Quelle: "Bergbau im Bereich des Amtsgerichtes Plettenberg", Fritz Bertram, 1952-1954, S. 111-112
3. Ein alter Bergbau am Berenberg
Da ich unter diesem Hauptabschnitt über alte gelöschte Felder
nur die Gruben behandeln möchte, über die keine Unterlagen zu
finden waren, ist der historische Bergbau am Berenberg (St. Caspar)
schon vorher bei den Kupfererzgruben behandelt worden. Aber doch
muss ich auf diesen Bezirk noch einmal zurückkommen. Unter den
Karten des Oberbergamtes Dortmund fand ich eine alte Karte vom
01.07.1753 (Quelle: ObA Dortmund, Historische Karte vom Kupfererzbergbau
bei Plettenberg). In einer freien Abzeichnung habe ich diese
Karte auf der nächsten Seite wiederzugeben versucht. Wenn man
nun diese Karte betrachtet und erinnert sich einer früheren
Darstellung einer Stollenführung, so tauchen verblüffende
Ähnlichkeiten mit der Stollenführung und der Lage der Grube
Vorsehung auf, die ich auf der Seite 20 dargestellt habe.
Wir wollen uns noch einmal vor Augen führen: In damaliger Zeit
gab es am Berenberg die Grube St. Casper. Diese lag aber hauptsächlich
im Calmecker Siepen, so dass einmal die Lage nicht mit diesem
Grubenfeld übereinstimmt. Dann aber geben auch die verschiedenen
Berichte der Grube St. Casper (Seiten 10 bis 17) in keiner Weise
eine Übereinstimmung mit der Stollenführung, wie ich sie auf
Seite 20 und auf der folgenden Seite dargestellt habe.
Nun könnte man zu der Vermutung kommen, dass die Grube Vorsehung,
die in ihrer Stollenführung der hier zu besprechenden Grube
identisch ist, schon zur damaligen Zeit in Betrieb gewesen ist.
Hiergegen spricht aber der Muthungsbericht der Grube Vorsehung.
Diese Muthung (Vorsehung) ist erst rund 100 Jahre später eingelegt
worden. Kein Wort der Gerechtsamsakten der Grube Vorsehung gibt
einen Hinweis, dass die Stollen schon vorhanden waren, es taucht
hier eine Fragestellung auf, die ich aus dem Aktenstudien nicht
klären konnte. Es bleibt anderen Heimatforschern überlassen, hier
eine entsprechende Erklärung zu finden.
Auf der Seite 112 findet sich folgende Kartennachzeichnung von Fritz Bertram:
Obenstehend sehen wir die historische Karte des Kupfererzbergbaues
in Plettenberg, die in einer Nachzeichnung im Bergbaumuseum Bochum,
wo sich die Karte vorübergehend befand, hergestellt wurde.
Quelle: Vom frühen Erzbergbau im Märkischen Sauerland, Heinrich Streich, 1979, S. 81
Weitere Stollen im Bärenberg - Wilde Frau: Auf dem Wege vom
Berenberg nach Lenhausen, kurz vor der Kreisgrenze. Erste Mutung
1834, aber nicht ausgewertet. 15. Juni 1853 neue Mutung, entdeckt
durch Abteufung eines Schachtes bis zu 3 Lachtern Teufe. Vom
Schachtfuß aus Vortreiben der Stollen. 1858, am 25. Juni, wurde
das Verleihungsrecht ausgesprochen, 1887 ziemlich erschöpft,
Verkaufsverhandlungen, die nicht zum Abschluss kamen, seit 1891
ruht der Betrieb. |