Quelle: Ortsbesichtigung am 24.03.2007 durch Horst u. Bärbel Hassel
Spuren des Bergbaus "Auf der Wormel"
Auf einen Hinweis von Matthias Klassen (Orthopädie Solms), der einen ihm bislang unbekannten Schacht
am Weg zwischen "Schäferplätzchen" und Hexentanzplatz am Hang des Dörnberg
entdeckt hatte, an Martin Zimmer, erfolgte durch den Chronisten eine Ortsbesichtigung. Dabei wurde das Schachtloch
(siehe Skizze), zwei Pingen, Hinweise auf verfallene Stollenmundlöcher und eine Halde entdeckt.
Vergleicht man die Spuren mit der Beschreibung von Fritz Bertram (siehe
nachfolgenden Bericht), handelt es sich um Relikte des schon 1656 erwähnten
Bleibergwerks "Auf der Wormel" bzw. "Wurmberg". Von hier aus in Richtung Schäferplätzchen liegt
die benachbarte Grube "Auf dem Dümpel".
Das Schachtloch liegt ca. 30 Meter oberhalb des Weges und zeigt zur Bergseite
hin Spuren von nahezu rechtwinklig bearbeitetem Fels. Der Schacht hat eine
Breite/Länge von ca. 2,40 mal 1,80 Meter im Quadrat und eine Resttiefe von ca. 1,10 Meter. Unterhalb des Schachtes, wenige Meter oberhalb
des Weges, findet sich eine Pinge. In nahezu gerader Linie von Schachtloch und
Pinge findet sich unterhalb des Weges eine zweite Pinge.
Der eingezeichnete Einschnitt mit Halde lässt vermuten, dass es sich hier
um zwei ehemalige, übereinander liegende Mundlöcher handelt. Das würde zur
folgenden Beschreibung passen: "1716 wurde an der Wormel wieder eifrig nach
Blei gegraben. Damals waren zwei Stollen vorhanden. Man legte einen Verbindungsschacht vom obereren
zum unteren Stollen an."
Die noch vorhandene ausgeprägte Halde befände sich im Bereich des unteren
Mundloches. Das obere Mundloch könnte unmittelbar unterhalb des heutigen Weges
gelegen haben. Im Vergleich mit vielen anderen Mundlöchern kann man dann davon
ausgehen, dass der Grubeneingang durch den Wegebau verschüttet wurde.
Quelle: Meister: Die Grafschaft Mark, 2. Band, Seite 92
28. Wurmberg ein Bleybergwerk -
Ist schon zufolge Prot. de anno 1688 unter dem Namen Dümpele in Betrieb
gewesen. Anno 1716 war es schon unter dem Namen Wurmberg in Betrieb und
wurde damals befahren.
Ext. prot. der Belehnung de 15. May 1758:
Extr. prot. de 30. Juny 1759:
Quelle: Süderländische Geschichtsquellen und Forschungen, Bd. 3 (1958), S. 152
1656, März 16 (26?)
Belehnung des brandenbg. Oberkommissars Joh. Paul Ludewigh mit dem
Kupferbergwerk "aufm Bermerbergh" bei Pl., das 1630 der Generalfeldzeugmeister
Otto Christoph Frhr. v. Sparr begonnen und später 1651 dem gen. L.
überlassen hatte, der es mit schweren Kosten fortsetzte. Ferner
Belehnung des L. mit den Bleibergwerken "auf dem Wormelbergk" und
"auf dem Ziegenkamp" 1) - D.: Königsberg. ZAM, Rep. 34, Nr. 165
"Acta Verpfändung des Amtes Plettenberg" 1605-1661 (f.61).
Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 49-51
7. Am Tümpel oder Wurmberg -
Am Tümpel oder Wurmberg, ein Bleibergwerk am Dömberg bei Holthausen -
dieses Grubenfeld lag nördlich von Holthausen, und es gibt sich zur
heutigen Zeit noch durch umfangreiche alte Bauen zu erkennen. Nachrichten
aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind jedoch nicht mehr vorhanden, und
auch die alten Überlieferungen widersprechen sich zum Teil. Es wird
überliefert, dass 1636 die Bleierzgruben am Tümpel schon mehr als 30 Jahre
wüst lagen, wogegen im benachbarten Feld Wormel noch schwach gearbeitet
wurde (Ich fasse diese anscheinend verschiedenen Gruben hier zusammen,
da sie jedenfalls eng beieinander gelegen waren).
Das gefunde Erz des Bergwerkes auf der Wormel wurde in der Hütte auf
dem Dümpel geläutert (Quelle: Frommann, Plettenberg S. 39). Im Jahre
1656 belehnte der Große Kurfürst den Joh. Paul Ludwig mit dem Bergwerk
auf der Wormel (Quelle: Frommann, Plettenberg S 83). Als Jakob am Ende
dann 1688 die Grube besichtigte, stellte er fest, dass dieses Werk,
womit kurz vorher Math. von Honnichen belehnt war, verfallen war.
Wilhelm von Marscharrell wurde dann am 12.06.1675 damit belehnt, ob
es aber erfolgreich ausgebeutet wurde, bleibt unbekannt (Quelle:
Bericht am Ende, f 201 StA Münster, abgedr. bei Meister, Mark, Bd. 1 S. 449).
1716 wurde an der Wormel wieder eifrig nach Blei gegraben. Damals waren
zwei Stollen vorhanden. Man legte einen Verbindungsschacht vom obereren
zum unteren Stollen an. Diese umfangreichen Arbeiten hatten schon die
beträchtliche Summe von 2200 Rtlr Kosten erfordert und noch weitere
800 Rtlr mussten verwandt werden, um fündig zu werden. Die Muthung zum
Durchschlägig machen wurde unter dem 12.01.1712 eingelegt. Man hatte
vor, noch einen dritten Stollen anzufahren. Um 1755 jedoch entstand ein
derartiger Streit unter den Iserlohner Kaufleuten, die bis dahin die
Grube betrieben hatten, dass die Arbeiten eingestellt wurden (Quelle:
Voye, Handelskammer Bd II).
Eine neue Muthung vom 30.06.1759 besagt nun, dass der Schacht mehr als
9 Lachter, davon 8 Lachter gegen NW, vorgetrieben seien, wo man vor Ort
auf 3 Zoll mächtiges Bleierz und 1 1/2 Fuß mächtiges Pocherz traf. Man
gab damals den Gewerken den Befehl, den untersten Stollen mit Pumpwerk
zu versehen.
Quelle: "Bergbau und Hüttenwesen im alten Sauerland", Zeitschrift "Süderland", Nr.1, Juni 1923, 1. Jahrg., S. 13-15
28. Wurmberg (modo Tümpele) -
Ist schon zufolge Protokoll von 1688 unter dem Namen "Dümpele" in Betrieb
gewesen. Anno 1716 war es schon unter dem Namen "Wurmberg" in Betrieb
und wurde damals befahren; fand sich, dass es durch Aufmachung des
tiefen Stollens betrieben wurde, und waren in der Grube und auf der
Halde Erze vorrätig.Vom obern Stollen wurde ein Durchschlag auf den
tiefen betrieben; die Muthung war unterm 12. Januar 1712 erteilt; bis
zum 11. März 1716 waren zum Betrieb und zu denen Gebäuden 2200 Rtlr.
verwendet, und man glaubt, dass bis zum ersten Schmelzen noch 800 Rtlr.
erfordert würden. Die Gewerkschaft hatte auch ein Zechenhaus gebauet
und wollte einen dritten, tiefsten Stollen anlegen.
(Aus der Belehnung vom 15. May 1758) Johann Christ. Rumpf, Caspar
Nordheim, Ernst Leonhard und Joh. Christ. Dulhäuer wurde drauf mit
vier Messen und 1 Fundgrube belehnt mit dem Bedinge, das Tiefste
unter dem Stollen mit Pumpen zu stecken.
(Prot. vom 30. Juny 1759) Der Schacht war 9 1/2 Lachter tief und
dann 8 Lachter gegen Nordwest ausgelenkt, wo vor Ort 3 Zoll mächtige,
derbe Blei-Erze brachen und 1 1/2 Fuß Poch-Erz. Der Schacht musste
noch 3 Lachter bis auf den Stollen abgeteuft werden.
Plettenberg, den 12.01.1939 |