Quelle: WR Plettenberg vom 25.05.2006
Grube 'Neu Glück' soll Besuchern offen stehen
Plettenberg. (jam) Mit großem Wohlwollen hat der Schul- und Kulturausschuss gestern Nachmittag den Antrag des Plettenberger Bergbauexperten und Archivars Martin Zimmer aufgenommen, die ehemalige Bleierzgrube "Neu Glück" an der Weidenstraße als technisches Kulturdenkmal einzustufen, dort ein Besucherbergwerk einzurichten und die Anlage in den Plettenberger Geschichtspfad zu integrieren.
Das Gremium folgte einstimmig dem Vorschlag von Bürgermeister Klaus Müller, auf der Basis der Zimmerschen Vorschläge eine Gesamtkonzeption zu erarbeiten und das Thema möglichst rasch abschließend zu beraten.
"Ich hatte vor 14 Tagen das Glück, die Grube besichtigen zu können und war überrascht, wie gut erhalten die Anlage ist", sagte Klaus Müller. Angesichts des Ausbaus der Grube zum Luftschutzkeller im Zweiten Weltkrieg würden sich auch räumlich alle Voraussetzungen für die beabsichtigte Nutzung bieten. "In City-Nähe wäre Gelegenheit, anschaulich auf unsere industriegeschichtlichen Grundlagen hinzuweisen." Nach Einschätzung des Bürgermeisters müsste sich die baulichen Voraussetzungen mit relativ geringem finanziellen Aufwand schaffen lassen.
Sowohl SPD-Sprecher Helge Staat ("Wir begrüßen das sehr") als auch der frisch als sachkundiger Bürger verpflichtete Altbürgermeister Willi Wicker (CDU) Wicker unterstützten das Vorhaben mit Nachdruck. Im Gegensatz zu anderen Städten in der Nachbarschaft habe Plettenberg bislang in dieser Richtung nichts vorzuweisen. Außerdem zeige die Resonanz auf die einschlägigen bergbaugeschichtlichen Vorträgen Zimmers, dass es in Plettenberg ein großes Interesse an dem Thema gebe, sagte Wicker.
Bei aller Begeisterung über die "schöne Sache" dürfe man aber nicht die später beim Betrieb der Anlage anfallenden laufenden Kosten aus den Augen verlieren, gab Peter Thiemann (FDP) zu bedenken.
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