Pressespiegel "Neu Glück" Wer war Hermann Schantz? www.grube-neu-glueck.de
Quelle: WR Plettenberg vom 17.07.2008
Beste Werbung für Schaubergwerk
Bernd Maus
Am "Tag des offenen Denkmals" erste Besichtigung
Tunnelbau trifft auf Altbergbau
Quelle: WR Plettenberg vom 17.11.2006
Konzept für die Grube "Neu Glück" in Prüfung
Plettenberg. (HH) Von "positiven Signalen aus dem Oberbergamt" berichtete Bürgermeister Klaus Müller gestern im Schul- und Kulturausschuss. Das von Martin Zimmer vorgelegte Konzept zur Nutzung der "Bleierzgrube Neu Glück" auf der Weide wird derzeit mit dem Amt abgestimmt.
Stadtnah kann in der Grube "Neu Glück" die langjährige Geschichte Plettenbergs als Erzbergbaustadt demonstriert werden. Da die Stadt die Verkehrssicherungspflicht hat, wenn, wie geplant, die Grube für die Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben werden soll, sind vorab einige Fragen zu klären:
Sobald die Gespräche mit dem Oberbergamt zum Abschluss gebracht sind, und der eventuelle Umfang der von dort gemachten Auflagen feststeht, können Kosten für das Herrichten der Grube ermittelt werden.
Straßen.NRW hatte im Vorfeld bereits die Grubengänge freigeräumt und eine Beleuchtung hineingelegt. Derzeit wird diese Beleuchtung noch durch ein Stromaggregat vor der Grube gewährleistet. Ein dauerhafter Stromanschluss muss also hergerichtet werden. Wegen der Enge in der Grube sind geführte Besuchergruppen von maximal 10 Personen denkbar.
Quelle: WR Plettenberg vom 10.05.2006
Bald Blick "unter Tage" für Touristen
Plettenberg. (HH) Die Mitglieder des Kulturausschusses werden in ihrer nächsten Sitzung über die Einrichtung einer touristischen Attraktion beraten: die Einrichtung eines Besucherbergwerks in der ehemaligen Grube "Neu Glück". Bürgermeister Klaus Müller und Techn. Beigeordneter Norbert Sunderdiek haben "Neu Glück" am vergangenen Montag besichtigt und zeigten sich begeistert von der Idee.
Der heimische Bergbau-Experte Martin Zimmer hatte der Verwaltung im März den Vorschlag unterbreitet: Mehr als 900 Jahre wurde in über 120 heimischen Gruben Erz abgebaut. An diese harte Arbeit unserer Vorfahren, die Kupfer, Blei, Zink und Eisenerz abgebaut haben, erinnern nur noch wenige Gruben. Mit dem Bau der Westtangente hat sich die Möglichkeit ergeben, stadtnah an die Bergbaugeschichte der Stadt zu erinnern - in der Grube "Neu Glück".
Den älteren Plettenbergern sind die beiden zugemauerten Eingänge des "Luftschutzbunkers" auf der Weide noch in Erinnerung. Ursprünglich handelt es sich um die Grube "Neu Glück", dern Gänge in den 1940er Jahren zum Luftschutzkeller für die Mitarbeiter der Fa. Voß & Schröder ausgebaut wurden. Aus dieser Zeit stammen die zwei Ein- bzw Ausgänge.
Als dann der Tunnel für die Westtangente gesprengt werden sollte, machte Martin Zimmer das Landesstraßenbauamt darauf aufmerksam, dass der Tunnel vermutlich auf die alten Stollen der Grube "Neu Glück" treffen wird. Daraufhin wurde im Jahre 2002 der "Luftschutzstollen erstmals seit den 1950er Jahren wieder geöffnet.
Tunnel-Sprengungen ohne Auswirkungen
Bergbau-Experte Martin Zimmer hatte nun die Idee, am Beispiel der Grube "Neu Glück" an den heimischen Bergbau zu erinnern. Die Grube ist aus mehreren Gründen dafür geeignet: Der Eingang liegt stadtzentral am Fuß-/Radweg auf der Weide, er ist weitgehend trocken und von den Abmessungen im Bereich des ehemaligen Luftschutzbunkers so breit, dass ganze Besuchergruppen dort Platz finden können, und er bietet originalen Bergbau "vor Ort", nur etwa 25 Meter vom Eingang entfernt.
Bürgermeister Klaus Müller und Technischer Beigeordneter Norbert Sunderdiek besichtigten am Montag unter Führung von Martin Zimmer die Grube. Mitarbeiter von Straßen.NRW sorgten mit einem Stromaggregat für die Beleuchtung. Nach der gut 30minütigen Besichtigung waren Klaus Müller und Norbert Sunderdiek begeistert von der sich bietenden Möglichkeit, ein Besucherbergwerk stadtzentral ohne großen Aufwand einrichten zu können.
Nachdem der Westtangenten-Tunnel nahezu fertiggestellt ist, blieb bei der Besichtigung die spannende Frage, wie die Grube "Neu Glück" die Sprengungen im Kohlbuschberg überstanden hat. Sie präsentierte sich unbeschädigt. Dank der Vorarbeiten, die Straßen.NRW 2004 schon geleistet hat, kann man die Grube in normaler Straßenkleidung besichtigen, lediglich ein Grubenhelm ist erforderlich, weil vereinzelt die Decke doch nur 1,80 Meter hoch ist.
Zur Befahrung der 1755 gemuteten Bleierz-Grube "Neu Glück" auf der Weide trafen sich am
8. Mai 2006 Plettenbergs Bergbau-Experte Martin Zimmer mit Bürgermeister Klaus
Müller, Techn. Beigeordneter Norbert Sunderdiek, Henning Hobein,
Horst Hassel und 2 Mitarbeiter von Straßen.NRW. Auf Vorschlag von
Martin Zimmer sollte der Verwaltungsleitung die Grube vorgestellt
und ihr Ausbau bzw. ihre Nutzung als Besucherbergwerk erkundet
werden.
Quelle: WR Plettenberg vom 23.12.2002
In "Neu Glück" noch einmal unter Tage
Von Horst Hassel
Plettenberg. Wenn im Jahre 2004 der Tunnel der Umgehungsstraße
unweit des Kersmecke-Viaduktes in den Berg gebohrt wird, zerschneidet
er dabei einen alten Grubengang des Stollens "Neu Glück". Im zweiten
Weltkrieg wurde ein Teil des Stollens als Luftschutzbunker genutzt.
Jetzt wurden exklusiv für die Rundschau erstmals Aufnahmen vom Inneren
der Grube gemacht.
Vielen Plettenbergern sind die beiden zugemauerten Eingänge des "Luftschutzstollens"
beim Gang über den Fußweg von der Weide zur Kersmecke schon aufgefallen.
Inzwischen wurden grüne Panzertüren an den beiden Stolleneingängen angebracht.
Bergmännisch ausgerüstet mit Stiefeln, Helm und Lampe wagen Karl-Josef
Siebers und Martin Zimmer den Gang in die Unterwelt. Fast 50 Jahre ist
es wohl her, seit hier zuletzt Menschen "unter Tage" gegangen sind.
Es ist wunderbar warm in dem Stollen, zumindest hat man am Eingang
das Gefühl, denn draußen herrschen bei der Begehung Minus 6 Grad,
im Stollen sind konstante 8 bis 9 Grad Plus vorhanden. Unspektakulär
geht es vom linken, zur Stadtmitte hin gelegenen Eingang aus zunächst
15 Meter geradeaus, dann gabelt sich der Stollen.
Nach links führt ein sehr sauber rechteckig gehauener Gang in den
alten Stollenteil der Grube "Neu Glück". Er endet nach etwa
25 Metern. Zuvor hat man links vom Gang noch eine kleine Halle
von etwa fünf Metern Durchmesser und zwei Metern Höhe passiert.
Vom Abzweig nach rechts hin führt der Stollen etwa 15 Meter weit,
dann kommt ein weiterer Abzweig nach rechts, der wieder aus dem
Berg heraus führt zum zweiten Stolleneingang in Richtung Kersmecke
gelegen. Die beiden Stolleneingänge sind also U-förmig miteinander
verbunden. Sie sind wesentlich breiter und höher als die Bergbaustollen
links und rechts davon.
Am Abzweig geht der alte Stollen der Grube "Neu Glück" weiter geradeaus und führt in einem
Halbkreis unterirdisch in das Kersmecketal hinein. Nach etwa 20 Metern wird der Gang in
die Unterwelt gestoppt: Ein senkrecht etwa fünf Meter in die Tiefe führender rechteckiger
Schacht von etwa 2x3 Metern tut sich auf. Am Grund des Schachtes findet sich eine ca. zehn
Zentimeter hohe Wasserschicht.
Vor Jahrzehnten müssen Besucher der Grube "Neu Glück" den Schacht
mit Hilfe eines starken Kantholzes überquert haben, um weiter
durch den Stollen in Richtung Kersmecketal vorwärts zu kommen.
Heute sieht dieses Kantholz wenig vertrauenerweckend aus - wer
einen Schritt darauf setzt, könnte Sekunden später in den Schacht
gestürzt sein.
Straßenbau NRW lässt Stollen von Felsgestein räumen
Der Straßenbau NRW will jetzt die Stollen von etwa 50 Kubikmeter herausgebrochenem Felsgestein räumen lassen. Dann wird eine Beleuchtung in die Stollen gelegt und die Hohlräume werden ganz genau vermessen. Dadurch wird man beim Tunnelbohren verhindern können, dass der Bohrer überraschend in einen Hohlraum des Stollens bohrt und dadurch zerstört wird.
Neben dem etwa neun Meter breiten Tunnel mit zwei Fahrstreifen wird es einen etwa vier Meter entfernt parallel laufenden Rettungstunnel geben.
Während der Straßentunnel über dem Fußweg auf der Weide in eine neue Elsebrücke mündet, wird der Rettungstunnel wohl direkt auf den Fußweg münden.
Quelle: Aktenvermerk zur Ortsbegehung am 08.11.2002
Entwurfsplanung Hestenbergtunnel
1. Stollensystem
Die vorderen, als Luftschutzstollen verwendeten Abschnitte der Stollen, haben
eine Höhe von ca. 2 m und eine Breite von ca. 1,2 m. Die hinteren
Stollenabschnitte (gestrichelt) sind nur ca. 1,2 m hoch und 0,80 m breit.
Das Gebirge besteht aus einer Wechsellagerung von Sandstein-, Schluffstein-
und Tonschieferbänken unterschiedlicher Dicke. Der Sandstein ist hart und
durch Trennflächen örtlich engständig zerlegt. Die Trennflächen weisen häufig
tonige Beläge auf. Die überwiegend dünnen Tonschieferlagen sind zu Ton
entfestigt (malonitisiert und kaolinisiert). Die Schichten streichen etwa
SE - NW und fallen steil in nordöstliche Richtung ein.
Der in nördliche Richtung verlaufende Stollen weist an 2 Stellen Nachbrüche
aus der linken Wand im Übergang zur Firste auf. Hier sind Blöcke aus
Sandstein zwischen tonigen Schichten bis ca. 2 m Höhe über die Stollenfirste
hinaus herausgerutscht. Der Schacht fällt in Richtung der Schichtung ein und
ist bis ca. 3 m unter der Stollensohle mit Wasser gefüllt.
Der in westliche Richtung verlaufende Stollen weist nach ca. 30 m nur noch
eine Höhe von ca. 1 m auf. Die Sohle ist mit Schutt und Abraum aufgefüllt.
Die Stollen sind, soweit sie besichtigt werden konnten, ungesichert aber
augenscheinlich standsicher. Es wurden 4 Proben aus den kaolinisierten
Tonschiefern für Laboruntersuchungen entnommen.
2. Weitere Erkundungen
3. Sicherung der alten Grubenbaue
4. Sonstiges
Gegenüber des Brandenberges, hinter dem städtischen Schlachthof, finden
wir die Grube "Neu Glück", die 1755 auf Bleierz gemuthet wurde. Die Stollen
dieser Grube sind noch sehr gut erhalten, sind sie doch in festes
Grauwackengebirge getrieben worden. Wenn man bedenkt, dass diese Stollen
ohne jede mechanische Hilfe von Hand vorgetrieben wurden, dann stehen
wir mit Staunen vor der Tatsache, dass gerade die Stollen der Bleierzgrube
"Neu Glück" etliche 100 Meter nach Westen in das Gebirge führten. Das
zweite Bild gibt uns eine Ansicht der Stollen, die Aufnahme wurden etwa
ca. 40 Meter im Berginnern gemacht (Bild Stollen "Neu Glück").
Mai 2003: hier verhindert ein Versturz ein weiteres
Vordringen in Richtung Kersmecketal. Erst im August 2004, als
beim Tunnelbau der Stollen hinter dieser Stelle angeschnitten
wird, lässt sich der Gang weiter verfolgen.
An dieser Stelle des Rettungstunnels bestand der letzte
Zugang zur ehemaligen Grube Neu Glück. Nachdem der Stollen
mit Beton verschlossen worden war, wurde die Tunnelwand
geschlossen.
Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 37-40
2. Neu Glück - Bleierzgrube am Bleiberg bei Plettenberg
Dieses Grubenfeld wurde am 15.04.1755 durch Hermann Schantz gemuthet.
Es wurde ein Stollen an der Else angesetzt und damit der Gang
bald angehauen und 9 Lachter gegen Westen aufgefahren. Am 19.07.1755
war der Gang bereits 18 Lachter lang auf dem Gang aufgefahren, es
zeigten sich lebendige Bleispuren und der Stollen hatte noch nicht
5 Lachter Teufe eingebracht. Am 08.09.1755 wurde dann eine Muthung
auf eine Fundgrube mit 4 Massen eingelegt. Bei der Besichtigung am
26.06.1759 wurde festgestellt, dass die Gewerke den Hauptschacht
vor dem Stollen Ort verlassen hatten und auf einer Nebenader ausgelenkt
hatten, was ohne Ursache geschehen war, weshalb ihnen die Belehnung
von 1757 entzogen wurde (Quelle: Ms 63 Altena, abgedr. bei Z.Süderland,
Schmidt Nr. 31 1923).
Wenn wir heute die Grube "Neu Glück" suchen, so finden wir das Mundloch
am linken Bergabhang kurz hinter dem städtischen Schlachthof. Die
Gänge sind noch gut erhalten und z. T. sehr gut begehbar, weil dieser
Stollen im II. Weltkrieg als Luftschutzbunker benutzt wurde und bei
dessen Ausbau die Stollen erhöht und ein zweiter Ausgang geschaffen
wurde. Das nebenstehende Bild zeigt die Stollenführung der Grube
Neuglück wie sie im Sommer 1952 noch befahren werden konnte.
Wenn wir durch das alte Mundloch die Grube betreten, so stoßen wir
nach 6 Lachter Entfernung vom Mundloch auf eine Abzweigung, die
einen Stollen nach Norden, den anderen nach Westen führt. Wir verfolgen
den westlichen Stollen und treffen nach 8 Lachter auf eine Kreuzung,
die einen Stollen nach Süden, 3 Lachter, zeigt; der Gang nach
Norden ist eingefallen, nach Westen geht der eigentliche Stollen
weiter, da dieser aber von dieser Kreuzungsstelle an nicht mehr als
Luftschutzstollen verwandt wurde, hat er nur die ursprüngliche Höhe
von 1,20 Meter und eine Breite von 0,80 bis 1,00 Meter.
Der vorher begangene Stollen hatte eine Höhe von 2 Meter und eine
Breite von ca. 1,20 Meter.
Von der zuerst erwähnten Gabelung verfolgen wir den zweiten Stollen
nach Norden und treffen auf eine zweite Gabelung, die nach Osten
führt, also zu dem zweiten Ausgang. Dieser Stollen ist erst vor
einigen Jahren angelegt worden, um einen zweiten Luftschutzbunkerausgang
zu bekommen.
Quelle: Unterthänigster Bericht des Rechenmeister Jacoben
am Ende betreffend Bergwerkssachen in der Grafschaft Mark
31. Neue glück am Bleiberg bei Plettenberg
Liegt bey Wolffs Hammer.
Ext. prot. de anno 1755 den 19 July:
Der Stollen war bereits 18 Lachter auf dem Gange aufgefahren, es
zeigten sich lebendige Bley-Spuren und der Stollen hatte noch
nicht über 5 Lachter Teufe über sich; den 8. September 1757 wurde
Muthung auf 1 Fund Grube und 4 Maßen ins Westen, Poch- und Hütten-Stolle
und Kunstgefälle eingelegt.
Ext. protocolli de 31 July 1756
Solte dieses, wie mit gutem Grund zu hoffen, eintreffen, so können
draus mit vielem Vortheile, und wenigen Kösten die Erze förstenweiß
gewonnen werden, ohne noch auf lange Zeit an ein Abteufen unter dem
Stollen zu denken; sollte aber auch letzteres nötig werden, so ist
demselben mit Kunstwerken gar gut zu helfen, zumalen die vor dem
Stollen Mundloch vorbeifließende Else hinlängliche Aufschlag-Waßer
geben, und also zu einem beständigen Bau die nötigen requisita
vonschaffen kan.
Ext. prot. de 15 Sept 1757:
|