Quelle: WR Plettenberg vom 02.06.2007
"Wesentlicher Teil der Stadtgeschichte"
Plettenberg. (mau) Einmütig beauftragten die Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses die Verwaltung, die Ausgestaltung der Bleierzgrube Neu-Glück im Wohngebiet Auf der Weide zu einem Besucherbergwerk weiterzuverfolgen. Dem Rat wurde empfohlen, die dafür benötigten Mittel von etwa 45 000 Euro zur Verfügung zu stellen.
Bei mehr als 70 Gruben, die es auf dem Grund und Boden der Vier-Täler-Stadt einmal gegeben habe, stelle der Erzbergbau "einen wesentlichen Teil der Stadtgeschichte und -entwicklung" dar, betonte Bürgermeister Klaus Müller.
Von der 900-jährigen kulturgeschichtlichen Bedeutung dieses früheren Wirtschaftszweigs in der Vier-Täler-Stadt brauchte er die Ausschussmitglieder gar nicht lang zu überzeugen. Dem nicht unerheblichen Kostenaufwand zum Trotz soll dieser Teil Plettenberger Geschichte so aufgearbeitet werden, wie es das von Archivar Martin Zimmer bereits im Detail erarbeitete Konzept (die WR berichtete exklusiv) vorzeichnet, waren sich alle einig.
In der ausstehenden Genehmigung zur Nutzung der Grube Neu-Glück als Besucherbergwerk sieht Kulturamtsleiter Siegfried Griebsch nach Rücksprache mit Vertretern des zuständigen Bergamts Recklinghausen "gar kein Problem".
Ist der dafür erforderliche Hauptbetriebsplan mit allen sicherheits- und betriebsrelevanten Fakten erst erarbeitet, sei die Genehmigung eine Formalie.
Gleichsam warnte Griebsch davor, den Arbeits- und Zeitaufwand zur Ausgestaltung der Ausstellung zur Bergbaugeschichte in Plettenberg zu unterschätzen, für die Dr. Burkhard Vohwinkel auch Fläche in seinem Weidenhof-Kino zur Verfügung stellen will - gewissermaßen als direkter Nachbar der Grube Neu-Glück. "Das ist 2007 nicht mehr zu leisten", so Griebsch.
Bei allem Engagement zahlreicher ehrenamtlicher Kräfte aus dem Heimatkreis Plettenberg liege die Verantwortung für das Grundkonzept doch maßgeblich beim Stadtarchiv. Und dort sei Stadtarchivarin Martina Wittkopp-Beine zurzeit eben auch stark eingebunden als Autorin des Buchs zur Plettenberger Fußballgeschichte.
Am grünen Licht für ein Plettenberger Besucherbergwerk indes ändert das grundsätzlich nichts.
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