Burgberg-Schacht Letmathe


Auf dem Gipfel des Burgberges erreicht man die einstmals mit einer Betonplatte abgedeckten Schachtöffnungen. Inzwischen sind sie durch nachsackendes Gestein kaum noch abgesichert und das Betreten der Öffnungs-Ränder ist lebensgefährlich. Fotos: Horst Klötzer


Hier geht es rund 40 Meter senkrecht in die Tiefe. Die vormals vorhandene "Sicherung" aus Maschendraht (!) wurde beiseite geräumt. Die beiden Öffnungen (Fotos oben und unten) sind eine tödliche Gefahr.



Blick von der Sohle aus rund 40 Meter Tiefe weit hinauf zur Spitze des Burgberges und in den blauen Himmel. Foto: Rainer u. Dieter Stoffels 1980

Quelle: Rheinisch Westfälischer Anzeiger von 1891

". . . im grauen Altertum ein Schloss gestanden"

Die umwallte Bergplatte auf der Oestricher Burg zwischen Iserlohn und Limburg: Von dieser Bergplatte geht an der Südseite ein Pfad nach dem Lennefluss, welcher "Eselspfad" genannt wird, wovon die Tradition sagt, dass, wie noch im grauen Altertum ein Schloss (wovon sich jedoch keine Spuren finden) auf dieser Burg gestanden, die Bewohner derselben das benötigte Wasser aus der Lenne mit einem Esel diesen Pfad hinaufgeführt hätten. Als vor einigen Jahren der größte Teil dieser mit Holz bewachsenen Bergplatte zu Ackerland gemacht wurde, fanden die Arbeiter eine schwere Lanze und einige Eselshufeisen, die jedoch vom Zahn der Zeit ganz abgenagt waren.


Ausgrabungen an der Wallburg auf dem Burgberg im Jahre 1937. Prof. Stieren aus Münster legte 1955 die alten Pfostenschlitzmauern der Anlage frei.

Die Sage von "Pater und Nonne"

Am Lenneufer, nahe bei Letmathe an der Straße nach Iserlohn, liegen ein paar senkrecht aus dem Tal aufstehende Kalkfelsen dicht nebeneinander, die man "Pater und Nonne" nennt. Über dieser prächtigen Felsgruppe liegen auf der Höhe des Burgberges die Reste einer alten Wallburg. Am Fuße des Berges gab es mehrere Höhlen, die zum Teil durch Kalkabbau verschwunden sind. Die Felsen heißen "Pater und Nonne". Woher der Name kommt, erzählt eine Sage:

Man erzählt sich, dass vor langer Zeit ein Mönch in einem Kloster gelebt hat, der streitgewaltig war und nichts wissen wollte von der strengen Ordnung im Kloster. Er sei aus seiner Zelle ausgebrochen, habe die geistlichen Drohungen seiner Mitbrüder verlacht und sich mit andern Gesellen ein stattliches Ritterschloss auf dem Burgberg gebaut und darin in Saus und Braus gelebt.

Er habe dann um die Liebe einer Nonne geworben, die von ihren Verwandten in einem Kloster eingesperrt lebte, und diese sei ihm mit Freuden in die Burg gefolgt. Beide hätten der Sitte zum Trotz weiter ihre klösterliche Tracht getragen, die aus langen, weißen Gewändern bestand.

Lange Jahre sollen sie auf dem Burgberge in Freuden und Wonne gelebt haben. Als einmal ein Bischof durch den Sprengel zog, sollen sie dem frommen Mann den Weg verlegt haben und ihn sogar, als er ihnen ihr heidnisches Gebaren vorwarf, in die Lenne werfen lassen. Sterbend weissagte der Bischof den Untergang der Frevler, und wirklich, während sie noch unten am Ufer standen und die Worte des Sterbenden verlachten, zog ein Unwetter auf, unter dessen Schlägen das Schloss mit allem, was darin war, in den Boden versank. Die beiden Missetäter, Pater und Nonne, vom Blitz getroffen, wurden zum ewigen Andenken in Stein verwandelt und müssen dort stehen bis an den jüngsten Tag.


"Pater und Nonne" in Letmathe Foto: Horst Klötzer


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