100 Jahre Schützenverein Eiringhausen Im Mai 1950: Wiederbeginn auf Einladung von Paul Langenbruch Die 30er Jahre und der Wiederbeginn nach dem Krieg stellte die größten Anforderungen an die Treue und Einsatzbereitschaft der Eiringhauser Schützen. Hierzu haben Reinhard Panzer und Kai-Uwe Eppmann in ihrer Chronik zum 100jährigen Bestehen unter anderem vermerkt: Erstmals wurde im Jahre 1929 das Eiringhauser Biergericht in der Presse erwähnt, obwohl dieses bereits seit einigen Jahren Bestandteil des Eiringhauser Schützenfestes war. Die Vereinsgeschichte erwähnt in dem Jahr als Schützenkönig August Scherer, der sich zur Königin Johanna Judt erwählte. 1929 wurde der Schießstand mit Konzession von Herrn Wilhelm Alberts gekauft und eingeweiht. Der Vorstand hatte in diesen Jahren ein schweres Amt - interne Streitigkeiten mußten beigelegt werden, erforderliche Arbeiten rund um den Schießstand bedurften der Hilfe und der Finanzkraft des gesamten Vereins. Die Protokolle des Schriftführers Köhne aus dem Jahre 1932 berichten von einer dramatischen Abnahme der Mitgliederzahlen. Im Jahre 1932 sank die Mitgliederzahl auf 226, Anfang 1933 auf 178 und in 1934 auf 158. Die genauen Ursachen für den Mitgliederschwund sind unbekannt. Lag es daran, dass nur kleine Schützenfeste gefeiert werden konnten oder am angebrochenen Dritten Reich und dessen Auswirkungen? Das Sieg Heil ist nicht allen Mitgliedern glatt von den Lippen gekommen. Alte, aktive Mitglieder distanzierten sich, andere dagegen bemühten sich mit aller Kraft, den Schützenverein aufrecht zu erhalten. Der Schießstand mußte zur Schießausbildung der Formationen der NSDAP zur Verfügung gestellt werde. 1935 entstand eine Jungschützengruppe Die Ortsgruppenleitung nahm Einfluß auf das Vereinsgeschehen. Das in dieser Zeit auf der Halle gefeierte Schützenfest war ein voller Erfolg. Schützenkönig wurde Herr Karl Hebbecker zur Königin erwählte er sich seine Braut Frl. Hilde Wiemann. In der Amtszeit dieses Königspaares konnte der Schützenverein 1935 einen Anstieg der Mitgliederzahl auf 207 verzeichnen. Oberst Paul Küper und Adjutant Walter Ueckermann leiteten 1935 eine neue Ära ein: eine Jungschützengruppe wurde gegründet. Das Vereinsleben wurde wieder reger, Plaketten-, Medaillen- und Sternschießen fanden statt. Der Schießstand wurde durch freiwillige Arbeit ausgebaut. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde 1/3 der Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen. Weitere, nicht näher geschilderte Schwierigkeiten führten dazu, dass im Protokoll der Mitgliederversammlung vom 24. August 1940 der Schriftführer Köhne vermerken mußte, dass zur Zeit kein geordnetes Vereinsleben möglich ist. Am 12. Mai 1950 begann, aufgrund einer von Paul Langenbruch einberufenen Versammlung, wieder das aktive Vereinsleben des Schützenvereins Eiringhausen. Der Schützenverein bekam eine neue Satzung, die einstimmig genehmigt wurde. Die anschließenden Wahlen ergaben: 1. Vorsitzender Erich Schulte 1. Schriftführer Ernst Schmellenkamp 1. Kassierer W. Tweer. Neue Mitglieder konnten gewonnen werden. Die Freigabe des Vermögens des Schützenvereins Eiringhausen bei den Behörden wurde beantragt. Die Wiederherstellung des Schießstandes auf der Halle wurde diskutiert. Auf der Hauptversammlung 1951 konnten nur 13 (!) Mitglieder begrüßt werden. Aus diesem Grund wurden die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung mit der Frage konfrontiert, ob bei der bisherigen Interessenlosigkeit der Schützenverein eine Existenzberechtigung habe. Einstimmig faßte man jedoch den Beschluß zur Weiterführung. Nach 17 Jahren Pause wieder Schützenfest Oberst wurde Paul Küper. Paul Langenbruch, G. Böcker und Herbert Otto wurden zu Besitzern gewählt. Die 1950 beantragte Freigabe des Eigentums des Schützenvereins Eiringhausen wurde 1952 genehmigt. Der Schützenverein Eiringhausen lebte wieder auf. Die nächste Jahreshauptversammlung fand erst 1955, trotz intensivem Einsatz des Vorstandes wiederum nur mit 17 Mitglieder, statt. Endlich konnte der Schießstand wieder aufgebaut werden. Begeisterte Schützen ließen den Schießstand neu erstehen. Hilfreiche Unterstützung fand der Schützenverein Eiringhausen bei heimischen Unternehmen. Das 400. Mitglied konnte begrüßt werden! Nach 17 Jahren Pause konnte am 1., 2. und 3. September 1956 wieder ein Schützenfest gefeiert werden. Der Vorstand und das Offizierscorps, unter Leitung des neuen Oberst Walter Ueckermann, leistete vorbildliche Arbeit. Viel Einfallsreichtum und Improvisation sicherten einen gelungenen Festverlauf. Besonders dem Einsatz der Junggesellenkompanie ist es zu verdanken, dass sich Eiringhausen beim Festumzug geschmückt präsentieren konnte. Der Schützenkönig von 1939, Paul Küper, fand durch den Königsschuss von Albert Oschmann einen würdigen Nachfolger. Zu seiner Königin erwählte er sich Ruth Langhammer. Das Schützenfest fand auf dem alten Sportplatz im Kahley (heutiges Gelände der Firma Kaltwalzwerk Brockhaus) statt. Einer der Höhepunkte war das Biergericht am Montagmorgen unter der Leitung des Biergerichtspräsidenten Herzhoff. Musikalisch wurde das Feldquartier auf hartem Stein schon in den 60er Jahren von der Feuerwehrmusik begleitet. Links ist Sepp Eittinger an der Trompete zu sehen. (WR-Bild: May) Hahn im Korb bei den Eiringhauser Schützendamen war Heinz Schenk (Der Blaue Bock) im Mai 1978. (WR-Bild: Archiv Hassel) |