Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 35-36

15. Olga - Kupfer- und Bleierzgrube bei Herscheid


Zum Schluss der Beschreibung der Grubenfelder der Kupfererzlagerstätten müssen noch zwei Fundpunkte erwähnt werden, die nicht genau definiert werden können. Da sie aber wiederholt in Schriften erwähnt werden, seien sie an dieser Stelle bereits (und nicht im Teil C) erwähnt:
15. Olga - Kupfer- und Bleierzgrube bei Herscheid; Die Muthung wurde eingelegt am 07.06.1892 und das Grubenrecht am 11.04.1893. Repräsentant war der Ingenieur Wilhelm Schröder aus Dortmund (GbA Plettenberg).
Und ein Kupferbergwerk an der Landhelle . . .


Quelle: Lüdenscheider Nachrichten März 1982

Kupfer- und Bleierzgrube "Olga" bei Marlin

Herscheid. Aufgeschreckt durch eine Meldung, das Bergamt Siegen wolle die Eingänge verschiedener z. T. Jahrhunderte alter aber stillgelegter Gruben sprengen, bangen Heimatfreunde jetzt um die Grube "Olga" an der Schönebecke bei Marlin. Sie gehört zwar zu den jüngsten Gruben, gemutet wurde sie am 7. Juni 1892, ist aber durch ein größeres Vorkommen von Fledermäusen interessant. Auch sind dort noch die Schienen für die "Grubenhunde" erhalten.

Durch einen Bericht in der Zeitschrift "Ruhrkohle" über die fast 1000-jährigen Bärenberg-Gruben in Plettenberg war das Bergamt Siegen auf die offen stehenden Mundlöcher, wie sie einst auch die Grube "Olga" hatte, aufmerksam geworden. Durch Gesetz ist dem Bergamt die Aufgabe übertragen, für die Sicherung aufgegebener Bergwerke zu sorgen. Durch schlechte Erfahrung in letzter Zeit gilt als einzig wirksame Sicherung der Verschluss von Gruben durch eine Stahl-Beton-Armierung. Die in der vergangenen Zeit in anderen Gruben angebrachten Türen und Gitter wurden durchgesägt, aufgebrochen, mit dem Presslufthammer bearbeitet und in einem Fall sogar mit einer Handgranate aufgesprengt.

Das Bergamt dementierte jetzt die Gerüchte, wonach die Eingänge gesprengt werden sollten. Auf der anderen Seite sprachen sich aber Vertreter der Landesanstalt für Ökologie, Landwirtschaft und Forsten (LÖLF), der Landschaftsbehörden, des Regierungspräsidenten gegen die Schließung durch einen Betonblock aus.


So fand man für Plettenberg einen Kompromiss. Die Gruben werden "Besucherbergwerke", dadurch ist das Bergamt nicht mehr sicherungspflichtig. Zur Sicherung nun sollen etwa zehn Meter "vor Ort" stabile Schutzgitter angebracht werden. Besucher können in die Grube einfahren, jedoch nur bis zum Gitter. Die Verantwortung übernimmt dann etwa der Heimatverein.

Wie es dagegen mit der Herscheider Grube "Olga" aussieht, ist ungewiss. Als "Besucherbergwerk" ist der Stollen, in dem einst Kupfer und Blei gefördert wurden, nicht geeignet, schon wegen der Tierwelt, denn dort haben die Fledermäuse ihr Winterquartier. Heimatfreunde plädieren daher für eine solide Tür mit einem Schlupfloch für die Tiere.



Foto: 1981 Martin Zimmer


Foto: 1982 Martin Zimmer


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