Quelle: Süderländer Tageblatt vom 25.05.2006

Bleierzgrube könnte zur Attraktion werden
Ausschuss beauftragte Kulturamt einstimmig mit der Konzeption

PLETTENBERG - Die ehemalige Bleierzgrube "Neu Glück" im Hestenberg könnte künftig eine besondere Attraktion für Plettenberg werden. Einstimmig beauftragten gestern die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses das Kulturamt, die Konzeption für einen Museumsstollen zu erarbeiten, in dem gleich drei Themen präsentiert werden: der Bleierzabbau im 18. Jahrhundert, die Funktion als Luftschutzraum in 2. Weltkrieg und der Bau der Westtangente.

In der Bleierzgrube "Neu Glück" wurde seit dem Jahr 1755 Bleierz abgebaut. Die Stollen sind noch heute auf einer Länge von rund 100 Metern erhalten. Im 2. Weltkrieg wurden sie als Luftschutzstollen genutzt – dazu hatte man die Gänge auf einer Länge von rund 80 Metern so ausgebaut, dass sie zwei Meter hoch und 1,20 Meter breit sind. Im Zuge des Tunnelbaus für die Westtangente wurde die Anlage im Jahr 2002 "wiederentdeckt".

Die Stadt könne hier mit wenig Aufwand eine Attraktion schaffen, freute sich gestern Bürgermeister Klaus Müller. Zwar habe er inzwischen schon ein Schreiben des Bergbauamtes auf dem Tisch, das seine Bedenken gegen ein Besucherbergwerk anmeldet, "aber da sollen ja nicht täglich Menschenmassen durchlaufen". Die Stadt sei allerdings nicht Eigentümerin der Grube.

Peter Thiemann (FDP) begrüßte das Projekt: "Endlich ein Stollen, den man begehen kann." Wichtig sei aber, dass die Kosten – auch für Folgekosten – gering bleiben. Helge Staat (SPD) regte an, die Bleierzgrube in den Plettenberger Geschichtspfad einzubinden. "Altena hat ein Drahtmuseum, Lüdenscheid ein Knopfmuseum – wir haben da bisher gar nichts", freute sich auch Willi Wicker (CDU) über die neue künftige Attraktion. Initiator Martin Zimmer lud die Ausschussmitglieder ein, sich selbst ein Bild von der gut erhaltenen Bleierzgrube zu machen. gt


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