Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 94-95
14. Bergmannsleben - Eisenerzgrube bei Stottmert
Kommt man von Herscheid nach Stottmert, so zweigt kurz vor dem Dorf
ein Weg links ab und führt über eine kleine Höhe nach Süden. Direkt
auf der Höhe, links vom Wege, findet man in einem halbhohen Laubwald
drei große Pingen, die in einem Bild auf der nächsten Seite vorgezeigt
werden (Aufnahme vom Juni 1952). Auf obiger Karte kann man die genaue
Lage und zwei weitere Schurfstellen erkennen (Quelle: OBA Bonn).
Die Muthung datiert vom 19.10.1853. Sie beansprucht neben dem Schurfrecht
auf Eisenerz auch noch die Gewinnung der anfallenden Zinkerz-, Kupfererz-,
Bleierz- sowie Schwefelkiesfunde. Die Lage des Fundpunktes ist auf dem
Mühlenhahnberge in einer Entfernung von 120 Lachter in südlicher Richtung
von Stottmert in der Bürgermeisterei Herscheid entfernt. Der Schurfschacht
war 10 Fuß niedergebracht. Hier wurde ein flötzartiges Eisensteinlager
angetroffen, es fiel wie das nebenstehende Grauwackengebirge mit 48 Grad
nach Norden ein und hatte ein Streichen in h 5 sowie eine Mächtigkeit
von 12 bis 15 Zoll. In h 4 3/4 östlich, 3 Lachter vom ersten Fundpunkt
entfernt, war ein zweiter 3 Lachter tiefer Schacht abgeteuft und dort
ein 27 Zoll mächtiges Brauneisensteinlager erschlossen, 45 Grad nach N
einfallend mit Streichen in h 5. Ebenso wurde in westlicher Richtung
ein Schurf abgeteuft und dasselbe Brauneisensteinlager vorgezeigt. In
h Ost 5 vom Fundpunkt konnten Hinweise auf ältere Schürfungen gemacht
werden (Quelle: GbA Pletenberg).
Wie untenstehendes Bild Nr. 6 zeigt, ist das Mundloch fast eingefallen,
noch vor 50 Jahren hat in diesem tiefen Schachtloch eine Leiter mit
mehr als 40 Sprossen gestanden, wie mir von einem Bauern erzählt wurde.
Quelle: Vom frühen Erzbergbau im Märkischen Sauerland, Heinrich Streich, 1979, S.61
Bergmannsleben: Bei Stottmert befand sich früher die Eisensteingrube
Bergmannsleben, eine Grube mit Merkmalen alter Schürfungen. Heute noch zeigt
der Pütt eine bedeutende Pinge als letzte Spur einstiger bergmännischer
Tätigkeit. Mutung 19.10.1853, Verleihung 26.06.1854, Stillegung bereits 1861,
spätere Mutung auch auf Kupfer, Zink und Bleierz sowie auf Schwefelskies. |