Quelle: ST vom 31.07.2008
"Besucherbergwerk ist auch für ein Altenheim begehbar"
CDU fand hohe, breite und trockene Gänge in der Grube "Neu Glück"
PLETTENBERG "In der Stadtgeschichtsschreibung ist der Bergbau bisher leider
zu kurz gekommen", stellte Martin Zimmer am Montagabend fest, als er Mitglieder der
Plettenberger CDU zu einer Besichtigung der Grube "Neu Glück" begrüßen konnte.
Zimmer erinnerte die Christdemokraten an die Grube am Bärenberg, in der schon im Jahr
1072 Kupfererz abgebaut wurde. Ganz so alt ist die Bleierzgrube "Neu Glück", am Fuß-
und Radweg unterhalb des Weidenhofs gelegen, freilich nicht. Dort wurde seit dem Jahr
1755 Bleierz abgebaut. Im Zuge des Tunnelbaus für die Westtangente wurde die Anlage
im Jahr 2002 "wiederentdeckt". Beim Bau des Rettungsstollens stieß man auf die alte
Bleierzgrube.
Die Stollen sind heute auf einer Länge von rund 100 Metern erhalten. Im 2. Weltkrieg
wurden sie als Luftschutzstollen genutzt. Dazu hatte man die Gänge auf einer Länge von
rund 80 Metern so ausgebaut, dass sie rund zwei Meter hoch und etwa 1,20 Meter breit
sind. Ideal für das Besucherbergwerk: "Die Grube ist auch mit einem Altenheim begehbar",
so Zimmer.
Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte im Zuge der Planungen für die Westtangente rund
50 Kubikmeter Abraum aus den Stollen geschaufelt und dort eine Beleuchtung installiert,
um die Hohlräume zu vermessen. Dadurch wollte man Überraschungen beim Tunnelvortrieb
verhindern. Den Nutzen davon hat jetzt die Stadt für das Besucher-Bergwerk. gt
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