"Wirtschaftsbedingungen" für erstes Schützenfest - Winterfest 1899 im Saal Siepmann

Sonntags vom Schützenfestwirt gratis:
12 Glas Bier für die Musiker

Interessant sind die "Wirtschaftsbedingungen" für den Schützenfestwirt des ersten Schützenfestes, die wir hier im Wortlaut wiedergeben:

§ 1 Der Wirth übernimmt die Verpflegung der 18 Mann starken Musik und sorgt für genügend Beköstigung, sowie am Sonntag hat der jedem Musiker 12 Glas Bier gratis zu geben.
§ 2 Der Wirth hat für genügenden Platz Sorge zu tragen und durch Anbau zu vergrößern auf Anregung des Vorstands.
§ 3 Der Wirth hat am 19. und 20. Bier zu verabfolgen, jedoch bald Weinzwang einzuführen.
§ 4 Weinpreise sind 1,25, 1,60, 2,00, 2,50, 3,00, Champagner 5,00 und 6,00 Mark. Letztere müssen spezielle Marken sein.
§ 5 Der Wirth hat dem Vorstand an einem bestimmten Abend von jeder Flasche Wein eine zur Probe zu stellen, jedoch zum Selbstkostenpreis.
§ 6 Der Vorstand verpflichtet sich, für Ruhe und Ordnung Sorge zu tragen.
§ 7 Bei angenehmen Geboten muß der Zuschlag sofort erteilt werden, jedoch dann, wenn das Gebot dem Vorstand genehm ist, bleiben Bieter 8 Tage an ihr Gebot gebunden. Es werden Nachgebote nicht angenommen.

Erstes Winterfest endete mit Defizit

Das erste Winterfest fand am 26. Dezember 1899 im Saale Siepmann statt. Es wurde mit einem Defizit von 689,70 Mark abgeschlossen. Die Schwierigkeiten in der Finanzierung des Vereins waren auch schon im Gründungsjahr erkennbar, konnten jedoch in der Folgezeit durch Spenden usw. überbrückt werden.

In den Jahren 1900 bis 1908 sind in den Protokollen folgende Majestäten genannt:

       1900 Herr von Almsick - Frau Maria Siepmann
       1901 Herr Gustav Haupt - Frau Emma Wunderlich
       1902 Herr Friedrich Wunderlich - Frau W. Alberts
       1903 Herr Carl Patscher - Frau H. Plankemann
       1904 Herr Otto Weber - Frau Auguste Vieregge
       1905 Herr Fritz Haase - Frau W. Seuthe
       1906 Herr Carl Bickel - Frl. Martha Alberts
       1907 Herr Fritz Sechtenbeck - Frl. Emma Kämper
       1908 Herr Albert Hohage - Frl. Käthe Quast

Nach dem Schützenfest 1908 fand bis zum Schützenfest im Jahre 1925 aus nicht ersichtlichen Gründen kein aktives Vereinsleben statt.
Im Jahre 1925 wurde von Herrn F. Wunderlich und weiteren Interessenten zu einer Zusammenkunft gebeten, um zu prüfen, ob und wie der Schützenverein neuen Auftrieb erhalten könne. Folgende Herren beschlossen ohne lange Überlegungen, den Verein sofort (ab 14. März 1925) wieder aufleben zu lassen:
Fritz Wunderlich, Wilhelm Seuthe-Einig, Joseph Paul, Otto Vieregge I, Edmund Welter, Ferdinand Koch, Emil Heitmann, Wolfgang Rohrmann, Johann Selle, Wilhelm Klapp, Otto Langenbach, August Haubach, Anton May, Fritz Köhne, H. Schmellenkamp, Fritz Heitmann, H. Gräwe, B. Rapp, A. Kreikebaum.


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