Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 30

10. Maria - Kupfererzgrube in Himmelmert


Rund 80 Meter unterhalb der Staumauer der Oestertalsperre befindet sich ein alter Bergwerkstollen der Grube "Maria". Gemuthet wurde die Grube am 04.10.1858. Hier wurde nach Kupfererz gegraben. Die Verleihung erfolgte am 29.06.1886. Der Ertrag aus dem Abbau der Erze war so gering, daß 1887 der Konkurs kam. Restlos aufgelassen wurde die Grube "Maria" 1917.

Der heute noch begehbare Stollen führt 32,20 Meter weit in den Berg hinein, wobei der zunächst gerade Gang nach ca. 22 Metern im Winkel von ca. 35 Grad nach links abknickt. Der Gang ist 1,00 bis 1,20 m breit und hat eine Höhe von 1,80 bis 2,00 Meter (Befahrung durch Heribert Groll und Horst Hassel 1992).


13.01.1988: "Vor Ort" in der Grube "Maria" (Foto: H. Hassel)

Fritz Bertram jr. schreibt zur Grube Maria:
10. Maria, Kupfererzgrube und Schwefelkiesgrube an der Oestertalsperre
Der Fundpunkt der Grube Maria liegt unmittelbar unter der Oestertalsperre. Man findet das Mundloch, wenn man den Abfluss der Talsperre bis an das Ende des Tannenbestandes verfolgt, der sich links bis zur Landstraße hochzieht. Dort steigt man ca. 2 Meter an der Böschung hoch und steht unmittelbar vor dem Mundloch, was ziemlich verwachsen ist.


Befahrung am 09.06.2007


In der Grube Maria vor Ort

Der Stollen selber ist noch gut erhalten, er steht unversehrt im festen Gestein der Ebbeschichten und konnte bis etwa 15 Meter weit verfolgt werden, dann hinderten anstehende Wassermassen das Weitervordringen. Die Fundstelle wurde gemuthet am 04.10.1858 und verliehen am 26.09.1886. Die Grube war jedoch nicht ertragreich, so dass sie schon im Februar des nächsten Jahres in den Konkurs ging. Der jetzige Besitzer ist ein Herr Katz aus Siegen. Weitere Angaben über die Lagerstätten waren nicht mehr zu bekommen und ich verweise noch auf untenstehende Lagezeichnung hin, aus der die genaue Situation der Grube Maria hervorgeht.



Am 12.01.1988 staut sich hinter dem Stollenmundloch das Wasser höher, als unsere Stiefel vertragen.


Vier Stunden lang graben wir den Eingang frei, um das Wasser abfließen zu lassen - mit wenig Erfolg.









Quelle: Berggrundbuch beim Amtsgericht Plettenberg, Bd. III/IV, neue Zählung (M. Zimmer) Kopiar fol III/IV 1-97, hier: 22/27

Kupfer- und Schwefelerz-Bergwerk Maria
I. Beschreibung des generellen Eigenthums
Durch Verleihungsurkunde des Königlichen Oberbergamts Dortmund vom 29. Juni 1886 ist der Steiger Johann Reuber zu Himmelmert - jetzt zu Keiperkusen bei Attendorn - mit einem zwei Millionen vierhundert neun und achtzigtausend Quadratruten großen, in der Gemeinde Dankelmert, Herscheid und Holthausen belegenen Felde zur Gewinnung der in demselben vorkommenden Kupfer und Schwefelerz beliehen worden.
Eingetragen am 11. September 1886

Als Eigenthümer sind eingetragen:
Steiger Johann Reuber zu Keiperkusen bei Attendorn
Markscheider Julius Daub zu Siegen (eingetragen am 10. November 1888)
Gewerke Carl Reinschmidt zu Eiserfeld (eingetragen am 16. Februar 1912)
Witwe Kaufmann Carl Reinschmidt, Henriette geb. Stolz, in fortgesetzter westfälischer Gütergemeinschaft mit ihren Kindern Walter Reinschmidt, Margarete Reinschmidt, Emmy Emilie Reinschmidt zu Eiserfeld
Kaufmann Robert Katz zu Siegen (eingetragen am 21. Februar 1917)

1. Die Zwangsversteigerung des Bergwerks ist beantragt. Eingetragen am 10. Juli 1888
2. Über das Gesamtgute der fortgesetzten westfälischen Gütergemeinschaft zwischen der Witwe Steiger Carl Reinschmidt, Gem... geb. Stolz und ihrer 3 Kinder Walter, Margarete und Emma zu Eiserfeld ist am 3. März 1916 vormittags 10 3/4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet.
Eingetragen am 16. März 1916

Unter "Hypotheken und Grundschulden"
2. 155,40 - Einhundertfünfundfünzig Mark 40 Pf rückständiges Kaufgeld, mit 5 Prozent jährlich seit dem 29. Oktober 1888 verzinslich, für den Markscheider Julius Daub zu Siegen auf Grund des Zuschlagsurtheils vom 9. October 1888 mit der Kaufgelderbelegungsversammlung vom 29. October 1888.
Eingetragen am 10. November 1888

Das Bergrecht ist gemäß § 149 Abs. 5 BBergG mit Ablauf des 6. März 1990 erloschen.
Eingetragen am 5. November 1990



Anzeige im "Süderländer Wochenblatt" vom 11.04.1907


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