneten Landwirten zu Himmelmert einerseits und der Himmelmerter Wasserleitungsgesellschaft GmbH, vertreten durch den Vorstand Herrn Heinrich Stecher andererseits, wurde heute folgende Vereinbarung getroffen: 1. Der Landwirt Wilhelm Haase zu Himmelmert überläßt und schenkt von seinen Grundstücken an die Himmelmerter Wasserleitungsgesellschaft soviel, wie zum Bau der Wasserleitung nötig ist. 2. Die Witwe Heinrich Heese zu Himmelmert überläßt und schenkt der Himmelmerter Wasserleitungsgesellschaft soviel von ihren Grundstücken, wie zum Bau der Wasserleitung erforderlich ist. 3. Die Witwe August Hülter zu Himmelmert überläßt und schenkt der Himmelmerter Wasserleitungsgesellschaft soviel von ihren Grundstücken, wie zum Bau der Wasserleitung erforderlich ist. 4. Die Himmelmerter Wasserleitungsgesellschaft hat auf ihre Kosten die Abschlüsse von den Grundstücken vermessen und ordnungsgemäß eintragen zu lassen. Ebenfalls trägt die Gesellschaft die Kosten der Auflassung vom Grundbuch. Beide Parteien erklärten sich in allem einverstanden. Himmelmert, 18.12.1911 Wilhelm Haase Witwe Heinrich Stecher Witwe August Hülter Himmelmerter Wasserleitungsgesellschaft GmbH Heinrich Stecher |
Quelle: Süderländer Tageblatt vom 16.02.1995
WBV in Himmelmert: Nach 35 Plettenberg (gt). "Ich danke meinen Vorstandskollegen für die excellente und vorzügliche Zusammenarbeit. Und ich danke den Mitgliedern, die bei den Arbeiten an der Wasserleitung geholfen haben. Die Zusammenarbeit war ganz hervorragend - aber ich mache nicht mehr weiter." Ernst Heese legte am Dienstag abend (wir berichteten) nach 35 Jahren sein Amt als Verbandsvorsteher des Wasserbeschaffungsverbandes Himmelmert nieder. Werner Lux, zweiter Vorsitzender, würdigte das jahrzehntelange Engagement von Ernst Heese. Er habe sein Amt voll ausgefüllt und als Verbandsvorsteher den Mitgliedern und den Bewohnern in Himmelmert gedient - stets geleitet von dem Grundgedanken, das Lebensmittel Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. "Es gab wohl kaum einen Tag, an dem Ernst Heese nicht mit der Wasserversorgung beschäftigt war", bilanzierte Werner Lux. Als er 1960 in der Verbandsversammlung zum Vorsteher gewählt wurde, übernahm er das Amt von Adolf Zeppenfeld und Otto Groll. Es war für den Wasserbeschaffungsverband Himmelmert ein schwieriges Jahr. Durch den trockenen Sommer gab es einen starken Wassermangel - stundenweise mußten Abschnitte der Himmelmerter Wasserleitung geschlossen werden, um auch höhere Gebäude mit Trinkwasser zu versorgen, erinnerte Lux. Auch die nachfolgenden Jahre seien durch Wasserknappheit geprägt gewesen: "Es wurde damals viel gebaut, alle bekamen eine Waschmaschine und richteten sich ein Badezimmer ein." Dadurch stieg der Wasserbedarf deutlich an, die Quellen gaben aber nicht mehr her. Unter der Leitung von Ernst Heese habe sich der Wasserbeschaffungsverband Himmelmert dann bemüht, neue Quellen zu erschließen, meinte Lux. In den 30er und 80er Jahren wurden zudem zwei Tiefbrunnen gebohrt. Vorübergehend gab es damit ausreichend Wasser - aber der Bedarf stieg immer weiter an. Zeitweise mußte in den Sommermonaten sogar eine Notversorgung aus der Oestertalsperre eingerichtet werden. Ebenfalls unter der Feder führung von Ernst Heese wurde eine Karte des Verbandsgebietes erstellt. Erst in den letzten Jahren entstand ein präziser Leitungsplan. Gebaut wurde auch eine Übergabestation, mit der der Wasserbeschaffungsverband Himmelmert an das Netz der Stadtwerke Plettenberg angeschlossen ist, um zusätzliches Trinkwasser zu beziehen. Die Amtszeit von Ernst Heese wurde auch von den steigenden Anforderungen der Behörden geprägt. "Ernst Heese kann stolz auf sein Lebenswerk sein", betonte Lux, der dies mit einem herzlichen Dankeschön für die herausragenden Dienste in Zusammenhang mit dem Lebensmittel Wasser in Himmelmert verband. Heese erhielt einen großen Geschenkkorb. Für den neuen Vorstand sei es eine Verpflichtung, in seinem Sinne weiterzuarbeiten. Der neugewählte Verbandsvorsteher Ulrich Seuthe betonte, daß Ernst Heese nahezu alle Arbeiten in Eigenregie erledigt habe. Er könne hingegen nur auf die Unterstützung des gesamten Vorstandes hoffen, um den Wasserbeschaffungsverband Himmelmert weiterzuführen. |