Himmelmert – eine Dorfanalyse Jahr Einwohner 1979 5051980 497 1982 487 1984 479 1988 492 1992 490 1993 515 1994 513 Trend: gerinfügige Zunahme 3. Bestandsanalyse Über die Geschichte des Oestertales und seiner Ortschaften weiß man kaum mehr als über die übrigen Täler der Stadt Plettenberg. Die Aufzeichnungen beginnen hier ebenfalls im Jahre 1486. Himmelmert hieß damals Hemelberch. In und um Plettenberg haben einige Dörfer und Berge die Endung "mert". Ortschaften mit "mert" liegen an Stellen, wo Tal, Abhang oder Berg eine breite Fläche bilden. 1756 zählte Himmelmert 9 Höfe. An den Besitzverhältnissen änderte sich durch die Jahrhunderte hinweg wenig, bis Anfang des vorigen Jahrhunderts die Bauern von der Möglichkeit des Loskaufs Gebrauch machten. Aus der Schulgeschichte ist als wesentliches Ereignis festzuhalten, daß Heinrich Jung-Stilling, der später berühmte Augenarzt, im Jahre 1756 auf Gut Huckelze Lehrer war. Im Jahre 1892 erwarb Franz Mayer die frühere Hammerschmidtsche Papierfabrik und baute sie zu einer Gesenkschmiede um. Dieser Betrieb gehört heute zur Plettac AG und bietet vielen Bürgern aus Himmelmert und den umliegenden Ortschaften Arbeitsplätze an. Im Laufe der Jahre siedelten sich immer weitere Betriebe im Oestertal an, die überwiegend Metallwaren herstellen. Weitere wichtige Ereignisse waren der Bau der Dorfschule im Jahre 1884 und der Bau der Oestertalsperre (1904-1906). Die 1907 eingeweihte Talsperre faßt einen Stauinhalt von 3,1 Mill. m3. Auf eine bewegte und sehr lange Geschichte kann die Himmerlmerter Dorfglocke blicken, die heute an der L 696 auf einem Holzbalkengestühl steht. Sie gehörte einst zu der im Jahre 1446 erwähnten Katharinen-Kapelle. Diese Kapelle soll auf dem Grundstück gestanden haben, auf dem heute das Bauernhaus Zeppenfeld steht. Im Volksmund heißt dieses Grundstück noch "Auf dem Kirchhof". Die Kapelle zerfiel in den langen Kriegszeiten. Da die Glocke aber gebraucht wurde, hatte man sie 1647 auf ein Holzbalkengestühl gehängt und an den heutigen Standort aufgestellt. Die ursprüngliche Siedlungsstruktur Himmelmerts, die aus mehreren, etwas verstreut liegenden Gehöften bestand und die aufgrund der ehemals landwirtschaftlichen Nutzung von Wiesen und Weiden umgeben waren, ist auch heute noch zu erkennen. Zu einer dichteren Ansiedlung hatte sich lediglich der westlich gelegene Bereich, das sogenannte Oberdorf, entwickelt. (4 Plettenberg, Industriestadt im Märkischen Sauerland und Beiträge zur Geschichte Plettenbergs von P. D. Frommann) Siedlungserweiterungen haben überwiegend im nördlichen Teil des Dorfes und entlang der Ortsdurchfahrt stattgefunden. Eine geringfügige Siedlungsverdichtung ist im südwestlichen Bereich an der Grenze nach Kückelheim entstanden. Trotz der baulichen Entwicklung des Dorfes ist die typische Struktur - Bebauung und Freiflächen sind eng miteinander verzahnt - erhalten geblieben. Neben der wohnbaulichen Entwicklungen hat in Himmelmert auch eine erhebliche Erweiterung der gewerblichen Betriebe stattgefunden. Die teils als Familienbetrieb begonnenen gewerblichen Ansiedelungen, haben sich im Laufe der Jahrzehnte stark vergrößert. Dies hat zwar zu einem guten Angebot an Arbeitsplätzen beigetragen, ist jedoch mit einer erhöhten Inanspruchnahme von Flächen verbunden. Negative Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild sind als Konsequenz zu sehen, da zudem oftmals eine ausreichende Grüneinbindung fehlt. Die gewerblichen Ansiedelungen haben überwiegend im Oestertal stattgefunden. Durch diese Entwicklungen ist der eigentlich dörfliche Charakter von Himmelmert beeinträchtigt worden. Lediglich im Schmiedeweg und im Hucksholl kann man die alte Dorfstruktur noch ablesen. Als bedeutendes Gebäude mit ehemals wesentlicher Funktion für Himmelmert ist die alte Dorfschule zu nennen, die heute als Kindergarten genutzt wird. Die Schule befindet sich im nördlichen Teil des Dorfes. Probleme verursacht den Himmelmertern ihre Ortsdurchfahrt und die teils massive Gewerbeansiedlung. Ferner besteht der Wunsch etwas zur Verbesserung für das Dorfgemeinschaftsleben und das Ortsbild zu tun.
3.2 Dorfstruktur Als reizvolles Element in dem alten Teil von Himmelmert ist eine Wiese mit größßeren Laubgehölzen zu nennen, die etwa zwischen dem Schmiede- und dem Pieneweg liegt (im Westen des Ortes).
3.2.2 Verkehrs- und Wegesituation Die Ebbetalstraße durchzieht wie ein Band die Ortschaft und trennt das Dorf nahezu in zwei Hälften. Die Anwohner beklagen diese Tatsache und auch die damit verbundenen Belastungen durch Lärm, Staub, Abgase etc.. Gefahrensituationen, die u.a. aufgrund der teils erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen auftreten, werden ebenfalls bemängelt. Insgesamt betrachtet ist die Ortsdurchfahrt entsprechend ihrer Funktion ausgebaut. U. E. fehlt eine gute Straßenraumgestaltung.
Gemeindestraßen Eine sehr reizvolle innerörtliche Straße ist der Hucksholl etwa ab der Firma Denker. Die Straße führt in diesem Abschnitt entlang der natürlich belassenen Talaue und ist gut durchgrünt.
Öffentlicher Personennahverkehr
Fuß- Rad- und Wanderwege Ein Radweg ist im Rahmen des Radwegekonzeptes der Stadt derzeit in Planung. Er soll von Kückelheim kommend eine Verbindung zur Oestertalsperre anbieten. Die Trasse verläuft durch das Neubaugebiet An der Mühle etwa am südlichen Ortsrand. Das Wanderwegenetz um Himmelmert ist gut ausgebaut. Es bestehen Verbindungen zur Oestertalsperre, zu den Nachbarorten, reizvolle Rundwege z. B. um den Bauckhanhn etc.. Die Wanderwege führen teils durch den Ort, wobei die Straßen Schmiedeweg, Pieneweg und die Ortsdurchfahrt solche Verbindungen herstellen. Ein weiterer Wanderweg führt entlang der Straße An der Endert in Richtung Wanderparkplatz Bredeneck. Von dort aus bestehen weitere Wegeanschlüsse. Zu bemängeln ist, daß der Wanderer in dem betreffenden Straßenabschnitt An der Endert nicht die notwendige Sicherheit hat, da ein geeigneter Fußgängerbereich fehlt. Hinzukommt, daß die Straße äußerst schnell befahren wird und somit die Attraktivität für den Wanderer sinkt. In diesem Zusammenhang kam auf der Bürgerversammlung die Anregung, ob dieser Abschnitt nicht, wie auch vergleichbare Bereiche im Stadtgebiet, als Tempo 30-Zone ausgewiesen werden kann. Seitens der Bürger besteht zudem der Wunsch eine Wegeverbindung von dem Wendehammer Unter dem Schaven bis zur Straße An der Endert herzustellen.
3.2.3 Plätze und Freiräume Flächen, die eine sog. Freiraumfunktion übernehmen, gibt es aufgrund der typischen Siedlungsform des Dorfes etliche. Es handelt sich um die auch heute noch teils landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Weiden in den Talauen. Sie reichen bis in die Siedlung herein und prägen in markanter Weise das Ortsbild. Weiteres hierzu ist dem Punkt 3.3 Dorfökologie zu entnehmen.
3.2.4 Neuere Siedlungsentwicklung Aus der Bürgerversammlung war zu entnehmen, daß grundsätzlich eine Bereitstellung von Bauland gewünscht wird. Die zur Verfügung gestellten Flächen sollen jedoch nur den rechnerischen Eigenbedarf decken und sich in das Ortsbild einfügen.
3.3 Dorfökologie
3.3.2 Nutzungsstruktur:
3.3.3 Reale Vegetation: An Böschungen wegbegleitend sind entstanden:
Weißdorn (Crataegus spec.)
3.3.4 Markante Großgehölze: Im Bereich des Glockenturmes stehen ebenfalls einige alte Bäume 3 Eschen, eine Kastanie, eine einzelne Esche und eine Walnuß. Desweiteren befinden sich eine Friedenseiche am Pieneweg, mehrere Eichen längs der Straße Im Hucksholl sowie eine weitere Eiche am Pieneweg.
3.3.4.1 Baumschutzsatzung
3.3.5 Naturdenkmal:
3.3.6 Biotopvernetzende Elemente: Im Norden der Ortslage Himmelmert sind einige Feldhecken im Bereich der Gemarkung Wiedenstück vorhanden. Ergänzungen dieser Hecken sollten vorgenommen werden, um eine bessere Vernetzung zu erzielen. Im Osten der Ortslage sind duch Industrieanlagen im Bereich der Oesteraue und durch die Nähe zu dem Ort Kückelheim kaum Möglichkeiten größsrflächige biotopvernetzende Elemente anzulegen. Im Süden der Ortslage sind Fichtenneuanpflanzungen bis an den Ortsrand heran und kaum biotpvernetzende Laubwaldsäume vorhanden. Auch die Gemarkung Beisenkamp weist keine Feldhecken auf. Hier wären Laubwaldsäume und Feldhecken besonders wichtig.
3.3.7 Beispielhafte naturnahe Gärten:
3.3.8 Teiche/Löschteiche:
3.3.9 Beobachtete Fauna und Flora:
Flora:
3.4 Bausubstanz Bedauerlicherweise sind die meisten Gebäude sehr stark verändert worden. Zu den am häufigsten vorgefundenen Eingriffen zählen das Verputzen der Fassade oder der Ersatz des Bruchsteins/Fachwerks durch Mauerwerk, was von außen natürlich nicht sichtbar ist. Weitere einschneidende Veränderungen sind der Einbau von großen Ganzglasfenstern, moderne Haustüren aus z. B. Aluminium, Eternitverkleidungen etc.. Recht gut erhalten und nur geringfügig verändert sind zwei Gehöfte an der Straße Im Hucksholl und das Gehöft an der Straße Unter dem Schaven (s. auch zeichnerische Darstellung). Die übrigen alten Gehöfte sind ebenfalls gut erhalten, weisen jedoch in Teilbereichen mehr oder minder starke Veränderungen auf. Es gibt in Himmelmert nur ein Baudenkmal. Dieses Gebäude befindet sich an der Ortsdurchfahrt.
3.4.2 Neuere Bausubstanz Beeinträchtigungen werden auch durch die gewerblich genutzten Gebäude hervorgerufen. Die produktionsbedingte voluminöse Bauweise und die oftmals mangelnde Einbindung in das Ortsbild (z. B. durch Begrünung) führen zu solch negativen Eindrücken. Diejenigen Gebäude, die eine stärkere Störung im Ortsbild hervorrufen, sind in der zeichnerischen Darstellung entsprechend gekennzeichnet.
3.5 Grundausstattung/Gewerbliche Einrichtungen/Landwirtschaft/Fremdenverkehr Einen Friedhof gibt es im Ort nicht, da der Friedhof im Nachbarort Kückelheim mitgenutzt wird. Einrichtungen, die der versorgung dienen fehlen ebenfalls. Etliche Ortseinwohnern bemängelt dies, andere wiederum sind der Meinung, daß es ausreicht, wenn man in Plettenberg oder auch in Kückelheim einkaufen kann. Deutlich wird jedoch, daß den Himmelmerten ein Treffpunkt fehlt, der dazu beitragen soll das Dorfgemeinschaftsleben zu fördern. Neben den o. g. Einrichtungen bestehen etliche Gewerbebetriebe im Ort. Hierzu zählen zwei Gesenkschmieden, drei Metallwarenfabriken, ein Werbefotograph, sowie ein Geschäft, in dem man Motorrad- und Freizeitbekleidung beziehen kann. Insgesamt werden im Ort etwa 250 Arbeitsplätze bereitgestellt. Die Bedeutung der Gewerbetriebe für Himmelmert und die umliegende Region wird hierdurch sehr deutlich. Die Landwirtschaft hat nur noch einen geringen Stellenwert im Ort. Alle 3 Betriebe werden lediglich im Nebenerwerb bewirtschaftet. Die übrigen Flächen sind verpachtet und die Bewirtschaftung übernehmen Landwirte aus Sonneborn, Gern und Kiesbert. Die Flächen werden entweder für den Ackerbau oder zur Herstellung von Winterfutter genutzt. Neben diesen 3 Betrieben gibt es noch zwei Pferdehalter im Ort, die ebenfalls zur Offenhaltung der Wiesenflächen beitragen. Interesse Fremdenverkehr in Himmelmert zu betreiben besteht nicht. Selbst die nahegelegene Oestertalsperre wird nicht als derartige Attraktion gesehen, daß sich der Fremdenverkehr lohnen würde. Im Ort werden derzeit auch keine übernachtungsmöglichkeiten für Feriengäste bereitgestellt. Lediglich der Gasthof an der Oestertalsperre vermietet Fremdenzimmer. Die Ursache an dem mangelnden Interesse liegt nach Auskunft der Himmelmerter darin, daß aufgrund der guten Arbeitsmarktsituation ein zusätzlicher Nebenverdienst zur Zeit nicht notwendig ist.
3.6 Örtliche Planungsvorhaben Eine Darstellung als Gewerbliche Baufläche erhalten die unmittelbar an die Gemischte Baufläche grenzenden Betriebe. Als sog. Industriegebiet ist der östliche Bereich dargestellt.
Abrundungssatzung
Sonstige Planungen 4. Entwicklungsziele
4.1 Dorfstruktur
- Erhaltung der historischen Bausubstanz
Foto: Blick in den Schmiedeweg Die oben erörterten Maßnahmen sollten ergriffen werden.
4.1.2 Verkehrs- und Wegekonzeption
Die Ortsdurchf ahrt selbst sollte durch Maßnahmen wie Der technische Charakter der Straße wird dadurch abgemildert ohne die eigentliche Funktion zu beeinträchtigen. Die Breite der Verkehrsfläche wird durch diese Maßnahmen auch nicht reduziert. Seitens der Bürger wird die Anregung gegeben, eine Querungshilfe etwa im Bereich L 696/Steinacker zur Sicherung der Schulkinder zu installieren.
Gemeindestraßen Derartige Maßnahmen sollten auch in den alten Dorfbereichen u. a. im Schmiedeweg umgesetzt werden. Oftmals sind es nicht die wenigen großen Maßnahmen, die ein Dorf lebens- und liebenswert machen, sondern die vielen kleinen Dinge, die auch der Privateigentümer umsetzen kann. Sofern ein Ausbau für den Schmiedeweg ansteht, sollte dieser die dörfliche Struktur berücksichtigen. Zu empfehlen ist der Einbau einer einseits geführten Pflasterrinne, die gleichzeitig das anfallende Regenwasser aufnehmen kann. Eine Maßnahme, die in allen Gemeindestraßen durchgeführt werden sollte, ist die Anpflanzung von heimischen, großkronigen Laubbäumen.
Fuß.- Rad- und Wanderweqe Die Sicherheit der Wanderer und Fußgänger, die den Weg An der Endert benutzen möchten, ist zumindest durch die Ausweisung einer Tempo 30-Zone zu verbessern. Im Zusammenhang mit den baulichen Erweiterung des Dorfes (vgl. Punkt 4.1.4) und auf Wunsch der Bürger, sollte das Fußwegenetz ergänzt werden. Zu empfehlen ist eine Verbindung von dem Wendehammer in der Straße Unter dem Schaven bis zu dem Wanderweg, der entlang der Straße An der Endert verläuft. Eine weitere Wegeverbindung sollte von dem angeregten Neubaubereich östlich des Schmiedeweges durch das Tal verlaufend bis zur Straße Steinacker angelegt werden.
Foto: Ortseingang aus Richtung Oestertalsperre Straßenraum sollte optisch durch Bepflanzung eingeengt werden. Foto: Das optische Erscheinunqsbild der Ortsdurchfahrt sollte durch Maßnahmen wie punktuelle Durchgrünung, Bepflanzung von sichtbaren Betonmauern etc. aufgewertet werden. Zur Sicherung der Schulkinder regt die Dorfgemeinschaft die Installation einer Querungshilfe im Bereich der Einmündung Steinacker an.
Foto: Blick in den Schmiedeweg Der Seitenstreifen zwischen privatem und öffentlichem Bereich sollte, wie in der linken Bildhälfte zu sehen, der Spontanvegetation überlassen werden.
Foto: Bestand (Höhe Haus Stecher mit Blickrichtung Abzweig Endert/Kückelheim)
Skizze: Durch die Anpflanzung von Laubbäumen und Sträuchern wird die Straße optisch besser in das Ortsbild eingebunden. Details wie Leuchten und das Buswartehäuschen prägen ebenfalls den Eindruck einer Straße. Eine Gestaltungsmöglichkeit dieser Details ist in der Perspektive dargestellt. Zu empfehlen ist auch die Einbeziehung des privaten Bereiches. Maßnahmen wie Fassadenbegrünung, Entsiegelung und die Anpflanzung dorftypischer Gehölze sollten ergriffen werden.
Foto: Die Straße Hucksholl ist in diesem Abschnitt sehr ansprechend begrünt. In Verbindung mit der alten Bausubstanz ist ein Teil des historischen Dorfes bewahrt worden, dessen Erhaltung auch in Zukunft in Himmelmert als Priorität zu sehen ist.
Foto: Blick in die Straße An der Endert Zur Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger und Wanderer sollte zumindest die Tempo 30-Zone eingerichtet werden.
4 1.3 Plätze und Freiräume Alternativ hierzu regt die Dorfgemeinschaft an, den alten Glockenturm im Bereich des Ortsmittelpunktes (s. unteres Bild) aufzustellen. Vorschläge zur Erhaltung der Freiräume werden in Kapitel 4.2 Dorfökologie unterbreitet.
Foto: Blick in Richtung Kückelheim auf die Ortsmitte
4.1.4 Bauliche Entwicklungsmöglichkeiten
- An der Straße Steinacker im oberen Bereich etwa 1-2 Baumöglichkeiten, die sich gut in das Umfeld integrieren.
4.2 Dorfökologie/Zu verbessernde Strukturen: - Der kurze Verbindungsweg zwischen Schmiedeweg und Pieneweg sollte mit seiner schönen Grünstruktur erhalten bleiben. Die vorhandenen Asphaltreste sollten entfernt werden und zum Schutz vor Erosionen könnte ein Schotterrasen entwickelt werden. - Im Bereich des Glockenturmes und der in der Nähe liegenden Verkehrsinsel, an der Ebbetalstraße gelegen, sollte mit einer anderen Grüngestaltung gearbeitet werden. Der Glockenturm wird nicht ausreichend betont und sichtbar und die Zuwegung ist schlecht begehbar. Die Verkehrsinsel kann durch eine andere Grüngestaltung in ihrer Funktion verbessert werden und kann gleichzeitig zu einem dörflicheren Gesamtbild beitragen.- Als Alternative zur Umgestaltung des Bereiches um den Glockenturm, könnte dieser auch in die Nähe der alten Schule versetzt werden. - Aus der Dorfgemeinschaft kam eine weitere Anregung, die den Verlauf des Baches im Bereich einer Aufschüttung in der Ortsmitte betrifft. Der Bach verläuft in diesem Abschnitt in einem unnatürlichen Gefälle, was zu gelegentlichen Hochwasserereignissen an der Straße Steinacker führt (vgl. oberes Bild auf S.39). Es wird angeregt diesen Bach der oberhalb fließenden Achmecke zuzuleiten. Die Aufschüttung sollte beseitigt werden und der Bach sollte in einem neu anzulegenden Bett durch eine Grünfläche verlaufen. Neben der Beseitigung der Überschwemmungen würde auch die Gestaltung der Straße Steinacker hiervon profitieren (vgl. oberes Bild auf S. 39).
Als Grünzüge oder Freiflächen sollten erhalten bleiben: Die Funktion des uferbegleitenden Bewuchses als natürlicher Schutz vor Erosionen und als wichtiges Bindeglied zwischen Gewässer und Land ist ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Lebensraumes.
Die Funktionen der Bachaue sind sehr vielschichtig wie zum Beispiel: Die Natur ist kein statisches Element, auch sie braucht Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Gewässer ist ein in hohem Maße dynamisches Ökosystem. Das Gewässer und die Aue bilden eine ökologische Einheit. Krümmungserosion und Breitenerosion sind die wichtigsten Vorgänge durch die der Bach sein natürliches Gleichgewicht regelt. Werden dem Bach diese Räume genommen verarmt dieses Ökosystem. Es sterben viele seltene Arten aus und der Bach hat nur noch die Funktion das Wasser zu transportieren. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind in Himmelmert die Freiflächen zwischen der Firma Denker im Westen und in östlicher Richtung angrenzend der Firma Mayer. Ebenfalls die "Haardtwiese" zwischen der Firma Schulte/Wiese und der Firma Brockhaus. Widersprüche der baulichen Erweiterung zu dem berechtigten ökologischen Anspruch auf unverbaute Fläche (Freifläche): Für die Erschließung des Bereiches Unter dem Schaven sollte unter dem Aspekt der Biotopvernetzung die Bebauung nicht bis an die bestehende Bebauung angeschlossen werden. Es sollte ein Korridor von ca. 2 bis 3 Bauplätzen als Grünzug erhalten bleiben. Die nötige Vernetzung der Feuchtbereiche in nördlicher Richtung mit den Auenbereichen der Achmecke in südlicher Richtung wäre durch eine solche Maßnahme gewährleistet. Die kleinere Bebauungsmöglichkeit von ca, 4 bis 5 Bauplätzen östlich des Schmiedeweges kann aus ökologischer Sicht als bedenklich eingestuft werden, da der Auenbereich der Achmecke eine Beeinträchtigung erfährt. Die behutsame Bebauung wäre jedoch der Kompromiß zu einer vollständigen Bebauung des gesamten Gebietes bis an die Straße Steinacker heran.
Foto: Dieser schöne Blick über einen Teil Himmelmerts zeigt sehr deutlich die vorhandenen Grünstrukturen innerorts aber auch die Feldhecken im Außenbereich. |