Rolloch-Stollen der Hohenlimburger Kalkwerke



Am 23. Oktober 1926 wurde der Stollen aufgefahren, der zum Kalksteinbruch "Rollloch 1" führte und bis 1967 genutzt wurde. Fotos: Klötzer/Hassel

Zur Geschichte des ehemaligen Kalksteinbruch "Rollloch 1" der Hohenlimburger Kalkwerke GmbH berichtete uns Dr.-Ing. Christian Lange auf Anfrage u. a.:

"Mit dem von Ihnen angesprochenen Datum ist die Auffahrung des Stollens gemeint, der im Jahre 1926 bergmännisch in das Kalksteinvorkommen getrieben wurde und nach oben hin mit einem senkrechten, schachtförmigen Grubenbau verbunden wurde. Durch diesen Schacht, der später nach oben hin trichterförmig erweitert und mit einer Schrapperanlage versehen wurde, "rollten" die Steine in den Stollen, wo sie dann auf Loren verladen und abtransportiert wurden. Daher stammt der Name "Rollloch".
Später wurden auch Tunnelloks auf Schmalspurgleisen eingesetzt. Ein davon steht noch im Eisenbahnmuseum in Eslohe. Dort könnte man die damalige Spurbreite in Erfahrung bringen. Ein Luftbild aus den 50er Jahren mit dem aktiven Steinbruch im oberen, linken Bereich füge ich nachfolgend als Anlage bei.


Der Stollen wurde bis 1967 benutzt und danach mit dicken Betonplomben verschlossen, damit dieses Gelände nachfolgend als Klärteich genutzt werden konnte. Dies wird auf einem Bild aus 1980 deutlich. Seit etwa 10 Jahren ist auch diese Nutzung beendet und der ehemalige Steinbruch verfüllt. Seither steht er unter Naturschutz und es hat sich dort eine Tier- und Pflanzenvielfalt angesiedelt, die in unserer Gegend nicht ihresgleichen findet. Hierzu füge ich ebenfalls zwei Bilder an.



Der andere Stollen ist vermutlich als Abstellplatz für Loren genutzt worden, genaueres läßt sich dazu aber nicht mehr sagen. Der Seitengang im Hauptstollen wurde, wie Sie richtig vermutet haben, früher als Sprengstofflager genutzt; in dem alten (jetzt leeren) Stahlschrank lagerte man die Zünder."


1967 wurde der Rollochstollen 1 mit einer Betonplombe verschlossen.


Quelle: WR Hohenlimburg vom 04.08.2010

Kalkwerke:
„Häuschen“ für Mannschaften ist abgerissen


Das Oeger Steinbruchhaus existiert nicht mehr. Das Mannschaftquartier wurde jetzt abgerissen.

Hohenlimburg. (-hey) Es war mehr als fünfzig Jahre alt und stand am Eingang zum Steinbruch Rolloch I - das ehemalige Flachdachgebäude, das viele Jahre von den Mitarbeitern der Hohenlimburger Kalkwerke als Mannschaftsraum in den Pausen genutzt wurde. „Das ist wahrscheinlich von unserem Großvater gebaut worden“, mutmaßte Dr. Matthias Lange, Geschäftsführer der Kalkwerke.

In den vergangenen Woche wurde es nun dem Erdboden gleichgemacht. „Das war nicht mehr zeitgemäß. Die Fläche wird jetzt begrünt“, so Dr. Lange. Viele Jahre diente das Gebäude sogar als Wohnstätte. Keine schöne Wohnlage - dafür aber originell.


Die Oeger Höhle


Foto: Horst Klötzer

Quelle: Historisches Zentrum Hagen, Museumsgeschichte Teil 2, Zerstörung von Bodendenkmälern

Oeger Höhle in Hohenlimburg

"Die an der Lenne gelegene Oeger Höhle in Hohenlimburg wurde bereits um 1860 von Johann Carl Fuhlrott, dem Entdecker des Neanderthalers, aufgesucht. Der Eingangsbereich dieser Höhle war zu dieser Zeit bereits durch den Straßenbau verändert. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind aus der Oeger Höhle zahlreiche Knochenfunde von eiszeitlichen Tieren bekannt.

Um 1928 entdeckte hier der Herner Urgeschichtler Karl Brand mindestens ein Steinartefakt und zahlreiche Knochen. 1932 erfolgte die erste größere Ausgrabung in der Höhle im Auftrag des "Vereins für Orts- und Heimatkunde Hohenlimburg" durch den damaligen Schwerter Heimatforscher Josef Spiegel.

Die Grabung des Gründers des Ruhrtalmuseums in Schwerte (1933) in der Oeger Höhle lieferte unter anderem die Geweihreste von über 500 Rentieren. Aber auch Gefäße der jüngeren Rössener Kultur und offenbar auch metallzeitliche Keramikreste wurden dabei entdeckt. Allerdings waren diese und auch weitere Ausgrabungen in der Oeger Höhle alles andere als systematisch und lieferten nur wenige für die moderne archäologische Wissenschaft verwertbare Erkenntnisse.


Der Eingang zur Oeger-Höhle in der Felswand oberhalb der Mühlenbergstraße. Foto: Horst Klötzer



Foto: Horst Klötzer


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