Wir verlassen Attendorn auf der Landstraße im schönen Biggetal in Richtung
Heggen. Etwa 400 Meter nach der zweiten Bundesbahn-Überschreitung erreichen
wir, noch vor der scharfen Rechtskurve der Straße, auf der linken Seite ein
einzeln stehendes Fachwerkhaus. An diesem Haus verlassen wir die Straße
links, durchschreiten das kurze Flurstück und nähern uns dem bewaldeten Hang.
Hochspannungsleitungen bleiben rechts. Am Fuße des Hanges, leicht auffindbar,
wird die Höhle mit ihrem vorgelagerten Torbogen sichtbar.

Eingang: Großes, abfallendes Portal in Dreieckform, mit Spitze unten.
Senkrechte Höhe des Portales 3,50 Meter. Höhe über Talsohle: 6 Meter.
Gesamtlänge etwa 25 Meter, die Höhle hat größere Ausmaße, Schlufe verhindern
weitere Vermessung und Befahrung. Der Hauptgang zweigt nach rechts ab,
in welcher Richtung sich das Höhlensystem überhaupt befindet. Gleich am
eigentlichen Beginn des Ganges tief ziehender Gang nach rechts.
Eine Höhle, die in einem Massenkalkriff der Attendorner Mulde liegt,
ist stark verstürzt und lässt ein eigentliches Höhlensystem noch nicht
erkennen., so dass Höhlengänger hier noch eine dankbare Aufgabe finden.
Besitzer: Freiherr von Fürstenberg, Herdringen. Die Höhle ist nicht
unter Naturschutz gestellt. (letztere Aussage von 1967 ist überholt,
siehe auch den folgenden Landschaftsplan Nr. 3 Attendorn-Helden-Heggen)
Quelle: Landschaftsplan Nr. 3 - Attendorn - Helden - Heggen
2.1.5 NSG „Steinbruch Biggen“
Erläuterung:
Am linken Talrand des Biggetals östlich von Attendorn erheben sich im Bereich einer
ehemaligen Abgrabung Kalksteinwände des Massenkalk bis 25 m hoch. Das Festgestein
wird bewachsen von einem Vegetationsmosaik aus schmalen Pionierrasen, trockenen
Säumen und einzelnen Gehölzen, auf der Steinbruchsohle kommt ein artenreicher
Kalkmagerrasen zur Ausprägung. Die östliche, bewaldete Hangzone des Bigge-
Steilhanges wird überwiegend von einem Hainbuchen-Niederwald bestockt, durchsetzt
von einem Naturfelsen mit (übererdeter) natürlicher Blockschutthalde. Dieser Sonderbiotop
ist Standort spezifischer Felsfarne.
Im Süden des Schutzgebietes liegt innerhalb einer Felswand die Torbogenhöhle, eine
ca. 4-5 m tiefe Halbhöhle. Die Felsabbruchzone am Rande der Attendorner Hochmulde
wird von einer artenreichen Gehölzvegetation bestockt. An den Felsen gedeihen
spezifische Kleinfarne. Der von mehreren Bermen gegliederte Biggehang wird überwiegend
von jungen, gepflanzten Laub-Nadel-Mischwaldbeständen bestockt.
Das Schutzgebiet besitzt ein äußerst vielfältiges Biotop- und Standortmosaik mit einer
Mischung aus dynamischen, der natürlichen Sukzession unterliegenden Lebensräumen
und einer relativ stabilen Waldvegetation. Die markanten Felsaufragungen
sind geowissenschaftlich interessante Aufschlüsse von herausragender landschaftlicher
Schönheit, die Torbogenhöhle ist eine geowissenschaftlich wertvolle Halbhöhle.
Das Gebiet gehört zu einem Verbund schutzwürdiger Lebensräume carbonatischer
Prägung beidseitig der Bigge.
Schutzzweck und Schutzziel:
Die Unterschutzstellung erfolgt:
1. zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung überregional bedeutsamer Lebensräume
und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer
Tier- und Pflanzenarten der Kalkfelsen und Carbonat-Standorte unter
Einschluss ihrer Vergesellschaftungen.
2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gründen,
3. wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit
des Gebietes.