Quelle: "Der alte Bergbau in Nachrodt-Wiblingwerde", Heinz Störing in "Nachrodt-Wiblingwerde" zum Kreisheimattag 1984, S. 128-132

Thielsflötze - Eisensteingrube
am Breloh

Bevor wir dieses Grubenfeld beschreiben, wollen wir vorwegnehmen, dass der Inhaber Pastor Stöter war, Thiel aber ein bekannter und geachteter Lehrer von Wiblingswerde war, so dass wir hier dieselben Vermutungen anstellen können, wie es eben bei "Landmannsbänke" geschah. (Laut Anmerkung des Autors handelt es sich hierbei ebenfalls um eine persönliche Mitteilung von Herr Rektor Rosendahl vom 22.08.1953.)

In den Grundbuchakten des Amtsgerichtes Altena finden wir, dass am 02.10.1856 eine Mutung auf die Eisensteingrube "Thielsflötze" eingelegt wurde. Man hatte einen 6 Ltr. tiefen Schacht in das Grauwackengebirge abgeteuft. Das Fallen der Gebirgsschichten war 60 - 70 Grad nach Norden mit Streichen in h 8. Durch den Grauwackenschiefer setzte eine h 9 3/4 streichende Kluft mit beinahe seigerem Einfallen auf. Diese Kluft hatte eine Mächtigkeit von 6 bis 16 Zoll und hatte als Ausfüllmasse Lette mit Brauneisenstein. Im Abstand von 12 Zoll zeigte sich eine zweite Kluft derselben Art. Die Analyse ergab 21,8 % Eisen. Am 25.06.1858 wurde die Grube "Thielsflötze" an den Superintendenten Carl Stöter zu Hülscheid verliehen, es wurde aber bemerkt, dass wegen der großen Wassereinbrüche ein Abbau sehr schwer sein würde.

Dann hörte man nichts mehr von dieser Grube. Der Fundpunkt liegt fast auf der Höhe des Breloh. Die Karte bei der Beschreibung der Grube "Landmannsbänke" (auf Seite 135 der Veröffentlichung Bertram) gibt den Fundpunkt an, man kann ihn aber auch leicht finden, wenn man der Hochspannung nachgeht, die über den Breloh führt. Dann findet man noch eine ganze Menge von alten Bauen, ja, man kann annehmen, dass die in der Mutung angegebene Kluft über eine lange Strecke verfolgt wurde, denn die noch im Gebirge zu sehenden Pingenzüge sind über mindestens 100 Meter zu verfolgen und deutlich sichtbar. Das Feld liegt übrigens unweit von Gut Waldemey. Um 1910 hat man versucht, neue Mutungen anzumelden, man musste die Arbeit aber wieder aufgeben, weil das Gebiet noch bergrechtlich vergeben war und somit keine Verleihung erfolgen konnte.



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