Quelle: "Der alte Bergbau in Nachrodt-Wiblingwerde", Heinz Störing in "Nachrodt-Wiblingwerde" zum Kreisheimattag 1984, S. 128-132
Denkelmann - Eisenerzgrube
In der Nähe des Punktes, an dem der Weg von Eilerde in die
Straße von Nachrodt über Wiblingwerde nach Großen Drescheid
Lüdenscheid einmündet, war früher das Feld "Denkelmann".
Die Mutung war eingelegt am 06.08.1855. Man hatte einen
seigeren Schachte in Grauwacke 8 1/2Ltr. abgeteuft in der
Richtung h 2 3/8. In der Sohle wurde dann ein Querschlag
in h 11 1/2 nach Süden aufgefahren. 3 1/2 Ltr. vom Schacht
entfernt stieß man auf eine lettige Ausfüllmasse, die in
der Grauwacke mit 65 Grad einfiel nach Süden und Eisen
enthielt. Die eisenschüssige, rot gefärbte Grauwacke mit
Quarz ergab 50,73 % Fe.
Im Liegenden der Lagerstätte bildete der Grauwackenschiefer
zwischen dem Schacht und dem liegenden Saalband der Kluft
eine kleine Mulde. Die Schichtenklüfte fielen mit 25 bis 30
Grad ein. Der Inhaber war Friedrich Gustav Denkelmann zu
Eiringhausen, der zweite Gewerke Moritz Seelig aus Düsseldorf.
Er hatte keine Urkunde bekommen, woraus er in der Annahme
eines Betruges den Denkelmann verklagte. Die Grube fiel
am 16.05.1861 ins Freie.
Wenn man heute die Stelle der früheren Mutung sucht, so
findet man etwas nördlich von der Einmündung des Weges
von Eilerde auf die Straße Nachrodt-Wiblingwerde in einem
Tannenwald noch eine ganze Reihe von Pingen, die teilweise
bis zu einem Meter tief sind.
Auf dem Weg nach Stübbecken finden wir auf den Mutungskarten
noch zwei alte Felder "Adelgunde" und "Mariahoffnung". Die
Fundpunkte sind auf der Karte zu Denkelmann eingetragen,
heute findet man aber nichts mehr von altem Bergbau in
der dortigen Gegend. Die Flur hat noch die Bezeichnung
"im Eichkamp", was immerhin besagt, dass hier früher
bewaldetes Gelände war und nicht wie heute Felder. Der
Reichsarbeitsdienst hat in den Jahren um 1937 sehr viel
gerodet und planiert, wodurch dann aller Wahrscheinlichkeit
nach die letzten Überreste der alten Grubenfelder
vernichtet wurden.
Die beiden eben genannten Felder "Adelgunde" und "Mariahoffnung"
sind Felder, die heute keine Berechtsame mehr haben, sondern
seit etwa 1850 ins Freie gefallen sind; es handelt sich um
Eisenerzmutungen.
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