Quelle: ST vom 20.02.2010

Försterfamilie seit fünf Generationen am Schwarzenberg
Hans Vetter an Burgruine von Freiherr zu Innhausen und Knyphausen verabschiedet

Von Georg Dickopf

PLETTENBERG "Vetternwirtschaft" ist das falsche Wort und doch passt es irgendwie zur Geschichte von Förster Hans Vetter, der von 1931 bis 1964 direkt unterhalb der Burgruine im Forsthaus Schwarzenberg aufwuchs, dort an der Seite seines Vaters Rehkitz "Fritzchen" aufzog und die Dorfschule in Pasel besuchte.

In der fünften (!) Generation war er bis zum Jahr 2008 als Förster im Revier Schwarzenberg tätig - nun übergab ihm Felix Freiherr zu Innhausen und Knyphausen als Dankeschön für seine langjährigen Verdienste eine goldene Tafel, auf der alle Förster der Familie Vetter verewigt wurden. "Eigentlich wollte mein Vater Carlo diese Auszeichnung übergeben, doch sein Gesundheitszustand ließ dies im letzten Jahr leider nicht mehr zu", betonte Felix Freiherr zu Knyphausen, der fünf Tage vor dem Tod seines Vaters im September 2009 selbst Vater wurde und das Kind nach Großvater Carlo benannte.

Bei winterlichen Bedingungen blinzelte der knapp sechs Monate alte Carlo am Dienstag neugierig in Richtung Burgruine. Am Fuße des Familienbesitzes überreichte Felix zu Knyphausen ein besonderes Geschenk für den sichtlich gerührten Revierförster. Der 78-jährige Förster nahm die goldene Tafel, die eine einzigartige Familiengeschichte dokumentiert, mit glänzenden Augen entgegen.

"Wir sind wirklich froh und dankbar, dass wir in Hans Vetter immer einen verlässlichen Partner vor Ort hatten, der sich um alles gekümmert hat", sagte Felix zu Knyphausen, der mit seiner jungen Familie auf Schloss Bodelschwingh in Dortmund zu Hause ist. Da man mit Ausnahme des Forstgutes Schwarzenberg fast nur landwirtschaftliche Flächen besitzt, sei der Fachverstand der Försterfamilie Vetter unersetzlich gewesen - gerade nach dem Sturm "Kyrill", der Hans Vetter dazu bewogen habe, noch zwei Jahre dranzuhängen.

Und dass auch der Nachfolger von Hans Vetter den Namen "Vetter" trägt und mit dem langjährigen Revierförster verwandt ist, dürfte nicht weiter verwundern.


Sichtlich gerührt nahm der 78-jährige Förster die goldene Tafel vor seinem früheren Elternhaus am Schwarzenberg entgegen. Foto: G. Dickopf


INFO-TELEGRAMM

Säugling aus den Flammen der Burg Schwarzenberg gerettet
Schon der Ururgroßvater von Hans Vetter arbeitete für die Familie Bodelschwingh-Plettenberg. 1863 brannte die Burg nieder

Eine bewegte Vergangenheit hat die Försterfamilie Vetter . . .


Quelle: ST vom 07.07.2006

Forsthaus Schwarzenberg
Laut dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege sind die historischen Strukturen des Gartens am Forsthaus Schwarzenberg nicht mehr vorhanden bzw. erkennbar - somit sei eine wichtige Eintragungsvoraussetzung nicht mehr gegeben. Foto: G. Dickopf

Denkmalschutz für Forsthaus
Schwarzenberg ohne Gartenfläche

Änderung des Denkmalwertumfanges im Planungsausschuss beschlossen

PLETTENBERG Mitte Februar letzten Jahres wurde die Unterschutzstellung des Forsthauses Schwarzenberg gemäß Denkmalschutzgesetz beschlossen. Dies umfasste das Gebäude, Innen und Außen, mit Haustür, Eingangstreppe mit Gitter sowie die Gartenfläche.

"Die Einbeziehung der Gartenfläche in den Denkmalwertumfang war zunächst strittig, wurde dann aber aufgrund der ergänzenden Stellungnahme des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege, das die Hinzunahme der Gartenfläche als sinnvoll erachtete, im Unterschutzstellungsbescheid explizit mit aufgeführt", betont Hartmut Engelkemeier als Leiter der Unteren Denkmalbehörde.

Wie sich bereits im Anhörungsverfahren nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz angedeutet habe, sei Eigentümer Freiherr Tido zu Inn- und Knyphausen mit der Unterschutzstellung seines Gebäudes nicht einverstanden. Der gegen den entsprechenden Bescheid form- und fristgerecht eingelegte Widerspruch habe sich auch gegen die Unterschutzstellung der Gartenfläche ausgesprochen, die seiner Meinung nach keinen Sinn mache.

Unabhängig vom noch anhängigen Widerspruchsverfahren, das die grundsätzliche Eintragung in die Denkmalliste betrifft, reduzierte Engelkemeier die Festlegung des Denkmalwertumfanges dahingehend, die Gartenfläche aus der Unterschutzstellung herauszunehmen Hierzu habe das Westfälische Amt für Denkmalpflege in Münster Anfang Januar erneut Stellung bezogen, mit Hinweis darauf, dass die historischen Strukturen des Gartens nicht mehr vorhanden bzw. erkennbar seien und somit eine wichtige Eintragungsvoraussetzung nicht mehr gegeben sei. Aus diesem Grunde sei es sinnvoll, die Gartenfläche wieder aus dem Denkmalumfang herauszunehmen, wie es auch zunächst vorgesehen war. Diesem Vorschlag stimmten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses in ihrer letzten Sitzung einstimmig zu. ged


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