Quelle: WR Plettenberg vom 26.05.2007
Bald grünes Licht für Besucherbergwerk
Plettenberg. (jam) Die Signale für das geplante Besucherbergwerk in der Grube Neu-Glück stehen auf Grün.
Nach einem ersten Gespräch beim Bergamt Recklinghausen "kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass von dort eine Genehmigung für eine Nutzung als Besucherbergwerk erteilt werden kann", heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Schul- und Kulturausschuss, der sich in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch (17 Uhr, kleiner Saal des Rathauses) mit dem Thema befassen wird.
Die Grube Neu-Glück liegt am Fuße des Kohlbuschbergs mit Zugang vom Fußweg auf der Weide aus, unweit des Weidenhof-Kinos.
Das Vergnügen ist allerdings nicht zum Billigtarif zu bekommen. "Nach gegenwärtigem Stand" sei mit Kosten in Höhe von rund 45 000 Euro zu rechnen.
Davon entfallen 9000 Euro für die Stromversorgung, rund 8000 Euro für die Stahltreppen an den beiden Ein-/Ausgängen, 3000 Euro für den Fußboden sowie 20 000 Euro für die Erarbeitung und Beschaffung des Ausstellungsmaterials wie Drucke, Tafeln, evtl. kleine Vitrinen. Weitere 3000 Euro werden für eine zusätzliche Tafel des Stadtgeschichtspfads und Werbebroschüren sowie den Auftritt im Internet veranschlagt.
Wie die Verwaltung in ihrer Vorlage weiter erläutert, wird zurzeit der für die Genehmigung erforderliche "Hauptbetriebsplan" erarbeitet.
Höhlen- und Bergbauexperte Martin Zimmer ist im Augenblick dabei, das Feinkonzept für das Bergwerk zu erarbeiten.
Erinnern an harte Arbeit der Vorfahren "unter Tage"
Aspekte, die dabei Berücksichtigung finden können, sind die Zeit, als Bergleute dort unter schwersten Bedingungen Bleierzadern herausklopften; die Kriegszeit, als dort ein Luftschutzbunker eingerichtet war; und die Zeit des Tunnelbaus für die Westtangente, als der alte Grubenbau beim Herstellen des Rettungsstollens angeschnitten wurde.
Martin Zimmer hatte seinerzeit mit seinem Vorschlag, die heimische Bergbaugeschichte in Neu-Glück öffentlich zugänglich zu dokumentieren, bei Bürgermeister Klaus Müller offene Ohren gefunden.
Mehr als 900 Jahre lang wurde in über 120 heimischen Gruben Erz abgebaut. An diese harte Arbeit unserer Vorfahren, die Kupfer, Blei, Zink und Eisenerz abgebaut haben, erinnern nur noch wenige Gruben.
Den älteren Plettenbergern sind die beiden zugemauerten Eingänge des "Luftschutzbunkers" im Wohngebiet Auf der Weide noch in Erinnerung.
Die Gänge der Grube Neu-Glück waren in den 1940er Jahren zum Luftschutzkeller für die Mitarbeiter der Firma Voß & Schröder ausgebaut worden.
Als der Tunnel für die Westtangente gesprengt werden sollte, machte Martin Zimmer das Landesstraßenbauamt darauf aufmerksam, dass der Tunnel vermutlich auf die alten Stollen der Grube Neu-Glück treffen wird. Daraufhin wurde im Jahre 2002 der "Luftschutzstollen" erstmals seit den 1950er Jahren wieder geöffnet.
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