Quelle: "Unterirdische Zauberreiche des Sauerlandes", 1967, Heinrich Streich, S. 49-50
Höhlen in der "Hohen Leye"
Unmittelbar hinter dem Bundesbahn-Haltepunkt Heggen liegt die steil
aufragende Kalksteinwand "Hohe Leye". Geologisch hat diese mächtige
Wand heute noch viel zu bieten. Mehrere Reststücke ehemaliger Höhlen
sind deutlich erkennbar. Man erkennt weithin einen Längsschnitt
durch eine Schlauchhöhle, die schräg durch die Wand läuft. Weiter
links oben in der Wand befindet sich das Reststück der "Lehmhöhle",
in welcher Vor Jahren ein goldener Griff gefunden wurde, der heute
im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Münster ausliegt.
Steht man vor dieser Wand und sucht sie mit einem Fernglas ab, so
entdeckt man vielfach noch herausragende Knochenreste. Rechts unten
am Saum der Wand sind zwei Hohlräume erkennbar. Der linke hiervon
ist keine natürliche Höhle, sondern ehemaliges Munitionslager der
früheren Wehrmacht. Rechts hiervon aber befindet sich die Höhle
"Hohe Leye".
Quelle: "Die Heggener Höhlen" von Hubert Dohle
Die 96 m hohe Felswand „Hohe Ley“ östlich von Heggen enthält ebenfalls mehrere Höhlen, u. a. die „Lehmhöhle“, die „Höhle Hohe Ley“ und die „Peters-Höhle“. Obwohl das Gebiet seit 1985 unter Naturschutz steht, sind hier Bauschuttauffüllungen nicht unerheblichen Ausmaßes vorgenommen worden, die auch einige Höhleneingänge verschüttet haben. Ein Opfer dieser Verfüllungen wurde auch der Stollen, der gegen Ende des 2. Weltkrieges künstlich in die Bergwand getrieben wurde, um ein Hydrierwerk bzw. Tanklager „bombensicher“ anzulegen (Anm.: Schwalbe IV).
Quelle: "Die Kalkindustrie in Heggen" von Rudi Selter, S. 455-456
Das Ruhrgebiet und hier vor allem die kriegswichtigen Betriebe waren immer häufiger alliierten Fliegerangriffen und Bombardierungen ausgesetzt. Immer mehr Betriebe sanken in Schutt und Asche. Neue Produktionsstätten in ländlichen, den Luftangriffen weniger ausgesetzten Gebieten, wurden aus dem Boden gestampft. So war geplant, im Steinbruch „Hohe Ley“ ein unterirdisches und damit bombensicheres Hydrierwerk, in dem Kohle zu synthetischem Benzin verarbeitet werden sollte, zu errichten. Als Eingang dieses Werkes war der Steinbruch „Hohe Ley“ vorgesehen und als Ausgang der Steinbruch des Werkes Borghausen. Die damalige OT (Organisation Todt) begann 1944 mit dem Vortrieb eines Stollens in die Bruchwand der „Hohen Ley“ (heute vermauert und zugeschüttet). Das Vorhaben blieb in den Anfängen stecken. Zum Glück für die Heggener Bevölkerung wurde es von der alliierten Luftaufklärung nicht bemerkt. |