Teil A: Allgemeine Einleitung

3.) Die geologisch - mineralogische Übersicht

Mit dem Zusammenfalten des Gebirges stand das Hervorbrechen von Eruptivgestein im engsten Zusammenhang. Entweder waren es die Dislokationen selbst, welche die Spalten zum Aufsteigen derselben geboten haben, oder es sind infolge ungleichmäßiger Faltung oder Zusammenschiebung Spannungen in den Gebirgen entstanden, die ein Aufreißen von Spalten veranlassten. Waren letztere tief genug, so konnten sie sich mit eruptivem Magma füllen, in einem anderen Falle blieben sie offen, bis sie durch die aus dem Nebengestein ausgelaugten Mineralien durch Kristallisation ausgefüllt und somit teilweise zu Erzgängen wurden (Quelle: Bergrev. Beschr.)

Wirtschaftlich bedeutender als die eben beschriebenen Erzlagerstättenbildung, die sich in unserer Gegend besonders in den Mühlenbergschichten findet, sind die im Gebiet des oberen Mitteldevon, namentlich die des Caiquasandsteines (Grauwackenschiefer, Kalkiger Tonschiefer). In diesen Schichten sind durch einen metasomatischen Verdrängungsprozess schweflige Erze des Eisen, Kupfer, Zink eingewandert. Unter der Einwirkung der kohlensäurehaltigen Tagewässer wurden alle Lagerstätten sekundär umgewandelt. Diese Änderung machten ganz besonders die schwefligen Erze mit und es entstanden so die sekundären Teufenunterschiede der Lagerstätten. Hierdurch wurde den dicht unter Tage anstehenden kiesigen Erzen die Schwefelsäure entzogen, die ihrerseits wieder aktiv das Nebengestein der Lagerstätte angreift und zersetzt.

So entstehen in den oberen Teufen aus den schwefligen Erzen oxydisch-hydratische Erze. Die Tagewässer können in der Regel ihre oxydierende Wirkung nur oberhalb des Grundwasserspiegels ausüben, und daher bildet der Grundwasserspiegel meistens die untere Grenze der sogenannten Oxydationszone einer Erzlagerstätte, die auch als "eiserner Hut" bezeichnet wird (Quelle: Geolog. Beschr.). Ein ganz vorzügliches Beispiel für diese Art nachträglicher Umwandlung in kiesige Lagerstätten bietet das Lager der hart an der Grenze im Kreis Arnsberg gelegenen Hermannszeche. Und wir können diese Besprechung abschließend mit der alten Bergmannsregel: "Es ist kein Gang so gut, hat er doch einen eisernen Hut".



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