Quelle: Berggrundbuch von Plettenberg, Bd II, fol II/83 - II/85

Die in der Gemeinde Herscheid gelegene

Eisenstein-Zeche Dechen


Die Eisenstein-Zeche Dechen, welche in den Gemeinden Herscheid, Holthausen und Ohle liegt, gründet ihre Berechtsame auf die Muthung vom 21./23. Februar 1857. Der Fundpunkt liegt nach markscheiderischer Constatierung auf Buschgrund des P. D. Schröder 83 1/8 Lachter in hora 2 13/16 von der nördlichen Hausecke der Lingenbecke in der Kuhle, in einem in h 8 nach Südosten getriebenen Stollen. Bei 2 1/2 Lachter Länge des letzteren zeigte sich die h 6 2/16 streichende und mit 65 1/2 Grad nach Süden einfallende Lagerstätte eines mit ?rerr?tirnen bestehenden ?rnig kieseligen Brauneisensteines aufgeschlossen. Liegendes war hellgrün gefärbter Thonschiefer, Hangendes Grauwacke.

Weitere Aufschlüsse waren vorgenommen und wurden constatirt
a) 40 Lachter in h 3 vom Fundpunkte in einem 1 1/2 Lachter tiefen Schurfe auf Schröderschem Buschgrund. Eine 12 Zoll mächtige h 6 streichend und mit 70 Grad nördlich einfallende Brauneisenstein-Lagerstätte fand sich hier entblößt und hatte Thonschiefer zum Liegenden.
b) 100 Lachter in h 5 1/2 Ost vom Fundpunkte auf Buschgrund des Gre. v. Holzbrink, hier stand in der Grauwacke eine ????? 2 Fuß mächtige Schicht Brauneisenstein an.
c) 230 Lachter in h 6 östlich vom Fundpunkt, wo in einem 2 1/2 Lachter tiefen Schachte die Lagerstätte mit 75 Grad südlichem Einfallen 3 Fuß mächtig angetroffen wurde.
d) 75 Lachter in h 11 nördlich von der Stelle ? auf Frommannschen Terrain ??? hier 1 1/2 Lachter tief niedergebrachten Schurf deckte die 20 Zoll mächtige h 5 14/16 streichende & mit 72 Grad nach Süden fallende, sonst wie am Fundpunkt beschaffene Lagestätte auf.
e) 30 Lachter östlich von der Stelle d in einem Schurfe eine Brauneisenstein-Lagerstätte zwischen Grauwacke und Thonschiefer entstehend, 13 Zoll mächtig h 5 5/16 streichend und fast seiger fallend.
Die Analyse dreier am Fundpunkte ausgehobener Erzstufen ergab einen Eisengehalt derselben von 15,3 - 13,2 & 15,8 Prozent in der Verbindung von Oxyd-Hydrat.
Die Verleihungsurkunde vom 5. Februar gewährt das Bergeigenthum des Werkes zu 1 Fundgrube und 1200 Maaßen gevierten Feldes wie es sich auf dem Berechtsamsrisse Nr. 2566 326 aufgetragen und mit den Buchstaben A; B; C; D bezeichnet findet, zur Gewinnung aller darin vorkommenden Eisensteine, unbeschadet jedoch allen Rechten Anderer, besonders auch der Grund-Eigner.
Eingetragen kraft Verfügung vom 23. Octobr 1858.

Zusatz: Durch bergamtliches Decret vom 30. Mai 1860 ist diese Zeche ins Freie erklärt, daher hier gelöscht zu ????? Verfügung vom 8. Juni 1860.

Namen der Gewerke: 1 der Fabrikant Wilhelm Gerhardi zu Lüdenscheid, 128 Kuxe, eingetragen auf Grund der Verleihungsurkunde vom 5. Febr. 1858 ex decr. vom 14. Juni 1858.
Siehe Löschungsvermerk auf dem Titelblatt.


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