Quelle: "Der alte Bergbau in Nachrodt-Wiblingwerde", Heinz Störing in "Nachrodt-Wiblingwerde" zum Kreisheimattag 1984, S. 128-132

Landmannsbänke - Eisensteingrube
am Breloh

Von Brenscheid führt ein Weg am Breloh vorbei über Gut Sassenscheid nach Altena. Etwa 750 Meter von Brenscheid entfernt findet man in einem Buchenwald die Pingen der Eisensteingrube "Landmannsbänke", die am 09.08.1853 gemutet wurde. Man kann noch allenthalben in diesem Walde die Stellen alter Schächte finden, die heute zwar eingefallen sind, stellenweise aber noch eine Tiefe von 2 Meter aufweisen. Wir wollen an dieser Stelle beachten, dass die Fundpunkte und Schächte nach Verlassen der Felder zugeschüttet werden mussten. Was wir heute finden, sind die Stellen, an denen die Auffüllungen im Laufe der Zeit nachgesunken sind.

Der Mutungsbericht sagt uns, dass man ein Schurfloch von 2 1/2 Ltr. ausgeführt hatte und auf der Sohle des Schachtes nach Südosten 2 1/2 Ltr. ausgelängt hatte. Man fand sehr eisenhaltige Lettenklüfte, die ein Streichen in h 3 hatten mit 60 Grad nach SO einfielen. Im Abstand von 3 Fuß in der Schachttiefe traf man auf Brauneisenstein, der 6 bis 8 Zoll mächtig war. Es wurden noch mehrere andere Schurfschächte abgeteuft. Die Grube wurde dem Superintendenten Pfarrer Carl Stöter zu Hülscheid verliehen.

Der Name "Landmannsbänke" gibt Anlass zu einer kleinen Überlegung: Landmann war ein weitbekannter Pastor zu Wiblingwerde, der in einem sehr guten Ruf stand. Und so kann es sein, dass der Superintendent Stöter von Hülscheid seinem Amtskollegen hier ein Denkmal setzen sollte, es liegt aber auch die Vermutung nahe, dass Pastor Landmann selber Geld in diese Mutung gesteckt hatte und somit ein stiller Mitinhaber der Grube "Landmannsbänke" war. (Anmerkung des Autors hierzu: Laut pers. Mitteilung des Herrn Rektor Rosendahl, Nachrodt, vom 22.08.1953.)

Es wird ferner mündlich überliefert, dass der eben genannte Pastor Stöter sein ganzes Geld in die Bergwerke steckte und hier gleichsam so gepackt wurde, dass unbedachte Kasseneingriffe gemacht wurden, die nicht wieder ausgeglichen werden konnten, weil schon wenige Tage nach dieser unglücklichen Handlung eine Revision kam. Und so kam es zu der Amtsenthebung Pastor Stöters.



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