Quelle: "Der alte Bergbau in Nachrodt-Wiblingwerde", Heinz Störing in "Nachrodt-Wiblingwerde" zum Kreisheimattag 1984, S. 128-132

Schöne Aussicht - Eisensteingrube
auf dem Timmernberge bei Nachrodt

Die nördlichste Grube im Kreis Altena ist die Grube "Schöne Aussicht" auf dem Timmernberge in der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde. Dieses Feld wurde gemutet am 26.10.1855 und zur Ausbeutung des vorhandenen Eisensteins am 11.06.1855 verliehen.
Es handelt sich um ein flözartiges Eisensteinlager, das auf dem Waldgrund des Holzrichters zu Veserde erschürft wurde. Man hatte einen 1 1/2 Ltr. (ein Lachter = Ltr., Bergbaulängenmaß = 2,0924 Meter) tiefen Schurf ausgeführt, der dann auf der Sohle 2 Ltr. nach Norden ausgelängt wurde. Man fand zahlreiche Nieren und Schalen bis zu 16 Zoll mächtig mit einem Streichen in h 8 1/2 und mit einem Einfallen von 20 Grad nach NO.

Das Liegende und Hangende bestand aus Grauwackenschiefer mit viel Glimmer und Glasköpfen. 3 Ltr. vom Fundpunkt nach Norden war ein zweiter 2 Ltr. tiefer Schurfschacht, den man insgesamt 8 Ltr. nach Norden ausgelängt hatte. Auch hier fand sich dasselbe Lager wie im ersten Schurf.

Das Feld wurde dem Carl Röhr zu Limburg an der Lenne verliehen. Im August taten sich 17 Gewerke zusammen, um das Feld auszubeuten, als dann aber am 16.September 1858 die Konstituierung stattfinden sollte, erschien niemand, so dass das Unternehmen nie zur Ausbeutung kam.
Wenn man heute anhand der Mutungskarte des Oberbergamtes die alten Schurfstellen sucht, so findet man nur noch stark verwachsene Pingen. Auf der Lagekarte der Grube "Schöne Aussicht" ist südlich davon eine alte Eisensteingrube "Gut Heil" eingetragen worden. Über dieses Feld konnte nichts mehr in Erfahrung gebracht werden, dass hier aber vor Zeiten einmal irgend ein Bergbau gewesen sein muss, zeigen noch zahlreiche Pingen, die man allenthalben in der dortigen Gegend finden kann.



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